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Interview mit Sigmar Gabriel"Wir brauchen Strom aus Kohle"

Bis zum Jahr 2020 aus der Atomenergie und der Kohle auszusteigen, sei unmöglich. Der SPD-Vorsitzende über Energiepolitik nach Fukushima.

"Die Debatte um Kohle ist zum Teil ein Fetisch", sagt Sigmar Gabriel im taz-Interview. Bild: reuters
Interview von I. Pohl und G. Repinski

taz: Herr Gabriel, haben Sie Angst, dass die Regierung Ihnen beim Atomthema den Schneid abkauft?

Sigmar Gabriel: Ganz im Gegenteil. Wenn die Regierung die Landtagswahlen vom vergangenen Wochenende als Volksabstimmung gegen die Atomenergie werten und ernsthaft aussteigen würde, wäre das ein Riesenerfolg.

Glauben Sie, dass es Angela Merkel ernst meint?

Die Kanzlerin meint nur ihren Machterhalt ernst. Ich glaube nicht, dass sie zu dem Atomausstieg wirklich eine innere Haltung hat. Ebenso wenig wie zur Eurokrise oder den anderen großen Fragen. Wenn sich die politische Lage ändert, ändert sich auch die Meinung der Kanzlerin. In diesem Fall ist das gut. Denn so kommen wir schneller aus der Atomenergie raus.

Wissen Sie denn selber, was Sie wollen? Gibt es ein Zurück zum rot-grünen Atomkonsens?

Nein, denn der Konsens war ein Kompromiss und ist durch die Atomwirtschaft selbst aufgekündigt worden. Die sieben Altmeiler und Krümmel dürfen nicht mehr ans Netz und es dürfen keine Laufzeiten mehr übertragen werden. Zudem müssen alle AKWs anhand moderner Sicherheitsstandards überprüft und gegebenenfalls für den Rest ihrer Laufzeit nachgerüstet werden. Für all das müssen wir jetzt die erneuerbaren Energien mit all der notwendigen Infrastruktur schneller ausbauen – so, dass das für alle bezahlbar bleibt.

Ist ein Ausstieg bis zum Jahr 2017, wie es die Grünen vorschlagen, auch denkbar?

SIGMAR GABRIEL

51, ist seit der verlorenen Bundestagswahl 2009 Parteichef der SPD. Gabriel stammt aus dem niedersächsischen Goslar, das nahe der für Atomschrott erprobten Schachtanlage Asse liegt. Zwischen 1999 und 2003 war er niedersächsischer Ministerpräsident, zwischen 2005 und 2009 Bundesumweltminister in der großen Koalition.

Ich halte das für ein mögliches Szenario. Ob es realistisch ist, wird sich zeigen, wenn wir wissen, wie viel Geld wir für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz in die Hand nehmen. Wir schaffen 2017 auf gar keinen Fall, ohne die fossile Energiegewinnung zu modernisieren.

Was heißt das konkret?

Wir brauchen für eine Übergangszeit auch Strom aus Kohle. Wir müssen die alten Kraftwerke modernisieren und die im Bau befindlichen fertigstellen. Denn sonst werden die sozialen Kosten der Energiewende zu hoch. Und das darf uns Sozialdemokraten nicht egal sein.

Was bedeutet Ihr Festhalten an fossilen Energien für Koalitionen mit den Grünen?

Das werden die Grünen im Zweifel nicht anders sehen. Wenn wir Mindestwirkungsgrade und Kraft-Wärme-Kopplung vorschreiben, müssen auch bei der Kohle alte Kraftwerke vom Netz. Da müssen wir massiv Druck auf die Energiewirtschaft ausüben.

Stellen sich die Grünen bei dem Thema Kohle nur an?

Die Debatte um Kohle ist zum Teil ein Fetisch. Denn schließlich haben wir den Emissionshandel. Dadurch wird der CO2-Ausstoß ohnehin gesenkt. Es war ein Fehler, den Leuten zu sagen, man könne bis 2020 gleichzeitig aus Kohle und Atom aussteigen. Alle Parteien müssen sich in der Energiepolitik bewegen. Am meisten Union und FDP. Aber auch wir Sozialdemokraten. Und auch die Grünen. Und Herr Kretschmann wird bereit sein müssen, in Baden-Württemberg nach einem Endlagerstandort zu suchen.

Ich habe große Zweifel an der Eignung von Gorleben und wollte schon als Umweltminister eine ergebnisoffene Suche in ganz Deutschland. Das ist damals am baden-württembergischen Ministerpräsidenten gescheitert. Diesen historischen Fehler kann Herr Kretschmann jetzt rückgängig machen.

Zur Förderung ökologischer Energie gehören Durchleitungen und Windräder – wogegen sich Widerstand regt. Was tun?

Die Konflikte zwischen dem Natur- und Landschaftsschutz auf der einen und dem Ausbau der Erneuerbaren auf der anderen Seite werden zunehmen. Deshalb wird die Windenergie vor den deutschen Küsten wichtiger.

Trotzdem gibt es Proteste gegen die benötigten Durchleitungen.

Der Widerstand wird abnehmen, wenn der Atomausstieg kommt. Und man kann den Widerstand auch deutlich reduzieren. Statt überall Freileitungsausbau zu machen, müssen wir die großen Offshore-Windparks mit Gleichstromtechnik über 500 km im Erdkabel direkt an den Süden und den Westen anschließen. Das hätten wir übrigens längst getan, wenn CDU/CSU und FDP diesen Trassenausbau nicht immer wieder verhindert hätten. Und wir müssen den Leuten zeigen: Das, was wir da machen, hat für euch einen unmittelbaren Wert. Wir müssen sie deshalb zuerst entlasten. Mit Zuschüssen für die Gebäudesanierung oder mit der Förderung der Energieeffizienz, gerade auch für Haushalte mit geringem Einkommen.

Soll das Volk mehr mitentscheiden können?

Das Volk entscheidet vor allem bei Wahlen. Bei Stuttgart 21 ist die Volksabstimmung eine Notlösung. Sie ist die einzige Alternative zum Polizeiknüppel. Hier brauchen wir eine neue Legitimation durch die Bürgerinnen und Bürger selbst.

Und bei Trassen?

Ist das keine Lösung. Wir brauchen allerdings mehr Beteiligung im Vorfeld. Wir müssen die Belastung der Bevölkerung minimieren. In Wohngebieten müssen wir auf Erdkabel setzen. Aber natürlich brauchen wir auch Freileitungen.

Vor einigen Wochen haben Sie ein "Demokratiepapier" beschlossen. Ist die SPD nur für Bürgerbeteiligung, wenn die der Parteimeinung folgt?

Bürgerbeteiligung im Vorfeld und parallel zu Planungsvorhaben brauchen wir unbedingt auch beim Ausbau erneuerbarer Energien, Netzen und Speichern. Volksabstimmungen haben aber doch nichts mit einzelnen Projekten zu tun. Aber alle Planungsvorhaben beruhen auf Gesetzen. Über diese Gesetze kann man eine Volksabstimmung durchführen.

Die Leute interessieren sich für das, was vor der eigenen Haustür passiert.

Ich teile nicht Ihre Einschätzung, dass sich die Bürgerinnen und Bürger für die großen und abstrakten Fragen nicht interessieren. Bei den letzten Landtagswahlen ist die Wahlbeteiligung sehr gestiegen. Und das lag nicht an den Protesten gegen Stromleitungen vor Ort, sondern am Atom-Thema. Alle vier Jahre ein Kreuzchen machen ist nicht der Gipfelpunkt der Volksherrschaft. Ich gehöre nicht zu denen, die Angst vorm Volk haben.

Die Aufsteiger des Jahres heißen Olaf Scholz, Torsten Albig und neuerdings auch Peer Steinbrück. Gibt es in der SPD einen Rechtsdrall?

Eher einen Drall nach vorne, denn nach der Bundestagswahl haben wir bereits zwei CDU-Ministerpräsidenten durch eine Sozialdemokratin bzw. einen Sozialdemokraten besetzt. Und was die Schubladen angeht: Olaf Scholz hat die Korrektur bei Rente mit 67 und bei der Leiharbeit formuliert. Ist das nun rechts oder links?

Statt von Linksöffnung redet die SPD wieder von der "Mitte".

Ich kann mit dem Begriff Mitte nicht viel anfangen. Willy Brandts Ostpolitik wurde erst massiv bekämpft - und war später in der Mitte unserer Bevölkerung fest verankert. Die Mitte ist der Ausdruck für die Mehrheit der Bevölkerung. Wir brauchen wirtschaftliche Dynamik, sozialen Zusammenhalt und ökologische Nachhaltigkeit. Dies miteinander zu verbinden, ist die Aufgabe der SPD.

Peer Steinbrück wird als Kanzlerkandidat gehandelt.

Es ist gut, dass die SPD in einem Zustand ist, in dem die Leute die Frage nach einem SPD-Kanzlerkandidaten stellen.

Was wollen Sie mit ihm machen?

Er ist der finanz- und wirtschaftspolitische Kopf der SPD. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Erarbeitung unseres Steuerkonzepts. Und ich hoffe, dass er sich auch in Zukunft häufig zu Wort meldet.

Bei den Landtagswahlen haben Sie Stimmen verloren und fühlen sich dennoch als Sieger. Muss die SPD sich mit weniger zufrieden geben?

In Rheinland-Pfalz, einem konservativ geprägten Land, sind wir zum fünften Mal wiedergewählt worden, in Hamburg haben wir die absolute Mehrheit gewonnen. Aber klar ist: Die Milieus in Deutschland lösen sich auf. Die Gesellschaft ist freier geworden. Das freut uns, aber dadurch sinkt natürlich auch die Parteibindung. Da ist Platz für eine neue liberale Partei. Das sind heute die Grünen. Sie lösen die FDP ab, die so sehr ideologisch auf ihren Marktradikalismus verengt ist, dass ihr selbst eine Ablösung von Westerwelle kurzfristig nicht helfen wird.

Sind die Grünen Volkspartei?

Die Grünen müssen entscheiden, ob sie das sein wollen. Für die SPD ist es Pflicht, Volkspartei zu bleiben. Wir wollen weder nur einzelne Gruppen in der Gesellschaft vertreten noch uns auf bestimmte Politikfelder konzentrieren.

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33 Kommentare

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  • M
    minx

    Die Gruenen sind keine Liberalen und koennen sie daher auch nicht ersetzen. Sie sind im Gegenteil eine antiaufklaererische, antimodernistische und damit erzkonservative, aberglaeubische Partei, womit sie sich auch mit genau diesen Strukturen der CDU/CSU treffen - und nicht nur diesen.

  • KK
    Klaus-Dieter Kühn

    Gabriel orientiert sich jetzt an den Positionen der konservativen SPD-ler, die nie einen Atomausstieg wollten und vor allem die Energiebereitstellung durch große Konzerne favorisierten. In sehr kurzer Zeit werden wir eine neue "Kampfeslinie" in Deutschland haben. Da Hermann Scheer gestorben ist, werden es die "Grünen" ganz alleine sein, die auf einen möglichst schnellen Umstieg auf 100%ig erneuerbare Energien durch dezentrale Anlagen setzen. Alle anderen Parteien werden trotz vollmundiger anderer Bekenntnisse festhalten an den "Brücken"technologien: die Hälfte der Atomkraftwerke wird noch lange weiterlaufen, der "fehlende" Strom wird durch noch mehr Kohlekraftwerke produziert und regenerative Energien werden vor allem da gefördert, wo es nur langsam vorangeht, wo es besonders teuer ist und wo die Investitionen von Großkonzernen getätigt werden müssen (zB Desertec und Windparks auf See). Das ist vermutlich der Grund warum jetzt auch die FDP ein wenig Atomaussteigerpartei werden will: Sie muss Merkel folgen, damit Merkel nicht während der Laufenden Legislaturperiode die Pferde wechselt. Darauf scheinen gabriel und die konservative Mehrheit der führenden SPD-ler zu setzen. "Rot - Grün" hat nur dort eine Chance, wo verbohrte CDU-Obere einen Lagerwahlkampf führen wie Mappus und Koch. Wir werden uns an sehr viele "große" Koalitionen gewöhnen müssen. Von Deutschland wird kein Zeichen gegen den Klimawandel mehr ausgehen.

  • Z
    zyniker2

    Da geht schon aus Atom sofort und Kohle in den nächsten max. 5 Jahren auszusteigen.

     

    Einziges Problem :

     

    Die derzeitigen Geschäftsstrategien der Großkonzerne greifen da nicht mehr. Die haben Angst weitere Milliarden nicht mehr so einfach verdienen zu können.

     

    Jeder Hushalt (Haus) könnte schon heute sauber und absolut sicher seinen eigenen Energiebedarf selber mehr als decken.

    Das würde die Monopolstellung der Energiekonzerne natürlich zerstören.

  • K
    Korkie

    Aha, erst Atomkraftwerke abschalten, dann feststellen, dass die sozialen Kosten für erneuerbare Energien zu hoch sind und dann im großen Stil auf die Braunkohle setzen...

    So sieht nachhaltige Politik aus.

     

    Und durch Zertifikate ist das ganze auch nicht umweltschädlich ;-)

  • G
    geschichtswerkstatt

    Wir brauchen Strom aus Gehirn! Keinen grünkarierten blasphemischen Gabrielismus.

  • A
    Alberta

    @ andilotta

    Bisher war ich noch nie auf der Seite der TAZ und dachte mal in Erwartung von kritischen*, sehr durchdachten Beiträgen und Kommentaren und bin erfreut über die Eloquenz, die tiefen Einsichten und die differenzierte Argumention.

     

    * im besten Sinne, nämlich jede Position, auch die eigenen genau prüfend, wenn nötig auch ergebnisoffen, auf jeden Fall unideologisch

  • R
    reblek

    Nur zur Erinnerung: Es waren die SPD und die von ihr dominierten Gewerkschaften, die in den 70er-Jahren zum Beispiel tausende von Arbeitern unter der Parole "Für Kohle und Kernenergie" in das Dortmunder Westfalenstadion karren ließen. Wenn diese damals nicht so verbohrt gewesen wären, sondern etwas von Ökologie verstanden hätten, stünden wir heute nicht vor den Problemen, die Gabriel staatsmännisch lösen zu können vorgibt.

  • OP
    Otto Pardey

    Die Energie-Hysterie von Deutschland.

    Fest steht,das die Atomkraftwerke die Luft nicht

    so verschmutzen wie z.B.die Kohlekraftwerke!

    In Deutschland will man möglichst alle Atomkraftwerke

    abschalten und was wird mit den 58 in Frankreich?!

  • OP
    Otto Pardey

    Die Energie-Hysterie von Deutschland.

    Fest steht,das die Atomkraftwerke die Luft nicht

    so verschmutzen wie z.B.die Kohlekraftwerke!

    In Deutschland will man möglichst alle Atomkraftwerke

    abschalten und was wird mit den 58 in Frankreich?!

  • G
    GWalter

    USA entwickeln künstlichen Dieseltreibstoff: Nur 13 Cent je Liter und für Motoren garantiert unproblematisch

    Nachdem wir unlängst in KOPP Exklusiv, Heft 5/2011, über einen von britischen Universitäten entwickelten neuen umweltfreundlichen und preiswerten künstlichen Treibstoff berichtet haben, der sehr schnell Benzin emissionsfrei ersetzen könnte, kommt eine ähnliche wissenschaftliche Sensation nun auch aus den Vereinigten Staaten.

    Dort kann man für 13 Cent je Liter nun unbegrenzt sauberen Treibstoff herstellen – zum Entsetzen der Politik.

    Denn die Politikerer könnten dann keine Steuern mehr auf Diesel wegen der umweltschädlichen Emissionen erheben - es droht noch mehr Ebbe in den Kassen.

    Unterdessen zerstören angeblich umweltfreundliche Treibstoff-Beimischungen in Deutschland immer mehr Motoren.

  • G
    Gerd

    Kohlekraftwerke - so ein Quatsch !

     

    Seit über 60 Jahren ist 'freie Energie' kein Geheimnis mehr, lediglich hatte sie zur Verkürzung der Lebenszeit der Entdecker beigetragen während die Patente in den Schubladen der Mineraloelindustrie verschwanden - man läßt sich dort doch nicht das Big Business kaputt machen. Mit Abhängigkeit regiert es sich aus den Finanzzentren besser. Kohlekraftwerke zielt doch in die gleiche Richtung - man wünscht kapitalintensive Energiezweige.

  • GM
    Gosig Mus

    Peter Lustig würde jedenfalls auch abschalten: http://www.youtube.com/watch?v=rBccu9jUTaY

  • S
    Sozialdemokrat

    Genau so muss es laufen. Ich bin absolut sicher, dass die SPD über kurz oder lang die besten Konzepte zum Umbau dieses Landes anbieten wird.

    Manches scheint noch unrund zu laufen, manche Sachverhalte werden auch immer umstritten sein, weil es bei ihnen sowohl gute Gründe dafür als auch dagegen gibt. Erinnert sei etwa an die Frage, ob man libysche Rebellen mit Waffen aus dem Westen beliefern soll. Oder die von Sigmar Gabriel erneut aufgeworfene CO2-Problematik. Alles geht nun mal nicht sofort.

    Die Bundesregierung wird in diesem Zusammenhang prüfen müssen, ob man den ebenfalls beschlossenen Ausstieg aus der Kohleförderung in 2018 nicht doch noch mal revidiert.

  • NI
    nora im porzellanladen

    Warum erklärt hier keiner, daß nur 15% der in Deutschland anfallenden Gülle zu Biogaserzeugung genutzt wird? Das ist ein Rohstoff, der ohne Nutzung die CO2 Bilanz erheblich belastet, tages- und jahreszeitlich unabhängig stetig vorhanden ist, dezentral anfällt und genutzt werden kann. Das entlastet die Umwelt, braucht keine Kabel, hat keine Transportverluste. Zu einfach? Macht unabhängig von Großkonzernen? Keine Lobby, kein 60 Mio. Euro Jahreswerbeetat!

  • JK
    Juergen K

    Ich brauch den Artikel gar nicht lesen.

     

    Es kann ja "unfalsch" sein zwischenzeitlich auf Fossil auszuweichen.

     

    Wenn wir aber so etwas benutzen, dann mit 90% aufwärts Wirkungsgrad;

     

    Dezentral, weil die Einzelinvestitionen dann geringer sind und "Sachzwänge" wir "Return on Investment" vermeiden.

     

    NUR KLEINE(re) Anlagen, die sich in -sagen wir- 10 jahren amortisieren, lassen sich dann auch abwracken.

     

    Giga Investirionen NICHT.

  • MS
    Martin Schulz

    Wie wärer es denn mal mit einer echten Brückentechnologie ?

    Ich denke da eine zweipolige Gleichstromleitung zu den norwegischen Wasserfällen....

  • P
    Peter

    Jetzt auf Kohle zu setzen ist irre. Genau wie wir Gabriel den Biosprit verdanken, wird klar, dass die SPD nicht verantwortungstauglich ist. Nur noch die Grünen machen momentan Sinn.

  • WD
    wider dem populismus

    Donnerwetter! Das ist nun die Kehrseite der Energiewende, statt preiswertem sauberem "ökostrom" der aus dem nichts, risikolos und umweltfreundlich gewonnen wird, wovon einige in der derzeitigen diskussion träumen mögen, spricht herr gabriel hier die wahrheit an: ein "sofortiger" ausstieg aus der atom energie ist unmöglich; um gleichzeitig auszusteigen und unseren derzeitigen stromverbauch aufrecht zu erhalten reichen alle erneuerbaren energien noch lange nicht aus! man wird zwangsweise auf kohle zurückgreifen müssen - das ist bei aller risikobetrachtung und bei aller verteufelung der menschheitsbedrohung "atomkraft" eine unverschämtheit und egoistische rücksichtslosigkeit! kohlestrom ist trotz der angesprochenen modernisierungen von kraftwerken eine hoffnungslos veraltete technologie: klimakiller, drecksschleudern und von landstrichen die durch kohleabbau unbewohnbar gemacht werden ganz zu schweigen... puh die gesellschaft wird wohl einsehen müssen dass der derzeitge energieverbrauch erstens nicht risikolos gedeckt werden kann und zweitens nicht aufrechterhalten werden kann wenn man versucht ihn mit regenerativen energien zu decken...atomkraft nein danke + verzicht nein danke = antinomie!!

  • P
    Peter

    Kohle-Siggi hat nix dazugelernt! In Mainz trat er auch auf und wollte das geplante Import-Kohlekraftwerk schönreden. Die SPD verteigte zusammen mit der FDP vehement diese Pläne und erreichte dann bei der Kommunalwahl gerade noch so die 20%-Marke...

    Demokratisch? Gegen den Willen der Bevölkerungsmerheit kommunale Gelder verzocken und mit einem fetten Kohleklotz direkt am Rhein die Landschaft, Menschen und Tiere stark belasten.

    Sozial? Kohle aus Indonesien oder Kolumbien importieren, wo der Raubbau an der Natur und die Ausbeutung/ Vertreibung der Bevölkerung an der Tagesordnung steht! Würden die wahren Kosten dieser Form der Energiegewinnug umgelegt, diesen Strom würde sich niemand leisten können!

    Leute bleibt wachsam und kauft der SPD diese Mär von der (alternativlosen?) Stein-Kohle-Zeit nicht ab!

  • X
    xonra

    Dezentrale Energieumwandlung braucht kleine lokale Netze sogn. smart grids. Kohle ist, wie die alte Kohletante SPD out.

  • GB
    Gabriel's Bio

    In der Kurz-Biographie Gabriel's auf der Interview-Seite haben Sie verehrte Redakteure(Innen) leider vergessen zu erwähnen, dass Herr Gabriel auch mal Pop-Beauftragter seiner SPD war.

    Ach, wär er das nur geblieben !

  • F
    FelixUnfolded

    Herr Gabriel,

    Offshore Windparks - große Leitungen durch die Landschaft - das klingt sehr stark nach einem Konzept, dass nur sehr große Energiefirmen schaffen können.

     

    Wir sollten weniger reden und anfangen, Windräder zu bauen, vor Ihrer und meiner Haustür, mit Beteiligungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.

     

    Jetzt.

  • KK
    Klaus-Dieter Kühn

    Ja die SPD war und ist eine Kohlepartei. Wir erinnern uns gut daran, dass Gabriel vor der letzten Wahl damit gescheitert ist, im Wahlprogramm der SPD unterzubringen, dass nur noch Kohlekraftwerke mit CO2 Abscheidung gebaut werden dürfen. Die vom Atom- und Kohle-Lobbyisten Clement aufgebaute jetzige Ministerpräsidentin von NRW Hannelore Kohl hat das verhindert. Es ist falsch den Teufel mit Beelzebub auszutreiben. Teile der SPD wussten das seit mehr als 30 Jahren (Erhard Eppler 1981 und Hermann Scheer immer wieder zuletzt im wichtigen Film "die 4. REvolution"). Es ist nur eine Frage des politischen Wollens. Die dummen Sprüche von "es muß bezahlbar bleiben" etc sind hohle Frasen; denn wenn man sich ein wenig damit befaßt ist es jedem einsichtig, dass der Umstieg auf "nur noch regenerativ" billiger kommt je früher man ganz konsequent damit anfängt. Und bitte eben nicht mit Windparks in der Nordsee, sondern dezentral und an Land (zB entlang von Autobahnen. Jeder Ort sollte versuchen seinen Strom selber zu produzieren durch einen Mix von erneuerbaren Energieen und Biogas(sprit) bitte nicht in Konkurrenz zu Nahrungspflanzen sondern unter Benutzung von Reststoffen. Das geht und zwar sehr schnell. Nur brauchen wir dann wirklich die Energiemultis EON RWE Shell EXXON nicht mehr. Herrman Scheer und Frau Ypsilanti wollten das beweisen und hatten eine parlamentarische Mehrheit für diesen Wandel. Und wer hat das verhindert: die Bundes-Kohle-SPD.

  • A
    andilottA

    Das ist totaler Quatsch!

  • V
    vic

    Let`s get dirty, Siggi.

    Wenn`s nach ihm geht, werden die nötigem Gelder für den Ausbau regenerativer Energiequellen- und Infrastruktur, künftig anstatt in AKW, in den Aus-und Neubau von Kohlekraftwerken gesteckt.

    Prima Idee, alle Achtung.

  • E
    egal

    brauchen wir vielleicht garkeinen strom? könnt es sein, dass mensch sich einfach zuviel aus dem was da ist rausnimmt?

  • D
    DeepThought

    Achja, der "links blinken-rechts abbiegen" Siggi von der CDU 2.

    Die aSPD braucht doch kein Mensch mehr.

    Möge die aSPD der FDP in den Abgrund folgen.

  • K
    Krümelmonster

    Der Gabriel aus der Sesamstraße: "KOHLÄÄÄÄÄÄ!"

  • RD
    Richard Detzer

    Sind wir eigentlich alle so dumm, wie wir von den Plakaten schauen. Ja, damals. Ja, damals. So schauen die Konzepte von heute aus. Die Sprüche sind die gleichen geblieben.

  • L
    Lieselotte

    Kohleenergie ist mit Abstand die schmutzigste und tödlichste Art, Strom zu erzeugen!

     

    Dennoch ist der Herr wenigstens ehrlich in einem Punkt: Irgendwoher muss die Energie ja kommen

  • J
    jerry

    aprilscherz oder was?

  • A
    audio001

    Vermutlich nur ein April-Scherz von Herrn Gabriel...

  • M
    Michael

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34400/1.html

     

    ja genau, Herr Gabriel

     

    ..ich finde viele (die Meisten) Politiker sind eher inkompetent, besten Falles..

     

    ..und ich finde die Politiker, die einen guten Willen haben sollten viel öfter Wissenschaftler zu Problemen befragen