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Streit der WocheMacht das Grundeinkommen faul?

Geld für alle, ohne Gegenleistung: Das verspricht das Grundeinkommen, mit dem sich der Petitionsausschuss des Bundestages beschäftigt - eine verrückte Idee?

Ihre Meinung steht fest: Grundeinkommen-Befürworterin. Bild: dpa

Am Montag, den 8. November 2010, wird Susanne Wiest mit ihrer Petition für ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1500 Euro vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages in einer öffentlichen Sitzung angehört.

taz

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Susanne Wiest hat mehr als 50 000 Unterschriften für ihre Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) gewinnen können. Um allen Bürgern ein würdevolles Leben zu gewährleisten, soll jeder Erwachsene monatlich 1500 Euro erhalten. Im Gegenzug würden alle Subventionen und Transferleistungen gestrichen. Das Grundeinkommen soll durch den Wegfall des Arbeitslosengeldes, der Sozialhilfe, des Kindergeldes und der damit einhergehenden Reduzierung der Bürokratie- und Verwaltungskosten finanziert werden. Ähnliche Überlegungen gibt es in allen Parteien, von der Linken bis zur FDP. Die Liberalen nennen es "Bürgergeld", das allerdings gekürzt wird, wenn jemand zumutbare Arbeit ablehnt.

Die Befürworter des BGE argumentieren mit den sozialem Strukturwandel in unserer Gesellschaft. Durch den technologischen Fortschritt wird es in Zukunft immer weniger entlohnte Erwerbsarbeit geben und der demographische Wandel wird in wenigen Jahrzehnten bereits zu einem Kollaps des Rentensystems führen. Das bedingungslose Grundeinkommen ist nun die Voraussetzung dafür, dass die Bevölkerung, unabhängig vom existentiellen Druck des Geldverdienens, mehr Zeit für soziale Tätigkeiten wie Kindererziehung oder die Betreuung alter Menschen aufwenden könnte. Darüber hinaus ermöglicht das BGE jedem Menschen, ein würdevolles Leben in freier Selbstbestimmung zu führen.

Kritiker befürchten, ein bedingungsloses Grundeinkommen werde Bürger zur Untätigkeit verleiten, da der materielle Anreiz zu arbeiten sinke. Ebenso würde durch die Einführung des BGE der Niedriglohnsektor mit unangenehmen Arbeiten zum Erliegen kommen. Niemand würde zum Beispiel den Müll abholen. Nach Ansicht von Gerd Habermann von der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer beruht die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens auf der Idee von einem Staat, in dem alle auf Kosten der Leistungsträger leben könnten. Außerdem würde es zu einem starken Sinken der Arbeitsmotivation kommen und sich eine innovationsfeindliche "Rentntermentalität" ausbreiten.

Was würde also geschehen, wenn jeder von uns plötzlich 1500 Euro in der Tasche hätte? Ginge dann überhaupt noch jemand arbeiten? Würde der Kapitalismus, der ja auf Konkurrenz und Leistung basiert, unter solch einem Modell zusammenbrechen? Oder würden sich die Menschen mit der Auszahlung des BGE freier entfalten und noch mehr sozial engagieren?

Unsere Frage der Woche lautet: Macht das Grundeinkommen faul?

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126 Kommentare

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  • H
    Harald

    Bei der Frage der Finanzierbarkeit finde ich den Gedanken von ,slow' sehr bedeutsam: nämlich die Höhe des BGE, bzw. Geld überhaupt wieder in Relation zum BIP bzw. der Menge an Waren und Dienstleistungen zu setzen.

     

    Bekanntlich können wir Geld nicht essen, sondern nur die produzierten Lebensmittel. Fragen wir also, ob unsere Gesellschaft in der Lage ist, genug Güter und Dienstleistungen zu produzieren um alle zufrieden zu stellen. Die Antwort ist eindeutig; ja. Sie produziert sogar weit mehr als wir brauchen und benötigt dafür immer weniger menschliche Arbeitskraft. Aus ökologischen Gründen müsste sogar vieles an Überproduktion zurückgefahren werden.

     

    Somit ist die Frage nicht, ob für die Finanzierung des BGE genug Geld da ist, sondern, ob genug erwirtschaftet wird.

     

    @kettensprenger: Mit dem Bandbreitenmodell habe ich mich noch nicht eingehend befasst. Nach dem Lesen deines Beitrags kann ich aber sagen, dass mir das negative Menschenbild dabei nicht gefällt. Wenn das wirkungsvollste Motiv für Arbeit der Neidfaktor gegenüber Vergleichspersonen sein soll, unterscheidet es sich in keiner Weise von der derzeitigen neoliberalen Wirtschaftsideologie.

  • M
    M.M.

    Ich lehne das Bandbreitenmodell ab, weil es die Rationalisierung der Wertschöpfungsprozesse hemmt. Das Bandbreitenmodell wäre sicher dann eine kluge Idee gewesen, als die Möglichkeiten zur Rationalisierung nicht so ausgeprägt waren, wie heute.

    Das Bandbreitenmodell ermöglicht es den Menschen nicht, soweit ich das zurzeit überblicke, sich rein gemäß ihrer Vorstellungen von Sinn und Unsinn mit Arbeitskraft, wie auch immer geartet, in die Gesellschaft einzubringen oder eben auch nicht einzubringen. Es ist wichtig den Menschen die Freiheit zu geben, frei das tun zu lassen, was sie für richtig halten, und das ohne Existenzangst. Ebenso wichtig ist aber auch, den Menschen die Möglichkeit zu geben, nichts zu tun - und auch das ohne Existenzangst. Das ist heute möglich.

  • M
    Martin

    Ich finde es gut, endlich mal in einer tageszeitung etwas ausführlicher über das bGE zu lesen.

    Es herscht noch viel unwissenheit über das Thema.

     

    Natürlich ist es finanzierbar, der Sozialetag incl. aller Nebenhaushalte ist über 1000 Mrd. Euro.

     

    Natürlich kommen nicht alle Ausländer hier her, machen sie heute auch nicht, die Grenzen sind dicht. Inwieweit sie man etwas öffnet, kann man gesondert diskutieren.

     

    Natürlich gibt es auch dann einen Niedriglohnsektor. Das Einkommen aus Erwerbstätigkeit bekommt man ja _zusätzlich_ zum bGE. Nur hat man dann mit Niedriglohn und bGE mehr Geld als heute.

     

    Natürlich wird sich das Preisgefüge neu austarieren, einige Waren werden teurer, andere billiger. Aber bei dem derzeitigen Leerstand z.B. kann kaum von steil steigenden Mieten ausgegangen werden.

     

    Es gibt noch viel aufzuklären.

    Danke taz für den Anfang und bitte weiter so!

  • G
    Grundeinkommenmann

    Die elende Faulheitsdebatte zeigt einmal mehr, wie sehr Menschen in anderen Menschen nur schlechte Eigenschaften sehen.

     

    In Umfragen sagen knapp 63% der Leute, sie würde auch mit BGE genauso wie jetzt arbeiten, knapp 20% sagen sie würden weniger oder was anderes arbeiten. Im Gegenzug behaupten 83(!)%, alle anderen würden das nicht tun. Das zeigt doch, dass die Diskussion eigentlich völlig überflüssig ist.

     

    Man müsste nicht diskutieren, sondern das Konzept einfach mal ausprobieren. In einer Stadt oder einem Bundesland was weiß ich und dann könnte man ja weiter sehen.

     

    Finanzierbar ist das ganze, das hat nicht nur die Adenauer-Stiftung nachgerechnet. Und ich glaube kaum, dass sich Zuwanderung deshalb verstärken würde. Als in Deutschland die Sozialversicherungen eingeführt wurden, hatte man ähnliche Befürchtungen und wurden diese Befürchtungen jemals war. Die Hürde sein Land zu verlassen liegt höher als ein Grundeinkommen von 1500 Euro.

  • C
    chachi

    Wieso macht sich eigentlich niemand Gedanken um den internationalen Kontext? Wie handhabt man die dann unweigerlich folgende Immigrationswelle? Welche Auswirkungen hat die ebenso unweigerlich folgende Inflation auf den Euro-Raum, ganz zu schweigen von der EU insgesamt? Und beim BBM ("Arbeitgeber zahlen"): Führt das nicht zu noch mehr Abwanderung von Arbeitsplätzen aus Deutschland?

  • D
    dafe

    Alles wunderschön. Leider glaube ich, dass der Markt die verfügbaren BGE so schnell abschöpfen würde (unsere flotten Jungs und Mädels von der Immobilienbranche gleich vorne mit dabei, da ja Wohnprestige ein knappes gut ist...), dass wir in kürzester Zeit wieder soweit wären wie vorher. Nur eben mit einem anderen Kaufkraft der Währung.

  • DH
    Dr,. Harald Wenk

    Um meine Argumente relativ abzuschliessen:

    Die einzige vernünftige Lösung, die die Verteilung des Produktivitässfrostchrittss sichert ohne ihn zu behindern und die Demokartie, die Selbstbestimmung, auf "Volkswirtschaftlicher" Ebene konkret werden läßt ud absichert, sind für JEDEN verllgemeinerte "Lebensarbeitszeitkonten" mit integriertem Ausblindungszeiten- und -Anspruch, die bei Überschreitugn etwas geringer eingehen (Faktor 1/2 für jedes Zusatzsemester).

    Den Besiztenden die Macht über die Arneit, mit allen täglichen Handlungen dabei, zu lassen und den Rest sozial zu kürzen und das dann "Grundeinkommen" zu nennen, was "eigenlich" der Zwang ist, hier keine Leute verhungern zu lassen, ist "Augenwischerei".

     

    Daher sind die Verbesserung der Arbeitslosenversicherung und die Verbesserung der vom Arbeitsmarkt unabhängigen Leistungen, es sind zur Zeit nicht viele, beides "mit voller Kraft" zu betreiben.

    Die Differenzen in der Arbeitslosenversicherung gleichen die Ausbildugnsniveaus aus, die persönlich investiert werden, aus. Auch die unseres Körpers und Geistes.

     

     

    Im übrigebn sollten wir die Mashcuen arbeiten lassen.

  • F
    FDP-KeinBGE

    wurde bestimmt schon hier geschrieben,dennoch: die fdp arbeitet eben nicht an einem bge!!!

    sie können es nennen wie sie wollen, es ist und bleibt eine variation von hartzIV.

    die komplette philosophie und logik ist eine völlig entgegengesetzte zum bge!

    bitte korrigiert das bitte ma in eurem artikel

  • KK
    Karl-Gustav Kwasny

    Hallo hallo?,

     

    Du hast das Bandbreitenmodell in den Grundzügen erfasst, aber es geht natürlich noch viel weiter!

    Die Arbeitnehmer werden als "Steuersparmodelle" eingestellt, es gibt welche die tatsächlich Vollzeit max. 1200 Std/Jahr (8 Monate Arbeit/4 Monate Urlaub)für mind. 40.000,-€ oder Teilzeit für mind. 32.000,-€/Jahr arbeiten und welche die für ein BGE von 2.000,-€/Monat als "Abwesende Arbeitnehmer" angestellt sind; die sind dann nicht im Betrieb und machen eine sinnlose Arbeit, sondern bekommen ihr BGE und tun was sie wollen, Hausfrau & Mutter, Vereinsarbeit, Deutsches Rotes Kreuz oder,oder, oder....

    Im BBM soll jeder die Tätigkeit ausüben die er will und die zu ihm passt!!! So einfach ist das Modell und es ist durchaus finanzierbar.

  • H
    hallo?

    Ich hätte ja bislang auch nicht geglaubt, dass das BGE faul macht, hatte aber schon irgendwie Zweifel an der Umsetzbarkeit d.h. Finanzierbarkeit.

     

    Als ich mir die FAQ zum Bandbreitenmodell durchgelesen habe, bin ich aber echt aus den Latschen gekippt.

    Da bekommt man als abwesender Arbeitnehmer Geld und das sogar von mehr als einem Unternehmen (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe). Und das nur, damit der Unternehmer nachweisen kann, er habe X MitarbeiterInnen beschäftigt. Ob die für die Arbeit in dem Unternehmen taugen ist dann völlig egal. Da wird als Tischler eingestellt, wer sich schon beim Papierfalten die Finger bricht.

     

    Das funktioniert doch nur dann, wenn ich auch für stupide Jobs trotzdem immer noch Leute finde, die bereit sind die zu übernehmen. Da habe ich meine Zweifel, dass das gelingen wird; selbst bei höherer Entlohnung. Und wenn das am Ende dazu führt, dass die ödesten Jobs, für die meine keine Ausbildung braucht besser bezahlt werden (weil man sonst keinen findet der es machen will), als die Jobs mit hoher Qualifikation, weil für die einfach genug Bewerber zur Verfügung stehen, dann ist das doch irgendwie auch eine verkehrte Welt. Aber der Arbeitsmarkt wird ja wohl durch dieses Modell umgedreht.

     

    Scheint mir dann doch mehr eine Utopie zu sein.

     

    @Redbranch

    Sorry, aber so ein Konzept kann man nicht mal einfach ein Jahr ausprobieren, bei den Umwälzungen, die das mit sich bringt.

  • E
    Ehrenfried

    Nun hört endlich auf mit dem Quatsch, dieses "Bandbreitenmodell" ist noch größerer Nonsens als der alte Ulmer Humbug. Wenn wir ein BGE wollen, dann brauchen wir zuallererst eine Regierung, die in der Lage ist, die Finanzen zu konsolidieren. Die sehe ich nirgends, nicht einmal mit einem Putsch.

  • S
    slow

    Es gibt wohl schon empirische Daten, aus Kanada, USA und Namibia. Alle drei Modellversuche waren erfolgreich und wurden von denjeweiligen Regierungen gestoppt. "Mincome" ergab einen Rückgang der Arbeit um 1% !!!

  • KK
    Karl-Gustav Kwasny

    Liebe Freunde des BGE´s,

    BGE ist gut, ist aber eine Idee aus dem Zeitalter der Postkutsche!!! Heute fahren wir in modernen Reisebussen und deshalb ist das BBM, das "bandbreitenmodell.de" die Lösung unserer Zeit; aber weder BGE noch BBM machen faul! Es gibt Leute die sind viel fauler, dies sind unsere Reichen, so verdienen die Top 300 (Stand 2008) von 1&2 die ALDI-Brüder bis Platz 300 Fam. Langenscheidt den HartzIV-Satz durchschnittlich in 30 Sekunden, mit NICHTSTUN, denn ihr Kapital arbeitet.Der durchschnittliche Stundenlohn fürs NICHTSTUN dieser Leute liegt bei 12428€!!! Ist es nicht schön Geld einfach so zu bekommen? ...und sehen wir diese Top 300-Reichen als faul an?

    Nachtrag 1948 betrug der Stundenlohn eines einfachen Arbeiters 1,13DM, setzt man diesen ins Verhältnis zur Einkommensentwicklung der Reichen, so müßte der einfache Arbeiter, falls ergerecht entlohnt werden soll 1.113€ pro Stunde!!! verdienen.

    #Darüber sollte man mal in Ruhe nachdenken.

  • R
    Roland

    Hallo,

     

    ich habe mich mit einer Weiterentwicklung des bge befasst, dies ist das sogenannte Bandbreitenmodell.de.

     

    Zuerst möchte ich jedoch klarstellen, daß ein Grundeinkommen den Menschen mitnichten faul oder arbeitsunwillig macht, ganz im Gegenteil wird er in den meisten Fällen den Ansporn haben, sich noch etwas durch Arbeit hinzuzuverdienen.

     

    Warum? Die Triebkraft des Erwerbsstrebens geht über die blosse Befriedigung von "Grundbedürfnissen" hinaus. "Man" will etwas haben - und zwar möglichst etwas mehr als der liebe oder nicht so liebe Nachbar. Die meisten Leute und Kollegen die ich kannte und kenne, wollen arbeiten - und zwar verantwortungsbewusst und motiviert. Obwohl die heutigen Arbeitsbedingungen nicht immer optimal sind.

     

    Das Bandbreitenmodell.de stellt eine im Gegensatz zum heutigen Zustand weitaus höhere Versorgung des einzelnen mit Kaufkraft und Arbeitsmöglichkeiten sicher, denn wie kein anderes Konzept verknüpft das Bandbreitenmodell Geschäft mit Beschäftigung.

    Unternehmen werden steuerlich belohnt, wenn sie Menschen beschäftigen - im krassen Gegensatz zum heutigen System, das Personalabbau belohnt (!)

     

    Es ist meines Wissens das einzige Konzept, das unternehmerisches Gewinnstreben mit Beschäftigungsmaximierung verknüpft und Einkommen, egal ob selb- oder unselbständig, verschont und die Staatseinnahmen über eine klug differenzierte für jeden geltende Umsatzsteuer sicherstellt - und zwar so, daß es keine Verlierer gibt.

     

    Über das Bandbreitenmodell.de kann man auch gut im Internet nachlesen, es gibt eine gleichnamige Website, die keine Fragen offen lässt.

     

    Grüsse

     

    Roland

  • R
    Redbranch

    Auf die Frage "Macht das Grundeinkommen faul?" kann es wohl keine Antwort geben. Schließlich gibt es überhaupt keine empirischen Grundlagen. Mögliche Konsequenzen können daher nicht wirklich eingeschätzt werden.

     

    Man kann sich zum jetzigen Zeitpunkt totdiskutieren.

    Rein theoretisch (woher soll das Geld kommen?) könnte man es allerdings auch einfach mal ausprobieren - ein Jahr BGE.

     

    Wenn sich das Experiment bewähren sollte - beibehalten.

    Wenn nicht - wieder abschaffen.

     

    Aber den Mut wird hierzulande keine wie auch immer zusammengesetzte Regierung aufbringen. Schade.

  • A
    Aktienbesitzer

    Soll denn jeder das Recht haben, faul sein zu dürfen? Wo kämen wir dann da hin? Seit mein Väterchen mir das anständige Päckchen Fondsanteile überschrieben hat, genieße ich den exklusiven Zirkel, sagen wir mal, der Müßiggänger. Von Faulheit kann man ja auf dem Golfplatz oder auf der Yacht nicht sprechen. Und auch im trauten Heim müssen die Anweisungen für das Personal wohlüberlegt angeordnet werden. Verkennen Sie nicht die Anstrengungen, davongelaufenes Personal ersetzen zu müssen. Da kann von Faulheit keine Rede sein! Das Schlimme an BGE ist ja, dass dann Hinz und Kunz in den Zirkel der Müßiggänger drängt. Eine grauenhafte Vorstellung! Wir wollen unter uns sein, so wie der Adel das auch schon seit Jahrhunderten praktiziert hat! Und es funktioniert doch prima: Nachwuchs großziehen, Mahlzeiten, Müllentsorgung - alles wird erledigt, denn es gibt immer genügend Leute, die genau das machen wollen! Also: Hände weg vom BGE!!!

  • DH
    David Hamann

    Die Abwehrreflexe und Skepsis der meisten Kritiker des BGE resultiert vor allem aus zwei Ursachen: Erstens Unwissenheit über die Theorie des BGE und zweitens der bedingungslose Glaube an das moderne, kapitalistische Wirtschaftssystem.

    Dem Problem der Unwissenheit kann man sich leicht stellen, indem man die vielen Publikationen und Internetseiten liest, die sich überaus breit gefächert mit dem Thema befassen. Ebenso gibt es einen guten, anspruchsvollen Film von Daniel Häni und Enno Schmidt, der gerade Laien hgervorragend in die Thematik einführt.

    Schwerer ist besagtem "Glauben" an die kapitalistische Wirtschaftsordnung beizukommen. Trotz der uralten philosophischen Maßgabe, niemals blind vom Sein aufs Sollen zu schließen, also von den Umständen auf ein allgemein gültiges Gesetz, stellt genau dieser Mechanismus das Grundübel dar: der vielzitierte "Leistungsträger" impliziert auf verhängnisvolle Weise den biblischen Ausspruch "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen". Zum altbekannten Konkurrenzdenken gesellt sich zusätzlich - in den letzten Jahren vermehrt - die Furcht vor dem Absturz in die Armut. (Sozial-)Neid der Gutverdiener und Mittelschichtler, die der Idee des BGE sogar aufgeschlossen gegenüber stehen zemetiert schließlich die Skepsis als "Utopie", "Unfinanzierbarkeit", "Wirtschaftlicher Selbstmord" usw. usf.

    Vergessen wir bei Alledem nicht den Wert der Utopie, dass nämlich Meinungsfreiheit und Frauenrechte einstmals ebenso Utopien waren wie das Fliegen und die Mondlandung.

     

    Nur ein BGE kann der Verarmung und Prekarisierung nachhaltig und wirksam entgegenwirken, die Maxime der Lohnabhängigkeit überwinden und eine gerechtere und ebenso innovative Gesellschaft etablieren. Das was wir derzeit am Hin- und Herschieben von Prozentpunkten leisten ist nix. Die Vorteile werden die Nachteile bei Weitem überwiegen; und um es klar und deutlich zu formulieren: 5- 10 % "Faule", was immer das auch im Detail bedeuten soll - muss jede Gesellschaft aushalten.

  • T
    Tom

    Hallo,

    ich glaube nicht dass das Grundeinkommen die Leute faul machen würde, denn viele möchten sich etwas mehr leisten, was sie alleine mit dem BGE nicht bezahlen könnten, z. B. ein Auto, oder eine längere Reise etc.

  • K
    Klaus

    Ich verspreche hiermit feierlich, ich mache mit BGE den Müllmann!

  • H
    Hans

    Das Grundeinkommen macht nicht faul, weil der Mensch aus sehr vielen unterschiedlichen Quellen seine Motivation schöpft. Leider ist das Grundeinkommen schon längst als Armutpaket namens Hartz-IV eingeführt worden. Hier macht diese Transferleistung in Anführungszeichen schon faul: Wer sich viel bewirbt, hat praktisch nichts zu Essen oder zu Trinken. Der Satz ist nämlich viel zu niedrig und reicht nicht aus, um damit sich normal um Arbeit zu bemühen. Und es gibt auch Millionen Menschen, die nicht schwarz arbeiten können oder wollen.

    Ich denke, dass dies kein wirkliches Thema werden wird. Ein Grundeinkommen auf der Höhe von Hartz würde ja nur bedeuten, dass der Staat seine Zuwendungen für Qualifizierung oder Weiterbildung einspart. Das tut er zwar jetzt schon, aber einige wenige schaffen es ja dennoch sich durchzubeißen und etwas zu erhalten.

  • J
    Johannes

    "Mach das BGE faul?" Wissen wir nicht - ham wa ja noch nicht!

    Und überhaupt, macht kein BGE vielleicht nicht sogar viel fauler!?

  • S
    slow

    zwischen 1000 und 1200 hielte ich für angemessen. Unter 900 sollte es keinesfalls liegen.

     

    Ich möchte mal daran erinnern, wie viele Leute heute "faul" innerhalb sinnloser bezahlter Tätigkeiten sind oder weil sie Erben, Senioren, Schwerkranke sind oder einen reichen Partner haben.

     

    Das Grundeinkommen für alle sollte ans BIP gekoppelt sein und die Steuern für große Vermögen wiederum ans Grundeinkommen. So kriegt man soziale Verbindlichkeit und einen Anreiz für Verantwortung füreinander hin.

     

    Das BGE wird nicht alle Probleme lösen, aber seine positiven emanzipatorischen Effekte sind gar nicht hoch genug zu veranschlagen, es würden so viele Abhängigkeiten vom einen Tag auf den anderen aufgelöst - unter Partnern, gegenüber Arbeitgebern, Behörden ... Um zur Lösung der drängendsten gesellschaftlichen Probleme überhaupt wieder frei genug zu werden, kommen wir am BGE, das viele Potentiale freisetzen wird, gar nicht vorbei.

     

    Hoffentlich wird es nicht von einer gleichgültigen, uninformierten schweigenden Mehrheit blokciert!

  • V
    vic

    @ von clementine:

    " Mit 1.500.- EUR netto in der Tasche würde ich keinen einzigen Tag mehr arbeiten gehen. Und dass ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund der Allgemeinheit einen Nutzen brächten, das bezweifle ich."

     

    Liebe clementine, ohne auch nur einen weiteren Cent Unterstützung zu erhalten, egal was geschieht, kann das aber eng werden. Miete, Lebensunterhalt für dich und Hund, vielleicht Telefon, GEZ, et cetera - und nicht zuletzt Hundesteuer.

    Nein, ich denke, du würdest nicht sehr lange nur spazieren gehen.

  • AD
    advocatus diaboli

    Eine absolut großartige Idee, auch und gerade für mich als Studenten: Ohne Geldsorgen könnte ich mich voll und ganz auf mein Studienfach konzentrieren; durch das Plus an Freizeit hätte ich vielleicht sogar Gelegenheit, Sprachkurse etc nebenbei zu belegen.

    Das würde dem Fachidiotentum der heutigen Studiengänge endlich effektiv entgegenwirken!

    Ganz zu schweigen vom Effekt auf jene kulturell wertvollen aber leider größtenteils brotlosen Disziplinen wie Kunst, Musik, Literatur, Philosophie etc...

    Über die Höhe kann man sicherlich diskutieren, ich persönlich komme mit weniger als 1500€ aus. Wichtiger ist es, das ganze a) wirklich BEDINGUNGSLOS zu gestalten (wer Schnee schippt hat weniger Zeit/Energie einen großen Roman zu schreiben oder sein Startup zu organisieren...) und b) die Zahlungen AUF DAUER festzulegen (im GG?), damit auch tatsächlich eine Lebensplanung z.B im Hinblick auf langfristige Projekte wie ein Studium etc stattfinden kann, der nicht bei der nächsten Bundestagswahl entsagt werden muss.

  • F
    Fetzdiwall

    Weden im BGE 1.0 noch im Zustand der Weiterentwicklung zum Bandbreitenmodell (BBM) wird Faulheit den Alltag der meisten Menschen bestimmen. Zwar gibt es im BBM quasi einen Grundeinkommen von 2.000 Euro sowie einen Mindestlohn von 3.300 Euro brutto, aber wer faul ist, kann immer noch durch einen Anderen erstetzt werden, der für dassselbe Geld mehr oder besser arbeitet. Konkurrenz besteht doch immer noch - auch bei den Löhnen, deren Höhe doch nach oben offen ist. Auch werden Preise je nachdem auch auf Luxemburger oder Schweitzer Niveau steigen - aber geht es diesen Ländern schlecht?

     

    Also keine Angst: weder Faulheit noch Innovation werden gekillt, den jeder kann durch Fleiß bzw. Erfindungsgabe seine Einnahmen auch innerhalb des BBM steigern - sei es als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber.

     

    Wer glaubt, Minilöhne seien geeignet, damit die Menschen funktionieren kann kurzfirstig recht behalten - solange, bis alle Kaufkraft Reserven der breiten Masse aufgebraucht sind. Dann ist die Erde verbrannt und die Not beginnt.

  • C
    carrley30

    Ein bGE deckt jeglich die Grundbedürfnisse, und das gegenüber alg bzw alg2 bedingungslos und in angemessener höhe.

    Es soll dazu dienen tätig zu werden !

    Gibt es was motivierendes als sozial unabhängig zu sein, und somit auf Augenhöhe ohne Druck mit ein Arbeitgeber verhandeln zu können ?

    Es macht nicht Faul, sondern würde den Arbeitsmarkt beflügeln !

     

    Grüße

  • PK
    Philip Kovce

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde, so unken Skeptiker, den Menschen zu einem untätigen Haustier verkommen lassen; es mache faul. Zweifellos würde eine derartige Existenzsicherung faul machen – aber ohne im Kern faul zu sein! Denn die Faulheit, die ein Grundeinkommen befördert, ist eine solche, die ein Gemeinwesen, das seine Bürger nicht gängeln, sondern zur Mündigkeit führen will, braucht. Dort, wo heute die Sachzwänge Menschen regieren (und nicht umgekehrt), würde ein Grundeinkommen Luft zum Atmen, Zeit zum Nachdenken, Raum zur Initiative schaffen. Ein Grundeinkommen, das nach Jahrtausenden das Recht der Muße den Privilegierten entreißt und demokratisiert, verwandelt die alte Faulheit zu neuer Empfänglichkeit – und ist deshalb Vielen so ungeheuerlich!

  • H
    hto

    Das "Grundeinkommen" ist eine Ausgeburt des "gesunden" / "individualbewußten" Konkurrenzdenkes im / für den "freiheitlichen" Wettbewerb, also Blödsinn der NIE kommt!

     

    Was diese Welt- und "Werteordnung" in STINKEND FAULEN Kompromissen wirklich bräuchte, ist eine kompromisslose Kommunikation für ein GLOBAL bedingungsloses MENSCHENRECHT auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, mit allen daraus MENSCHENWÜRDIG resultierenden Konsequenzen / Möglichkeiten - Kompromissbereitschaft ist der erste Schritt in die Verkommenheit des geistigen Stillstandes der imperialistischen Hierarchie in materialistischer "Absicherung" / der Diktatur in konfusionierender Überproduktion von Kommunikationsmüll.

  • S
    @Sascha

    "Ihr habt doch wohn 'nen Knall!?! Wer putzt den dann man Haus? Man findet doch jetzt schon kaum Personal!"

     

    Das findet man nicht, weil die Lohn- und Arbeitsbedingungen wahrscheinlich nicht besonders attraktiv sind. Mit dem BGE wäre man gezwungen, die Arbeitsbedingungen im Niedriglohnsektor zu verbessern, z.B. durch höhere Löhne, damit überhaupt noch Leute freiwillig dort arbeiten. Dann wird es auch viel leichter, eine Reinigungskraft zu finden ;).

  • H
    hitti

    wo bleiben denn die folgekommentare?!?

  • B
    BaGoKro

    Faulheit kommt von innen und was wären schon 1500?

    So sind auch die 1000 Milliarden relativ, wenn wir bedenken wie viele Behörden und wie viele Haftplätze und Knäste wegfallen würden..

    Doch menschenwürdig wäre es erst wenn alle Menschen weltweit ein Recht auf solches bekommen, als demokratisches Fundament so zu sagen würde es Demokratie aufwerten und viele Rechte wären besser durch zu setzen - Wasser, Nahrung usw..

    Deshalb bedingungsloses Grundeinkommen für alle...

  • A
    Amos

    Es gibt faule Menschen und Menschen die etwas leisten wollen. Daran ändert auch das Grundeinkommen nichts.

    Außerdem ist dies ja kein Geschenk, sondern das Geld ist ja nur geliehen, weil es in die Wirtschaft zurückfließt. Im Gegensatz zu den Millionären und Milliardären, die es ja an die Banken geben, damit die es verzocken können. Es brauchte keine Rente mehr bezahlt werden,es gäbe keine Wettbewerbsverzerrung mehr durch Aufstockung der Löhne, Weniger Herzinfarkte und Magengeschwüre der sozial Benachteiligten(das Gesundheitssystem würde entlastet),die Erbsenzählerei der Behörden hätte ein Ende. weniger Einbrüche,Diebstähle und weniger Betrug um an anderer Leute Geld zu kommen. Das Grundgesetz würde nicht weiterhin mit Füßen getreten und, und... Der Binnenmarkt würde immens erstarken. Die Menschen gingen sogar lieber zur Arbeit um einen höheren Lebensstandard zu haben. Heute ist es bereits so das die Einkünfte von den Aktienwerten bestimmt werden-, ob man davon leben kann, interessiert die Lobbykratie nicht das Geringste. Man sollte wieder mal den Wert des Arbeiters heben,statt mit der Lobby zu buhlen.

  • C
    Christel

    Die seit einigen Jahren angedichtete Faulheit der Arbeitnehmer hat wohl in den Medien überhand genommen und wird einfacherweise von den weisen Lesern übernommen. Bloss nicht selbständig denken!

    So lange, wie ich denken kann, gehörte eine Arbeitsstelle immer mit zu einem geregelten Lebensablauf, in der man jahrzehntelang auch immer eine Erfüllung finden konnte!

    Erst seit man hier die Arbeit in andere Länder verlagerte und jede erdenkliche Arbeit, die sich bot, zum Zwang, sie auszuführen, mit Hartz4 erhob, änderten sich die Einstellungen.

    Schaut Euch doch das Bandbreitenmodell mal genau an und urteilt doch nicht so oberflächlich. Das schliesst doch eine Berufstätigkeit nicht aus. Es werden nur vernünftige Zustände für alle geschaffen und ist nicht mehr dem Zwang des Wachstums unterworfen.

    Eine sehr saubere Lösung für die Wirtschaft und alle Arbeitnehmer! Das System ist nicht mit dem jetzigen zu vergleichen.

    Ich könnte jetzt noch das Buch von Herrn Gastmann empfehlen "Die Geldlawine" und danach könnte man sich weiter unterhalten.

    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Unternehmer und die Belegschaft wieder eine Einheit würden, wie es in vielen skandinavischen Ländern auch der Fall ist. Und eigentlich gab es das auch einmal bei uns!

  • KB
    Karl Bassa

    Ich bin auch ohne Grundeinkommen faul, d.h. ich versuche, nur so viel zu arbeiten, wie ich wirklich muss.

    Nicht das wir uns falsch verstehen: Ich arbeite gern, aber es muss eine für mich gesunde Balance zur Freizeit geben.

     

    Und ja: Grundeinkommen fände ich toll. Leute aus Geldgründen vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen ist falsch. Und Hartz muss ja sowieso weg und Geld ist auch genug da, also los!

  • OS
    onondaga sachem

    Eine Familie mit 2 Kindern käme mit dem BGE (für jede Person) auf 6000,- im Monat. Ich denke da bleiben viele lieber zuhause, nur müssten die sich spätenstens nach ein paar Monaten einen Job suchen weil die 6000,- dann wohl nicht mehr viel Wert sind.

  • AW
    Axel Wartburg

    Die Grundeinkommenprojekte in Namibia und Brasilien zeigen eindeutig auf, dass Menschen mit einem BGe wieder kreativer werden und ihre Schaffenskraft anderen anbieten.

     

    Außerdem schlage ich dem Journalisten, der diesen Artikel geschrieben hat vor, dass er beim nächsten Mal neutraler berichtet. Damit meine ich, zum gleichen Argument die Meinung aus beiden Lagern zu publizieren.

     

    Herzliche Grüße

  • R
    RIK

    Der Mensch wurde durch die Einrichtung der Sozialversicherungssysteme davon "befreit", sich persönlich für Arbeitslose, Kranke und Alte einsetzen zu müssen. Zuständig waren nun das Arbeitsamt, die Krankenkasse und die Rentenversicherungsanstalt.

     

    Was wäre geschehen, hätte man die „Faktoren“ anders definiert? Nicht als „Risiko“, sondern als normalen, überall vorkommenden Übergang von einer Lebenssituation in die nächste?

     

    * Eine Arbeit bleibt so lange beendet, bis man die nächste gefunden hat (ohne den zeitlich begrenzten Bezug von Arbeitslosengeld und das spätere Abrutschen in die Sozialhilfe)

     

    * Eine Erkrankung dauert so lange, bis der Mensch wieder gesund ist (ohne zeitliche Lohnfortzahlung und Krankengeldbezug und spätere Reha-Maßnahmen)

     

    * Man ist so lange tätig, wie man es sich selbst zutraut (ohne gesetzlich vorgeschriebenes Rentenalter)

     

    Was wäre geschehen, hätte man diese Lebens-Phasen nicht durch die finanzielle Koppelung an Arbeit ausgeglichen, sondern durch Steuereinnahmen anderer Art – völlig unabhängig von Arbeitsleistung?

  • F
    Freiheit

    Das Thema ist ziemlich komplex. Einfache Aussagen aus dem Bauch heraus liegen oft falsch. Es gibt einen sehr guten Film über das BGE. Einfach googeln.

    Der Film gibt Ihnen das Basiswissen. Danach aber unbedingt auch über die neuere Version: das bandbreitenhmodell informieren.. Sie werden stauenen, wie einfach alles sein kann.

     

    Egal wie,, Veränderungen müssen jetzt sein!

  • O
    oeki

    BGE 1.0 war gestern, Bandbreitenmodell BBM (BGE 2.0) ist morgen

     

    Das BGE in ein Schritt in die richtige Richtung. Denn größten Nutzen des BGE sehe ich darin, daß sich immer mehr Menschen gedanklich für die Lösung des Bandbreitenmodells öffnet.

     

    Allerdings geht hier das Bandbreitenmodell noch weit über das BGE hinaus, indem es u.a. die Ursachen von Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen beseitigen.

     

    Das Bandbreitenmodell enthält u.a. auch ein bedingungloses Grundeinkommen, und zwar das Steuersparmodell der "abwesenden Arbeitsplätze" (siehe "Arbeitsplatzprämiengesetz", Punkt 3).

    Der größte Unterschied zum althergebrachten BGE ist die Tatsache, daß das Geld nicht vom Staat an die Unternehmen, sondern von den Unternehmen an die Arbeitnehmer ausbezahlt wird. Das Bandbreitenmodell kostet den Staat also keinen Cent.

     

    Darüber hinaus steigen Einkommmen und Kaufkraft aller Bürger (vom Kind bis zum Rentner) weit extremer als im BGE. Ein Vergleich:

     

    Bandbreitenmodell BBM BGE-Götz-Werner-Modell

    Bruttogehalt 3400 € 750 €

    Sozialversicherung, 0 € 0 €

    Arbeitgeberanteil: 0 € 0 €

    Sozialversicherung,

    Arbeitnehmeranteil: 0 € 0 €

    Lohnsteuer (Klasse I): 0 € 0 €

    BGE vom Staat an den Arbeitgeber: 0 € 1.000 €

    Nettogehalt: mindestens 3.400 € 1.750 €

     

    Im Bandbreitenmodell sind selbst asiatische Stundenlöhne von 0,00 Cent und kostenlose Automation keine Bedrohung mehr für Arbeitsplätze. Zudem löst das Bandbreitenmodell mit seinem Steuersystem u.a. das Problem der Staatsverschuldung (siehe Tabelle 3.6.1.). www.bandbreitenmodell.de

     

    Seit es das Bandbreitenmodell gibt, ist das BGE vollkommen überholt.

  • KK
    Klaus Konold

    BGE ist in Ordnung, wenn:

    - Das Grundeinkommen zwischen 700 und 1000 Euro liegt.

    - Der Niedriglohnsektor verschwindet und jede Arbeit anständig entlohnt wird.

  • A
    Atan

    Ja, leider ist es eine verrückte Idee, da es keinerlei realitätsbezogene Diskusssion dazu gibt, wie so ein gigantisches BGE umgesetzt werden soll.

    Was die Faulheit angeht: wer arbeitet, weiss auch wie oft das mit Frustrationen, Ärger, Dreck, Ekel, Langeweile etc. verbunden ist. Blosse "Faulheit" dürfte da das geringste Problem sein. Warum z.B. sollte z.B. ein Müllmann seine Arbeit fortsetzen? Vermutlich könnte allein ein sehr viel höheres Gehalt ihn motivieren, das wiederum über erheblich höhere Müllgebühren finanziert werden müsste, die wiederum zahllose Zeigenossen motivieren würde, ihren Müll sehr viel kostengünstiger im nächsten Biotop oder Fluss zu versenken.

    Warum eine eher langweilige Arbeit wirklich gut erledigen, wenn eher schlampig eigentlich auch ausreicht? Richtig gute Arbeit wäre meist zu teuer, also behilft man sich vielfach mit preiswert und primitiv, was dann zu einer allgemeinen Verwahrlosung der Infrastruktur führte.

    Die interessante Frage ist also, ob es nicht einen praktikablen Mittelweg zwischen einem utopischen BGE de luxe und dem jetzigen Hartz 4-System gibt, dass auf einer verhängnisvollen Zersetzung des Selbstwertgefühls der Betroffenen basiert.

  • K
    kettensprenger

    Konsequent weiter geht das bandbreitenmodell.de als "Grundeinkommen 2.0". Aus bandbreitenmodell.de/grundeinkommen zum Thema Motivation:

     

    Sehr viele Menschen auch dann arbeiten wollen, wenn es ein BGE gäbe. Und zwar aus den gleichen Gründen, aus denen heute Millionen Niedriglöhner arbeiten, deren Nettoeinkommen unter (oder nur unwesentlich über) Hartz IV liegen. Rational betrachtet macht es keinen Sinn, daß diese Millionen Menschen für so wenig Geld arbeiten - und sie tun es trotzdem.

     

    Wissenschaftler der "Ökonomische Glücksforschung" identifizierten dafür mehrere starke Motive:

     

    * Erfüllung durch sinnstiftende Aufgaben

    * Bekämpfung von Langeweile

    * Erreichung eines persönlichen Ziels

    * Neid auf Menschen mit höherem Einkommen/Vermögen

     

    Der Neidfaktor ist das wirkungvollste Motiv. Menschen vergleichen sich mit anderen Menschen. Stellen sie fest, daß andere mehr erreicht haben, wird die Lebenssituation schwer erträglich. Darüber hinaus macht nach den Erkenntnissen der Glücksforschung nichts glücklicher, als mehr als andere zu haben. Glücklicher als ein hohes Gehalt macht ein niedrigeres Gehalt, das höher als das der Vergleichspersonen (Kollegen, Nachbarn, Freunde) ist.

     

    Glücklicher als eine objektiv gute Liebesbeziehung macht eine schlechtere Beziehung, die besser als die Beziehungen im Freundeskreis läuft. Menschen mit Mittelklasseautos, deren Freunde Kleinwagen fahren, sind glücklicher als Mercedes-S-Klasse-Besitzer, deren Freunde Rolls Royce besitzen. Menschen, die in der 3. Welt von 5 $ am Tag leben und von gleich armen Menschen umgeben sind, sind glücklicher als Millionäre unter Milliardären.

     

    Auf die Arbeitswelt übertragen heißt das: Wer Glück daraus schöpfen will, daß er mehr besitzt als seine Nachbarn/Freunde, muß arbeiten. Wenn seine Nachbarn/Freunde auch arbeiten, wird er noch mehr Gehalt als sie anstreben. Hier trifft der Satz besonders gut zu: Wirtschaft ist zum Großteil Psychologie.

  • FM
    Frank Mai

    Wer sagt, ein Grundeinkommen (bspw. 1000 Euro) mache faul, muss mir mal erklären, warum Menschen immer noch arbeiten, wenn sie ihre 1000 Euro verdient haben.

     

    Es gibt genügend Bezieher von hohen Renten, reiche Erben oder Lottogewinner, die beweisen, dass man auch tätig bleibt, wenn ausreichend Geld zur Verfügung steht.

     

    Dass ein Grundeinkommen faul mache, ist sehr zynisch.

  • S
    Suryo

    Abgesehen von der schon erwähnten Tatsache, daß 1500 Euro für jeden mal eben das Dreifache des gesamten Bundeshaushaltes ausmachen würden (und dann sind Infrastruktur, Bildung, Justiz und so weiter noch gar nicht bezahlt), stellt sich doch die Frage, was z.B. mit Mieten geschähe. Die würden doch sicher drastisch nach oben schnellen. Dasselbe würde wahrscheinlich mit allen Preisen passieren. Wozu noch 99-Cent-Artikel, wenn man von vorneherein weiß, daß jeder Käufer sich auch 5 Euro leisten kann?

     

    Im übrigen kommen viele ALG-II-Empfänger mit Miet- und Heizkosten (die ja auch vom Staat bezahlt werden) u.U. schon heute locker auf 1500 Euro. Die hätten dann evtl sogar viel weniger als heute. Auf der anderen Seite bekämen Leute 1500 Euro überwiesen, die damit gar nichts anfangen könnten.

     

    Von der Einwanderung mal ganz zu schweigen - und da stelle ich jetzt gar nicht auf Menschen aus der Dritten Welt ab. Es reicht schon, wenn dann alle Arbeitsscheuen aus Finnland, Holland, Frankreich zu uns kämen.

  • S
    Sabine

    Dieses "immer zuerst das Schlecheste über die Menschen denken" geht mir richtig auf den Keks! Mir fällt auf, dass das auch von Politikern/Medien in der Diskussion um Bürgerentscheide eine Rolle spielt. Die Menschen sind ZU DUMM, um so wichtige Dinge wie z.B. Stuttgart21, Atomausstieg usw. selber beurteilen und entscheiden zu können. Natürlich macht dann auch das BGE faul!!! Ich sehe schon, "Der Apparat der politisch gewollten Meinungsmache" schlägt auch HIER um sich und trifft auf fruchtbar gemachten Boden.

  • M
    mir

    Faul?

    Wir sollten auch die Chance sehen, das wir Menschen endlich Arbeit tun können , die wir gerne tun. Der Mensch ohne Aufgaben oder Arbeit wird krank, unzufrieden..., der Mensch mit Job wegen der Kohle ebenso, denn die "Seele" bleibt in beiden Fällen auf der Strecke. Wir sind doch keine Maschienen. Das Thema Faulheit taucht doch nur auf, weil der Moderne Mensch so aufgebraucht ist in dieser schnellen produktiven und konsumierenden Welt, dass er wenn etwas Zeit bleibt (Urlaub) für ihn, er erstmal lange Zeit braucht um wieder herauszufinden was er wirklich will (er selbst, nicht der Chef, die Familie, der Vermieter...) und diese Zeit nennt sich relaxen, entspannen, aber mal ehrlich, geht´s uns danach besser? Also mal kurz zum Besinnen geht es uns besser wenn wir am Strand liegen ohne Plan und Ziel? oder nachdem wir den Garten umgegraben, die Wohnung gestrichen haben oder uns mit anderen Menschen auseinandergesetzt haben ?

     

    Und ist der Mensch jetzt von Natur aus Faul?

    Ist es nicht eher so dass das bedingungslose Grundeinkommen uns helfen kann wieder zu uns zu finden unser "Leben" zu leben?!

  • C
    clementine

    Mit 1.500.- EUR netto in der Tasche würde ich keinen einzigen Tag mehr arbeiten gehen. Und dass ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund der Allgemeinheit einen Nutzen brächten, das bezweifle ich.

  • HR
    Hans Reimann

    Der Markt würde sich innerhalb 1-3 Jahren an das BGE anpassen. D. h. 1.500€ reichen dann nur noch für Miete, Essen, einfache Kleidung, Strom, Wärme und die üblichen Konsumgüter. Das wiederum bedeutet, der Anreiz etwas zu unternehmen bleibt hoch. Nachteilig für die bestehende Wirtschaftsordnung: unbeliebte und sinnfreie Arbeiten (ich denke an Call-Center-Agents) müssen gut entlohnt werden. Weil hier der Lohn die einzige motivierende Faktor für den nun weniger abhängigen Menschen ist. Der Niedriglohnsektor der sozial gerechtfertigt ist bleibt erhalten. Tiere und Parkanlagen zu schützen, Mitmenschen zu beraten und zu pflegen gibt eben zusätzlich zum Lohn etwas was viele sogar bezahlen würden - das Gefühl dazuzugehören und etwas sinnvoles zu tun.

     

    Wir sollten das BGE ausprobieren und uns Bürgern erlauben unabhängiger und zufriedener zu sein. Für die Besitzstandswahrer kann ja eine Exit-Möglichkeit nach 3 Jahren eingeräumt werden. Ich bezweifle, dass die jemand nutzen würde. Aber wer weiß wie die Gesellschaft unter diesen Bedingungen tatsächlich funktioniert.

  • MA
    Moritz Arndt

    Ich glaube nicht, dass die Bevölkerung faul würde, oder gar eine "Rentnermentalität" aufkäme. Man stelle sich eher vor, wie viel ungenutztes, kreatives Potetial auf einmal zur Verfügung steht. Viele kreative können sich von Anfang an ganz auf ihr Schaffen konzentrieren.

    Aber auch der Rest würde nicht faul werden. Es ist ein Grundbedürfnis zu Arbeiten. Die Jobs des Niedriglohnsektors wären fortan wohl gut bezahlt, damit sich jemand findet die Arbeit zu verrichten.

    Ich sehe in BGE oder einer negativen Einkommensteuer eine gute, und soziale Möglichkeit.

    Wenn man die Grundpfeiler richtig setzt, kann das ein starkes Konstrukt sein. Man ersinne die Möglichkeiten...

  • K
    KWER

    Faul...... faul wird man dadurch, dass wir mit Stress und jeder Menge sinnloser Arbeit zugeschissen werden, und abends oder an Wochenenden dadurch kaum noch zum Denken kommt. Dann kauft man sich Mist zum Futtern und rast mit so ner Kiste durch die Gegend, die komplett unsozial ist und alles verpestet, nur um geschwind die notwendigen Einkäufe zu erledigen.

     

    Fleißig wird man, wenn man nicht für jede Idee erstmal tausend Anmeldungen machen muss und loslegen kann. Fleißig wird man durch intrinsische Motivation - dann wenn einem das Arbeiten Spaß macht und ein Sinn drinliegt. Fleißig wird man, wenn man für Scheißarbeit entsprechend gutes Geld bekommt. Soviel zum Thema Müllabfuhr. Klar, dass die Jungs und Mädels, die das tun, entsprechend verdienen müssen. Fleißig wird man, wenn man zu seinen Entscheidungen stehen muss, weil sie unmittelbare Konsequenzen haben. Keiner kann von 1000 Euro wirklich gut leben. Also wird man erfinderisch. Was kann diesem Land der "Ach so guten 1000 Ideen" eigentlich besseres passieren?

  • V
    vic

    Ich weiß wer dann den Müll abholt:

    Ein Mensch, der für seine unangenehme Arbeit bei Wind und Wetter anständig bezahlt wird. Und zwar mit 1500 Euro/mtl.

    Übrigends wird bereits heute allen "darunter liegenden" Bevölkerungs-Schichten unterstellt, sie würden auf Kosten der "Leistungsträger" existieren.

  • R
    Rod

    Wo basiert der Kapitalismus auf Konkurrenz und Leistung? Ein Jahr hat 360 Tage, ein Tag hat 24 Stunden. Ein Manager, der 10 Millionen Euro im Jahr "verdient" müßte also 555 mal so viel arbeiten, als eine Krankenschwester, die 18000 Euro im Jahr verdient. Wie soll das möglich sein? Zeitlich ist das garnicht möglich, da ein Tag für alle nur 24 Stunden hat.

     

    Rechtfertigt der Intellekt diesen Einkommensunterschied? Ein Callagent muß Medienkompetenz, umfangreiche Social Skills sowie Fachwissen in seinem jeweiligen Tätigkeitsbereich haben. Er muss seine Leistung unter höchstem Zeitdruck bringen, mit Wissensmanagementsystemen umgehen, sowie Wissensmanagementsysteme aktuell halten sowie Multitasking-Fähigkeiten aufweisen, also während mit einem Kunden gesprochen wird Daten in einen PC eingeben sowie Aufgaben am PC erledigen, die mit etwas anderem zu tun haben. Beispiel: Bearbeitung von Kundengesprächen und während telefoniert wird gleichzeitig einen anderen Backoffice-Fall bearbeiten. Das Ganze noch in Englisch, Deutsch und Französisch, bei Dokumentation, die teils in italienisch vorliegt. Außerdem soll ein Callagent mit komplexen Beschwerden umgehen und sich auf die Persönlichkeiten Duzender Anrufer am Tag einstellen können, und zwar in einer vorgegebenen Zeit. Solche hohen sozialen und intellektuellen Anforderungen werden an keinen Manager gestellt.

     

    Ein Vermieter verdient sein Geld alleine durch Immobilienbesitz, also mit Müssiggang. Ich wüßte nicht, dass Vermögende, die von geerbten Vermögen leben können einem Zwang zu Leistung und Arbeit unterliegen.

     

    Der Kapitalismus zeigt also, dass Arbeit, Leistung und Geld NICHT zusammenhängen, sondern entkoppelt werden.

  • AJ
    Alexander Janke

    Der Kapitalismus würde mit einem BGE nicht zusammenbrechen - warum auch? Im Gegenteil: Das BGE macht Leistung unkompliziert möglich, es verleitet zu selbstbestimmter Initiative, Tätigsein aus Freiheit.

     

    Na, und falls der Kapitalismus diese reiheit und Selbstbestimmung, die das BGE verspricht, nicht aushält, dann sollten wir mal über Verbesserungsmöglichkeiten des Kapitalismus nachdenken. Vor die Alternativen Selbstbestimmung des Menschen und Erhalt des Systems gestellt, sollte klar sein, was im Vordergrund steht.

  • BC
    Bloody chickenhead

    Damit die Mehrheit nicht faul wird, gibts nur eine Möglichkeit:

    Die Erhöhung der einzigen gerechten Steuer: Der Mehrwertsteuer. So wird es schwer,mit 1500€ auszukommen.

    Die Arbeit, die niemand machen will,wird enorm aufgewertet und man bekommt mehr Geld (Müllmann) und die produzierten Sachen werden auf dem Weltmarkt günstiger, weil man für das Entgelt nicht mehr so viel zahlen muss. Der Daimlerarbeiter kann dann für 500 die Stunde weniger arbeiten und hat 1000 im Monat mehr.

     

    Wie teuer ist denn der Verwaltungsapparat der Arbeitsämter, die dann nicht mehr gebraucht werden?

  • M
    Maria

    Warum geht denn keiner der Befürworter auf den (sinnvollen) Kommentar von Auja (7. von oben) ein?

    .

    Woher soll das Geld denn kommen? Wenn bei 1000€ im Monat bereits ein dreifaches des Bundeshaushaltes nötig wären, in dem es ja noch viele andere Posten gibt, die nicht durch die Einführung eines BGE wegfallen, ist die Idee doch völlig utopisch?

    .

    Oder gibt es ein realistisches Konzept zur Finanzierung? Und jetzt bitte keine Vorschläge à la "Nehmen wir doch den Reichen die Hälfte ihres Vermögens weg.", sondern etwas - wenigstens halbwegs - verfassungskonformes...

    .

    Bin sehr gespannt!

  • SH
    Stefan Hoffmann

    Ob das biedingslose Grundeinkommen, in welcher der verschiedenen vorgestellten Konzeptionen es dann auch immer umgesetzt werden mag wirklich zu einer Nicht-mehr-arbeiten-müssen-Mentalität führt hängt davon ab, ob man mit dem dann ausgezahlten Betrag wirklich alle Lebenshaltungskosten bedienen kann oder ob es sich hier doch ehr um eine Mogelpackung handelt. Man stelle sich vor, in einem auf Güter-Knappheit aufgebautem kapitalistischen System verfügen nun plötzlich alle potenziellen Konsumenten über einen gleich hohen Geld-Betrag, so könnten dann die vorhandenen Märkte mit einer inflationären Preisanpassung reagieren. Kosten für Mieten, Lebensmittel, Strom usw. würden steigen und damit die viel gepriesene Möglichkeit nun endlich selbstbestimmter leben zu können zunichte machen, da sich die Preisschraube einfach nach oben drehen würde. Der ausgezahlte Betrag könnte dann nicht mal mehr reichen um selbst nur die allernotwendigsten Kosten zu decken. Zusätzlich würden all Diejenigen, welche mit der Möglichkeit nicht mehr arbeiten zu müssen gerechnet haben oder von vornherein keine Arbeit haben in ein zusätzliches Dilemma geraten, denn mit der Einführung des bedingslosen Grundeinkommens fallen gleichzeitig alle staatlichen Stützen weg. Gerade die sollen aber eigentlich die finanzielle Grundsicherung bereitstellen um dafür zu sorgen, das prinzipiell niemand ohne Obdach und ohne Geld für Lebensmittel dastehen muss. Zusammen mit dem bedingslosen Grundeinkommen würde der Staat jedoch auch die Verantwortung sämtliche vorhandenen Lebenshaltungskosten zu bedienen in unsere Hände geben. Wenn es sich dann dabei um einen fixen Betrag handelt, ohne eingebauten Inflationsausgleich würde ein einfacher Preisanstieg die Frage, ob das Grundeinkommen faul macht einfach vom Tisch fegen.

  • M
    madlen

    ... das BGE ist eine (mehrere) überlegung Wert, eine Zukunftsvision, welche die Menschheit voranbringen würde! Alleine dass der gedanke

    (Vision) schon da ist und in aller munde diskutiert hat eine große bedeutung!!!!

    Angst davor haben nur diejenigen - ratet mal wer?

    ***

    ... allerdings bin ich etwas skeptisch und mißtrauisch, was die einführung des BGE betrifft - würde da nicht jemand erneut versuchen uns zu "schröpfen" ( ich erinnere an die einführung des euro...jeder weiß wovon ich schreibe)?

     

    nach BGE Einführung: die Preise werden dermaßen angehoben, dass man sich nebst langersehntem Grundeinkommen erneut nichts leisten kann...( z.B. Bildung, Studium, etc.)

     

    ***

    WENN BEDUNGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN, DANN NUR UNTER BESTIMMTEN VORRAUSSETZUNGEN, DIE GUT ÜBERLEGT BZW: KALKULIERT WERDEN SOLLTEN !!!

  • IB
    Ich bin ich

    Wieso faul?

    Ich kann mir dann leisten keine miesen Jobs anzunehmen. Nicht nur wegen der Bezahlung sondern auch die Arbeitsbedingungen sind endlich verhandelbar.

     

    Man kann mir ruhig glauben, wenn diese Bedingugen stimmen werden auch weiterhin Menschen den Müll abholen und die Straßen kehren.

     

    Wer das bedingslose Grundeinkommen deswegen ablehnt weil er die miesen Jobs gemacht haben will, der hat nix kapiert, der will moderne Sklaven halten.

     

    Bezahlt die Leute ordentlich und wundert euch.

     

    Aber das will man ja nicht, man will ein Heer der Mittelosen, jene die man zur unterbezahlten Arbeit zwingen kann.

     

    Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde auch endlich Menschen vom Leben auf der Straße befreien.

    Man stelle sich vor, keine Obdachlosen mehr, zum allerersten Mal in der Geschichte.

    Überhaupt würde die Armut eingedämmt. Problemviertel hätten dann weniger Probleme.

     

    Ach, die saufen? Klar, Sucht ist eine Krankheit, die geht nicht so einfach weg. Was hat man denn sonst vom Leben außer einer Decke im Pappkarton?

    Sucht ist ein anderes Problem. Hier wird erstmal ein Anfang gemacht.

     

    Nochmal zur Faulheit, die ist schön, aber kein Mensch bleibt jemals untätig. Wenn schon kein Garten zum Pflegen da ist, es gibt Fortbildungskurse, was berufliches oder was kreatives. Ich kann mir vorstellen eine ehrenamtliche Tätigkeit eher anzunehmen, sowas wird nämlich ab und zu auch gebraucht.

     

    Ach ja, mein bedingsloses Grundeinkommen, das wird natürlich auch wieder ausgegeben, das kommt in den Geldkreislauf zurück, ich werde also konsumieren.

    Und das ist auch so gewollt.

    Wenn meine Ansprüche steigen, dann habe ich die Freiheit eine Arbeit anzunehmen, und es wird kein Job sein bei dem ich kontrolliert und überwacht werde.

    Ich kann ohne Streß eine Arbeit suchen die meiner Qualifikation entspricht, oder eine Tätigkeit die ich interessant finde.

     

    Gut, klingt alles naiv, aber ein wenig träumen, das sollte doch erlaubt sein.

  • MB
    Moritz Bartl

    Leider fällt mir auch hier wieder beim Lesen der Kommentare auf: Die meisten haben sich unzureichend mit der Idee beschäftigt, und die Nennung einer Summe von 1500 Euro mag zwar zum Anheizen einer Debatte verführerisch sein, führt aber wieder nur zu einer einseitigen Diskussion.

     

    Ich kann allen Zweiflern, Kritikern, und auch Fans, nur die Reden, Werke, Podcasts etc. mit Götz Werner empfehlen, weil dort immer wieder alle hier auch wieder auftauchenden Kritikpunkte behandelt werden!

  • R
    reblek

    "Die Befürworter des BGE argumentieren mit den sozialem Strukturwandel in unserer Gesellschaft." Ich befürworte "dem" Strukturwandel - wegen der Grammatik.

  • S
    Sebastian

    Ich bin gerade ins richtige Berufsleben gestartet und würde mit BGE genauso weiterarbeiten wie bisher, aber das Gefühl, nicht gezwungen zu sein, würde mir auf jeden Fall einen ordentlichen Motivationsschub geben und ich würde mich auch mehr mit meinem Job identifizieren können (wie auch mit dem Staat, wenn so etwas hier wirklich möglich wäre).

  • HT
    HUBER tus

    Wenn ich die Kommentare zu diesem Beitrag rauf und runterlese kommen immer die gleichen Argumente der Befürworter und Gegner. Es sei allen Skeptikern gesagt, das BGE ist finanzierbar. Es geht ja auch nicht darum, dass jedem EUR 1.500,00 in die Hand gedrückt werden, sondern dies wäre ein Einkommen, das nicht noch besteuert wird. Sowas haben wir ja bereits schon heute. Ob eine Kassiererin im Discount Markt noch für das gleiche Gehalt arbeiten würde, wäre zu bezweifeln, es sei denn, der Job wird besser bezahlt. Aber der Titel des Beitrags, ob Grundeinkommen faul macht, beschreibt genau mein Zweifel, ob die Menschen sich vorstellen können, dass nicht das Arbeiten (um die Rechnungen bezahlen zu können usw.) zum Lebensinhalt zählt, sondern dass die Menschen ihren Interessen, Neigungen und sonstigen Fähigkeiten nachgehen können, ohne um sich Sorgen machen zu müssen bald von Sozialhilfe abhängig zu sein. Somit lautet die Frage nicht, ob wir faul werden, sondern ob wir das BGE wollen.

  • K
    Katze

    Ich glaube nicht, dass das Grundeinkommen faul macht. Mit Sicherheit einige, aber die sind auch jetzt schon faul und leben lieber vom Arbeitslosengeld, als eine Teilzeitstelle anzunehmen, bei der sie in etwa das Gleiche verdienen würden.

    Es gibt genügend Menschen, die aus Begeisterung in ihrem Job tätig sind und es gäbe dann unzählige mehr davon, weil diese es sich "leisten" könnten, ihrem Traumberuf nachzugehen und eben nicht mehr nur Geld verdienen zu müssen.

    Es würde eine große Welle an Kreativität und liebevoller Arbeit entstehen, da jedem die Zeit bleibt, seine Leidenschaft zu verwirklichen.

    Außerdem werden sich auch genug Menschen nicht mit 1500€ zufriedengeben und sowieso nebenbei arbeiten wollen. Der unterschiedliche Anspruch im Lebensstandard wird bleiben.

    Das Modell, diesen Betrag zu kürzen, sobald man zumutbare Arbeit ablehnt könnte schon was bringen. Denn auch das Grundeinkommen würde nichts daran ändern, dass manche Menschen keinen "anspruchsvollen" Beruf ausüben können oder wollen. Sei es aus sprachlichen oder anderen Gründen. Somit würde auch noch jemand den Müll abholen.

     

    Jedem fällt nach einer gewissen Zeit ohne Arbeit die Decke auf den Kopf. Die Motivation daran was zu verändern ist im Moment aber oft sehr gering.

    Heute lohnt sich an vieler Stelle das arbeiten nicht und Spaß machts dadurch auch keinen.

    Beides könnte sich verbessern.

    Wer glaubt, dass das System nicht funktionieren kann hat nur Angst vor Eigenverantwortung. Und davon brauchen wir deutlich mehr als jetzt!

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Ich füge meinem zerhacktem Kommentar noch hinzu, dass Hartz IV ein Arbeitslosengeld ist und damit mit einem bedingundgslosem Grundeinkomen NICHTS, aber auch GAR NICHTS gemein hat.

    Es handelt sich um die Ausnutzung des Fehlens jeglicher "rationalen Interessensvertetung" der übergroßen Masse der Lohnabhängigen. Sind sie doch alle auf die monatlichen Einkommen angewiesen.

    Eine so große "Verdrängungsleistung" existentieller Gefährdung im Massenmaßstab, die weidlich ausgenutzt wird, hat sein Pendant nur in der umstandslosen Teilnahme an Massenkriegen wie Weltkrieg I und II hier.

  • C
    Carsten

    Die Sache könnte nur klappen, wenn man alle Ausländer ausschließt und die Grenzen dichtmacht. Aber das wollt ihr ja auch wieder nicht. Also wird's nüscht.

  • C
    Cordula

    Das BGE wird die Menschheit NICHT in die Faulheit treiben, sondern in die Entspanntheit.

     

    Jeder kann ENTSPANNTER seiner Tätgikeit nachgehen, seine gesetzlich oder durch Tarifvertrag festgelegten Rechte ENTSPANNT einfordern und nicht aus Angst vor Kündigung alles hinnehmen, nur um den Job zu behalten, um somit sich und seine Familie am Leben zu erhalten.

     

    Viele könnten vielleicht einer Tätigkeit nachgehen, die nicht nur zum sturen Lebensunterhalt dient, sondern einen auch erfüllt und zufriedener macht. Dies hätte u.U. zur Folge, dass die Krankzeiten zurückgingen, Burn-Out und Depressionen ins Abseits geraten würden. Eltern hätten wieder Zeit für ihre Kinder, um sie auf dem Weg durch unseren gesellschaftlichen und politisches Dschungel unterstützend zu begleiten.

     

    Profitorientierte Ausbeutung hätte ein Ende, die Bonzen müssten sich was einfallen lassen, Kinderwünsche könnten erfüllt werden (Was wichtig ist, auch wenn Deutschland ein kinderfeindliches Land ist).

     

    Wichtig ist dabei, dass das BGE nicht dazu genutzt werden kann, um auf Umwegen weiterhin die Goldberge einiger Weniger zu erhöhen und die kleine Frau / der kleine Mann wieder auf der Strecke bleibt.

     

    Verstaatlichung der Energiekonzerne, Steuererhöhungen auf Luxuxartikel (auch Tabak und ganz bestimmt Alkohol), Steuersenkungen bei Lebensmitteln, Kleidung (normal), Bildungsartikel (damit das für mich bewußt niedrig gehaltene Niveau erhöht wird und Bildung tatsächlich für jeden erschwinglich ist), Abschaffung der STudiengebühren für die Regelstudienzeit und (ein Traum würde wahr werden) Trennung von Wirtschaft und Politik,.

    DIes ist nicht alles, aber das, was mir am Herzen liegt.

  • R
    Realist

    Grundeinkommen? Na klar doch!

     

    Mit H4 wurde eine neue "Klasse" geschaffen.

    Der komplett durchleuchtete Mensch, der auf seine Grundrechte verzichten muss (Freizügigkeit, Datenschutz, freie Wahl der Arbeit etc.).

     

    Ein Mensch, der erpressbar gemacht wurde. "Tust du nicht, was wir dir befehlen, kannst du Brotrinde aus demAbfall fressen!"

     

    Eigentlich verstoßen H4 und die ARGE nicht nur gegen Grundrechte, sondern sind deren Taten auch strafrechtlich relevant (Nötigung, Erpressung).

     

    Welcher Politiker möchte gern auf dieses Machtinstrument verzichten wollen, welche der "befreundeten Branchen", die alle gut Spenden zahlen, möchten auf die Millionen mehr oder weniger "willigen" Niedriglohnarbeitssklaven verzichten, DEREN LOHN INDIREKT VOM STEUERZAHLER BEZAHLT WIRD?

     

    Glaubt mir, da ändert sich nichts.

    Es wird eher noch schlimmer. Wie wir das gewohnt sind. Stück für Stück. Bis es knallt. Und anschließend wieder alle "von nichts gewusst haben".

    Mahlzeit.

  • IJ
    Inside Job!!

    Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn WIR sind das Volk und keine "Human Ressources", die man nach Belieben auspressen kann und dann wegwirft. Schluss mit diesen feudalen Zuständen, wie im alten Rom, der Dekadenz der besitzenden Klassen, der "VerHartzung", Diskriminierung und Kriminalisierung des Lebens an sich ("Du bist Terrorist").

     

    Mehrere Fliegen könnten mit einer Klappe geschlagen werden. Ein Flickenteppich an Transferleistungen könnte dadurch ersetzt werden. BEDINGUNGSLOS = Wer will, soll sich in dieser Hängematte ohne schlechtes Gewissen ausruhen können, ehe er zu neuen Taten durchstartet, vielleicht ein eigenes Gewerbe beginnt, oder sich halt anderweitig neu orientiert. Wer jung ist, kann ein Studium anfangen, Familienarbeit / Elternschaft sollte dringenst entlohnt werden und kein teures Hobby sein. Das wäre dringend nötig.

  • O
    Opethbass

    Proof of Concept:

     

    Warum nicht einfach einer repräsentativen Menge an Leuten (~1000 Stück), die zufällig ausgewählt werden, ein BGE bezahlen. Bei Familien bekommen Kinder die Hälfte des BGE.

    Dazu lässt sich dann eine wissenschaftliche Studie anfertigen, wie sich deren Aktivitäten langfristig entwickeln.

    Eine solche Studie lässt sich bei Gesamtkosten von insgesamt ca. 100mio € vom Staat locker finanzieren

  • MN
    my name

    Das bedingungslose Grundeinkommen (und FDP etc. wollen eines MIT Bedingungen, das ist etwas vollkommen anderes) wäre für alle von großem Vorteil.

     

    Es wäre eine zivilisatorische Leistung von ungeheurer Größe, überhaupt nicht vergleichbar mit den sinnlosen Reförmchen und Sandkastenspielchen der letzten Jahrzehnte in der Politik!

     

    Wenn der Kapitalismus dabei draufginge (was unwahrscheinlich ist): Ein Grund mehr dafür...

  • R
    Reiner

    Bei 800,- € ist die Zahl der Menschen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen wollen vielleicht bei 10% und das kann sich ein reiches Land wie D locker leisten. Und diese 10% werden sicher auch nicht den ganzen Tag faulenzen. Sie werden sich ehrenamtlich oder für die Familie engegieren. Bei 1000,- € ist die Zahl vielleicht bei 20%. Auch das wäre sicher zu verkraften, wenn man die realen Arbeitslosenzahlen von heute betrachtet.

  • T
    tst

    Ich glaube schon, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen in gewissem Grade faul macht. Zumindest werden die Faulen dadurch nicht fleißiger, wohingegen die Existenzangst des Kapitalismus so manchen zu Arbeit zu zwingen vermag. Ich möchte nur Fragen ob verordneter Fleiß so überaus wünschenswert ist, oder ob er nicht vielmehr in einer Welt vor dem Ressourcenaus und vor dem Klimawandel mehr Problem als Lösung darstellt. Zudem folgt aus Fleiß auch Anspruchsdenken und wer viel Arbeitet will sich etwas leisten. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens erforderte aber einen Mentalitätswandel und wäre ein totales Umschwenken in einer Leistungsgesellschaft. Deshalb wird es nicht kommen oder erst dann kommen wenn gar nichts anderes mehr geht und wir vor dem sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kollaps stehen. Also vielleicht doch sehr bald

  • T
    Träumer

    Mal unterstellt, das Grundeinkommen schaffe den Neuen Menschen und viele dieser erwirtschteten es:

    Wie hoch müsste der Zaun um die BRD (oder die EU?) sein und wie hoch die an ihns anzulegende Spannung?

  • DF
    die Faule

    (Achtung Ironie, falls es jemand nicht versteht): Oh jaaaa, wir sind ja alle sooo faul. Kindererziehung, Kleinigkeit, Kochen, putzen, waschen, alles mögliche organisieren; was allein eine Mutter am Tag zu arbeiten hat(natürlich alles schön brav gefäligst neben der Vollzeit-Stelle/40 Stunden...), und da muss man sich dann anhören/vorwerfen lassen, dass man fraul wäre?! Selbst ohne Arbeitsstelle arbeiten die meisten Mütter immer noch mehr als so manch anderer. Und das völlig ohne Lohn....

  • D
    DrNI

    Wer holt den Müll ab, wenn die jetzigen Müllmänner ein BGE bekommmen?

     

    Diese Frage wurde schon beantwortet, wenn auch nicht im Artikel. Im Moment ist es so, dass auf dem Arbeitsmarkt keine Marktwirtschaft herrscht. Das Angebot übersteigt in vielen Bereichen bei weitem die Nachfrage. Daraus folgt, dass Arbeitgeber in solchen Sektoren die Arbeitnehmer ausbeuten können, denn wenn eine ungelernte Arbeitskraft geht, dann stehen 50 weitere schon vor der Tür. Die machen aber den Job nicht, weil er toll ist, sondern weil ihnen nichts anderes übrig bleibt.

     

    Hätte jeder ein Grundeinkommen, dann müsste Arbeit wieder richtig bezahlt werden. Unliebsame oder harte Arbeit - egal ob Müllabfuhr oder Nachtschicht im Krankenhaus - würde endlich zu Löhnen und nicht zu "Höhnen" verrichtet.

     

    Dieser Gedanke und viele andere interessante zum GBE lassen sich aus Interviews mit dm-Chef Götz Werner entnehmen.

  • J
    jepp

    vor allem die aroganten herumsitzer in der bundesanstalt, diesem aufgeblähten molloch,

    wären dagegen, denn die wollen lieber weiterhin

    den daumen heben oder senken und sich wichtig vorkommen, für etwas mehr als 1500 €

    es sind ja die staatlichen verwalter rund um die

    "jeder muß arbeiten egal was und wofür ideologie"

    die sich mit händen und füßen dagegen wehren würden.

  • H
    hacke

    Ein Grundeinkommen kann keine Menschen verändern

    oder deren Charakter auf den Kopf stellen.

     

    Wer vorher schon lieber faul war, wird dadurch nicht eifriger und wer vorher schon fleißig war, wird durch das Grundeinkommen nicht plötzlich zum faulen Sack, der ganz plötzlich das Arbeiten aufgibt.

     

    Es soll ja nicht wenige Leute geben, die Arbeiten um etwas zu schaffen, um etwas zu bewegen, um eine Aufgabe zu haben, nicht ausschließlich wegen dem Lebensunterhalt.

  • A
    Adrian

    Gegenfrage: Wird bzw. ist faul, wer nur von (ererbten) Kapitaleinkünften lebt? Warum wird in unserer Gesellschaft dem Arbeitssuchenden mehr Faulheit angelastet als dem arbeitsfreien Vermieter oder Aktionär mit Megarendite?

    Keine Frage: BGE bringt ein Zuwachs an Menschenwürde, keiner muss sich länger mit sittenwidrigen Löhne erpressen lassen.

    Wesentliche Frage: wie einführen? 1. über Modellversuche, Modellregionen Erfahrungen für die detailierte Ausgestaltung gewinnen, 2. jetziger Hartz 4 Satz bedingungslos machen, 3. Sätze auf eine "angemessene" Höhe bringen. Alle drei Schritte flankiert von einer Steuerreform. Realistische Szenarien hierfür gibt es genug (von Götz Werner bis Dieter Althaus).

  • I
    Iro

    Mal sehen: 1.500 pro Erwachsener, 750 pro Kind, das wären für ein Paar mit 2 Kindern 4.500 Euro - netto. Kann mir jemand erklären wieso sich dann noch jemand die Mühe machen sollte, sich durch Jahre Schule und Ausbildung bzw. Uni zu quälen? Sicher wird das nur ein kleiner Teil sein, aber das wird sich summieren. Auf jeder Bildungsstufe wird es Leute geben, die lieber aufgeben, als sich abzumühen. Ein paar weniger, die den Quali machen, ein paar weniger mit mittlerer Reife und Ausbildung, ein paar weniger mit Abitur, ein paar weniger Ingenieure. Und das wird sich rächen.

     

    Und ehrlich gesagt kann ich es nicht mehr hören, dass wir dann mehr Künstler hätten. Deutschland subventioniert bereits jetzt Kunst in großem Maße über staatliche Institutionen, Künstlersozialkasse und die Unzahl von Literaturreisen. Trotzdem kommt neue und aufregende Musik, Literatur oder Filme in der Regel aus den USA oder GB, wo der blanke Kapitalismus herrscht. Ein Freund von mir - echter Musiker mit echtem Talent - hat Probleme genug Auftritte zu bekommen, weil es so viele Amateure gibt die Aufträge umsonst machen.

  • H
    Habnix

    Änderung des Steuersystems.

    Alle Einkommen ab 1500 müssen als Steuern an den Staat abgeführt werden. Extrakosten die heute abgeschrieben werden könnten dann auf die 1500 aufaddiert werden.

    Der Rest kommt allen zu Gute.

     

    Träumerei? ok...

  • W
    willy

    Dann liesse auch mancher "Journalist" seine Arbeit links liegen, was wiederum gut für die Presselandschaft wäre, nicht wahr!

  • S
    Sascha

    Ihr habt doch wohn 'nen Knall!?! Wer putzt den dann man Haus? Man findet doch jetzt schon kaum Personal!

  • JG
    John Galt

    Ich möchte von niemandem, auch nicht von der Gesellschaft, irgend etwas bedingungslos und ohne Gegenleistung erhalten. Ebenso möchte ich nicht, dass ich (über meine Steuern) für jemand anderen etwas zahlen muss. Die einzige Ausnahme hierzu ist die nachgewiesene Bedürftigkeit: Ich akzeptiere, dass einem Bedürftigen das Existenzminimum gezahlt wird, so lange er sich bemüht, so schnell wie möglich wieder selbstständig dafür zu sorgen. Aber ich werde niemals akzeptieren, dass jemand ohne Leistung zu erbringen und bedingungslos Geld alimentiert wird.

    Das in diesem Konzept implizite Menschenbild ist mir absolut fremd. Einkommen muss erwirtschaftet werden, wer Geld will soll es sich verdienen. Ich zahle nicht dafür, dass irgend jemand gerne Bilder malen, ausdruckstanzen oder sonstwie kreativ sein möchte.

     

    - "Ich schwöre, dass ich niemals zum Wohl eines Anderen leben werde und niemals von einem Anderen verlangen werde, für mein Wohl zu leben" -

  • OK
    Oliver Kröger

    Ich halte die Einschätzung der Kritiker für realistisch: Eine Versorgung mittels BGE führt nicht zu mehr sozialem Engagement, nicht zu qualifizierterer und intensiverer Betreuung der (eigenen) Kinder, nicht zu mehr Hinwendung zu pflegebedürftigen Verwandten und Bekannten. Warum ich das so sehe?

     

    Der Mensch ist von Natur aus faul. Wenn ich von mir ausgehe (Student, Bafög-Höchstsatzempfänger, WG-Bewohner) kann ich feststellen: Meine ursprünglichen guten Vorsätze, neben dem Studium ehrenamtlich und sozial tätig zu sein, habe ich nicht realisiert. Stattdessen die doch recht üppig und flexibel vorhandene Zeit mit vielen anderen Dingen gefüllt: Kaffeetrinken, mit Kommolitonen abhängen, im Internet surfen, chatten, lesen, in der Sonne liegen....

    ... an mir selbst sehe ich, dass bedingungslos zur Verfügung gestelltes Geld ÜBERHAUPT KEINE Resourcen aktiviert bzw. zu Engagement verleitet. Und ich behaupte, dass dieser Befund für die meisten Mitmenschen (Kommilitonen, Arbeitslose, Sozialhilfe-Empfänger) verallgemeinerbar gelten kann.

     

    Hochachtung vor denen, die ihr reales leben so diszipliniert, zielorientiert und sozial auf die Reihe kriegen, das obige Effekte eintreten.

    Das sind zugleich höchstwahrscheinlich auch jene, die durch diese "Soft-Skills" am Weiterkommen arbeiten und in den seltensten Fällen BGE in Anspruch nehmen würden.

  • M
    M.K.Veits

    Auch ich rüge die Fragestellung - warum so negativ? Was wäre gewonnen - mit diesem Paradigmenwechsel, der zunächst in einer "Enklave" einzuüben wäre?

     

    Ich meine das BGE hätte das "Zeug", im 21. Jahrhundert den gesamten(!) Text des Artikels 1 Absatz 1 des Grundgesetzes mit humanem Leben zu erfüllen.

     

    Angstfrei könnte sich jedeR einzele mit Professor Bergmann die Frage stellen:

     

    "Was will ich wirklich wirklich?"

     

    Was sind meine Stärken, meine Veranlagungen?

    Wie finden ich am besten meine Rolle in einer Gesellschaft, die sich wieder einander zuwendet?

    Wie schenke ich anderen Zuwendung?

     

    Die Antworten auf die allseits gestellten und bestens hier diskutierten Fragen werden sich danach gabeln, welches Bild der einzelne vom Menschen hat - ein negatives oder positives.

  • M
    mike

    macht das grundeinkommen faul?...wenn ich es auf mich beziehe: garantiert nicht.

    wenn man es etwas philosophisch betrachtet: arbeit ist ein soziales gut. natürlich arbeiten wir um unseren lebensstandard erhalten zu können. aber wieviele arbeit wird nicht in geld umgerechnet und ist doch so wichtig für unsere gesellschaft (erziehung, haushalt, ehrenamt etc..)

  • L
    linsenspaeller

    Jeder, der mal längere Zeit richtig krank war, weiß, daß das nicht faul macht. Die Perspektivlosigkeit macht faul. Nicht nur, wenn man jung ist und vor Energie strotzt.

     

    Ich wollte den Kommentatoren hier gerade vorwerfen, daß trotz der vielen Diskussionen offensichtlich immer noch viele relativ schlecht informiert sind. Da fiel mir rechtzeitig ein, daß ich eigentlich dachte, diese Petition hätte sich längst erledigt. Und ich hatte auch nur 1000 E in Erinnerung. Ich befürchte aber, die Regierung findet bei den Beratungen zuletzt heraus, wie man jedem noch 1500 E abnehmen kann, und zwar ohne daß jemand meckert.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    DEn "Arbeitszwang" einfach auf "0" zu schrauben ist doch etwas "ignorant" der condition humana der materiellen Bedürftigkeit gegenüber.

    Wen man "dei paar"! Arbeiststunfend zum Ausfstellen der vollautomasieren Fabriken mit der Generationsübergabe des Reperatur und Konstruktiosnwisssen verbindet,

    bleibe nicht viel gleich zu verteilender "Arbeitszwang" über.

    Nein, da gibt es kein "wenn und aber": Alles andere ist REPRESSION PUR.

    Dann sind sie eben (am Ende sogar "GERNE") Represiv?

    Oh, ihr wenig sublimen Menschenfressrer (Nach Nietzsche).

  • HS
    Hans-Henning Saß

    Macht das Grundeinkommen faul? Öffnet es dem Mißbrauch Tür und Tor? Degenerieren nun alle zu Parasiten des Gemeinwohls? Wird der Mensch nun zum Nichtsnutz?

     

    Wir wissen es nicht. Wir wissen es nicht. Wir wissen es nicht.

     

    Als gelebte Beispiele haben wir nur: die Ruheständler. Dass die nicht etwa faul rumliegen, sondern zumeist gefüllte Terminkalender haben, hat sich rumgesprochen. Reicht das?

     

    Eins scheint mir sicher: dass wir auf einige Blüten des Kapitalismus, wie die Leiharbeit, verzichten müßten.

     

    Der eigentliche Gewinn des Grundeinkommens aber wird noch nicht verstanden: anstelle der vielen unter Generalverdacht stehenden Leistungsempfänger hätten wir plötzlich lauter ehrbare Menschen um uns.

    Wir lebten in einem anderen Land, in einer anderen Welt.

    Dranbleiben. Wir schaffen das.

  • C
    Chris

    Nachtrag:

     

    Der Müll wird dann eben vom Roboter abgeholt, den man dann auch flächendeckend einsetzen kann, da man nicht mehr auf Arbeitsplätze Rücksicht nehmen muss.

     

    Gerade das ist auch noch eine Stärke dieses Modells.

     

    Wird nur leider von unseren Holzköpfen nie eingeführt.

  • NN
    No Need

    1500 ist in der Tat recht hoch gegriffen. Aber unter 1000€ sind zu niedrig (bedenke man, dass Kindergeld und andere Zuschüsse (Miete etc.) entfallen.

    Ob dieses Grundeinkommen finanzierbar ist, sollte durchgerechnet werden. Schwierig ist dabei die zu ermittelnde Menge an Betroffenen, da viele aus den Statistiken geschoben sind (z.B. div. ARGE-Projekte, Rentner, Arbeitsunfähige ...).

     

    Faulheit beruht auf Motivationslosigkeit. Wenn einem Hartz IV droht gibt es keine Motivation zu arbeiten. Hartz IV heisst soziale Abschiebung. Und die Psychologen wissen, dass Strafe die schlechteste Methode ist, um Menschen unter freiem WIllen etwas beizubringen oder zu motivieren.

    Ein Grundeinkommen löst (hoffentlich) die Bedenken und Probleme der Existenzsicherung. Somit wäre der Mensch befreit von dieser Angst und kann sein Potenzial in Ruhe suchen, finden und voll ausleben. Wer so seine Arbeit findet, der Leistet genug um andere mitzuversorgen. Er würde die Gesellschaft bereichern. Seine zuvor entstandenen Kosten würde er schnell wieder einspielen.

    Bei den Betriebswirten und den protestantischen Geschäftleuten ist schon lange Bekannt, dass man erst viel investieren muss, um nachher größere und reichere Erträge zu erhalten.

     

    Das größte Problem ist nur die einmalige Einführung und der harte Wandel. Nach der Gewöhnung sollte auch schnell der Erfolg und die motivierten Arbeiter bereitstehen.

     

    Wer hat also was zu verlieren? Wahrscheinlich nur die oberen 10.000, da die Arm-Reich-Kluft etwas schrumpft.

  • C
    Chris

    Ich halte das für eine tolle Idee, die bedenkenlos ausprobiert werden kann.

    Warum ?

    Der deutschen Wirtschaft kann so etwas kaum schaden, da ja ohnehin seit Jahrzehnten nur derjenige an der Wertschöpfung teil hat, der dies auch will. Die Anderen sitzen, wie bereits in anderen Kommentaren beschrieben, eh nur 'rum.

    Ganz im Gegenteil, die Wirtschaftsleistung / der Wohlstand wird durch die höhere Flexibilität noch steigen.

    Gesünder ist dies allemal !

  • J
    janü

    Ich kann nicht nachvollziehen, dass nicht jeder intiutiv spürt, dass das nicht klappen kann. Es gibt heute schon große Bevölkerungsgruppen, die alimentiert werden, ohne dass das Ihrer Würde oder ihrer Eigeninitiative dienlich wäre. Für die meisten ist es sehr befriedigend für eine konkrete Leistung einen konkreten Lohn zu bekommen.

    Logisch betrachtet liefe es zudem darauf hinaus, die Grenzen ganz dicht machen zu müssen und darum zu streiten, wer rauf darf auf die Insel der Seeligen und wer nicht.

    Gut wäre es hingegen, Arbeit neu zu definieren! Warum soll ein Bänker für's Telefonieren 1000 Euro die Stunde bekommen, ein Kinderbetreuer aber für's Windelwechseln, etc. nix oder sehr wenig?

  • A
    Auja

    Sagen wir jeder bekommt 1000€ im Monat, dann sind das:

     

    82 Millionen x 1000€ = 82 Milliarden pro Monat

     

    82 Mr. x 12 = 984 Milliarden pro Jahr

     

     

    Das ist knapp 3x so viel wie der aktuelle gesamte Bundeshaushalt...

  • W
    Willy

    Falls das BGE irgendwann einaml durchgesetzt werden würde, würde zur folge haben, dass die Steuern um mehrer Prozent steigen werden, damit der Staat überhaupt das BGE an seine Bürger auszahlen muss. Außerdem müsste mann sich all seine Lebensunterhaltungskosten von seinem BGE kaufen. Folge hiervon wäre, dass das BGE unter dem Strich nicht einmal, oder vielleicht das jetztige Existenzminimum erreichen wird.

    Weiterhin stellt sich die Frage, ob Ackermann und Co. ebenfalls ein BGE bekommen.

    Wäre das sozial gerecht?

  • L
    Lassa

    Unter ökonomischen Gesichtspunkten würde das bedingungslose Grundeinkommen wie ein Konjunkturprogramm wirken. Unter dem politischen Aspekt wären sozialpolitische Themen nur noch eine Randerscheinung. Gesellschaftlich würde die Würde der Menschen gestärkt, was dem friedlichen Zusammenleben zugute käme. Und in anthropologischen Hinsicht würde die Befreiung der Menschen von dem Zwang der bedingungslosen Reproduktion kreative Kräfte freisetzen, die die Gesellschaft erst zukunftfähig, human und lebenswert machen wird. Was sie jetzt nicht ist.

  • RW
    René Wolf

    Wollen wir alle, die schon jetzt hauptsächlich von Transferleistungen leben, der Faulheit bezichtigen? „Was würden Sie tun, wenn Sie 1000 Euro monatlich geschenkt bekämen?“- diese Frage stelle sich jeder selbst. Gibt es keinen Nachholebedarf bei der Betreuung unserer Kinder? Bei der Pflege unserer Eltern und Großeltern? Würden wir uns nicht gern für sinnvolle soziale Projekte engagieren? Endlich Zeit und Kraft für die eigene Bildung aufwenden können? Um mit mehr Selbstsicherheit und Kompetenz fit für die Arbeit zu sein, die unseren Anlagen entspricht? Und trauen wir das auch anderen zu?

  • O
    Opethbass

    Ich sehe in einem Grundeinkommen keine Rente.

    Mir gefällt die Idee, weil ihr ein sehr würdevolles Menschenbild zugrundeliegt.

    Ein BGE verschafft jedem Menschen die Möglichkeit, sich zu verwirklichen - nicht aus Druck heraus, sondern aus Vertrauen in das eigene Können zu arbeiten.

     

    Arbeiten, die sehr unangenehm sind, werden in ihrem Wert steigen, weil niemand diesen Job aus Not heraus machen muss. Vielleicht steigt darüber hinaus sogar die Wertschätzung solcher Berufe.

    Und wenn es in Zukunft ein paar Künstler mehr in unseren Landen wirken, deren Talent sonst in einer Fabrik verloren gegangen wäre, ist dies eine Bereicherung für unser Land. Wenn Sportvereine ihre Trainer nicht an stressige Jobs verlieren, ist dies eine Bereicherung.

     

    Vielleicht verlangsamt sich das Wirtschaftwachstum durch ein BGE - na und? Wir sind bereits heute in der Lage (Überflussgesellschaft!), allen Menschen in unserem Land ein gutes Leben zu ermöglichen - tun wirs doch einfach.

  • F
    felix

    Um endlich Klarheit über die Frage der Arbeitsmotivation der Menschen sollten so schnell wie möglich neben den bereits existierenden Modellversuchen in Namibia und Brasilien auch in Deutschland Modelldörfer /-städte /-gemeinschaften die Idee des BGE ausprobieren und leben.

     

    Solange wir nur Vermutungen haben, ob oder ob nicht; Wir Aussagen von Erich Fromm und unser Selbstbild (Ich würde NATÜRLICH arbeiten, ... ABER die anderen!) besitzen, die subjektiv sind, kommen wir in der Debatte wohl nicht weiter!

  • YB
    yah bluez

    1500 sind zuviel, 750 das könnte ich mir vorstellen

  • H
    H .B.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, sind ja die 1500,00 € dann nicht mehr so viel wert, wie sie es heute sind. Wer wirklich am Leben teilhaben will, der wird auch arbeiten gehen, trotz des BGE. Waren und Dienstleistungen werden viel mehr besteuert werden, um die ganze Sache finanizieren zu können. Es ist wirklich eine Überlegung wert, nur wird so etwas nie bei Anne Will und Mitstreitern zur besten Sendezeit diskutiert....

  • SK
    S. Kaletka

    Letztlich bleibt die Frage ungeklärt, und die Einschätzung einer mit dem Grundeinkommen gestalteten Zukunft hängt vom Menschebild derjenigen ab, die darüber diskutieren. Als Therapeut aus der Kinder-Sozialmedizin muss ich jedoch einen angeborenen Drang bzw. Zwang zur Weiterentwicklung feststellen - der Mensch kann udn will nihcts anderes als sich weiterentwickeln. Und warum dieser Drang irgendwann erlischt bleibt Streitpunkt der Soziologen und wiederum von ihrem Menschenbild abhängig. Daneben stellt sich mir die antrpologische Frage, warum Menschen bereits in der Steinzeit, wo es wahrlich härtere Lebensumstände und Arbeitsaufgaben gab, ihre Höhlen bemalten, sich medizinische Fragen stellten und nach besseren Werkzeugen suchten, die zur heutigen Technologie geführt haben usw. Wäre der Mensch von Natur aus "faul", d.h. suchte er mehr Entspannung als die, die nötig wäre um ein gesundes Gleichgewicht zur (An)Spannung zu schaffen, die durch jede Form der Tätigkeit nun einmal im menschlichen Körper aufgebaut wird, hätte er nicht derartige "Freizeitbeschäftigung" gesucht, die Entfaltung, Kultur und technischen Fortschritt bedeuten. Oder verdanken 95% natürlich "faule" Menschen 5% entarteten Fleißigen den Fortschritt, der uns zu dem heutigen Wohlstand geführt hat. Sind die viel zitierten Leistungträger also entartete Ausnahmen?

  • X
    xonra

    Faulheit und Müßiggang ist oft besser, als Arbeiten um jeden Preis. Unsere sogenannten "Leistungsträger" verplempern doch nur die endlichen Ressourcen dieser Erde,zum Teil für völlig sinnlose Produkte. Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Alle wichtigen Argumente dafür, findet man in dem Buch "Enzyklopädie der Faulheit" von Wolfgang Schneider, erschienen im Eichborn Verlag zu Berlin.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Ungeschminkter Klartext zur Forderung nach "bedingungslosen Grundeinkommen" (bGe) und deren kleinbürgerlichen Ablenkungsbemühungen - vom realen ökonomischen, militärischen, geopolitischen und gesellschaftspolitischen Imperialismus der deutschen Bourgeoisie und Administration (nicht nur) der Deutschland AG

    Ein (unvollständiger) Leserbrief (2007):

    http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/existenz/schramm.html

  • E
    Eisbär

    Eine Idee kann nur funktionieren, wenn die Mehrheit daran glaubt. Da die Mehrheit hierzulande aber sehr tief an den Kapitalismus glaubt - ja, auch wenn sie ihn kritisiert -, wird es so schnell nicht umgesetzt werden.

     

    Ich denke, dass z.B. die Mietpreise für Bruchbuden sofort in die Höhe schnellen und Waren und Dienstleistungen sofort teuerer werden würden.

     

    So hätte man nichts von seinem Grundeinkommen. Man könnte nicht kreativ werden. Menschen, die unneigennützig und nur aus Spaß am tun, Dinge erfinden würden, wären eine Gefahr für die Industrie und nicht im Griff zu kriegen.

     

    Leider.

     

    Aber man wird ja wohl noch hoffen können......

  • J
    just@nuhb

    Klare Sache - faul macht das BGE niemanden - höchstens fauler. Wer mit 1500,- im Monat leben kann möge sich freuen, wer es als "Zuschuss" zum gewährleisteten Erwerbslohn sieht...auch. Wohl niemand wird seine Arbeit, der jahrelang nachgegangen wurde, schleifen lassen, nur weil auf einmal mehr Geld auf dem Konto ist - sonst wird aus Gehalt X + BGE ganz schnell "nur" BGE. Und auch für die erwähnten "Müllmänner- und frauen" kommt es sicher nur gelegen. Auch auf die Gefahr hin Missmut und böse Blicke zu ernten: So wichtig diese Berufsgruppe auch ist, besonders anspruchsvoll ist die geleistete Arbeit wohl nicht und da ist es doch schön, dass sie in gewisser Weise nun auch denjenigen mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

    Was ist mit den "bösen Harzern"? Ob mit oder ohne BGE, wer nicht arbeiten will wird's nicht tun - oder wer sich ernsthaft darüber aufregt, dass nun Typ Y für's nichts-tun mehr Geld bekommt...warum nicht einfach einmal gönnen?

  • T
    Thomas

    WoW...also diese Frage kann man nicht kurz beantworten!

     

    Ich habe allerdings noch eine Frage zu dem Thema: Wenn jeder € 1.500,- bekommt...verschiebt man nich den Nullpunkt und die Preise steigen wieder, so das das Grundeinkommen wieder Wertlos wäre?

  • A
    Andman

    Wenn der Betrag dicht oberhalb der Existenzminimums liegen würde, wäre man ja quasi gezwungen zu 'arbeiten' um seinen persönlichen Lebenstandard (Freizeitgestaltung, persönliche Luxusgegenstände etc.) aufrecht zu erhalten. Die Chance liegt doch darin endlich wieder einen echten Arbeitsmarkt zu aufzubauen. Mal ehrlich, diejenigen die sich dann mit einem lebenslangen Siechtum begnügen stellen meiner Meinung nach die Minderheit.

  • F
    freidenker

    Wird niemals eingeführt.

     

    Dann würde ja der seit ca. 10 Jahren aufgebaute Niedriglohnsektor nicht mehr aufrecht zu halten sein.

     

    Oder müßte jemand auch für einen Lohn unter dem BGE arbeiten?

  • OS
    onondaga sachem

    Jedenfalls würde das Grundeinkommen den von der Wirtschaft geforderten Zuzug von Facharbeitern und Talenten aus aller Welt fördern.

  • DS
    Daniel Stock

    Warum sollte jemand die "Drecksarbeit" machen, wenn er auch ohne sie genausoviel Geld verdient? Dem stimme ich zu, jedoch denke ich, dass das BGE dazu führte, dass unangenehme Arbeit höher entlohnt wird, damit sie jemand erledigt. Auf lange Sicht wird Arbeit, die von Maschinen verrichtet wird, niedriger entlohnt werden als solche, die von Menschen erledigt wird.

  • HW
    Hans Wurst

    "Ebenso würde durch die Einführung des BGE der Niedriglohnsektor mit unangenehmen Arbeiten zum Erliegen kommen. Niemand würde zum Beispiel den Müll abholen."

     

    Gut so! Niemand soll für unangenehme Arbeit weniger Geld erhalten. Im Gegenteil!

  • N
    NaturalBornKieler

    Mich würde es faul machen, das Grundeinkommen. Obwohl ich derzeit mehr verdiene, ich würde wahrscheinlich kündigen, die 1500 pro Monat nehmen und ab und zu ein bisschen was dazuverdienen, wenn mir danach ist.

     

    Wenn es nur die Hälfte wäre, so ca. 750 Euro, dann sähe die Sache anders aus. Dann wäre der Anreiz, weiter ein regelmäßiges festes Einkommen zu haben, groß genug.

     

    Ich finde auch die Frage, wo das Geld eigentlich herkommen soll, nicht zufriedenstellend beantwortet. Mit dem Wegfall der genannten Sozialleistungen allein wäre nur ein Bruchteil des Grundeinkommens zu finanzieren. Ich möchte wissen, welche Steuern wie erhöht werden müssen, um so ein Grundeinkommen nachhaltig zu finanzieren.

     

    Übrigens, jemanden zu finden, der den Müll abholt, ist gar nicht das große Problem. Das kann notfalls auch ein Automat machen. Die wirklich problematischen Arbeitsfelder sind die, die sich nicht automatisieren lassen: Altenpflege etwa.

  • H
    HannoP

    Sicherlich werden einige erst einmal Urlaub machen .... und dann nach einer relativ kurzen Übergangszeit sich wieder (Erwerbs)Arbeit suchen.

     

    Jedoch werden es diejenigen Unternehmen schwer haben, Beschäftigte zu halten und zu finden, denen sie die bisherigen Arbeitsbedingungen zumuten (Führung ans Controlling delegiert, Überforderung, Unterforderung, autoritäre ChefInnen, usw.). Diese Unternehmen müssten sich (endlich) mehr anstrengen, ihre Leute zu bekommen und zu halten. Das wäre eine echte qualitative Weiterentwicklung.

     

    Ich kenne viele, die (zu Lasten Erwerbsarbeitsloser) nicht pünktlich Feierabend machen können, und zum Teil ehrenamtlich tätig sind. Viele davon würde diese Tätigkeit gerne als Hauptberuf(ung) tätigen. Das wäre mit dem Grundeinkommen in Höhe von 1.500,-- möglich.

     

    Man sollte nicht von einigen Wenigen (wirklich faulen Menschen) auf die Masse schließen. Die Menschen arbeiten gerne - jedoch muss es sinnvolle Arbeit sein unter sinnvollen und menschengerechten Arbeitsbedingungen.

  • D
    d.b.h

    Man könnte die Mehrwertsteuer auf Luxusartikel jeder Art (Autos, Uhren, Gutes Geschirr, usw.) auf horrende 30 Prozent oder so erhöhen und damit den Anreiz schaffen, neben dem Grundeinkommen noch arbeiten zu gehen.

    So hätte man ein würdevolles Leben für alle und trotzdem die Möglichkeit mehr zu haben, als die Anderen!

     

    Da gibts auch gute Ideen vom DM-Chef. Kann man mal recherchieren, wenn man sich für das Thema interessiert!

  • HD
    Hans Dampf

    "Die Liberalen nennen es "Bürgergeld", das allerdings gekürzt wird, wenn jemand zumutbare Arbeit ablehnt. "

     

    Ist da dann noch ein Unterschied zu Hartz4? IMHO wohl kaum. Die konservativen Parteien (der Mitte) LIEBEN Hartz4. Es macht Menschen erpressbar.

  • ER
    Eberhard Ressel

    Hallo!

     

    Wenn Menschen anfangen, sich mit dem Grundeinkommen zu beschäftigen kommen immer diese Fragen.

     

    Sobald man sich jedoch einige Grundlagen angeschaut hat und die Hintergründe und Lösungen von diversen Stellen angeschaut hat, gibt es kaum noch jemanden der ernsthaft was dagegen hat. Man erkennt plötzlich unzählige Vorteile.

     

    Schwierig ist das Ganze immer nur, wenn man mit jemandem diskutiert, der sich mit dem Thema noch nie auseinander gesetzt hat oder für sich darin Nachteile sieht. Dann entstehen Ängste und die kappen jegliche Bereitschaft darüber nachzudenken.

     

    Ich bin mir schon sicher, dass es in die Richtung gehen wird. Jedoch wird das ein gewaltiger Umbruch und das dauert.... und die Gegner des Grundeinkommens, haben alle ihre persönlichen Gründe, warum das nicht umgesetzt werden sollte :-)

  • MM
    Markus Müller

    Tja,was würde wohl passieren?

    Leider werden wir das nie erfahren,

    also empirisch meine ich,

    weil eines sicher ist:

    das System,das wir "Demokratie"nennen,und das in Wirklichkeit ein ausgeklügeltes System der Täuschung und Ausbeutung ist und nicht die Herrschaft des Volkes,sich niemals das Heft aus der Hand nehmen lassen wird.

    Es beruht nun mal auf dem Reichtum und der Macht weniger und der Masse,die es wirtschaftlich trägt und auch noch die Kettenhunde stellt um es zu beschützen.

    Und die Junkies werden es nicht zulassen,dass man ihnen ihre liebste Droge wegnimmt,die Macht.

  • B
    Brotwurst

    Grundsätzlich halte ich die Idee eines BGE für Sinnvoll. Doch 1500€ sind reine Utopie! Es muss ein gesundes maß zwischen Grundeinkommen und dem Anreiz zur Arbeit hergestellt werden. Von allen Modellen halte ich das Modell von Dieter Althaus bis jetzt für das beste. Würde den Satz für Erwachsene da aber um 100 € erhöhen. Damit kann man keine großen Sprünge machen aber man hat das Geld Bedienungslos! Wer mehr Luxus will muss sich was dazu verdienen.

     

    mfg

    Brotwurst

  • SM
    stig mata

    falsche frage.

    die frage müsste heissen was man mit der gewonnenen und - je nach leseart - bezahlten 'frei'zeit anfangen will.

  • UM
    uli moll

    wer seinen Beruf nur des Geldes wegen ausübt, wird (hoffentlich) dann aufhören. Und Platz machen für die, die etwas tun wollen

     

    Freiwilligenengagement zeigt, dass Menschen "etwas tun" wollen. Und diejenigen, die eben nichts tun wollen, sitzen fett und faul rum, in Ämtern und an Schaltern, sind unfreundlich (weil zur Anwesenheit gezwungen) - besser, die blieben zuhause. (Und es ist eine Minderheit!)

     

    Wobei: Der Betrag, der hier gefordert wird, ist sehr diskussionswürdig. Aber der Anreiz, etwas zu tun, liegt nicht im Geld, sondern z.B. im sozialen Ansehen, im Interesse an einer Sache, in den Kontakten und Anregungen, die man aus dem Beruf gewinnt.

    Viele Menschen arbeiten in Sozialberufen, die chronisch unterbezahlt sind - für Geld allein tut man das nicht!

  • I
    ilyas

    Ich glaube es nicht, dass es Mensch dadurch faul werden. Es gibt Menschen die Unbedingt arbeiten wollen um ein körperliche und selische Befriedigung zu erreichen.Ich bin seit jahren Arbeitlos und bekomme ein kleine Hartz IV trotzdem mache seit jahren ehrenamtliche Tätigkeitein in Verein obwohl ein anstrenger Arbeit ist. Als ich gearbeitet habe konnte ich diese Tätigkeit im Verein nicht machen, da ich völlig Müde nach Hause kamm.Ich finde mit diesem System werden wir gezuwungen ein Arbeit nachzugen und dazu nicht mall gerecht entlohnt.

    Als ich erstmall über Grundeinkommen gelesen habe, hat misch sehr gewundert, dass man so etwas in Kapitalismus realiesieren kann. Ich denke es ist sehr schwer das durchzusetzen.

  • IN
    Ihr Name? Ja, ist meiner!

    Das BGE ist eher innovationsfreundlich. Ohne permanenten Gelddruck im Nacken werden vielleicht erst Wege gegangen, die vorher undenkbar waren.

     

    Und gerade "unangenehme" und "physisch wie psychisch anstrengende" Tätigkeiten -Niedriglohnsektor- werden endlich besser vergütet als heutzutage.

     

    Wenn man keinen Frisur, keinen Müllmann, keinen Hilfsassi für einen Hungerlohn mehr hat, wird man merken, dass die keine unwichtigen Rädchen sind.

     

    Konkurrenz und nach mehr Streben wird immer bleiben,; vom BGE bekommt man immer noch keinen Daimler ;)

  • O
    Ostprodukt

    Wer glaubt, dass das Grundeinkommen faul mache, der glaubt sicher auch, dass alle ALG-II-Bezieher nur zu faul zum Arbeiten seien!

    Wenn Hunderttausende von Leuten von ihrer Hände und ihres Kopfes Arbeit nicht mehr leben, geschweige denn eine Familie ernähren können, und auf "aufstockendes ALG II" angewiesen sind, dann ist doch einfach was faul in dieser Gesellschaft - und zwar bei den "Arbeitgebern". DAS hätte mit dem BGE genauso ein Ende wie die völlig entwürdigende Behandlung durch die "SGB-ARGEN", die jedem Antragsteller bei jeder Gelegenheit unterstellen, er wolle das Amt besch...

    Tja, und Euer Klo müsst Ihr Herren Chefs wahrscheinlich in Zukunft selber putzen - oder den Putzfrauen anständige Löhne zahlen.

  • S
    Sellenthin

    Einen Monat ohne arbeiten zu müssen fände ich toll, sogar 2, 3 oder 5 Monate ohne Beruf/ung wären nicht schlecht. Aber danach brauche ich wieder meine sinnvolle Tätigkeit und da bei einem BGE ich ja trotzdem meinen monetären Lohn (sicher etwas weniger die Nebenkosten entfallen ja) weiterhin bekomme, kann ich mir immer noch einen Porsche kaufen, wenn mein Ego es verlangen würde.

  • W
    Westberliner

    Aus meiner Sicht würde das bedingungslose Grundeinkommen nicht faul machen. Mehr Menschen würden viel mehr "unternehmen" und somit Unternehmer werden. Das BGE gibt eine gewisse soziale Sicherheit. Ich kann meine Arbeitskraft sozial, künstlerisch oder handwerksmäßig anbieten oder einsetzen, seien es Hobbys, besondere Fertigkeiten, die mir sonst niemals möglich wären, weil ich davon nicht leben kann. Nicht umsonst sagt man z. B. das Kunst brotlos ist. Eine soziale Sicherheit schafft auch Freiheit, aber echte Freiheit. Das BGE stärkt auch meine Verhandlungsstärke auf dem Arbeitsmarkt, da ich bestimmen kann, wie viel ich dazu verdienen möchte. Es schafft auch die moderne Sklaverei in den Industrienationen ab (siehe Leiharbeit). Wer nicht arbeiten möchte, der macht es heute auch nicht und wird er noch so drangsaliert.

    Ich bin dafür, wenn man davon menschenwürdig leben kann.