Kommentar Atomausstieg im Norden: So löblich wie glaubwürdig

Die Atomreaktoren Brunsbüttel und Krümmel stehen seit Juni 2007 still - vermisst werden sie nur von den Betreibern, die ihre Gelddruckmaschinen am Laufen halten wollen.

Atomkraftwerke gehören abgeschaltet, ausnahmslos und sofort. Dies nur zur Klarstellung. Zumal in Deutschland jährlich ein Stromüberschuss erzeugt wird, der der Leistung der acht ältesten AKWs entspricht. Diese Menge wird exportiert. Auch ohne sie ist die oft behauptete Stromlücke nicht in Sicht.

Um das zu beweisen, bedürfte es nicht des nunmehr verhängten Drei-Monats-Moratoriums über eben jene Dino-Meiler. Die Atomreaktoren Brunsbüttel und Krümmel stehen schon seit Juni 2007 still - und nicht ein einziges Licht ist in diesen 45 Monaten ausgegangen. Vermisst werden sie nur von den Betreibern, die ihre Gelddruckmaschinen am Laufen halten wollen.

Was sich seit Fukushima geändert hat, ist nicht die Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke, geändert hat sich die Sicht auf die Realität. Der GAU in Japan enttarnt die Mär von den sicheren westlichen AKWs als Schutzbehauptung. Der Rechtfertigungsdruck liegt jetzt nicht mehr bei den Gegnern der Atomenergie, sondern bei deren Befürwortern.

Entsprechend debattierte jetzt der Kieler Landtag mit seiner schwarz-gelben Mehrheit: Der Bewusstseinswandel gerade in der CDU ist so löblich wie glaubwürdig. Da ist es zwar inkonsequent, dass die Beschlüsse am Ende weniger klar sind, als zuvor einige Reden es hatten hoffen lassen. Dennoch: Ein Anfang ist gemacht.

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