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Kommentar Steuergelder für VolkskirchenDieses Geld stinkt

Die "Staatsleistungen" an die großen Kirchen sollten schon laut Weimarer Verfassung möglichst schnell abgeschafft werden. Es wäre an der Zeit, dies endlich auch zu tun.

E s ist schwer verständlich, dass die großen Volkskirchen in Deutschland jedes Jahr beträchtliche Millionenbeträge erhalten - weil Napoleon vor mehr als 200 Jahren einen großen Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erobert hatte, er im Zuge der damaligen Säkularisierung zunächst nicht auf die Idee kam, sich vom Papst zum Kaiser der Franzosen weihen zu lassen, und sich die deutschen Fürsten an Kirchengut einen Ausgleich für den Landverlust suchten.

Zur Erinnerung: Die "Staatsleistungen" an die großen Kirchen sollten schon laut Weimarer Verfassung möglichst schnell abgeschafft werden. Es wäre an der Zeit, dies endlich auch zu tun. Oder, um es für die katholische Kirche auf Latein zu sagen: Haec pecunia olet - dieses Geld stinkt.

Es ist am Ende zwar nur recht und billig, dass der Staat an die Kirche Geld überweist - allerdings nur dort, wo sie für Leistungen einspringt, die er selbst nicht oder nur teurer tragen kann. Auch der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat ist nicht völlig abwegig, wenn es einen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass die Arbeit der Kirchen vor allem im Sozialwesen und in der Bildung einen gesamtgesellschaftlichen Wert hat.

privat

PHILIPP GESSLER ist Reporter der taz.

Anders bei den Staatsleistungen: Hier ist nur noch schwer zu argumentieren, dass der Staat trotz jahrzehntelanger Überweisungen immer noch nicht genug gezahlt hätte, um die Schäden der Säkularisierung für die Kirchen auszugleichen.

Die Kirchen sollten sich nicht darauf ausruhen, dass sie rechtlich hier sicher sind, solange niemand die Sache in Karlsruhe im Zuge einer Normenkontrollklage juristisch durchkämpft. Die Kirchen sollten anders ticken. Biblisch gesprochen: Auch Sühneleistungen haben ihr Ende. Ewig schmort niemand im Fegefeuer. Auch der Staat nicht.

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34 Kommentare

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  • 3D
    3.kommentarversuch-vllt diesmal veröffentlicht???

    @dobbe:"Der Staat hat vor ca. 200 Jahren die Kirchen widerrechtlich enteignet " was ???? gehts noch? nenn mir nur einen guten grund, mit welchem recht die kirchen sich an die spitze einer gesellschaft -mitsamt deren folgen- setzen durfte...und komm mir blos nicht, weil die bevölkerung/die menschen es so wollten.

    unglaublich...hattest du nie ein geschichtsbuch?

    @peter: nur haben "wir" leider keinen lupenreinen säkularen staat. warum wird wohl bei den sozialausgaben (va hartz) der rotstift angesetzt (wobei diese angelegenheit noch andere dinge miteinschließt), obwohl sich viel größere summen einsparen lassen würde, wenn mit einem neutralen staat ernst gemacht werden würde?

     

    @Rainer Hercher: endlich schafft es ein kommentar durch die taz-zensur(?), der mit einigen mythen aufräumt.

    "Nicht einmal zehn (!) Prozent werden wirklich für soziale Zwecke verwendet" ...oftmals liegt der prozentsatz nichtmals bei 3%(va im sozialbereich) und dafür erhalten die ihr einzigartiges privileg, ihre glaubensüberzeugung selbst den jüngsten und wehrlosesten einzuimpfen.

    "Vielen Dank für einen wenigstens in Ansätzen kritischen Artikel über die Kirchen und das liebe Geld." ...trotz allem bin ich ziemlich baff, mit welchem demut und tlw devoten zeilen hier der zustand -absolut verkürzt und in seiner ganzen tragweite nicht annähernd beschrieben- dargestellt wird.

     

    eine kleine und unvollständige linkliste zum thema: http://www.elo-forum.org/news-diskussionen-tagespresse/65550-wieviel-geld-steuern-kirche-geht.html#post728519

  • HH
    Hans Höfer

    Kirchensteuer vs. Datenschutz und Religionsfreiheit

     

    Die sog. Kirchensteuer (die in Wirklichkeit keine Steuer, sondern ein Mitgliedsbeitrag ist) verstößt in der heutigen Form gegen das Grundrecht der Religionsfreiheit. Es geht weder den Staat noch meinen Arbeitgeber an, welcher Religionsgemeinschaft ich angehöre. Da bei Banken und Vermietern manchmal Verdienstbescheinigungen vorgelegt werden müssen, ist auch dort bekannt, ob jemand einer der Großkirchen angehört. Das ist nicht akzeptabel.

     

    Die heutige Form des Steuereinzugs wurde unter Hitler als Dank für das Reichskonkordat und die Unterstützung der katholischen Kirche beim Referendum eingeführt. So konnte auch leicht jeder wissen, wer Christ war und wer vielleicht einer anderen Religion anhing.

  • UW
    Uli Wößner

    Die Kirchensteuer wird nur von den Kirchenmitgliedern erhoben, die damit ihre Kirche mitfinanzieren. Wenn sie von ihrer Sache überzeugt sind, dann wollen sie sie ja auch bezahlen. Wenn sie davon nicht überzeugt sind, ist die Sache mit einem Kirchenaustritt auf dem Standesamt schnell zu erledigen.

    Dass die Kirchensteuer vom Staat eingezogen wird, ist eine Hilfestellung, die sich der Staat aber auch honorieren lässt, denn 3% der Kirchensteuereinnahmen darf er als Verwaltungskosten selbst behalten, d.h. er verdient mit daran.

    Der größere Skandal sind die Zuschüsse aus den allgemeinen Steuermitteln, wodurch jeder Atheist, Jude, Moslem freie Christ oder wer auch immer Organisationen mitfinanzieren muss, die er für absolut unnötig findet oder gar persönlich ablehnt. Das ist Verschwendung von Steuergeldern. Es ist schon erstaunöich, dass hiergegen niemand klagt.

  • S
    Stefan

    @ Hartmut Dobbe:

     

    Interessanter Ansatz. Aber bitte weiter denken: dann sollte auch die Kirche all jene entschädigen, von denen sie 2000 Jahre lange Geld, Land und sonstige Besitztümer geklaut hat. Woher kommt denn das Land, das Napoléon von den Kirchen enteignet hat?

     

    Ganz zu schweigen von all dem Leid, das sie den Menschen über die Jahrtausende zugefügt hat. Auch hier wären Entschädigungsleistungen angebracht.

    Die Kirchen bringen aber noch nicht mal eine anständige Leistung bei den Entschädigung aktueller Opfer zu Stande. Hat sich eben nicht geändert: zugefügtes Unrecht wird ignoriert, empfangenes Unrecht bis zum Erbrechen angemahnt.

     

    vg, stefan

  • RH
    Rainer Hercher

    Vielen Dank für einen wenigstens in Ansätzen kritischen Artikel über die Kirchen und das liebe Geld. Leider stellen sich die Dinge in einigen Punkten anders dar: Es sind nicht nur Millionenbeträge, die der Staat an die Kirchen bezahlt, sondern es handelt sich hier unterm Strich um einen zweistelligen MILLIARDENbetrag, in diesem Falle ein Milliardenbetrug! Und wenn der Staat im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips Geld an verschiedene Organisationen überweist, sollte er genau darauf achten, dass diese auch auf dem Boden des Grundgesetzes, der Menschenrechte und der Demokratie stehen, was die Kirchen eben gerade nicht tun. Die Kirchensteuer gehört ersatzlos gestrichen, da es sich hierbei um einen Mitgliedsbeitrag der Kirchenmitglieder handelt, nichts weiter. Die ständige Wiederholung des Märchens von der sozialen Verwendung der Kirchensteuer macht es nicht besser. Nicht einmal zehn (!) Prozent werden wirklich für soziale Zwecke verwendet. Den "Rest" kassiert die Kirche selbst. Hinzu kommt oben erwähnter zweistelliger Milliardenbetrag aus der Staatskasse, den ALLE ungefragt mitbezahlen müssen.

     

    Deshalb: Kirchenprivilegien abschaffen. Die eingesparten Milliarden könnten für etwas Sinnvolles eingesetzt werden.

     

    Rainer Hercher

  • P
    peter

    Wieso bekommt eine undemokratische Organisation, die immer wieder versucht die Verfassung (Trennung Staat Kirche etc) zu untergraben ausgerechnet Geld vom Staat? Diese unterwandernde Gefahr und verfassungsfeindliche Beeinflussung von "Schäfchen" gegen Säkularität sollte keinenfalls auch noch vom Staat gefördert werden.

  • HD
    Hartmut Dobbe

    Ich verstehe irgendwie die ganze Aufregung und auch den Kommentar nicht. Der Staat hat vor ca. 200 Jahren die Kirchen widerrechtlich enteignet und zahlt nun seitdem für den dadurch angerichteten Schaden, der darin besteht, dass die Kirchen durch die Flächen keine Einnahmen mehr erzielen können. Hätte die Enteignung nicht stattgefunden, würden auch nach 200 Jahren noch Pachten, Erbbauzinsen etc. fließen. Die jährlichen Zahlungen durch den Staat sind keine Entschädigung für den Eigentumsverlust, sondern lediglich Einnahmeausfallentschädigungen, die der Staat wiederum - zumindest theoretisch - refinanzieren kann aus den Einnahmen, die er nun mit den Flächen erzielt. Soll hingegen der Eigentumsverlust ausgeglichen werden - wozu ja zumindest die Evangelische Kirche offen ist - müssten entweder vergleichbare Flächen zurückübertragen oder aber eine dem Flächenwert entsprechende Einmalzahlung geleistet werden.

  • S
    Stefan

    Ich kann ThomasW nur zustimmen. Ergänzen möchte ich hier noch, dass, anders als die anderen freien Träger und kommunale Einrichtungen, die Kirchen bei Ihrem Einsatz im sozialen Bereich auch ideologische Interessen verfolgen. Clever, sich dies auch noch vom Staat bezahlen zu lassen...

     

    Allerdings ist mit Kirchensteuer und die im Artikel zu recht gerügten Leistungen ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

     

    Es wird sehr viel mehr direkt und auch indirekt vom Staat gefördert, ganz davon zu schweigen, was an falschen (positiven) Annahmen über die Kirchen und ihre "Leistungen" bei den meisten Menschen existiert (beispielsweise Stichwort "Caritas-Legende").

     

    Wer sich genauer informieren möchte, findet hier einen guten Einstieg:

     

    http://www.kirchensteuer.de

     

    vg, stefan

  • R
    Reiner

    Es ist allerhöchste Zeit angesichts leerer Kassen die Zahlungen an die 2 großen Kirchen einzustellen.

    Da wäre es angebrachter, unser Staat zahlt ein Teil der einbehaltenen Gelder zu Gunsten der kirchlichen Missbrauchsopfer, denen die angemessene Entschädigung von den Kirchen vorenthalten wird.

  • R
    Reiner

    Es ist allerhöchste Zeit angesichts leerer Kassen die Zahlungen an die 2 großen Kirchen einzustellen.

    Da wäre es angebrachter, unser Staat zahlt ein Teil der einbehaltenen Gelder zu Gunsten der kirchlichen Missbrauchsopfer, denen die angemessene Entschädigung von den Kirchen vorenthalten wird.

  • N
    nihi.list

    ThomasW schreibt:

    'Und während die Verwendung der "normalen" Steuern einer demokratischen Kontrolle ... unterworfen ist...'

     

    Der ist nicht schlecht. Kleine Witzelei zur Mittagszeit?

  • PB
    Pecos Bill

    Schön, Herr Gessler, was Sie da herausgefunden haben. Haben Sie bei Ihren Recherchen vielleicht auch herausgefunden, dass sich die Humanistische Union auch mal für Sex mit Kindern stark gemacht hat? Natürlich nicht, denn wenn Sie es wüssten, hätten Sie diesen Laden gewiss nicht als Zeugen der Lauterkeit zitiert.

  • T
    ThomasW

    Die Kirchensteuer ist mindestens so abwegig wie die anderen Staatsgelder, die Sie zu Recht anprangern. In meinen Augen stellt die Kirchensteuer sogar das noch weitaus größere Problem dar.

     

    Die Arbeit, die die Kirchen im Sozialwesen leisten und der gesamtgesellschaftliche Wert sind doch nur eine pauschale Unterstellung. Sie werden weder ermittelt, noch überprüft und schon gar nicht mit der Vielzahl anderer Organisationen verglichen, die ebenfalls in diesem Feld tätig sind und sich mühsam über Spenden finanzieren und diese regelmässig mit großem Aufwand einwerben müssen.

     

    Und während z.B. gemeinnützige Vereine an den in ihrer Satzung festgelegten gemeinnützigen Zweck gebunden und, sofern sie für Spenden von Steuern befreit werden wollen, ihre gemeinnützige Tätigkeit regelmässig nachweisen und auch zwingend demokratisch konstituiert sein müssen, gilt all das für die Kirchen nicht.

     

    Über das Privileg Kirchensteuer wird im Vergleich zu einem eingetragenen Verein z.B. mit der katholischen Kirche ein totalitärer ... privilegiert, der Grundrechte wie z.B. die Gleichbehandlung von Mann und Frau mit Füßen tritt. Bei der Verwendung der Steuereinnahmen sind die Kirchen frei und eben nicht gebunden.

     

    Und während die Verwendung der "normalen" Steuern einer demokratischen Kontrolle durch Organe unterworfen ist, die vom Volk direkt oder indirekt bestimmt werden, fehlt diese Kontrolle bei der Kirchensteuer vollständig.

     

    Die Kirchensteuer ist ein Relikt aus vordemokratischer Zeit und gehört deswegen, wie alle anderen Privilegien, die einzig den Kirchen zu Gute kommen, abgeschafft. Wenn die Kirchen im Zusammenhang mit dem Subsidaritätsprinzip sozial tätig werden wollen, dann sollen sie das in exakt dem selben Rahmen tun, in dem das andere Organisationen seit vielen Jahrzehnten erfolgreich tun. Sollten sie dazu nicht in der Lage sein, dann brauchen wir sie auch nicht.

  • QG
    "Ich glaub, es hackt"

    den anfang würd ich noch unterschreiben:"Es ist schwer verständlich, dass die großen Volkskirchen in Deutschland jedes Jahr beträchtliche Millionenbeträge erhalten", wobei es sich nicht nur um

    "beträchtliche millionenbeträge" handelt (http://www.elo-forum.org/news-diskussionen-tagespresse/65550-wieviel-geld-steuern-kirche-geht.html#post728519). es sind MILLIARDEN!!!

    danach folgt eine kleine geschichtsstunde, die aber leider kein wort darüber verliert, wie ihre macht überhaupt entstanden ist (achja, davor gabs noch keine zivlisation?!?).

    beim nächsten absatz kommt mir beinah mein frühstück hoch: "Es ist am Ende zwar nur recht und billig, dass der Staat an die Kirche Geld überweist" bitte???? die begründung topt es allerdings ja noch :"allerdings nur dort, wo sie für Leistungen einspringt, die er selbst nicht oder nur teurer tragen kann". welche leistúng soll er nicht erbringen können??? das argument "teurer" zieht ebenso wenig und gleicht der mär, welche die neoliberalen nicht müde sind zu wiederholen.

    haben sie eigentlicfh eine ahnung, wer all die kitas,schulen,krankenhäuser,pflegedienste zahlt??? wem ist es ausser der kirche erlaubt, kindern ihre glaubensinhalte zu indoktrinieren und wird dabei noich dafür bezahlt (meist mehr als 95% d gesamtkosten)?

    "Auch der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat ist nicht völlig abwegig" was??? hallo???? das ist eine fast einzigartige leistung seitensw des staates (ideel gesprochen':von uns allen) auf der gesamten erde!!! weißt du überhaupt,wieviel geld das kostet? ganz davon abgesehen, dass dieses system auch davon zehrt, dass man seit kindesbeinen halt in der kirche ist und es auch einem keinen v orteil bringt,wenn austritt (steuern etc) ,sondern nachteile mitsichbringen kann (berufe imk pflegebereich,etc).

    "gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass die Arbeit der Kirchen vor allem im Sozialwesen und in der Bildung" voilksabstimmung wa? vllt hast du es nochjt mitbekommen, aber die mehrheit sind atheisten,agnosytiker etc in diesem land! das aqrgument sozialwesen zieht in keinster weise, sondern eher im gegenteil (s.o. , ich find es sind absolut unnötige kosten,wenn ne kapelle im krankenhaus ist, im gegenzug die zustände für hygiene gerade durchschnitt sind) und das argument "bildung" kann doch wohl nicht wirklich ernst gemeint sein. wo bin ich hier gelandet??? sollen wir es hier wie in den usa machen und auch versuchen, die genesis in den biologie unterrich zu bringen??? wenn ich bildung bieten will, sollte diese möglichst ´befreit s4ein, von ideologien und ganz im besonderen von glauben und religion, denn ist schlicht kaum vereinbar!!!

    "Schäden der Säkularisierung für die Kirchen auszugleichen. "

    ey, ich glaub nicht,was ich hier lese!!! das kann doch nicht dein ernst sein!?!??? also erst mal, ist dies ein paradebeispiel für eine total verkürzte kritik , aber sowas von..wie kam die kirche eigentlich an die macht?`wieviel menschen,fortschritt und wissen hat diese vereinigung umgebracht,gefoltert,missbraucht und unterdrückt? wieviel kriege angezettelt und wieviel reichtum angehäuft?? gibts dafür auch eine entschädigung=?

    "Biblisch gesprochen: Auch Sühneleistungen haben ihr Ende. Ewig schmort niemand im Fegefeuer. Auch der Staat nicht."

    ich könnt ko**en.wirklich, sowas devotes und.... sühneleistung??? das kann doch wohlö nicht dein ersnt sein oder solls jetzt irgendwie witzig sein ?? dann passt das aber nur sehr bediengt zum übrigen text oder hab ich die "satire-sparte" überlesen?

     

    ich schließe mit Judith Holofernes:

    "Ich glaub, es hackt"!!!!

  • M
    Mauermer

    Es ist eben nicht so, dass die Kirchen mit diesen Geldern irgend eine sozial wichtige Funktion wahrnehmen. Beispiel: Laut unseren Bürgermeister trägt die Gemeinde die Kosten des "evangelischen" und "katholischen" Kindergartens zu 95%, hat aber im Gegenzug zu 0% Mitspracherecht. Wenn die Gemeinde schon die Kosten überwiegend selbst tragen muss, könnte man die irreführenden Religionsschilder auch abschrauben und dort mal deutsches Recht einführen statt Kirchenrecht! Die sprechen ja heute noch von gemischter Ehe, wenn eine Katholik eine Evangelische heiratet.

  • DM
    Datko Monopole.de

    Die ev. und die r.-k. Kirche beuten meiner Ansicht nach die Menschen aus.

     

    Die großen Religionen verdanken ihren Erfolg massiver Manipulation. Sie neigen dazu die gesamte Gesellschaft zu vereinnahmen. Wir sind Opfer der Kirchen.

     

    Bei uns in Regensburg haben 2010 über 1000 Menschen die großen christlichen Kirchen verlassen. Ich freue mich über jeden, der sich befreit.

     

    Joachim Datko - Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft - Monopole.de

  • OB
    Otto Bronnert

    wie naiv zu glauben, dass die Kirchen auf so eine staatliche "Spritze" verzichten würden. Da ist es völlig egal, wie sehr das Geld stinkt. Da gilt nicht mehr das Wort, "...gib dem Kaiser, was des Kaisers ist...", sondern der "Kaiser hat zu zahlen, bis er schwarz wird". Gleichzeitig beansprucht man bezüglich der eigenen Mitarbeiter/-innen Souveränitätsrechte vom staat, in dem ihnen das Recht auf Streik verwehrt werden soll. Angeblich konkurrieren hier zwei Grundrechte, nämlich eins der eigenen Regelungsmöglichkeit, wenn man bei der Kirche arbeitet und zwar nicht als Geistlicher etc., sondern als privat Angestellter, und als Staatsbürger, der streiken darf. Wobei die Kirchen verlangen, dass man dieses Grundrecht (mit Ewigkeitsgarantie) am Kirchenportal abgibt und zum Staatsbürger 2. Klasse wird.

    Ist es zu vermessen, von einer kirchlichen Krake zu sprechen

  • N
    never!Land

    Das Geld, das die Kirchen im Sozialwesen ausgeben und welches damit den angeblichen gesamtgesellschaftlichen Wert hat, kommt quasi ausschliesslich vom Staat; die Kirchen aber begründen ihren Stellenwert vor allem mit diesem Sozialdienst:

     

    Das Geld wird vom Staat ausgegeben, von den Kirchen umetikettiert und abzüglich eines Eigenanteils für Wein, Weib (naja, eher Jungs) und Gesang (oder doch eher Schweigegeld?), an "soziale Dienste", die, ähnlich wie die "christlichen" Gewerkschaften, für menschenunwürdige Arbeitsbedingungen stehen, weitergereicht.

     

    Staat und Kirche gehören vollständig getrennt, und wenn man sich schon zum Mittäter bei solchen Gemeinschaften macht, dann sollte das wenigstens auch für alle gelten, also auch Juden, Muslime und, die wohl größte Gruppe von allen (und gleichzeitig die einzige, die sich wirklich rückhaltlos mit der freiheitliche-demokratischen Grundordnung vereinbaren lässt): die Atheisten.

  • HK
    henner kröper

    Gut das über diese Staatsgelder an die Kirche endlich mal gesprochen wird.

    Allerdings, was die TAZ betrifft mit 7 monatiger Verspätung.

    Am 31. Aug 2010 stand das gleiche, noch etwas ausfürlicher schon in der Zeitung "Neues Deutschland". Der Verfasser des Artikels heißt Thomas Klatt.

    und schließt der Beitrag im Neuen Deutschland mit den Worten. Vielleicht wird ja beim nächsten Sommerloch weiter diskutiert. Dann halt beim Frühsommerloch.

  • N
    Non-Jurist

    Eine Frage wäre da allerdings noch:

    „...solange niemand die Sache in Karlsruhe im Zuge einer Normenkontrollklage juristisch durchkämpft.“

     

    Wer könnte das tun? Wikipedia nennt mehrere Formen der Normenkontrollklage – manche können von BürgerInnen angestrengt werden, manche nicht. Wie sähe die Rechtslage in diesem Fall aus?

     

    Ansonsten: Ein Kommentar in der taz, dem ich vorbehaltlos zustimmen kann. *staun*

    Das hat wirklich Seltenheitswert.

  • L
    Limette

    http://www.staatsleistungen.de/

     

    Und wer wird das ablösen wollen?Dann gibts Haue von den Kirchenchefs!Trotz sinkender Mitgliederzahlen sinken die Staatsuzwendungen nicht!

    noch Fragen?

  • O
    Oberhart

    "Es ist am Ende zwar nur recht und billig, dass der Staat an die Kirche Geld überweist - allerdings nur dort, wo sie für Leistungen einspringt, die er selbst nicht oder nur teurer tragen kann."

     

    Welche Leistungen sollen das sein?! Schulen, Krankenhäuser und Kindergärten unter kirchlicher Trägerschaft werden ohnehin schon zu deutlich über 90% vom Staat getragen. Der Stuerzahler zahlt, die Kirchen dürfen sich auf Kosten des Steuerzahlers als Wohltäter profilieren. Das hat komplett aufzuhören.

     

    (Eigentlich grundgesetzwidrige) Benachteiligungen bei Einstellungen und Kindergartenplätzen für Konfessionslose und Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften, die Möglichkeit den Nachwuchs mit der Jenseitsabzocke zu indoktrinieren und der Steuerzahler zahlt.

     

    Dazu bekommen die Angestellten eigene Tarifverträge und werden deutlich schlechter bezahlt als ihre Kollegen.

     

    In kurz: Die totale Abzocke. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Staat den Kirchen schnellstmöglich den Geldhahn zudrehen würde. Und wenn er schon dabei ist: Theologie als Studienfach abschaffen (kein gesellschaftlicher Mehrwert, sollen die Kirchen doch ihre eigenen Institute aufmachen und selbst finanzieren), Religionsunterricht an staatlichen Schulen abschaffen und endlich aufhören, Kirchenpersonal wie zB Bischöfe (!!!) aus Steuermitteln zu bezahlen.

     

    Religion ist der letzte Dreck. Mit sowas sollte kein Rechtsstaat der Welt was zu tun haben.

  • G
    Gottlos

    Vielleicht treten die Kirchen den Beweis an, dass es ihren oder meinetwegen irgendeinen Gott überhaupt gibt. Ansonsten beruhen die durch die Säkularisierung enstandenen Schäden auf einer falschen Grundlage und die Kirchen müssten dem Staat viel Geld zurückzahlen, dass sie ohne Beweis der Wahrheit ihrer Thesen seit Jahrhunderten beziehen.

  • HH
    Hans Höfer

    Der Einzug der sog. Kirchensteuer (es ist keine Steuer, sondern ein Mitgliedsbeitrag) durch den Staat ist aus mehreren Gründen skandalös:

     

    1. Wir haben Religionsfreiheit, angeblich. Zur Freiheit gehört es, über die religiöse Überzeugung nicht auskunftspflichtig zu sein. Weder den Staat, noch den Arbeitgeber geht es etwas an, ob jemand katholisch, evangelisch oder sonstiges ist. Bei der Kreditaufnahme sieht selbst die Bank auf dem obligatorisch kopierten Gehaltsnachweis, welchen Glaubens jemand ist. Der Einzug in dieser Form wurde von Hitler als Dank für das Reichskonkordat und die Unterstützung der katholischen Kirche beim Plebeszit eingeführt. Es war schließlich wichtig, daß man leicht sehen konnte, wer Christ war und wer nicht.

     

    2. Praktisch kein Cent der sog. Kirchensteuer geht in soziale Einrichtungen ein. Christliche Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten etc. werden fast ausschließlich aus Sozialversicherungen, Staatsgeldern und privaten Beiträgen finanziert. Die Kirchensteuer dient fast vollständig der Administration des Kirchenapparates.

     

    3. Entgegen der Behauptungen der Kirchen machen diese mit dem Einzug durch den Staat ein sehr gutes Geschäft. Nur ein Bruchteil der Kosten, die die Kirche mit dem Einzug hätte, werden dem Staat erstattet. Die Kosten, die in fast allen deutschen Unternehmen durch aufwendigere Abrechnung entstehen, ersetzt den Firmen weder Staat noch Kirche.

     

    Die Kirchen sollten endlich flügge werden und sich, wie zahlreiche Freikirchen und nichtchristliche Religionsgemeinschaften es vormachen, um ihre Mitgliedsbeiträge selbst kümmern.

  • HH
    Hans Höfer

    Der Einzug der sog. Kirchensteuer (es ist keine Steuer, sondern ein Mitgliedsbeitrag) durch den Staat ist aus mehreren Gründen skandalös:

     

    1. Wir haben Religionsfreiheit, angeblich. Zur Freiheit gehört es, über die religiöse Überzeugung nicht auskunftspflichtig zu sein. Weder den Staat, noch den Arbeitgeber geht es etwas an, ob jemand katholisch, evangelisch oder sonstiges ist. Bei der Kreditaufnahme sieht selbst die Bank auf dem obligatorisch kopierten Gehaltsnachweis, welchen Glaubens jemand ist. Der Einzug in dieser Form wurde von Hitler als Dank für das Reichskonkordat und die Unterstützung der katholischen Kirche beim Plebeszit eingeführt. Es war schließlich wichtig, daß man leicht sehen konnte, wer Christ war und wer nicht.

     

    2. Praktisch kein Cent der sog. Kirchensteuer geht in soziale Einrichtungen ein. Christliche Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten etc. werden fast ausschließlich aus Sozialversicherungen, Staatsgeldern und privaten Beiträgen finanziert. Die Kirchensteuer dient fast vollständig der Administration des Kirchenapparates.

     

    3. Entgegen der Behauptungen der Kirchen machen diese mit dem Einzug durch den Staat ein sehr gutes Geschäft. Nur ein Bruchteil der Kosten, die die Kirche mit dem Einzug hätte, werden dem Staat erstattet. Die Kosten, die in fast allen deutschen Unternehmen durch aufwendigere Abrechnung entstehen, ersetzt den Firmen weder Staat noch Kirche.

     

    Die Kirchen sollten endlich flügge werden und sich, wie zahlreiche Freikirchen und nichtchristliche Religionsgemeinschaften es vormachen, um ihre Mitgliedsbeiträge selbst kümmern.

  • UF
    Udo Fox

    Was den Kirchen damals weggenommen wurde, war überwiegend nicht deren legaler Besitz, sondern war über Jahrhunderte hinweg durch Betrug, Diebstahl u.ä. zusammengerafft worden. Was hier abläuft ist unbeschreiblich: Diebesgut wurde konfisziert, aber die Verbrecher die andere bestohlen, betrogen, gar gemeuchelt haben, bzw. deren Nachfolger werden dafür "entschädigt". Der Verfasser des obigen Kommentars hat umfangreichen Nachholbedarf in Kirchengeschichte.

     

    UF

  • RG
    roland geibel

    Ich wuerde einen Schritt weiter gehen.

    Woher haben denn die Kirchen ihren ganzen Reichtum??

    Die haben doch ueber Jahrhunderte - meiner Ansicht nach: ohne jeden Anstand und ohne jedes Recht - den (einfachen) Menschen weggenommen, was die dringend zum Ueberleben gebraucht haetten. Es waere also meiner Ansicht nach nur richtig, wenn die Menschen sich von den Kirchen das zurueckholen wuerden, was Ihren Vorfahren Jahrhunderte-lang gewaltsam weggenommen wurde.

     

    Aber mit den Kirchen werden sich unsere Politiker nicht anlegen.

    Die sind noch (viel) zu maechtig.

     

    Sieht man ja an ihren Prachtbauten.

  • W
    Wolfgang63

    Der Artikel sagt, dass es "einen gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass die Arbeit der Kirchen vor allem im Sozialwesen und in der Bildung einen gesamtgesellschaftlichen Wert hat."

     

    Gibt es den? Die Arbeit von Caritas und Diakonie wird nur zu 2% von der Kirche finanziert ( http://de.wikipedia.org/wiki/Caritas#Finanzierung ), bevorzugt im Bereich ihrer umstrittenen Schwangerschaftsberatung. Mit Hilfe der erhaltenen Steuergeldern gehören diese Organisationen dann zu den grössten Arbeitgebern Europas, welche sich aber an deutsches Arbeitsrecht nicht halten und z.B. Mitarbeitern kündigen, die Geschiedene heiraten.

     

    Ähnliches in den Schulen: Alle Religionslehrer werden aus normalen Steuergeldern bezahlt, nicht von der Kirche oder aus Kirchensteuern. Dies gilt auch für Schulen in konfessioneller Trägerschaft: Auch Atheisten und Muslime finanzieren mit ihren Steuern schulen, deren Türen immer häufiger vor allem im ländlichen Bereich Kindern verschlossen bleiben, die auch nur die falsche Konfession haben.

     

    Ich bezweifele, dass darüber ein "gesellschaftlicher Konsens" besteht.

  • D
    Daniel

    Gott zum Gruße.

     

    Ich sage mal so: Ich gönne den Kirchen das Geld

    Diese erfüllen zum Teil staatliche Aufgaben und federn damit die Härten des "Sozialstaats" ab. Man denke an Kinderbekleidungskammern und Suppenküchen, Tafeln, Kindergärten und Bahnhofsmissionen.

    Deswegen bin ich der Meinung, daß es Institutionen, bei denen Steuergeld schlechter aufgehoben ist. Mir fallen da z. B. Parteien ein. ;-)

    Ich bezahle im übrigen lieber Kirchensteuer als Fernsehgebühren.

     

    Herzliche Grüße,

     

    D.

  • G
    grafinger

    "Auch der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat ist nicht völlig abwegig,..."

    weil "der Staat" sich dafür bezahlen lässt!

     

    Merke, lieber Philipp:

    Erst informieren, dann schreiben!

  • G
    grafinger

    Richtig, die Säkularisation muss rückgängig gemacht werden!

    Nur wird das wesentlich teurer als die jährlichen Transferleistungen.

  • V
    vic

    Ich kann das nicht an Zahlen festmachen; weiß aber, dass es neben der direkten Kirchensteuer einige weitere verdeckte Zahlungen an die Kirchen gibt.

    Ich brauche keine Kirche, und ich möchte auch nichts zu ihrem Vermögen beitragen.

  • A
    alcibiades

    Meine Rede. Die Kirchen sind als Arbeitgeber offensichtlich von der Einhaltung geltender deutscher und europäischer Gesetze befreit (zB das Antidiskriminierungsgesetz), geniessen Schutz vor Strafverfolgung (im Fall der pädophilen Bischöfe, einem weltlichen "Normalbürger" hätte das Überfallkommando morgens um sieben die Tür eingetreten und nicht erst die Ergebnisse einer Kommission abgewartet) und lassen sich das alles noch vom Staat sponsern. Man fragt sich, warum - so viel tun sie jetzt auch wieder nicht für den Sozialstaat, ausser über ihre Stiftungen an seinem Abbau mitzuwirken und sogenannte "christliche" Gewerkschaften zum Zwecke des Lohndumpings zu gründen.

  • K
    KFR

    da gibts noch mehr Ungereimtheiten von Jahres-Deputaten, Auslösung und Restitution enteigneter Klöstern und Grundbesitz bis zu formal ex-territorialer Besitzungen,die eigentlich nicht Bestandteil der BRD sind ;-)