Kommentar Hamburger Koalition: Schwarz-grüne Befreiung
Frigges Rücktritt ist dagegen ein Befreiungsschlag. Das liegt vor allem am Nachfolger: Wenn es in der Hamburger CDU noch Hoffnungsträger gibt, dann ist Rüdiger Kruse einer.
Jetzt geht in Hamburg das Gejammer wieder los: Schwarz-Grün habe abgewirtschaftet, schicke die letzte Reserve ins Feld und müsse endlich den Weg für Neuwahlen frei machen. Mag ja alles stimmen - aber der aktuelle Wechsel des Finanzsenators ist dafür nun wirklich kein Beleg.
Natürlich war es tölpelhaft, bei der Kabinettsumbildung vor drei Monaten einen Finanzsenator Frigge im Amt zu halten, in dessen Wohnung schon die Staatsanwälte eingeritten waren. Wie still die CDU dabei hielt, sah nach dem Fatalismus einer Partei aus, deren Regierungszeit auch nach eigenem Befinden abgelaufen ist.
Frigges Rücktritt ist dagegen ein Befreiungsschlag. Das liegt vor allem am Nachfolger: Wenn es in der Hamburger CDU noch Hoffnungsträger gibt, dann ist Rüdiger Kruse einer: Ein liberaler Sunnyboy, der an den jungen von Beust erinnert; als Vertreter der schwarzen Öko-Fraktion Grünen-kompatibel - und dann auch noch Haushaltsexperte.
Wieso wurde Kruse nicht schon vor acht Monaten geholt, statt Frigge zum Senator zu befördern, gegen den bereits Ermittlungen liefen? Die plausibelste Antwort schien: Kruse wollte sich nicht beim Aufräumen des Finanzdesaters verbrennen; duckte sich lieber im Bundestag ab. Schließlich ist er einer der wenigen in der CDU, die auch das Zeug zum Bürgermeister hätten - in besseren Zeiten. Warum er sich nun als Feuerwehrmann hergibt, ist sein Geheimnis.
Kommentar Hamburger Koalition: Schwarz-grüne Befreiung
Frigges Rücktritt ist dagegen ein Befreiungsschlag. Das liegt vor allem am Nachfolger: Wenn es in der Hamburger CDU noch Hoffnungsträger gibt, dann ist Rüdiger Kruse einer.
Jetzt geht in Hamburg das Gejammer wieder los: Schwarz-Grün habe abgewirtschaftet, schicke die letzte Reserve ins Feld und müsse endlich den Weg für Neuwahlen frei machen. Mag ja alles stimmen - aber der aktuelle Wechsel des Finanzsenators ist dafür nun wirklich kein Beleg.
Natürlich war es tölpelhaft, bei der Kabinettsumbildung vor drei Monaten einen Finanzsenator Frigge im Amt zu halten, in dessen Wohnung schon die Staatsanwälte eingeritten waren. Wie still die CDU dabei hielt, sah nach dem Fatalismus einer Partei aus, deren Regierungszeit auch nach eigenem Befinden abgelaufen ist.
Frigges Rücktritt ist dagegen ein Befreiungsschlag. Das liegt vor allem am Nachfolger: Wenn es in der Hamburger CDU noch Hoffnungsträger gibt, dann ist Rüdiger Kruse einer: Ein liberaler Sunnyboy, der an den jungen von Beust erinnert; als Vertreter der schwarzen Öko-Fraktion Grünen-kompatibel - und dann auch noch Haushaltsexperte.
Wieso wurde Kruse nicht schon vor acht Monaten geholt, statt Frigge zum Senator zu befördern, gegen den bereits Ermittlungen liefen? Die plausibelste Antwort schien: Kruse wollte sich nicht beim Aufräumen des Finanzdesaters verbrennen; duckte sich lieber im Bundestag ab. Schließlich ist er einer der wenigen in der CDU, die auch das Zeug zum Bürgermeister hätten - in besseren Zeiten. Warum er sich nun als Feuerwehrmann hergibt, ist sein Geheimnis.
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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