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Tilda Swinton über Arbeitsbeziehungen„Mag ich ihn? Will ich den Film sehen?“

Die Coen-Brüder, David Fincher, Tony Gilroy. Starregisseure, alles schön und gut. Am allerliebsten aber entwickelt Tilda Swinton ihre Rollen mit langjährigen Freunden am Küchentisch.

Tilda Swinton mag es gern bleich: "Ich bin ein Fan von Vampiren". Bild: reuters

Die Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton arbeitet am liebsten mit alten Bekannten zusammen. „Ich wähle weder die Rollen noch die Filme aus, sondern die Menschen. Meistens kenne ich sie seit langem, und wir entwickeln die Idee gemeinsam“, sagte Swinton im sonntaz-Interview. An erster Stelle stehe das Gespräch mit dem Filmemacher: „Mag ich ihn? Will ich den Film sehen, den er drehen wird?“

Swinton hat Filme mit den Coen-Brüdern, Tony Gilroy und David Fincher gemacht: „Es war wunderbar, neue Freunde zu finden, zu ihren Partys zu gehen und dann wieder nach Hause zu fahren. Ich mag sie sehr, und ich pflege die Beziehungen. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn ich mit einem Freund am Küchentisch sitze und etwas entwickele, wie ich es mit Luca Guadagnino oder Lynne Ramsay getan habe.“

Bald könnte die britische Schauspielerin eine Rolle in der deutschen Produktion „Die Blutgräfin“ spielen. Zurzeit befinde sie sich in Gesprächen mit der Berliner Filmemacherin Ulrike Oettinger, sagte Swinton der sonntaz. „Wir sprechen darüber, ja, aber wir haben noch nicht begonnen zu drehen.“ Der Film soll von der ungarischen Gräfin Barthory handeln, der man nachsagt, sie habe das Blut von Jungfrauen getrunken. Julie Delpy hatte die Geschichte als Regisseurin und Schauspielerin vor einem Jahr schon einmal unter dem Titel „Die Gräfin“ auf die Leinwand gebracht.

„Ich bin seit langem ein Fan von Vampiren und von Vampirfilmen. Einen Vampirfilm von Ulrike Oettinger möchte ich sehen, und ich bin sehr froh, dass ich mit ihr darüber im Gespräch bin“, sagte Swinton der sonntaz. An Vampiren fasziniere sie „Unsterblichkeit. Wandel ohne Ende. Unendlichkeit.“

taz

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Wie Swinton die Rolle der Emma in ihrem neuen Film „I am Love“ empfunden hat, warum sie auch gern mal mit einem Esel vor der Kamera steht und wie genau die Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern und David Fincher lief, erzählt die Schauspielerin im Kultur-Interview in der aktuellen sonntaz.

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