Keine Frauenquote für Aufsichtsräte: CDU schmettert Quote ab
Keine Frauenquote für Aufsichtsräte: Das Familienministerium erfüllt weder den schwarz-gelben Koalitionsvertrag noch den eigenen Quoten-Stufenplan.
BERLIN taz | Das Bundesfamilienministerium hat der Frauenquote für Aufsichtsräte eine endgültige Absage erteilt. Thomas Fischer, Referent im Bereich Chancengleichheit des Ministeriums, erklärte auf einer Veranstaltung des Deutschen Juristinnenbunds am Mittwoch, dass sein Ministerium in dieser Legislaturperiode keinerlei Planungen auf den Weg bringe.
Im Koalitionsvertrag war noch von einem "Stufenplan" die Rede gewesen. Nun zeigte sich, dass Ministerin Kristina Schröder (CDU) keinen Plan entwickeln lässt.
Vielmehr erklärte Fischer den Corporate Governance Kodex, der eine "angemessene Berücksichtigung von Frauen" in den Aufsichtsräten vorsieht, zum Regierungsvorhaben: "Stufe eins des Stufenplans ist der Kodex", so Fischer. Die erste Wahlrunde für Aufsichtsräte findet erst 2013 statt, eine zweite 2018.
Bisher hat laut einer Studie des Juristinnenbunds nur ein DAX-Unternehmen die Zahl der Frauen in Führungsjobs überhaupt veröffentlicht. Der Juristinnenbund fordert deshalb seit Längerem eine gesetzliche Quote. Auch die Opposition im Bundestag fordert sie: Am Freitag wird ein entsprechender Antrag der Grünen im Parlament diskutiert.
Leser*innenkommentare
Gosig Mus
Gast
Ich raffs nicht, sind taz-Leser so viel dümmer als ich das dachte oder werden die Kommentarforen hier einfach von irgendwelchen Leuten getrollt? Egal bei welchem Artikel man guckt, es dominiert die tumbe-Stammtisch-Fraktion -- und wenn ausnahmsweise mal nicht, reichlich vorhanden ist sie jedenfalls. Die Kommentare bei der WAZ sind nicht schlechter, dort erkennt man die Autonomen Nationalisten nur etwas schneller.
Frosch
Gast
Bravo CDU und bravo Kristina Schröder, ich kann nur dazu gratulieren, dass der Quoten-Irrsinn nicht mitgemacht wird. Baumgaertner hat es mit dem Beispiel des Mediziners gut auf den Punkt gebracht: Quoten führen zu Ungerechtigkeit und Qualitätsverlust. Wer Menschen nach ihren Taten, nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt, muss sie ablehnen.
Spes
Gast
Wenn Positionen wirklich allein nach Kompetenzen vergeben werden würden, dann bräuchten wir gar keine Quoten-Diskussion.
Stichworte: Männer-Netzwerke, Gläserne Decke, Kinderbetreuung (liegt zu über 90% bei Frauen) ....
egal
Gast
@ Ndege: Glaubst du denn, dass Frauen nicht kompetent sind ? Ich frage, weil in den Aufsichtsräten ja( so gut wie ) keine Frauen sind !Ausser der Kompetenz braucht mensch ja auch Chancen !Und meistens wählen' die da oben' sich ja bekanntlich selbst, folgerichtig könnten Frauen dann ja auch nicht gewählt werden, denn es gibt sie ja da gar nicht.Das ist wie mit Vitamin B.
Ansonsten halte ich von Alphaweibchen und Männchen grundlegend wenig, weil ich Hierachien einfach ablehne.
Ndege
Gast
Positionen sollten nach Kompetenz vergeben werden, nicht nach Geschlechter-Quoten. Schade, dass die taz immer noch so sehr an unsinnigen Dogmen hängt.
ein Leser
Gast
Ich stell mir gerade vor, ich wäre Unternehmer und müsste mir vorschreiben lassen wer bei mir im Vorstand sitzt. Gehts noch ?
Bisher dachte ich, wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Das hier nennt man Kommunismus !
Baumgaertner
Gast
Ist es den Konsens dass Quoten gut sind?
Wenn ich zb eine OP bekomme, möchte ich dass mich der BESTE Mediziner behandelt und nicht derjenige der auf die Quote passt.
Das gilt für mich für alle Lebensbereiche.
Michael Dietz
Gast
Warum können wir's nicht mal andersrum betrachten? So, wie man sagt: das Glas ist halb leer - oder: das Glas ist halb voll. Also lasst uns mal von der seit vielen Generationen real existierenden Männerquote von weit über 90 Prozent reden. Da liegt der Focus nämlich endlich auf der richtigen Seite. Und wir können auf dieser Basis frei drüber reden, wie wir sie auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Dann gibt es hoffentlich die notwendige Unterstützung durch alle Lager für einen Abbau der Quoten.