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Fußball-Bundesliga am SamstagDie Nordklubs schwächeln

Während die Dortmunder Siegesserie nicht zu stoppen ist, belegt Leverkusen mit einem Sieg über Hamburg vorerst den zweiten Platz. Und Stuttgart bekommt einen neuen Trainer.

Am Boden: Jonathan Pitroipa vom HSV. Die Hamburger sind nach der Niederlage gegen Leverkusen im Mittelmaß angekommen. Bild: dpa

BERLIN dpa | Herbstmeister Borussia Dortmund hat seinen imponierenden Siegeszug in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt. Mit dem 2:0 gegen Werder Bremen gelang den Westfalen am 16. Spieltag bereits der 14. Erfolg. Elf Punkte zurück belegt Bayer Leverkusen vorerst den zweiten Platz. Das Team von Jupp Heynckes gewann am Samstag mit 4:2 beim Hamburger SV und verdrängte das Überraschungsteam von Hannover 96 wieder vom ersten Verfolgerrang. Mit einem Sieg an diesem Sonntag gegen den FC Schalke 04 kann der FSV Mainz 05 Leverkusen allerdings wieder als Zweiten ablösen.

Zweiter von hinten in der Tabelle ist derzeit der VfB Stuttgart. Nach der 1:2-Niederlage bei Hannover 96 hat der Verein am Vormittag die Entlassung von Trainer Jens Keller bekanntgegeben. Nachfolger von Keller wird Bruno Labbadia, der am Nachmittag offiziell vorgestellt werden soll.

Eine Woche nach der 0:2-Schlappe auf Schalke fand der FC Bayern München mit dem 3:0 gegen den FC St. Pauli wieder auf Erfolgskurs zurück. 1899 Hoffenheim musste gegen den 1. FC Nürnberg mit einem 1:1 zufrieden sein. Am Tabellenende holte der 1. FC Köln mit dem 1:0 gegen Eintracht Frankfurt drei wichtige Zähler. Der 1. FC Kaiserslautern und der VfL Wolfsburg trennten sich 0:0.

16. Spieltag

Hannover - Stuttgart 2:1 (1:0)

München - St. Pauli 3:0 (1:0)

Hamburg - Leverkusen 2:4 (0:1)

Hoffenheim - Nürnberg 1:1 (0:0)

Köln - Frankfurt 1:0 (0:0)

Kaiserslautern - Wolfsburg 0:0

Dortmund - Bremen 2:0 (1:0)

Sonntag, 12.12. 2010:

Freiburg - Gladbach 15.30

Mainz - Schalke 17.30

***

Tabelle:

1. Borussia Dortmund 39:9 (Tore) 43 (Punkte)

2. Bayer Leverkusen 33:23 32

3. Hannover 96 24:24 31

4. FSV Mainz 05 26:16 30

5. Bayern München 26:17 26

6. 1899 Hoffenheim 30:20 24

7. SC Freiburg 20:23 24

8. Eintracht Frankfurt 23:21 23

9. Hamburger SV 25:27 21

10. 1. FC Nürnberg 19:27 19

11. Werder Bremen 22:33 19

12. 1. FC Kaiserslautern 25:26 18

13. VfL Wolfsburg 22:23 18

14. FC St. Pauli 14:26 17

15. FC Schalke 04 21:24 16

16. 1. FC Köln 18:30 15

17. VfB Stuttgart 29:30 12

18. Bor. Mönchengladbach 25:42 10

Auch Bremen konnte die Dortmunder Überflieger nicht stoppen. Nuri Sahin (9. Minute) und Shinji Kagawa (70.) sorgten für den siebten BVB-Sieg in Folge. Gewinnen die Westfalen auch ihr letztes Spiel vor der Winterpause am kommenden Wochenende in Frankfurt, wäre die beste Hinrunde in der Liga-Historie perfekt. Die bisherige Bestmarke hält der FC Bayern, der es 2005/2006 auf 44 Punkte in 17 Spielen brachte.

Dank seiner Auswärtsstärke bleibt Leverkusen dran. Das 4:2 beim HSV war bereits der sechste Sieg in fremden Stadien für die Werkself, die ihre letzte Niederlage als Gast im April in Stuttgart hatte hinnehmen müssen. Sidney Sam (35.) und Arturo Vidal (61.) mit ihrem jeweils sechsten Saisontor sowie Renato Augusto (66./78.) brachten den Erfolg für Bayer unter Dach und Fach. Zuvor hatte Vidal per Eigentor (48.) für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt. Eljero Elia (79.) traf zum 2:4. Die zweite Heimniederlage lässt den ambitionierten HSV endgültig im Mittelmaß versinken.

Auswärts zeigen die Münchner Bayern regelmäßig Schwächen, doch zu Hause bleiben sie eine Macht: Mit dem 3:0 gegen St. Pauli bescherte der Rekordmeister Trainer Louis van Gaal zum 50. Bundesliga-Spiel den erhofften Dreier und hielt damit Anschluss nach oben. Hamit Altintop traf erstmals seit 18 Monaten wieder ins Schwarze und leitete in der 16. Minute den Bayern-Erfolg ein. Philipp Lahm mit einem verwandelten Foulelfmeter (71.) und Franck Ribéry (79.) besorgten den Endstand. St. Pauli-Keeper Thomas Kessler sah wegen einer Notbremse an Thomas Müller Rot (68.).

1899 Hoffenheim gab sich gegen den 1. FC Nürnberg eine Blöße und kam nicht über ein 1:1 hinaus. Christian Eigler (87.) sicherte dem "Club" den ersten Punktgewinn nach zuletzt vier Niederlagen. Abwehrspieler Marvin Compper (55.) hatte die Kraichgauer in einer niveauarmen Partie in Führung gebracht. Die schwarze Serie des VfL Wolfsburg riss auch auf dem Betzenberg nicht. Mit dem torlosen Remis in Kaiserslautern blieb der Meister von 2009 zum sechsten Mal nacheinander ohne Erfolgserlebnis und liegt in der Tabelle weiter hinter dem Aufsteiger.

Unter dem neuen Trainer Frank Schaefer geht es für den 1. FC Köln mit kleinen Schritten voran. Mit dem 1:0 gegen Frankfurt gelang den Rheinländern der Sprung auf Relegationsplatz 16. Christian Clemens verdarb Michael Skibbe sein 50. Spiel als Eintracht-Coach mit seinem Treffer in der 56. Minute. Dabei mussten die Kölner bereits frühzeitig Lukas Podolski ersetzen, der angeschlagen ausgewechselt wurde.

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1 Kommentar

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  • R
    reblek

    "... belegt Leverkusen mit einem Sieg über Hamburg vorerst den zweiten Platz." Bloß weil die DFL aus kommerziellen Gründen einen Spieltag auf drei Kalendertage verteilt, muss die taz, die, wie ich hoffe, von relativ intelligenten Menschen gemacht wird, nicht den allseits verbreiteten Unfug nachkauen, es gebe am Samstag- und Sonntagmorgen so etwas wie eine "Tabelle", auf der, zum Beispiel, "Leverkusen den zweiten Platz belegt" - und sei es "vorerst". Der Spieltag ist erst am Sonntagabend beendet und erst dann gibt es für diesen und nach diesem einen aktuellen und aussagefähigen Tabellenstand. Aber was interessiert den Journalismus von dpa und Co. die Realität?