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Nordpol: Macht besessen

Bayern ist Papst. Dafür haben sich etliche profilierte Norddeutsche nun ihren Anteil an der weltlichen Macht in Berlin gesichert. taz nord nimmt sie unter die Lupe.

Der neue Finanzminister Peer Steinbrück wurde zwar vor 58 Jahren in Hamburg geboren. Er fühlt sich aber überall zu Hause, wo ein ordentlicher Schreibtisch steht: In Bonn, in Düsseldorf, in Kiel, wieder in Düsseldorf, jetzt eben in Berlin. Ein Heimatloser, könnte man meinen – und Heimatlosigkeit gilt in der Politik als Imageproblem. Also hat sich Steinbrück eine Auss-prache à la Heidi Kabel angeeignet. Da dachten die Leute aber nur: Herrjeh, ein Lispler! Das war nicht der erwünschte Effekt. Also legte S- teinbrück nach: „Ich bin ein Kabeljau“, stellte er sich fortan den Menschen vor. Und es klappte. Denn der Kabeljau hat eine klar definierte Heimat – die Nord- und die Ostsee. Außerdem ist er gesund. Und schließlich verdient er unser Mitleid, weil die Bestände bedroht sind. Dass er nun Finanzminister geworden ist, können wir deshalb nur begrüßen. Denn der Kabeljau ernährt sich mit zunehmendem Alter auch von kleinen Fischen.

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