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Revolutionen in ArabienLeben wie die Türken

Vielen im Nahen Osten gilt die türkische AKP mit ihrem Anspruch, Islam und Demokratie zu verbinden, als Vorbild - erst recht seit dem Bruch mit Israel.

Der einzige Staatschef, der sich explizit auf die Seite der Aufständigen in Ägypten gestellt hat: der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Bild: dapd

ISTANBUL taz | Bislang hat sich nur ein relevanter Politiker eines anderen Landes so eindeutig auf die Seite der ägyptischen Protestbewegung gestellt und Ägyptens Staatspräsident Husni Mubarak zum Rücktritt aufgefordert: Recep Tayyip Erdogan. Kein Wunder, dass die ägyptische Regierung über diese "unzulässige Einmischung" nicht allzu erfreut ist. Wie türkische Medien am Dienstag meldeten, bestellte das ägyptische Außenministerium am Vortag den türkischen Botschafter in Kairo ein.

Zudem habe der ägyptische Außenminister Ahmet Abul-Gheit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu eine schriftliche Warnung zukommen lassen. Darin heißt es, nur das ägyptische Volk könne entscheiden, welchen Weg es wähle. Viele Beobachter denken: Dieser Weg könnte der türkische Weg werden.

Einer in sieben Ländern des Nahen Ostens durchgeführten und in der vergangenen Woche veröffentlichten repräsentativen Umfrage zufolge betrachten rund ein Drittel der Befragten die Türkei als Modell für ihr eigenes Land. Und mehr als 85 Prozent wünschen sich einen größeren türkischen Einfluss in der Region.

Die Umfrage, für die der renommierte Istanbuler Thinktank Tesev im September 2.500 Menschen in Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Syrien, dem Libanon, dem Irak und dem Iran befragte, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Seit den Aufständen in Tunesien und Ägypten und der Unruhe, die auch andere Länder der Region erfasst hat, stellt sich die Frage, was anstelle der autoritären Regimes treten wird.

Seit Erdogan ist die Türkei Vorbild

Viele Oppositionelle im Nahen Osten blicken dabei mit großem Interesse Richtung Türkei, dem einzigen islamisch geprägten Land, in dem seit 60 Jahren eine leidlich funktionierende parlamentarische Demokratie existiert.

Denn eine echte Inspiration für den Nahen Osten, das zeigt auch die Umfrage, wurde die Türkei erst, nachdem Erdogans islamisch grundierte AKP im Jahr 2002 an die Macht kam. Die AKP hat es geschafft, das säkulare Militär politisch in die Schranken zu weisen, und arbeitet ihrem eigenen Anspruch nach daran, eine konservativ-religiöse gesellschaftliche Grundhaltung mit einem demokratischen System in Einklang zu bringen. Zudem kann sie auf ein stabiles Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5 bis 6 Prozent verweisen.

Und noch aus einem weiteren Grund genießt Erdogan im Nahen Osten eine Popularität wie kein türkischer Regierungschef vor ihm: Spätestens seit dem Gazakrieg vom Januar 2009 ist Erdogan auf einem Konfrontationskurs gegenüber Israel.

Diese Neuausrichtung der türkischen Politik ist mittlerweile auch materiell und kulturell unterfüttert. Die Türkei intensivierte ihren Wirtschaftsaustausch mit den arabischen Ländern, redet sogar schon von einer Freihandelszone nach dem Vorbild der EU und hat mit fast allen arabischen Ländern die Visafreiheit eingeführt. Arabische Touristen erfreuen sich seitdem in immer größerer Anzahl der Freiheit, die ein Istanbul-Urlaub gewährt, während sie zu Hause türkische Serien im Fernsehen anschauen.

Große Unterschiede zu Arabien

"Es ist nahe liegend, dass viele Araber sich durch die Türkei inspirieren lassen", sagte Fadi Haruka, Professor am Londoner Chatham House gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Doch andererseits seien die Unterschiede auch groß: Die Türkei ist Nato-Mitglied und EU-Kandidat, und seit der Gründung der Republik 1923 seien Staat und Religion getrennt. "Die Menschen sind daran gewöhnt, daran ändert auch die islamische Regierung der AKP nichts."

Daran haben aber gerade etliche Türken erhebliche Zweifel. Vor allem die Opposition merkt derzeit bitter an, dass die arabischen Brüder und Schwestern sich nicht eine Regierung zum Vorbild nehmen sollten, die gerade dabei sei, die demokratische Kultur und die Herrschaft des Rechts zugunsten eines immer autokratischer regierenden Ministerpräsidenten zu ersetzen.

Doch viele Türken empfinden Genugtuung darüber, dass ihr Land, das sonst aus der EU oft seine Defizite vorgehalten bekommt, plötzlich als Vorbild gehandelt wird. In Fernsehdebatten über die Entwicklung in Ägypten ist den Beteiligten der Stolz darüber anzumerken.

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50 Kommentare

 / 
  • L
    Lucia

    @ Neo:

    >>...Halbwahrheiten …Stimmt nicht ganz. Der Pachtvertrag lief weiter. Auf die Pacht wurde größtenteils verzichtet......Eins steht fest. Von der Kulter her stehen die araber näher zu Türkei als irgendein europäisches Land...... Wo die Europäer sind, da herrscht nur Leid, Armut und Elend...

  • MA
    Monsieur Achie

    @Lucia, Sie uneinsichtige 1- € Christen. Sie können die Geschichte drehen und umschreiben soviel Sie wollen. Es ändert nichts an der Realität. Sie möchten gerne die Geschichte neu schreiben, wie sie Ihnen gefällt. Ich kann nur Neo zustimmen. warum fahren Sie nicht nach Zypern und kämpfen Sie gegen Türken.

    Es gibt aber wichtigere Probleme als Zypern. Es geht nicht darum, ob Türkei Vorbild würdig ist oder nicht. Das überlassen wir den Arabische Völker. Eins steht fest. Von der Kulter her stehen die araber näher zu Türkei als irgendein europäisches Land. Deshalb finde ich ganze Diskustion überflüssig.

    wenn Sie wirklich den Menschen helfen wollen, schauen Sie nach Haiti. Was die Franzosen aus einem reichen Land gemacht haben. Wo die Europäer sind, da herrscht nur Leid (Irak, Afganistan), Armut und Elend (Haiti, Afrikanische Länder), Appartheit (USA, Süd Afrika) usw. Lassen Sie einfach andere Länder in Ruhe. Sie werden schon ohne die Europäer ihren Weg finden.

  • N
    Neo

    @Lucia

    Leider können Sie es wieder nicht lassen Halbwahrheiten zu schreiben.

     

    "Im Vertrag von Lausanne 1923 stimmte die Türkei rückwirkend der Annexion seit 1914 zu...

    vertraglich also alles korrekt..."

     

    Stimmt nicht ganz. Der Pachtvertrag lief weiter. Auf die Pacht wurde größtenteils verzichtet. Diese Verträge wurden noch mit den Zürcher- und Londoner Verträgen von 1959/60 ergänzt. Darin wurde Griechenland, Großbritannien und die Türkei zu Garantiemächten. Sollte irgendeine Seite den Anschluss ans "Festland", wie die Griechen mit ENOSIS, anstreben, konnte jedes Land alleine mit militärischer Gewalt dieses verhindern.

     

    Das türkische Nordzypern ist somit nicht das Produkt von "Krieg und Invasion", denn der Zypernkonflikt beginnt nicht im Sommer 1974 mit einem türkischen "Überfall", sondern bereits in den 1960er Jahren als die türkischen Zyprer aus der gemeinsamen Republik vertrieben wurden. Zu dieser Zeit wird Zypern administrativ geteilt, weil die Zyperngriechen unter ihrem Präsidenten Makarios III. den Anschluss an Griechenland anstreben (Enosis). Die UNO-Friedenstruppe ist bereits 1964 auf der Insel gelandet, da türkische Zyprioten massenhaft von ihren griechischen Nachbarn massakriert wurden.

    Der Türkenschlächter und putschende Zypern-Präsident Nikos Sampson war einer der Anführer (EOKA) und rühmte sich mehr als 200 türkische Frauen und Kinder massakriert zu haben:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41659895.html

     

    Das wird nur immer wieder vergessen. Dies muss aber auch bei der Grundstücks- und Eigentumsfrage in den Verhandlungen eine Rolle spielen. Viele türkische Zyprer haben durch die Vertreibungen in den 1960er Jahren ihr Hab und Gut verloren und sind ins Ausland geflüchtet. Über diese Entschädigungen wird öffentlich nie gesprochen. Stattdessen nennt man die Anerkennung eines Landes, das seit 27 Jahren existiert "realistische Gefahr" ohne sich zu fragen, was die Menschen in diesem Land empfinden, wenn die EU seit 2004 gegebene Versprechen nicht im geringsten umsetzt.

    --------------------------

     

    "sowie die unzumutbare dauerhafte Präsenz türkischer Armeeeinheiten auf der Insel."

     

    Wieder kein Volltreffer. Die türkischen Truppen sollten sollten nach dem UN-Plan alle bis auf eine symbolische Zahl von 650 Mann abziehen. Was suchen griechische und britische Truppen heute noch auf der Insel? Strandurlaub?

  • L
    Lucia

    @ Birol:

     

    >>...bitte nicht halbe warheiten aufgeben......Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bekräftigte in seiner Resolution 353[9] die territoriale Integrität und Unteilbarkeit der Republik Zypern und verlangte den sofortigen Abzug der türkischen Truppen...

     

    Der UN-Sicherheitsrat erklärt die Proklamation in seiner Resolution 541[10] für völkerrechtswidrig. Die Türkei ist der einzige Staat, der die Türkische Republik Nordzypern anerkennt......die England in den Wirren des Krieges 1914 vertrags- und völkerechtswidrig aneignete!...

  • N
    Neo

    Da hier immer wieder Zypern zum Türkei-Bashing angesprochen wird, ein kleiner historischer Exkurs:

     

    Die Insel Zypern gehörte 1571 (da waren schon 30.000 Osmanen auf der Insel) bis 1914 dem Osmanischen Reich. Zuvor gehörte Zypern der Reihe nach

    Hethitern,

    Ägyptern und Assyrern,

    Achäern,

    Phönikern und Persern,

    Römern,

    Arabern und Kreuzrittern,

    Genuesen und zuletzt (bis 1571) dem Freistaat Venedig.

    Im Jahre 1878 verlangte England als Gegenleistung, da selbsternannte Schutzmacht vor den Russen von den Osmanen die Verpachtung der Insel, die England in den Wirren des Krieges 1914 vertrags- und völkerechtswidrig aneignete!

  • E
    eugen

    @Birol

    und was sagt uns jetzt ihr Wiki-Zitat?

    Nach derselben kruden Logik würde Polen heute zur Hälfte aus einer deutschen und einer russiche Provinz bestehen und der halbe Balkan wäre ein österreichisches Bundesland!

  • B
    Birol

    @Lucia, bitte nicht halbe warheiten aufgeben.

     

    Quote:

    1878 verpachtete das Osmanische Reich die Insel an Großbritannien, das diesem im Gegenzug Unterstützung gegen einen Vorstoß der Russen zusagte. Mit dem Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg (1914) auf Seiten der Mittelmächte wurde die Insel von den Briten annektiert. Sie gehörte bis zum Inkrafttreten des Vertrags von Lausanne im Jahre 1923 formal noch der Türkei, die sie in besagtem Vertrag rückwirkend als seit 1914 durch Großbritannien annektiert anerkannte. 1925 wurde Zypern Kronkolonie. Zypern wurde am 16. August 1960 aufgrund des Abkommens von Zürich zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei unabhängig.

     

    Nach Unruhen und Spannungen zwischen den Volksgruppen wurde im Jahr 1964 die United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) im Land stationiert, um eine Eskalation des Zypernkonflikts zu verhindern. Dies gelang jedoch nicht. In einem von der griechischen Junta unterstützten Putsch der Nationalgarde wurde 1974 Präsident Makarios gestürzt. Die nationalistisch orientierten Putschisten strebten die Angliederung an Griechenland an (Enosis). Als Folge von Pogromen und ethnischen Säuberungen[8]und unter Berufung auf ihre Rolle als Garantie- und Schutzmacht der türkischen Inselbewohner intervenierte die Türkei und besetzte den Norden Zyperns. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bekräftigte in seiner Resolution 353[9] die territoriale Integrität und Unteilbarkeit der Republik Zypern und verlangte den sofortigen Abzug der türkischen Truppen.

     

    Am 16. August 1974 wurde ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, die Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UNFICYP) überwacht seitdem die Einhaltung des Waffenstillstandes, unter anderem durch regelmäßige Patrouillen an der Green Line genannten Waffenstillstandslinie.

     

    1983 wurde im türkisch besetzten Nordteil der Insel die Türkische Republik Nordzypern proklamiert. Der UN-Sicherheitsrat erklärt die Proklamation in seiner Resolution 541[10] für völkerrechtswidrig. Die Türkei ist der einzige Staat, der die Türkische Republik Nordzypern anerkennt.

     

    2003 wurde die Grenze zwischen den beiden Landesteilen erstmals wieder durchlässig, als die Öffnung der Grenzübergänge für beide Volksgruppen für Besuche im jeweils anderen Teil der Insel zum 23. April 2003 erfolgte. 2004 scheiterte jedoch der Annan-Plan zur Wiedervereinigung in einer Volksabstimmung an der Ablehnung im griechischen Teil Zyperns. Der Annan-Plan hatte für den griechischsprachigen Südteil Zyperns den Namen Griechisch-zyprischer Staat vorgesehen. Hätte der Plan auch im Südteil Akzeptanz gefunden, würde Zypern heute offiziell Vereinigte Republik Zypern heißen. Das türkischsprachige Pendant im Nordteil, auf dem heute die Türkische Republik Nordzypern errichtet ist, hätte den Namen Türkisch-zyprischer Staat erhalten. Die Türkische Republik Nordzypern hätte sich aufgelöst. Die heutigen Flaggen der Türkischen Republik Nordzypern sowie die (der völkerrechtlich auch den Nordteil vertretenden) Republik Zypern wären Geschichte geworden.

    unquote:

  • L
    Lucia

    @ Monsieur Achie:

     

    >>...Sie beiden, 1 € christen und dazu noch Deutsche......Die Insel gehörte den Osmanen,.....UN ist in den Händen von westlichen Banditen. wie kann man denen Vertrauen. Wenn es um Gesetzlosigkeit geht,ist beste Beispiel in Nahosten...

  • MA
    Monsieur Achie

    @von warumauchimmer, @von Lucia

    Sie beiden, 1 € christen und dazu noch Deutsche ist schlimm genug. Sie möchten gerne die Geschichte so Lange umschreiben bis es Ihnen passt. Es ändert sich gar nicht. wenn die Türken ein wenig schlau wären, hätten Sie die ganze Insel (Zypern) eingenommen. Die Insel gehörte den Osmanen, wie immer die westliche Banditen im Spiel. UN ist in den Händen von westlichen Banditen. wie kann man denen Vertrauen. Wenn es um Gesetzlosigkeit geht,ist beste Beispiel in Nahosten. Es dir nicht um Zypern, sondern Türkenhass. Es ist beschämend, dass sich so jemand christ nennt. Was für eine persönlichkeit.

  • L
    Lucia

    Neben allen anderen Defiziten wie Leugnung des Völkermords, Diskriminierung von Minderheiten usw.:

     

    Solange die Türkei völkerrechtswidrig Nord-Zypern besetzt hält,

    und sämtliche UN-Resolutionen diesen Zustand zu beenden ignoriert,

    und stattdessen auf EU-Gebiet einen Vasallenstaat errichtet: Wie kann man da von einer Vorbildfunktion sprechen?

  • W
    warumauchimmer

    @Daniel Preissler

    Wenn man schon mit Bezug auf die deutsche Geschichte Deutsches partout schlechtreden will, täte man gut daran, sich wenigstens rudimentäre GEschichtskenntnisse anzueignen.

    Googlen Sie mal: "Friedrich II." und "Folter"; aber Vorsicht, es könnte Ihre Vorurteile stören - und das wollen Sie ja wahrscheinlich nicht, Sie Hobbyhistoriker.

  • DP
    Daniel Preissler

    oui monsieur, guter Beitrag!

     

    Allerdings würde ich "die Deutschen" nur als "gefühlte Opfer Napoleons" und den "Fall der DDR" nicht als Niederlage bezeichnen!

    Ohne Napoleon würde man hierzulande bei Verhören womöglich noch die Folter anwenden - so wie im Iran (und gelegentlich den USA - oder krasser, weil legal). Der Besatzer hat die Deutschen nämlich zu ihrer Freiheit gezwungen (wenn man ausnahmsweise mal nicht den Adel beschreibt!). Und der Code Napoléon ist für die deutsche (Verfassungs-) Geschichte vermutlich deutlich wichtiger als der Herr aus Königsberg.

     

    Bonne soirée, d

  • N
    Nadi

    Die Araber wissen nur sehr wenig über die Türkei, denn dieses Land besteht nicht nur aus Erdogan, AKP, Istanbul und Wirtschaftswachstum.

    Dieses Land hat - leider - genug dunkle Seiten: Angefangen von den Mafia-Polizei-Rauschgiftgruppen bis hin zu semilegalen staatlichen Sicherheitseinheiten, extralegalen Aktivitäten von Militär, Polizei, Geheimdienst und was auch immer anheuerbar, bezahlbar ist. Dazu noch bodenloses Bescheißen in allen Bereichen, man erinnere sich nur an die eingstürzten Hochhäuser in Istanbul nach dem Erdbeben. Kaum ein anderes Land ist so von Gier und Hemmungslosigkeit durchzogen wie die Türkei.

     

    Auf dem Gesetzestext liest sich dort vieles schön, aber die ganze Repressionsparagraphen, die den Sicherheitskräften wie eine Besatzungsarmee in den kurdischen Gebieten zu agieren, bis hin zu Atatürk-Paragraphen, die schnell eine hohe Gefängnisstrafe hinter sich ziehen.

     

    Die extreme Repression, die Assimilierung aller Völker, die kein Türkisch sprechen und die zentrale Planung von Staudämmen ohne Sinn und Verstand - das Alles ist auch die Türkei.

    Und dies ist teilweise sogar schlechter als in der arabischen Welt. Mindestens die organisierte Kriminalität dürfte in vielen arab. Staaten niedriger als dort sein.

     

    Unter der AKP hat sich vieles verbessert, andererseits hat diese Partei in den Kleinstädten, größeren Dörfern und Provinznester bereits die Islamische Republik hergestellt. Da wird um 20.00 Uhr Licht abgestellt und jeder kontrolliert den anderen, ob die Frau auch immer hübsch verschleiert ist...

     

    Dazu kommt, dass die Türkei ganz gut westliche Hilfen bekommt und im Kontrast zu den anderen Staaten fast beliebig in die EU exportieren kann. Wenn die EU Jordanien, Libanon und Palästina den Export in dieser Weise genehmigen würde, dann ginge es den Menschen dort auch schnell besser. Aber genau dort sind die EU-Märkte dicht und dann bleibt nicht viel mehr als Datteln, Touristen und Kanalgebühren übrig.

  • N
    Neo

    @broxx

     

    ihre selbsterstellten "Ränge" interessiert niemanden. Die Türkei nicht und vor allem nicht die kommende Supermacht China.

     

    EDIT

     

    zu deutschen Verbrechen:

     

    http://www.infokriegernews.de/wordpress/2010/01/16/kundus-massaker-gezielt-gelogen/

     

    http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7891&Itemid=247

  • B
    broxx

    @osmanische reich

    Inzwischen ist die Türkei um 2 Plätze nach unten auf Rang 89 gerutscht. Deutschland nur um einen nach unten auf Rang 14.

    Noch Fragen?

  • N
    Name

    Das derzeitige politische System der Türkei wäre aber schon ein (kleiner) Fortschritt für die meisten arabischen Länder. Minderheitenschutz gibts da ja auch jetzt wohl kaum.

    Aber Erdogan ganz sicher nicht. Aussagen wie "Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" oder "Ein Moslem kann keinen Völkermord begehen" (im bezogen auf Sudan) disqualifizieren jeden als vorbild.

  • MA
    Monsieur Achie

    Deutschen haben ein Problem

    Ärger mit der Identität

    Zitat:

    "Der Grund liegt vermutlich in der deutschen Identität, die vergleichsweise schwach ausgebildet ist. Sarrazin hat eine vorhandene Stimmung bei denjenigen getroffen, die sich kompensatorisch nach einem starken deutschen Nationalbewusstsein sehnen. Wer keine gefestigte Persönlichkeit besitzt, sucht Menschen, auf die er hinabschauen kann. Früher waren das vor allem die Juden. Heute greifen in der Causa Sarrazin ähnliche Mechanismen: Hier wir Deutsche, dort die Muslime. Es ist eine Abgrenzung vom "Fremden", durch die man die eigene Identität zu stärken versucht. Nur: Hierzulande wird das heute so nicht funktionieren. Die deutsche Geschichte der letzten 200 Jahre ist vor allem eine Geschichte der Niederlagen: Zuerst als Opfer Napoleons, dann in Gestalt der gescheiterten Revolution von 1848, die erfolgreichen "Einigungskriege" erwiesen sich als Pyrrhussiege angesichts des verlorenen Ersten Weltkriegs, es folgte das Scheitern der Weimarer Republik, darauf das Inferno des "Dritten Reichs" und schließlich der Fall der DDR. Angesichts all dieser Niederlagen ist eine ungebrochene nationale deutsche Identität heute kaum möglich.

    In den Zeitungen der vergangenen Tage schienen wieder einmal Chimären der kulturellen Reinheit auf. Da erklärt das Feuilleton, was und wie der Islam wirklich ist, anstatt innermuslimische Dispute und Realitäten in ihrer Vielfalt zur Kenntnis zu nehmen. Wieder werden Idealtypen des "Deutschen" und des "Islams" gegeneinandergestellt. In einem Mantra der Selbstvergewisserung dient der Islam erneut als Projektionsfläche für die nationale Identität."

    Man braucht dazu nicht mehr zu zufügen.

  • K
    Kunibert

    @ arno: Alles klar Arno, deine Erklärungen haben mich überzeugt. Von jetzt an hasse ich alle Türken, ich beschimpfe die Moslems und schreibe Fanpost an Thilo Sarrazin. Darf ich mit dem Beitritt zur Pius-Brüderschaft aber noch warten etwas warten?

  • OO
    Ole Olssen

    Die Nachrichten, die uns aus der Türkei gegenwärtig erreichen sind mehr als besorgniserregend, deswegen kann ich die Tunesier und Ägypter nur davor warnen, ausgerechnet dieses Land als Vorbild zu nehmen. Hier eine kleine Auswahl der Schlagzeilen:

     

    "Erdogan will das türkisch-armenisches Mahnmal abreißen lassen."

     

    http://taz.de/1/leben/kuenste/artikel/1/erdogan-in-der-provinzposse/

     

    "Der Trend geht zur Zweitfrau"

     

    http://www.taz.de/1/politik/europa/artikel/1/der-trend-geht-zur-zweitfrau/

     

    "Jede siebte Türkin ist bei der Heirat jünger als 18"

     

    http://www.welt.de/politik/ausland/article12083452/Jede-siebte-Tuerkin-ist-bei-der-Heirat-juenger-als-18.html

     

     

    "Türkei lehnt Rechtsstatus für katholische Kirche ab"

     

    http://diepresse.com/home/panorama/religion/626549/Tuerkei-lehnt-Rechtsstatus-fuer-katholische-Kirche-ab-

     

    "Israel hält die Türkei für verloren für den Westen"

     

    http://www.welt.de/politik/ausland/article12253864/Israel-haelt-die-Tuerkei-fuer-verloren-fuer-den-Westen.html

     

    "Türkische Studenten halten Ehrenmorde für legitim"

     

    http://www.welt.de/politik/article90463/Tuerkische_Studenten_halten_Ehrenmorde_fuer_legitim.html

     

    "Darwin bringt türkischen Lehrer in Schwierigkeiten"

     

    http://www.welt.de/wissenschaft/article12335487/Darwin-bringt-tuerkischen-Lehrer-in-Schwierigkeiten.html

     

    Türkei verzeichnet zwar einen wirtschaftlichen Wachstum, in Sachen Zivilisation und Kultur hat sie aber einen gewaltigen Rückschritt gemacht. Es gibt kaum noch jemanden der daran glaubt, dass die Türken in Europa aufgenommen werden.

  • G
    Glad

    Erdogans AKP will doch nicht den Islam und Demokratie verbinden, sondern die Demokratie dazu missbrauchen, um islamistische Gesellschaft auszubauen, Erdogan hat doch selber gesagt:

     

    "Die Demokratie ist der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette,

    die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten."

     

    Noch deutlicher kann man wohl seine Vorhaben nicht ausdrücken, nein, Türkei und AKP können keine Vorbilder sein, schon eher sollten sie als ein abschreckendes Beispiel gelten.

  • A
    arno

    @kunibert

     

    und darauf bist du stolz? auf die ewige allianz zwischen deutschen und türkischen nationalisten? scheint mir so als seist du der deutsche michel. schnell bei der hand mit halbgaren erklärungen. (aus deiner faszination mit dem islam - der religion des friedens, der liebe, der emanzipation, machst du ja kein hehl. gut - auf auf mit ali an der hand für die theokratisierung.)

     

    kann mir hier einer von den vielen türkeifans verraten, warum es immer noch türken gibt die in der brd politisches asyl beantragen? oder sind das alles "nur" armenier, bulgaren, griechen, intellektuelle, linke, homos, christen, juden ....?

  • SI
    Sarrazinland ist abgebrannt

    Der deutsche Rassismus ist anscheinend genetisch veranlagt, um es mal mit Sarrazin zu sagen. Das wird in jedem Kommentarraum zu Türkeiartikeln deutlich. Da kocht dann der Kulturalismus hoch, Neudeutsch für Rassismus. Sagte man früher fremde Rasse, so jetzt fremde Kultur und meint doch das gleiche. Typisch deutsch.

  • G
    georg

    stolze türken everywhere :o)

     

    ich dachte immer zu einer demokratie gehört auch minderheitenschutz, rechtsstaatlichkeit, ... welche minderheit in der türkei wird denn geschützt?

     

    armenier?

    christen?

    homos?

    ...

     

    aber solange pfeifen wie fatih akin öffentlich den genozid an den armeniern leugnen können, und dafür nicht geteert und gefedert wird, wischen wir uns mal die augen und freuen uns über das entstehende kalifat.

     

    btw dass das wirtschaftwachstum in der türkei u.a. daran liegt, dass dort billig für die europäischen wühltische produziert wird, liegt auch nur daran, dass es in rumänien und polen mittlerweile zu teuer ist, lassen wir mal unerwähnt.

     

    erdogan ist ein peinlicher antisemit und punktet damit in der muslimischen welt ... wenn dass die große variante für den nahen osten sein soll - dann gute nacht.

  • N
    Neo

    @Demokrat

     

    Ja allerdings!

     

    Haben Sie diese Studie mal kritisch hinterfragt? Als verantwortlich zeichnet das britische Wirtschaftsblatt: The Economist.

     

    Das bedeutet, daß hier bei dieser Studie eigene Interessen mitspielen können, eine westzentrierte Sicht stattfindet sowie daß parteiisch kapitalfreundliche Staaten bevorteilt werden könnten, ja, daß kapitalistische Elemente als solche bereits als demokratiefreundlich gewertet werden könnten. So ist es z. B. mir nicht zu erschließen, warum die USA trotz ihres undemokratischen Präsidialregimes mit all der Machtkumulation auf eine einzige Person, trotz der Anschläge auf demokratische Werte unter der düsteren Ägide Bush und trotz der Militarisierung der Gesellschaft noch auf Rang 18 gelangt. Auch dürfte der katastrophale Rang 125, mit dem Kuba bewertet wird, nicht mit dem tatsächlichen Demokratisierungsgrad Kubas übereinstimmen, wo die Bevölkerung sich in freien Assoziationen und relativ selbständig um ihre Interessen kümmern kann und wo plebiszitäre Elemente an der Basis stark vertreten werden. Gerade die kubanische Gesellschaft ist hochgradig politisiert und nimmt am politischen Geschehen einen großen Anteil. Das Gleiche gilt hier für die Türkei.

     

    Das ist ja gerade das Gegenteil eines obrigkeitlichen Staates mit politisch gewollter Biedermeierkultur. Bestes Beispiel hierfür ist Deutschland.

  • OR
    osmanische reich

    an möchtegern demokrat.

     

    haben sie zufälliger weise auch mal auf das datum geguckt bevor sie das gepostet haben?

     

    Fals nicht dies stammt aus dem jahre 2008 damals saß Ben Ali und Mubarak noch fest im sessel und hat mit der westlichen welt die demokratie in ihren ländern zusammen geordnet in dem man mit allen mitteln koruupt war naja unterstüzt von merkel, sarkozy usw. die lieste der so genannten korrupten demokraten aus europa und USA

     

    lang lebe die türkei

  • D
    Demokrat

    Demokratieindex:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex

     

    Deutschland Platz 13

    USA Platz 18

    .

    .

    Trinidad und Tobago Platz 48

    .

    .

    (..............)

    .

    Türkei Platz 87

     

    Noch Fragen?

  • K
    Kunibert

    Der Durchschnittsdeutsche braucht das Türkenbashing um das eigene angeschlagene Ego aufzuwerten. Das die Türkei ohne Erdöl und Erdgas einen Wirtschaftsboom erlebt, passt so gar nicht in das Türkenbild des deutschen Michels. Dass die Türken Seite an Seite mit den Deutschen im ersten Weltkrieg gekämpft haben, möchte man bei aller Nostalgie nicht wahrhaben. Schon Bismarck sagte: "Die Liebe der Türken und Deutschen zueinander ist so alt, dass sie niemals zerbrechen wird." Jetzt wird dem deutschen Michel aber wirklich schlecht, sofort schließt er das Geschichtsbuch und widmet sich wieder dem Islambashing.

  • BB
    Berlin berlin du bist so wunderschön

    Kommentare darf und kann jeder schreiben .

    Unwissenheit zu verbreiten ist meiner Meinung nach keine Sünde ,aber eine Schande .

    Eine reine Demokratie gibt so oder so nicht,In keinem Land dieser Welt ,ist auch nicht möglich.

    Wer aber behauptet die Türkei sei weiniger demokratisch,wie die europäischen Länder oder die USA behauptet dies nur .Diese Behauptung beruht dann ,aber auch nur auf Unwissenheit.

    Die Türkei muss im Nahen Osten die Führungsrolle übernehmen ,das ist sie den dort lebenden Menschen schuldig .800 Jahre beeinflussen und so tun als wäre nichts gewesen ,geht nicht.

    1923 hat die Türkei ihren nationalen Umruch vollbracht ,aber es versäumt danach den regionalen Umbruch zu vollziehen und dieses Versäumnsi holt sie jetzt nach,dabei sollte sich keiner gestört fühlen.

  • RW
    R. Weida

    @: Jan Sobieski

    "Wenn Sie was gegen menschenverachtende Regierungen haben, dann fangen Sie vor der eigenen türkischen Tür zu kehren"

     

    Warum fangen Sie nicht an, vor Ihrer Tür zu kehren? Ach, das nennen Sie demokratisch, wenn man in Afghanistan brutal metzelt und das Land auf Jahrtausende hinaus unbewohnbar macht. Lesen Sie aufmerksam hier nach http://tinyurl.com/pbkyh. Im Irak war der BND und die BW auch beteiligt. Die Merkel am Schoß -Regierung und davor sind Mittäter bei Bush und Obama, Guantanoma, Abu Graib und den vielen anderen Foltergefängnissen, an der Anzucht von Terroristen in Pakistan, genannt Taliban und an der Förderung der Drogenproduktion von Null 2000 zum größten Drogenlieferant der Welt; ist die Frage, warum der Herr IIII gel so oft dort ist.

     

    Kennen Sie die Völkerrechtsgutachten zum Überfall der USA und BRD auf Afghanistan? Nein, die sollten Sie aber gelesen haben.

     

    Man sollte nicht auf andere zeigen, dabei zeigen 3 Finger auf sich selbst.

     

    Man muß die Türkei nicht in der EU haben, alles andere ist der Türken eigene Sache.

  • MA
    Monsieur Achie

    Es gilt nur für ungebildete Duetschen, die von der Welt keine Ahnung haben und wie ein Hund herum bellt, der tollwut hat. schaut ihr eigene Geschichte an. Ihr werdet noch nicht mal rot. Fasst ihr erst mal eigene Nase an und danach dürfte ihr über andere Nationen herziehen. Schämt euch. Erst unterstützt ihr 30 Jahre lang Diktatoren und dann große Demokraten spielen. Fui.

  • SE
    Stolz ein türke zu sein

    An alle die gegen türk.politik oder türken allgemein sind.

    Ich kann eure kommentare verstehen. Es ist pure neid

    typisch deutsch halt nur das mann damit nicht weit kommt

    sich jeder selbst denken.

    Die Türkei stellt sich wie immer hinter dem Volk und was machen

    die westlichen staaten sich hinter einem korrupten politiker stellen

    und die eigenen profit. zu bekommen.

    Naja ihr könnt gerne weiter gegen türken und alles was mit türk. sein

    zu tun hat schreiben.

    Wir sind dagegen imun geworden. Passenderweise fällt mir da ein

    in der türkei bekanntes sprichwort ein. ( It ürür kerwan yürür)

    das heist in etwa wie hunde die bellen beissen nicht.

    Also na dann bin mal gespannt was für kommentare

    auf mich zukommen wird.

  • G
    Gökhan

    @ Jan Sobieski

     

    1. Ich heiße Gökhan mit "h".

     

    2. Vor meiner eigenen türk. Tür? Zu meiner Biographie: Geboren, aufgewachsen und studiert in Deutschland. Türkei kenne ich nur vom Urlaub her und spreche besser Spanisch und Englisch als Türkisch.

     

    Mit Kurden habe ich mich auch schon immer gut verstanden (bin für eine Lösung des "Kurdenproblem" in Form von mehr Rechten, Autonomie bis hin zu einem eigenen Staat) und bin auch sonst nicht rasistisch veranlagt. Habe nur ein paar der üblichen Voreingenommenheiten bin mir aber dessen bewusst.

     

    Im Gegensatz zu Anderen stelle ich ein ziemlich ungünstiges Ziel für "hardliner" dar.

     

    Wie dem auch, mir zu sagen was ich tun soll ist ja hierbei etwas weiterhergeholt meinen Sie nicht? Ich bat um Informationen bzw. um eine Meinungsäußerung mit Begründungen und nicht einfach Behauptungen.

     

    Zum Schluss: Die AKP ist genausowenig die Türkei wie die CDU und FDP Deutschland sind. Von der Unterstützung von terroristischen Verinigungen durch die AKP wusste ich nichts und hätte dafür ebenfalls gerne eine Quellenangabe wenn es geht. Damit wäre mir schon weiter geholfen.

     

    @ broxx

    Übringes: Dieses Schwarz-Weiß sehen ist doch vollkommener Quatsch! Worin politische Interessen liegen und hervortreten muss ich ja jetzt wohl nicht kommentieren, oder?

     

    Hier hier Schema:

     

    Die USA haben die Taliban unterstützt, sieht man sogar in der Widmung von Rambo III (siehe Abspann)

     

    Bei Amnesty International schneiden die USA und viele andere Demokratische Länder nicht gerade gut ab.

     

    Deutsche Firmen lieferten in der Vergangenheit (bis zur Revolte) Waffen an die ägyptische Regierung womit u.a. die eigene Bevölkerung unterdrückt wurde.

     

    und ach ja, das Mittelalter bezeichnet die europäische Epoche zwischen Antike und Neuzeit und hat nichts mit der orientalischen Epoche im 6. bis 15. Jahrhundert zu tun. Schlagen Sie mal ein Geschichtsbuch auf.

     

    P.S. Ausdrücke wie "Türkei is the best" oder so ein quatsch ist wohl unterstes Niveau und ist eher kontraproduktiv.

  • C
    chomik

    Türkei ein Vorbild? Ein Land in dem 30% der Studenten, also Elite, einen Ehrenmord für legitim erachtet?

     

    http://www.welt.de/politik/article90463/Tuerkische_Studenten_halten_Ehrenmorde_fuer_legitim.html

     

    Ägypter sucht euch besser andere Vorbilder!

  • KA
    Kölle Alaaf

    Um ein übergeordnetes Bild von der Türkei zu zeichnen:

     

    Das derzeitige Wirtschaftswachstum und die finanziell kurzfristig stabile Situation hat das LAnd ausschliesslich ausländischen Investitionen, sowie milliardenschweren Krediten des IWF und den EU-Ländern zu verdanken. Erdogan hat die Ihm zu verfügung gestellten Mittel gerne angenommen und gestaltet das Land zunehmend konträr zur westlichen Werteauslegung. Seine Religionspolitik ist ebenso einseitig expansiv, die ideologische Nähe zu den ägyptischen Muslimbrüdern war immer latent durch die Milli Görüs Bewegung, derer Erdogan ja entstammt, vorhanden. Die Politik im Inland forciert die Gleichschaltung der Massen mittels bsp. Koranschulen und Fertilitätsrate, der Laizismus wird scheibchenweise abgetragen und für ethnisch-religiöse Minderheiten im Land wird eine Hinhaltetaktik geboten, die Meinungs- und Pressefreiheit wird eingeschränkt und Antisemitismus ist Programm! Sein Vordenker ist Davutoglu, dem ein Erstarken des Panturkismus vorschwebt. Mit Demokratie und einer gemeinsamen europäischen Politk hat das alles nichts mehr zu tun!

  • DZ
    Der zynische Kommentator

    Inwiefern ist die Türkei mit Ägypten vergleichbar ? Es wird gesagt, dass die Muslims in Ägypten die am besten organisierte Opposition ist. Gibt es denn keine ideologischen Unterschiede zwischen dem ägyptischen und türkischen politischen Islam.

     

    Warum sollte wirtschaftlicher Erfolg vorwiegend durch religiöse Ideologeme determiniert sein. Spielt den das internationale Umfeld, das Finanzkapital, der Bildungsstand und die Infrastruktur gar keine Rolle ?

  • B
    broxx

    Die AKP unterstützt die Hamas.

    Die AKP islamisiert die Türkei

    Die AKP will zurück ins Mittelalter

    Die AKP ist alles andere-nur nicht demokratisch

    Die AKP sympatisiert mit Terroristen

     

    Das die Türkei ein demokratisches Land ist wusste ich nicht, danke TAZ...

  • TY
    Tarik Yeni

    Die einzige Chance für einen Frieden in der Welt ist eine starke Allianz gegen die mächtigen Staaten USA und *hups*. Dies ist alleine möglich durch die Vereinigung der muslimischen Staaten unter der Führung der Türkei. Den Westen treibt es die Tränen in die Augen das die Türkei aufblüht und das gleichzeitig der Kapitalismus vor dem Zerfall steht. Die Welt wird sich ändern!

  • G
    Gökhan

    Dann bitte ich um eine Link oder Ähnliches zu deiner Behauptung. Provokation spricht nicht unbedingt für einen reifen Menschen. Lass bitte die Rumalberei und nenne mir Tatsachen bevor du behauptest die Erde sei eine Scheibe und du hättest kleine graue Marsianer gesehen. Warum glaubst du das die Türkei keine Demokratie ist?

     

     

    Artikel 2 der Verfassung der Republik Türkei - stand 2008 (www.tuerkei-recht.de/Verfassung2005.pdf)

     

    — Die Republik Türkei ist ein im Geiste des Friedens der Gemeinschaft, der nationalen Solidarität und der Gerechtigkeit die Menschenrechte achtender, dem Nationalismus Atatürks verbundener und auf den in der Präambel verkündeten Grundprinzipien beruhender demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat.

     

    Bin übrigens kein Jurist sondern ein Naturwissenschaftler.

  • JS
    Jan Sobieski

    @Gökan

     

    Wenn Sie was gegen menschenverachtende Regierungen haben, dann fangen Sie vor der eigenen türkischen Tür zu kehren, die Türkei hat so eine Regierung die Minderheiten verfolgt, einen Genozid leugnet, einen antisemitischen und antiisraelischen Kurs fährt, terroristische Organisationen unterstützt, die Liste kann man doch lange fortführen....

  • H
    Hassan

    was wollt ihr man türkei is the best

  • GM
    Georg M.

    Türkei eine Demokratie...das ich nicht lache.

  • S
    Samara

    Die Wikileaks Berichte zeigen es ganz deutlich, allen die das noch nicht wussten: Die Türkei ist weder eine Demokratie noch gibt es dort eine Trennung zwischen Staat und Moschee.

  • G
    Gökhan

    Ups, habe da jemanden vergessen.

     

    @ Martha: http://de.wikipedia.org/wiki/Diktatur

  • G
    Gökhan

    @ Jana M. und alle anderen Erdogan Kritiker:

     

    Worin begründet ihr eure Meinung? Nichts-sagende Kommentare wie: "Das wäre ja eine Katastrophe" bringt doch Niemanden weiter und verschafft doch nur dem Autor eine kurzfristige Genugtuung.

     

    Warum ich das hier schreibe?

     

    Seit kurzem interessiere ich mich für die türkische Politik und wüsste gerne woher diese starke Angst bzw. Ablehnung von R. T. Erdogan kommt. Nicht zu leugnen ist ja die Stabilisierung der türk. Ökonomie.

     

    Seine kritische Haltung gegenüber Israel ist ja auch begründet. Nein, ich bin kein Antisemit, bin nur gegen Menschenverachtende Regierungen - ja, ich weiß Kurdenpolitik der Türkei gefällt mir auch nicht.

  • M
    Martha

    Vorbild kann die Türkei höchstens für einen Diktatur sein, eine Demokratie ist sie aber lange noch nicht und die Trennung zwischen Staat und Kirche existiert auch nur auf dem Papier.

  • P
    Paul

    Ist es nicht traurig, dass man in der arabischen Welt mit Antisemitismus und Israelhass punkten kann, so wie das Erdogan gegenwärtig macht.

  • W
    willy

    ...denn unter Blinden ist der Einäugige König!

  • JM
    Jana M.

    Wenn Erdogan eine Alternative zu Mubarak sein soll, dann ist das mehr als eine Katastrophe.

  • NU
    Nachdenken und Bahnfahren

    Ist doch eigentlich klar:

     

    Die Türkei ist so demokraktisch und die Regierung so wenig korrupt, wie in den letzten 50 Jahren nicht mehr (als die Türkei bedingungslos pro-westlich, pro US war) und die taz mäkelt natürlich an dieser Regierung herum.

     

    Warum aber die Türkei für die arabische Welt kein Vorbild sein soll, erschließt sich mir allerdings nicht. Die arabischen, pro westlichen Regimes sind alle durch und durch korrupt und plündern ihr Volk aus. Und die taz tut so - wie die gesamte gleichgeschaltete Presse, als ob unsere Regierungen dies bedauern und als ob unsere Regierungen ernsthaft an einer Verbesserung der Lebensverhältnisse in der arabischen Welt interessiert sind.

     

    In Wirklichkeit ist es aber doch so, dass die korrupten Regierungen Regierungen von des Westens Gnaden sind. Und dass es dem Westen ganz gelegen kam, dass die Oberschichten dieser Länder ihr Volk ausplündern, weil dabei noch viel mehr Profit für westliche Geschäftermacher möglich ist.

     

    Diese "Stabilität" ist doch dem Westen tausend mal lieber, als demokratische, rechtsstaatliche Regierungen. Und daher muss man jede Alternative einfach diskreditieren. Und die taz ist mitten dabei.

  • K
    Klaus

    In der Türkei gibt es eine Demokratie? Das ist uns in Europa noch nicht aufgefallen.