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Betriebssystem Debian 6Das unaufgeregte Profi-Linux

Während sich Ubuntu eher an Einsteiger richtet, wendet sich die Linux-Distribution Debian an Fortgeschrittene. Und die bekommen in der neuen Version 6 einiges geboten.

Auch das ist unaufgeregt: Das Logo von Debian. Bild: debian

Ganz einfach ist es nicht, all die verschiedenen Varianten des freien Betriebssystems Linux im Blick zu behalten. Suse kennt man vor allem in Europa, Fedora und seine Untervarianten sind in Rechenzentren populär, Gentoo wendet sich eher an Fortgeschrittene. Und dann wäre da noch die aktuell wohl beliebteste Version: Ubuntu. Ubuntu ist so verpackt, dass auch Windows-Nutzer schnell damit klarkommen und die Zwänge der Microsoft-Umgebung ablegen können. Die „Mutter“ von Ubuntu ist das Profi-Linux Debian, von dem das Projekt nach wie vor viel Code übernimmt.

Debian gibt es aber auch alleine: Die Software kommt regelmäßig mit neuen Versionen. Die jüngste, sechste Variante heißt mit Codenamen „Squeeze“ und steht seit wenigen Tagen bereit. Zwei Jahre lang hat sich das Entwicklerteam Zeit gelassen, um Debian 6 fertigzustellen. Während andere Distributionen stets auf das Neueste vom Neuesten setzen, achtet man hier auf besonders stabile Bestandteile.

So nutzt der Linux-Kernel, also die interne Grundlage des Betriebssystems, eine etwas ältere Version, die gut getestet werden konnte. Der Vorteil des verwendeten Kernels 2.6.32-5, der beim Erscheinen im Jahr 2009 als „Langzeit-Kernel“ tituliert wurde, ist die Tatsache, dass er keinerlei proprietäre Treiber enthält, also völlig quelloffen ist. Wer solche Dinge benötigt, kann sie aber über die Paketverwaltung nachinstallieren.

Beim Setup von Debian 6 stehen dem Nutzer mehrere Standard-"Desktops“, also Benutzeroberflächen, zur Verfügung. Hier gibt es Gnome oder KDE (mit Plasma) oder den auf möglichst wenig grafischen Schnickschnack ausgelegten LXDE. Wer nicht viel wählen will, erhält Gnome. Die beiden wohl wichtigsten freien Internet-Werkzeuge, Mozilla Firefox (Browser) und Mozilla Thunderbird (Mail), liegen in ihren komplett nichtkommerziellen Versionen „Iceweasel“ und „Icedove“ bereit. Anwendungen wie die Bildbearbeitung Gimp oder das Büropaket OpenOffice.org stehen ebenfalls bereit. Debian unterstützt in „Squeeze“ außerdem die freie Version des Google-Browsers Chrome.

Die Debian-Entwickler betonen, dass das vom Projekt erstellte Linux auf so vielen unterschiedlichen Geräten läuft wie kein anderes Betriebssystem - vom Palmtop bis zum Supercomputer sei alles dabei. Und so kommt einem Debian im Betrieb wie ein stabiles, wenn auch wenig aufregendes System vor, das ordentlich Leistung liefert, es aber nicht so zeigt. Wer mit Debian experimentieren will, kann das durchaus tun: So liefert „Squeeze“ neben dem Linux-Kernel auch einen FreeBSD-Kernel mit.

FreeBSD, das Berkeley Unix, ist ein ebenfalls freier Konkurrent zu Linux, den mancher Nutzer für besser hält - ein Streit, der sich schon über Jahrzehnte zieht - Teile von FreeBSD stecken unter anderem auch in Mac OS X. Wer Debian/kFreeBSD, wie das Debian-Team sein neues Werk nennt, installieren will, sollte allerdings bedenken, dass im Vergleich zum Standard-Linux-Kernel Treiber für manche Geräte fehlen können und es sich um eine „Technologievorschau“ handelt. Aber darauf lassen sich bastelfreudige Nutzer gerne ein.

An Debian 6 Interessierte sollten vor der Installation einen Blick auf die gerade frisch überarbeitete Website des Projekts werfen. Dort kann man sich CD-Abbilder und vorinstallierte Pakete kostenlos herunterladen. Einen Überblick über die fast 30.000 vorkonfigurierten Zusatz-Software-Bündel, die man sich dann nachträglich in seine Installation holen kann, findet sich in einer Datenbank. Die Dokumentation zu Debian mag auf den ersten Blick etwas trocken wirken, das offizielle Wiki hilft aber in vielen Fällen. Zudem kann man sich an das Debian User Forum mit Fragen wenden oder die WebsitedebianHELP bemühen.

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34 Kommentare

 / 
  • A
    Andreas

    Ich hab jahrelang darunter gelitten dass irgendwas am Rechner meiner Frau nicht funktioniert hat. Dann wurde das Teil, das technisch aus dem Jahr 2004 stammt, immer langsamer bis zur Unbenutzbarkeit. Vor einem halben Jahr habe ich dann umgestellt auf Ubuntu 10.04 und siehe da: Nach kurzen Migrationsschmerzen, die nicht länger als einen Abend dauerten, läuft alles wie geschmiert: Chatten, mailen, bisschen office, Fotos, Videos. Und meine Frau ist sowas von technophob, das geht auf keine Kuhhaut. Wie kann Linux da nichts für Laien sein?

  • R
    rauhfuß

    Ich benutze Ubuntu schon seit ein paar Jahren, einfach weil ich es toll finde, dass es eine kostenlose und freie Alternative zu MS oder Apple gibt, mit der man keine Aktionäre reich macht. Für die Arbeit und bestimmte Spiele ist man allerdings leider noch an MS gebunden, aber das wird immer besser.

    Ich finde übrigens, dass Ubuntu nicht schwerer zu bedienen ist als Windows, wenn man etwas tiefer gehen muss ist die Nutzerfreudlichkeit von Ubuntu sogar größer als die von MS. Zudem ist ein Vorteil, dass alle Programme und das OS automatisch mit Updates versorgt werden, das kriegt MS nicht hin.

    Wer nicht von Windows lassen kann und nach einer freien Alternative sucht, sollte das ReactOS-Projekt verfolgen.

  • D
    deviant

    Gerade gelesen: HP, das umsatzstärkste IT-Unternehmen der Welt, lässt Windows fallen und setzt in Zukunft auf Linux.

     

    "The most interesting part of the event came near the end when HP announced that it is going to ship WebOS not only in phones, tablets and printers, but in PC’s as well. In doing so, the worlds largest PC supplier is indicating that they are going to ship PC’s without Windows. For Microsoft - who was nowhere at this event - that has got to hurt. Perhaps this really IS the year of the Linux desktop." (Linux.com)

    ("Der interessanteste Teil der Veranstaltung (einer HP Pressekonferenz) war, als HP ankündigte, dass sie nicht nur Telefone, Tablets und Drucker, sondern auch PCs mit WebOS ausliefern wollen. Damit deutet der weltgrößte PC-Anbieter an, seine PCs ohne Windows auszuliefern. Für Microsoft - die auf der Veranstaltung nirgends zu finden waren - ist das schmerzhaft. Vielleicht ist dieses wirklich DAS Jahr des Linux Desktops.")

     

    Ganze Meldung hier: http://www.linux.com/news/featured-blogs/158-jim-zemlin/405483-hp-to-put-linux-in-printers-and-pcs-its-the-end-of-an-era-for-windows

  • TS
    Thomas St.

    Erstmal ein großes Dankeschön an die TAZ-Redaktion für den Artikel! Noch viel zu oft herrscht sonst auch bei den Zeitungen und Fachzeitschriften eine unerträgliche Dominanz was Microsoft-Produkte betrifft.

    Ich selbst bin erst kürzlich endgültig von Windows XP auf Ubuntu Maverick umgestiegen, weil ich die Nase voll von Microsofts Bevormundung und Gängelung des Endkunden habe (man denke nur an die Aktivierungen von Windows). Deren habgierige, monopolistische Produktpolitik wollte ich einfach nicht mehr mittragen. Und zu guter Letzt war ich eben neugierig auf etwas Neues.

    Ich kann jedem Windows-Nutzer empfehlen, mal über den Tellerrand zu schauen und andere Betriebssysteme auszuprobieren. Es lohnt sich...

  • FM
    Frerk Meyer

    Linux ist eine Alternative zu Windows, kein Ersatz.

     

    Das meiste dieser Diskussionen ist schon tausendmal diskutiert worden aus einem Missverstaendnis heraus. Das Ziel von Linux(+GNU-Software) ist NICHT ein besseres Windows zu entwickeln.

     

    Beispiel:

    Wer als deutscher Urlauber nach Spanien kommt, des besseren Wetters wegen, und sich dann beschwert, dass die Leute Spanisch sprechen und nicht Deutsch und es keine gescheite Bratwurst mit Sauerkraut zu essen gibt, dannn ist das ein extrem arogantes Verhalten und man kann es den Spaniern nicht verübeln wenn sie solche Deutschen gar nicht in ihrem Land haben wollen.

     

    Wenn also Windows-Benutzer in das Linux-Land reisen, dann gehört es sich nicht über das fehlende Verständnis der Windows-Sprache und das fehlende Vorhandensein von Windows-Selbstverständlichkeiten zu meckern, sondern man sollte sich mit den Geflogenheiten und der Kultur des fremden Landes vertraut machen, bevor man auswandert.

     

    Siehe:

    http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/

  • D
    Danilo

    @Kermit: Doch, da gibt es eine ganze Reihe. Zum Beispiel ArchLinux oder Gentoo, um mal zwei davon zu nennen.

  • N
    neandertaler

    Meiner Meinung nach ist das beste derzeit laufende Betriebssystem Win 95.Meckert nur, ich habe recht.

  • DK
    Der Karl

    Ich fand den Artikel und auch die Kommentare hier auch toll, weil er über Linux überhaupt berichtet. Ich möchte aber doch erwähnen, dass es ein Linux gibt, mit dem der Endanwender wunderbar klarkommt. Ubuntu nämlich, wurde hier und im Artikel auch schon erwähnt. Mir ist das deshalb wichtig, weil ich es unglaublich geil finde ein OS zu haben, das z.b. Beispiel in der Frage der Softwareinstallition, Updates, Versionsvechsel des OS über das von Windows gebotene weit hinaus geht. Und es ist kostenlos...

  • T
    Tux

    @GonZoo

     

    Wieso wählst du dein Programm nicht einfach im Paketmanager aus und klickst auf installieren? Abhängigkeiten werden dabei automatisch aufgelöst.

    Sollte dein Programm nicht in den debian-repos liegen, kannste ja ein PPA hinzufügen.

     

    Wenn du dich mit solchen Grundstrukturen eines Betriebssystems nicht beschäftigen möchtest, dann solltest du bei Win bleiben. Aber du hast dich mMn sowieso noch nie wirklich mit einem Linux oder gar Debian beschäftigt.

     

     

    Win is übrigens auch scheiße, kann da irgendwie mein .deb-Paket nicht mit Doppelklick installieren... merkste selbst, ne?

  • B
    BurnInHeaven

    @gonzoo u.a.

    1. Es erfordert natürlich einige Muße sich in (jegliches) auf Linux basierendes Betriebssystem umzustellen.

    2. Microsoft tut einiges dafür sein Windows immer DAU-freundlicher zu machen und damit immer neue Ultra-DAU zu schaffen.

    3. Ist es aber auch nicht soooo schwer sich einmal reinzufuchsen.

    4. Haben viele Linux Betriebssysteme in den vergangene Jahren sehr an User-Freundlichkeit dazu gewonnen. Man muss nur noch weniges (- für Standard-Anwendungen nikkes! -) über die Konsole erledigen.

    5. Falls doch mal was ist, kann man entweder schnell mal im Wiki oder im äußerst netten Forum nachschaun... oder

    6. Freunde fragen, die schon länger linux benutzen (so man welche hat)

  • X
    XFCE-Nutzer

    Bei den Desktop-Umgebungen fehlt leider das großartige XFCE.

    Außerdem sollte darauf hingewiesen werden, daß es neben der "stable"-Version stets auch noch "testing" und "unstable" gibt. Die Beschreibung von Debian als veraltet, aber stabil finde ich daher äußerst irreführend.

  • L
    Ludwig

    @GonZoo

    Du hast wirklich keinerlei Ahnung von Linuxsystemen. Ich vermute mal, dass du noch nie eins gesehen hast, sondern nur irgendwelche Dinge nachplapperst. Ich möchte auch gar nicht weiter auf deinen Post eingehen, nur eines:

    Ich installiere Software unter Debian wahlweise mit einem(!) Befehl in der Shell oder mit zwei(!) Mausklicks im GUI. Und zwar vom herunterladen und entpacken der Pakete bis zur Installation der Software inklusive aller erforderlichen Abhängigkeiten. Einfacher geht es nicht.

    Die Paketverwaltung ist eines der Dinge, weswegen ich seit acht Jahren kein Windows mehr benutze und es auch nie mehr benutzen werde.

  • F
    Florian

    Hallo Gonzoo,

     

    Super Beitrag, sehr witzig, vor allem holendlichdieverdammtesoftware...

     

    Also ich bin auch kein Informatiker, nutze jetzt seit vier Jahren Ubuntu und habe noch NIE ein Paket so installiert wie Du es beschreibst. Anders als in der Windows-Welt gibt es bei Linux schon seit Jahren einen Appstore (so würde man das wahrscheinlich heute nennen) mit etwa 30'000 kostenlosen Paketen. Bei Ubuntu kannst Du einfach das Appstore-Programm öffnen, Deine Anwendung aussuchen und per Knopfdruck installieren. Alle Abhängigkeiten werden dann automatisch generiert und mitinstalliert. Wie die einzelnen Bibliotheken heißen, ist mir da eigentlich egal, die können auch ruhig komplizierte Namen haben.

     

    Ich kann auch das Argument „Linux eher für Fachleute“ absolut nicht nachvollziehen. Einfacher als CD-einlegen-und-Anweisungen-befolgen (von denen es nicht allzuviel gibt, und die heißen dann: Sprache wählen, Land wählen, etc...) geht es eigentlich nicht. Ich würde sogar sagen: Gerade für Anfänger eignet sich Linux ganz besonders, da hier sauber nach Anwendung, Daten und System getrennt ist. Ich schau mir meine Mutter an, die seit zwei Jahren versucht, ihren Windows Vista-Rechner zu bedienen, und die in der bunten Grafik-Effekte-Welt total verloren wie Raumschiff Enterprise durch unendliche Weiten irrt. Vor lauter Schön weiß sie nie, was sie gerade macht, was ein Programm ist, was dann Daten sind, was dieser Desktop macht, was sie sieht, etc.

     

    Ich bin wirklich kein Fachmann, aber ich habe unter Linux noch nie ein Problem gehabt, das ich nicht lösen konnte (sogar gespielt habe ich schon, Egoshooter nach durchzechter Nacht, gibt es auch im Appstore). Noch nie musste ich mir sagen: „Verdammt, mit Windows hätte ich das jetzt machen können...“ Im Gegenteil, bei der Arbeit müssen wir Windows benutzen und ich denke mir öfters: „Hätte ich doch bloß dieses Linux hier drauf, dann würde ich jetzt keine Zeit verlieren...“.

     

    Grüße,

    Florian

  • F
    Florian

    Hallo Gonzoo,

     

    Super Beitrag, sehr witzig, vor allem holendlichdieverdammtesoftware...

     

    Also ich bin auch kein Informatiker, nutze jetzt seit vier Jahren Ubuntu und habe noch NIE ein Paket so installiert wie Du es beschreibst. Anders als in der Windows-Welt gibt es bei Linux schon seit Jahren einen Appstore (so würde man das wahrscheinlich heute nennen) mit etwa 30'000 kostenlosen Paketen. Bei Ubuntu kannst Du einfach das Appstore-Programm öffnen, Deine Anwendung aussuchen und per Knopfdruck installieren. Alle Abhängigkeiten werden dann automatisch generiert und mitinstalliert. Wie die einzelnen Bibliotheken heißen, ist mir da eigentlich egal, die können auch ruhig komplizierte Namen haben.

     

    Ich kann auch das Argument „Linux eher für Fachleute“ absolut nicht nachvollziehen. Einfacher als CD-einlegen-und-Anweisungen-befolgen (von denen es nicht allzuviel gibt, und die heißen dann: Sprache wählen, Land wählen, etc...) geht es eigentlich nicht. Ich würde sogar sagen: Gerade für Anfänger eignet sich Linux ganz besonders, da hier sauber nach Anwendung, Daten und System getrennt ist. Ich schau mir meine Mutter an, die seit zwei Jahren versucht, ihren Windows Vista-Rechner zu bedienen, und die in der bunten Grafik-Effekte-Welt total verloren wie Raumschiff Enterprise durch unendliche Weiten irrt. Vor lauter Schön weiß sie nie, was sie gerade macht, was ein Programm ist, was dann Daten sind, was dieser Desktop macht, was sie sieht, etc.

     

    Ich bin wirklich kein Fachmann, aber ich habe unter Linux noch nie ein Problem gehabt, das ich nicht lösen konnte (sogar gespielt habe ich schon, Egoshooter nach durchzechter Nacht, gibt es auch im Appstore). Noch nie musste ich mir sagen: „Verdammt, mit Windows hätte ich das jetzt machen können...“ Im Gegenteil, bei der Arbeit müssen wir Windows benutzen und ich denke mir öfters: „Hätte ich doch bloß dieses Linux hier drauf, dann würde ich jetzt keine Zeit verlieren...“.

     

    Grüße,

    Florian

  • K
    Kermit

    Der für mich wichtigste Grund Debian zu nutzen und unterstützen habe ich noch nicht gelesen. Debian ist meines Wissens die einzige Linux Distribution, die ausschließlich von Freiwilligen zusammengestellt wird und von keiner kommerziellen Firma!

  • G
    @GonZoo

    Hey GonZoo,

     

    mit dem DAU ist das sone Sache... wen nehmen wir da jemand der nur Papier und Stift kennt und bei WinVista überfordert ist nen Programm zu installieren weil die ganzen Sicherheitshinweise einen verunsichern oder jemand mit OSX der keine Lösung dafür findet ein RAR-Archiv zu entpacken weil unter diesem Betriebsystem ja alles funktioniert (...propagandistisch gesehn...).

     

    Man muß sich, je nach Zweck/ Nutzung für ein Betriebssystem entscheiden, sich damit auseinander setzen und ggbf. auf andere Sachen verzichten wenn man zu träge dafür ist.

  • D
    daniel

    @ tfbb:

     

    "ein großer vorteil [...] ein klick im update-manager reicht, und alle software ist up to date."

     

    Nun, exakt das ist ja eigentlich das Gute (?) an Debian, dass die ganze "software" eben NICHT "up to date" ist. Sondern nur lang getestete und für stabil befundene Software integriert wird (neu ist ungleich besser). Soll heißen, von den Versionsnummern her ist meine Ubuntu 10.04 LTS mehr "up to date" als wenn ich heute mein Debian 6.0 update. Aber darunter kann mitunter die Stabilität leiden - bei Debian kommt das nicht vor, dafür hat man aber auch nicht thunderbird ab 3.0 oder eine der neuesten firefox versionen.

  • I
    Ingo

    Slackware ist die erste und beste Distribution.

  • MD
    Maxwellscher Dämon

    Schade, in die heutige Printausgabe der taz hat es der Artikel nicht geschafft.

     

    Dennoch, dass überhaupt über Debian berichtet wird verleiht der taz ein Alleinstellungsmerkmal unte den Tageszeitungen.

  • T
    Tomate

    @GonZoo

     

    Ich weiß nicht, was der Timbo hier für ein Problem hat und warum er sich (offensichtlich) persönlich angegriffen fühlt - aber was Du da sehr humorvoll schilderst, ist leider die übliche Linux-Erfahrung der meisten mir bekannten DAUs (inkl. meiner Wenigkeit) ...

     

    Die Kundigkeit und das Engagement der Linux-Programmierer-Gemeinde in Ehren - und klar, ist ja auch (zumindest im Kern) alles gratis. Auch ich würde gerne von Grund auf von Windoofs zu Linux wechseln, allein schon wegen des immensen Geschwindigkeits-Unterschieds. Aber Linux ist mir noch immer zu sehr ein Spielzeug von und für Technikfreaks - untauglich für 80-90% aller normalen Nutzer.

     

    Und nein, ich kriege kein Geld von Bill. Und erst recht nicht von den Leuten mit den Apfel-Computern.

  • ET
    el timbo

    @GonZoo:

    Du schreibst von Paketabhängigkeiten, die erfüllt sein müssen, bevor sich etwas installieren lässt. Und dass du dazu endlose Befehle in den Rechner tippen musstest.

    Du willst nicht mit Fachkundigen in Foren oder Wikis rumhängen - aber die Endanwender sollen sich mit den Programmierern zusammensetzen. Ja was denn jetzt?

    Inwiefern Windows kostenlos sein soll, will sich mir auch nicht erschließen. Wer mal einen Blick auf die Debian- Website wirft, findet recht zügig Installationsanleigungen, die dein letztes Anliegen abdecken.

     

    [X] Du hast dich keine Minute mit Debian beschäftigt und bist nur zum Lästern hier.

  • FM
    Frerk Meyer

    Vielen Dank für Ihren sauber recherchierten und fehlerfreien Artikel. Ich bin Abonnent der Taz unter anderem weil sie über freie Alternativen zu den geschlossenen Welten Microsoft und Apple berichtet.

     

    Als Linux-Benutzer der ersten Stunde wähle ich Debian für jeden Server den ich betreibe. Auf dem Desktop nutze ich lieber OpenSuse, aber Ubuntu und Fedora sind ebenfalls gut geeignet.

     

    Debian ist wegen der Stabilität nicht immer auf die neuste Hardware (von Desktop-PCs) vorbereitet, und das Nachinstallieren von nicht-offener Firmware wird Anfängern schwerer gemacht als bei anderen Distributionen. Das ist bei Debian gewollt, aber keine prinzipielle Eigenschaft von Linux.

  • G
    GonZoo

    Mit Linux ist es wie mit Windows, nur umsonst, was die Kosten betrifft.

     

    Ich habe - als Nicht-Informatiker - einige Erfahrungen mit Linux gemacht, die eigentlich gar nicht sein müßten. Vielen Programmen und Distributionen ist sehr anzumerken, daß nicht Endanwender sondern Fachkundige sich darum kümmern. Das hat den Vorteil, daß sie technisch gut sind, und den Nachteil, daß man leicht an einen Punkt kommt, an dem man wahlweise gerne selber einer der Fachkundigen wäre oder die verantwortlichen Fachkundigen schlagen möchte.

     

    Es fängt bei den Installationsprogrammen an. Fertige Pakete kommen nicht komplett, sondern bedingen, daß man eine ganze Anzahl anderer Bibliotheken und Programme vorher instalieren muß - ohne fertige Pakete, mit Textbefehlen wie diesen:

     

    "sudo holendlichdieverdammtesoftware $ichhabkeineahnungwasdasist ~/Library/Preferences/Schmonzens"

     

    Dann kommt eine Fehlermeldung wie "hirnschwurbel.ikea konnte nicht initialisiert werden" - ohne weitere Begründung.

     

    Und dann wirft man das ganze in die Ecke, wenn man nicht gerade mit zahlreichen hilfreichen Fachkundigen in Onlineforen herumhängen und sich erklären lassen will, daß die Version 0.95 von schmonzens.lib manuell durch die Version 1.1 ersetzt werden muß, die inzwischen aber umbenannt wurde und nun schrott.db heißt, was man noch manuell mit wenigen Kilometern Texteingabe in der Konsole ändern kann. Das kann doch jeder...

     

    Nun kann ich als Endanwender ja leicht meckern. Das fällt schwer, weil das "Produkt", das ich hier installiere, von freundlichen Mitmenschen in ihrer Freizeit zusammengebaut wurde, gratis.

     

    Ich möchte also lieber einen Vorschlag machen:

     

    Wie wäre es, wenn die OpenSource-Programmierer sich einmal intensiv mit den Sorgen und Nöten der Endanwender beschäftigen, und zwar, indem sie sich mit "DAU"s wie mir, also "Dümmsten Anzunehmenden Usern", einfach mal hinsetzen und eine normale Installation durchspielen?

  • T
    tfbb

    ein großer vorteil von debian und derivaten ist das softwaremanagement, das seinesgleichen sucht: alle software kommt aus den gleichen quellen, abhängigkeiten werden automatisch aufgelöst, und - das ist ein wirklicher qualitativer unterschied zu zb. windows - alle updates werden in einem rutsch erledigt. mensch muss also nicht mehr firefox, flash, acrobat usw. einzeln updaten - ein apt-get upgrade bzw. ein klick im update-manager reicht, und alle software ist up to date.

  • E
    Ernst

    In der aktuellen Debain sid wird das beliebt OpenOffice jetzt zu libreOffice.

    Man darf gespannt sein in welche Richtung dies sich entwickelt und ob es angenommen wird!

  • M
    Markus

    Insgesamt ein sehr schöner Artikel! Erstmal Dankeschön dafür!

     

    Einen "kleinen" möchte ich aber gerne korrigieren:

     

    Debian nennt seine Variante mit den FreeBSD Kernel nicht "Debian/kFreeBSD" sondern "Debian GNU/kFreeBSD" genauso wie die Variante mit dem Linux Kernel "Debian GNU/Linux" heißt.

     

    Dies soll u.a. klar machen, dass es sich beides mal um ein GNU System handelt welches von Debian zusammengestellt wurde. Der Unterschied liegt lediglich in einem Programm, dem Kernel.

  • C
    cryprohappen

    Hi, endlich mal wieder ein Linux- und OpenSource-Artikel in der TAZ. Ich vermisse die früher regelmässigen wöchentlichen Ausflüge in diesen Themenbereich.

  • F
    Frank

    Die Vorteile dieses Dingsbumms OpenSource sind:

     

    1.: offener Quellcode

    ==> man kann im Detail nachvollziehen

    was ein Programm tatsaechlich macht oder ob und welche Informationen an wen gesendet werden.

     

    2.: freie Verfuegbarkeit

    ==> Die Nutzung dieser Werkzeuge ist kostenlos.

    ==> Menschen sind durch ihr Interesse an Musik, Informationen, Kunst usw. usw. nicht erpressbar.

     

    3.:

    ==> keine Kriminalisierung durch Softwarenutzung.

     

     

    Wohlgemerkt betrifft das nur die Software.

    Die Kommunikationswege beherrschen andere Interessensgruppen.

  • J
    Jan

    Schöner Artikel. Grade das unaufgeregte an Debian weiß ich inzwischen sehr zu schätzen. An der Ersteinrichtung bis alles so läuft und aussieht, wie man es haben möchte, sitzt man etwas länger als bei Suse und Co., aber danach ist es einfach nicht kaputt zu kriegen, egal wieviel von den tausenden Anwendungen aus dem Debian pool man nachinstalliert.

  • UK
    Uwe Kleine-König

    Hallo,

     

    der Artikel enthält ein paar Ungenauigkeiten:

     

    - Ubuntu hat sich nicht wirklich von Debian abgekoppelt. Es wird nach wie vor regelmäßig Debian (ich glaube testing) in Ubuntu übernommen.

    - Der Satz "FreeBSD, das Berkeley Unix, ist ein ebenfalls freier Konkurrent zu Linux" ist irgendwie kaputt. Erstens ist FreeBSD nicht "das" Berkeley Unix, sondern auch nur eines von mehreren (OpenBSD und NetBSD fallen mir spontan ein, es gibt aber noch mehr). Und worauf sich das "ebenfalls" bezieht ist mir nicht so klar. Hoffentlich nicht auf Debian. :-)

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Uwe

  • D
    deviant

    Ich habe einen langen Weg genommen, aus DOS-Zeiten über Windows 3.11, 95, 98, XP gab es mit wachsendem Verständnis einen flüssigen Übergang zu Linux, darunter das vom schleswig-holsteinischen Bildungsministerium entwickelte KMLinux, SuSE, Knoppix, Mandrake (heute Mandriva), Debian, Fedora, Ubuntu, Mint, Gentoo, Sabayon, PCLOS und ein paar andere. Inzwischen benutze ich Arch, das, wenn es erstmal läuft ein großartiges OS ist, allerdings bis dahin einiges Sachverstands und Frickelei bedarf (ähnlich wie Gentoo, ohne dessen Zwang zum Eigenkompilieren).

     

    Ich kann eigentlich nur jedem raten, über die inzwischen in Hülle und Fülle angebotenen Live-CDs mal in Linux reinzuschnuppern und sich ein eigenes Bild zu machen, besonders ratsam scheinen mir dabei OpenSuse, (?)Ubuntu/Mint, Fedora und Sabayon, die allesamt einen ziemlich leichten Einstieg erlauben und out-of-the-box ein ziemlich mächtiges Betriebssystem bereitstellen.

     

    Meiner Meinung nach gibt es nur wenige Gründe, bei Windows zu bleiben, darunter vor allem sehr spezielle Softwareanforderungen, wie zum Beispiel einige sehr aktuelle Spiele, weil dieses Thema immer wieder genannt wird und keinen einzigen Grund, Linux keine Chance zu geben, wenn es, wenn auch langsam, ganz ohne Festplattenkontakt einfach von CD/DVD gestartet werden kann und es zudem (fast) völlig frei ist, nicht nur "frei" wie in "freie Rede", sondern eben auch "frei", wie in "Freibier" - für den zahlenden (oder raubkopierenden) Windowsnutzer immer wieder bemerkenswert.

     

    PS: Für alle Zocker und sonstigen Interessierten: Hier gibts die aktuelle Top25 der mit Linux laufenden Software (samt Infos zu deren Betrieb): http://appdb.winehq.org/votestats.php

  • AR
    Alexander Reichle-Schmehl

    Es gibt auch ein sehr gutes, deutschsprachiges Forum unter http://www.debianforum.de/

  • JD
    Jan Dittberner

    Hallo,

     

    das sich Ubuntu von Debian abgekoppelt hat stimmt nicht, eher das Gegenteil. Ubuntu basiert auf Debian und ein großer Teil der Software aus Ubuntu kommt weiterhin unverändert von Debian. Dazu hat unser Projektleiter Stefano Zacchiroli kürzlich einen Vortrag gehalten wo auch einige Zahlen präsentiert wurden.

     

    http://upsilon.cc/~zack/blog/posts/2011/01/who_the_bloody_hell_cares_about_Debian/

     

    Die Release-Zyklen von Ubuntu sind anders als bei Debian. Ubuntu hat feste Veröffentlichungstermine aller 6 Monate, während es bei Debian heißt "Es wird veröffentlicht wenn es fertig ist", bei den letzten paar Releases war der Abstand zwischen kompletten Releases immer etwa 2 Jahre.

     

    Ansonsten finde ich es schön, dass ihr über Debian berichtet.

     

     

    Viele Grüße

    Jan Dittberner (Debian Developer)

  • E
    earlgrey_tea

    Liebe Taz-Redaktion,

     

    ziemlich in der Mitte des Artikels versteckt sich ein kleiner Rechtschreibfehler:

     

    (...) wenig grafischen Schnickschnack ausgelegten LXDE. Wer nicht viel wählen will, erhält ##Genome##. Die beiden wohl wichtigsten freien Internet-Werkzeuge,(...)

     

    es sollte natürlich "Gnome" heißen :)

     

    Ansonsten schöner Artikel, hat mir gut gefallen!