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Hier vom Markt zu sprechen ist genauso absoluter Schwachsinn wie bei der freien "Marktwirtschaft" in der übrigen Agrarindustrie in Europa.
Dumpingpreise und Dumpinglöhne werden in der Fischerei- und Agrarindustrie von den neoliberalen Turbokapitalisten genauso politisch durchgesetzt wie in der gesamten Industrie.
Lokal organisieren, regionale Märkte stärken und den Verbraucher einbinden (Herkunfts-Goodwill)...
Das gute alte Öko-Prinzip: Dem Verbraucher klar machen, dass der niedrige Preis seinen Preis hat.
Was ist nun die Message? Die Politik muss entscheiden? Was muss bzw. soll sie denn entscheiden? Es heißt doch weiter oben, einen Bestandsschutz gibt es nicht.
Fangvernichtung - wo haben Sie das denn her?? Das lese ich zum ersten Mal.
Und die Aussage, dass fast alle Krabben maschinell geschält werden, zeugt von Unkenntnis bzw. fehlender Recherche. Googeln Sie mal Krabbenschälzentrum Cuxhaven. Es wird weiter munter von Hand gepult, hauptsächlich in Marokko.
Wie wär's, wenn wir einfach alle mehr Krabben essen? Sind gesund, schmackhaft und im Grunde einzigartig.
Soviel in der Kürze des Platzes.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Kommentar Krise der Krabbenfischerei: Die Gesetze des Marktes
Die Krabbenkrise kann nur zusammen mit den übrigen Nordseeanrainern gemeistert werden. Subventionen sind keine Lösung.
Es ist das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft: Steigt das Angebot, dann fällt - bei konstanter Nachfrage - der Preis. Die Auswirkungen dieser ökonomischen Regel bekommen jetzt die Nordsee-Krabbenfischer zu spüren - als existentielle Krise.
Mit Fangquoten, Fangverboten und Fangvernichtung soll nun der Markt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Ein auf Dauer nutzloses Unterfangen. Denn wie in jedem anderen Wirtschaftszweig schlucken auch beim Krabbenfang die Großen die Kleinen. Konzentration und technische Innovation lassen sich nicht aufhalten, die kleinen Krabbenkutter und ihre Besatzungen auf Dauer nicht unter Bestandsschutz stellen.
Dass die Nordseekrabben längst nicht mehr per Hand, sondern maschinell gepult werden, wird längst nicht mehr als Arbeitsplatzvernichtung gegeißelt, sondern sogar gefeiert: Als entscheidender Konkurrenzvorteil gegen die Billigpuler in Polen und Marokko.
Deshalb geht es jetzt nicht nur darum, die aktuelle Krabbenkrise zu meistern. Langfristig muss der Markt neu geordnet werden - und die Politik muss entscheiden, ob und wie sie die meist als Familienbetriebe organisierten Küstenfischer auf Dauer erhalten will und kann.
Beantwortet werden kann diese Frage nur gemeinsam mit den Nordseenachbarn, allen voran den Niederländern. Subventionen sind da keine Lösung. Denn wer Markt will, muss Strukturwandel akzeptieren.
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