Deutsche Teams in Europa League: Liga-Alltag auf den Kopf gestellt

In der Europa League gelten andere Gesetze als daheim: Während Stuttgart die Gruppenphase souverän übersteht und Leverkusen so gut wie durch ist, muss Liga-Primus Dortmund zittern.

Hängende Dortmunder Köpfe: In der Europa League läuft es für den BVB um Subotic, Blaszczykowski und Lewandowski nicht. Bild: dpa

GETAFE/PARIS dpa | Die in der Fußball-Bundesliga schwächelnden Schwaben vom VfB Stuttgart setzten sich in der Europa League am Donnerstag beim spanischen Vertreter FC Getafe durch Tore von Ciprian Marica, Timo Gebhart und Martin Harnik mit 3:0 (1:0) durch und sind in der Gruppe H nach ihrem vierten Sieg im vierten Spiel nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen.

Bayer Leverkusen hat nach einem glücklichen 1:0 (0:0) gegen Aris Saloniki durch das Last-Minute-Tor von Arturo Vidal beste Chancen, ebenfalls in die Ausscheidungsrunde einzuziehen. Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund bangt hingegen nach dem 0:0 bei Paris St. Germain zwei Spieltage vor Vorrunden-Schluss mehr denn je um den Verbleib im Europapokal. Hinter Tabellenführer FC Sevilla (9 Punkte), der Karpaty Lwiw (0) schlug, und Paris (8) rangiert der BVB (5) an dritter Stelle.

Von dem Power-Fußball, mit dem die junge Truppe von Trainer Jürgen Klopp in dieser Saison die Bundesliga aufmischt, war in der französischen Hauptstadt erst in der Schlussphase etwas zu sehen. Zuvor hatten nur Glück und der starke Keeper Roman Weidenfeller den Westfalen den Punkt gegen die seit nun zwölf Europapokal-Heimspielen ungeschlagenen Pariser gesichert. Kurz vor dem Ende hatte Robert Lewandowski allerdings noch die größte Chance des Spiels, um den BVB doch noch zum Sieg zu schießen. Aber er scheiterte.

GRUPPE B

ERGEBNISSE:

Bayer Leverkusen - Aris Saloniki 1:0

Rosenborg Trondheim - Atlético Madrid 1:2

* * *

GRUPPE H

ERGEBNISSE:

FC Getafe - VfB Stuttgart 0:3

Odense BK - Young Boys Bern 2:0

* * *

GRUPPE J

ERGEBNISSE:

Paris St. Germain - Borussia Dortmund 0:0

FC Sevilla - Karpati Lwiw 4:0

"Wir haben uns viel selbst zuzuschreiben. Wir waren am Anfang zu verspielt. Das ist nicht das, was wir wollen", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp und ärgerte sich über die verpasste Sieg-Möglichkeit: "Die letzte Chance macht Robbie in 99 von 100 Fällen, nur eben in Paris nicht." "Es hat das Glück gefehlt", meinte Nationalspieler Kevin Großkreutz und kündigte an: "Wir gewinnen jetzt die beide Spiele, und dann sind wir durch."

Die Stuttgarter können sich bis zum Ende der Bundesliga-Hinrunde ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren, wo sie die Erfolge aus dem Europacup bislang kaum bestätigen konnten. Zwei Wermutstropfen trübten allerdings die Freude: Torschütze Marica sah in der 79. Minute Rot, weil er seinem Gegenspieler am Ohr zog. Zudem musste Serdar Tasci mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz (58.).

Der Bundesliga-Sechzehnte wirkte diesmal selbstbewusst. Die Schwaben spielten keineswegs auf ein 0:0, das ihm schon zum Weiterkommen gereicht hätte, sondern suchte von Anfang an die Initiative.

Trotz eines dürftigen Auftritts haben die in dieser Europapokal-Saison ungeschlagenen Leverkusener als Tabellenführer der Gruppe B mit acht Punkten in den noch ausstehenden zwei Spielen bei Rosenborg Trondheim (3 Punkte) und gegen Atletico Madrid (7) allerbeste Chancen, die K.o.-Phase zu erreichen.

"Wir haben heute nicht gut gespielt, deshalb mussten wir es erzwingen", sagte Simon Rolfes. "Wir haben zu langsam gespielt." Vor 18.265 Zuschauern hatte sich wie vor zwei Wochen eine trostlose Nullnummer gegen die unbequemen Kontrahenten angedeutet. Eine gar drohende Niederlage gegen den dreifachen griechischen Meister verhinderten der starke Torwart René Adler und schließlich Vidal mit seinem Last-Minute-Treffer aus kurzer Distanz.

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