Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Man kennt doch die USA! Die USA erkennt nur die Menschenrechte an, die ihre ökonomische Expansions Politik nicht stört. Ob in einem Land ein Dschingis Khan oder ein Franz von Assisi regiert, interessiert wenig- Hauptsache- pro amerikanisch.Jetzt wartet man erst wieder mal ab, wer in Ägypten Sieger bleibt. Der Westen bekommt seine eigene Hasardeur- Wirtschaft nicht in den Griff-, kümmert sich aber ständig um "Das Wohl" in der Welt. Wenn man nicht in der Lage ist, den eigenen Garten zu pflegen, schreibt man anderen vor wie sie ihren zu pflegen haben.
So tief wie Obama hat sich noch kein westlicher Politiker vor dem Saudi-König verbeugt.
Das sollte eher dem Westen zu denken geben.
Die arabischen Völker kratzt das eher nicht.
Sie wissen schließlich was ein Untertan ist.
Die Steigerung davon ist ein freiwilliger Untertan.
Auch wenn ich die Araber nicht besonders mag kann ich folgendes 100% nachvollziehen:
- Kampf gegen den Diktator/König.
- Hass für den Untertan.
- Verachtung für den freiwilligen Untertan.
Amerika ohne direkten Draht zur Demokratiebewegung? Scheinbar können in Ägypten gleich zwei Diktaturen den Hut nehmen.
Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.
Kommentar Die USA und Ägypten: Das Dilemma der falschen Freunde
Die Freude der US-Politiker über die Ereignisse in Ägypten ist verhalten. Zu stark ist man mit Mubarak verbandelt. Eine Neupositionierung ist umungänglich.
Die Demokratiebewegungen sind das erste positive Signal, das seit langer Zeit aus der arabischen Welt kommt: nach autoritären Regimen, nach religiösem Fanatismus, nach islamistischem Terror und nach brutalen kriegerischen Auseinandersetzungen.
Wenn aus Washington, wo sowohl die vergangene George-W.-Bush- als auch die jetzige Barack-Obama-Administration in viel beachteten Fensterreden das Bemühen um Demokratie und Menschenrechte ermuntert haben, dennoch keine enthusiastische Unterstützung der friedlichen Proteste gegen autoritäre Regime kommt, liegt das an einem jahrzehntealten und zugleich brandaktuellen Dilemma. Es ist made in the USA. Und es besteht in der Wahl der eigenen Verbündeten in der Region.
Militärisch und finanziell am eklatantesten ist dies in Ägypten. Seit dem Friedensvertrag von Camp David haben die USA mehr als 30 Milliarden Dollar Militärhilfe dorthin geschickt. Mit dem Regime sind für Washington zahlreiche strategische Interessen in der Region verknüpft: vom Status quo im Nahen Osten über Öl- und andere Transporte durch den Suezkanal bis hin zur Meinungsführerschaft in der arabischen Welt.
Jetzt steht der langjährige Verbündete Husni Mubarak mit dem Rücken zur Wand. Und Washington fehlt das, was Mubaraks repressive Politik seit Jahren bekämpft hat: der direkte Draht zur demokratischen Opposition – zu jenen, die als Alternative zu dem Diktator aus der Demokratiebewegung hervorgehen könnten.
In dieser Atmosphäre, die von Ängsten vor einem Déjà-vu der iranischen Revolution von 1979 und von Sorgen um das künftige nachbarschaftliche Umfeld von Israel geprägt ist, tobt in Washington eine harte Auseinandersetzung zwischen den StabilitätsbefürworterInnen und jenen, die auf Demokratie setzen.
Der Ausgang dieses internen Konflikts in Washington ist offen. Fest steht hingegen, dass die Tage des Mubarak-Regimes gezählt sind. Und auch, dass den anderen autoritären Herrschern und Königen in der Region bewegte Zeiten bevorstehen. Denn der Dominostein, der in Tunesien gefallen ist, hat längst alle anderen berührt.
Für die USA – und für Israel – bedeutet dies eine Gemengelage, die komplizierter werden wird. Wenn Washington dort glaubwürdig mitspielen will, muss es die Diktatoren schnell in die Wüste schicken.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Dorothea Hahn
Korrespondentin
Kommt aus Köln. Ihre journalistischen Stationen waren Mexiko-Stadt, Berlin, Paris, Washington und New York.