Staudamm bei Belo Monte: Baustopp schon wieder aufgehoben

Nach dem Baustopp: In Braslien hat ein Gericht den Bau eines umstrittenen Staudamms am Xingu-Fluss wieder gestattet – trotz nicht erfüllter Umweltauflagen.

Indios demonstrieren in Brasilia gegen den Kraftwerks-Bau. Bild: dpa

BUENOS AIRES epd/dpa | In Brasilien hat ein Bundesgericht den erst vor wenigen Tagen verhängten Baustopp des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerks im Amazonasgebiet kassiert. Bundesrichter Olindo Menezes begründete dies am Donnerstag damit, dass für die Teilgenehmigung zum Baubeginn noch nicht alle Umweltauflagen erfüllt sein müssten.

Mit der Entscheidung können die Bauarbeiten für das umstrittene Kraftwerk nahe Belo Monte am Xingu-Fluss im Bundesstaat Pará wieder aufgenommen werden. Ende Februar hatte ein Bundesgericht in Pará den Baustopp mit der Begründung verhängt, dass die Baufirma wesentliche Umweltauflagen nicht erfüllt habe. Nach einem Widerspruch der Bertreiberfirma hob nun ein Bundesrichter in der nächsthöheren Instanz den Baustopp wieder auf.

Für die Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff ist der Bau des Wasserkraftwerks am Amazonasnebenfluss Xingu wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Energiesicherung des Landes. Nach ihrem Willen soll das umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro teure Wasserkraftwerk im Jahr 2015 in Betrieb gehen. Mit einer Kapazität von über 11.000 Megawatt wäre es das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt.

Die am Xingu lebenden Ureinwohner, Menschenrechtler und Umweltschützer haben von Beginn an gegen das Projekt protestiert. Sie befürchten unkalkulierbare Auswirkungen auf die Umwelt und sehen die Lebensgrundlagen der Indianer bedroht.

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