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@Jürgen
Natürlich war die Anzahl der Gewalttaten niedriger, die Automatisierung macht so einiges möglich. Von so einen Banker am Schalter muss man auch erstmal PIN und die Kartendaten bekommen. Am Automaten alles kein Thema.
Ich nehmen an der Nutzen ist in beiden Fällen grösser, als der Schaden. Sprich, die Einsparung ist grösser als die 2-3 Todesopfer und die X Verletzten. Zumindest aus Sicht der Verkehrsbetrieb.
Ändern wird sich trotzdem nicht, Menschen Arbeit geben, gar noch staatlich geförder! Das ist doch altbacken, dass ist doch das letzt Jahrtausend.
@Jürgen
Einverstanden. Aber dann müssen die betreffenden Mitarbeiter auf den Bahnhöfen geschult und gestärkt werden. Die Stationsmitarbeiter auf den S-Bahnhöfen z.B. trauen sich im Moment nicht mal Leute anzusprechen, die einfach nur rauchen. Da ist dann in schlimmeren Fällen auch kein beherztes Eingreifen zu erwarten.
Manchmal frage ich mich, ob man nicht einfach mal versuchen sollte herauszubekommen, ob es ähnliche Vorfälle von Gewalt gegen Einzelne auf U-Bahnhöfen gab, als es auf jedem Bahnhof noch einen BVG-Abfertiger gab?
Wobei ich denke, dass allein die Wiedereinführung derselben die Situation auf den Bahnhöfen deutlich verbessern würde, denn es ist dann immer eine Person ansprechbar, die den Bahnhof kennt und die Situation vor Ort auf Grund eines besseren Überblicks einfach besser einschätzen kann, als dies momentan mit Kameras und Gegensprechanlage der Fall ist. Daneben kennt das BVG-Personal die internen Betriebsabläufe der BVG und kann situationsangepasst wesentlich schneller weitere Hilfe organisieren, als wenn erst über die Gegensprechanlagen Hilfe herbeigerufen wird, die erstmal vor Ort die Lage einschätzen muss.
Wovor haben BVG und der Senat Angst, das man sich gegen die Wiedereinführung von Stationsabfertigern (oder wie diese auch genannt wurden) so sträubt?
Die Bundeswaldinventur zeigt: Der Wald verändert sich rasant, vor allem die Fichte verschwindet. Ein positiver Effekt ist die Zunahme von Totholz.
Kommentar Polizei in der U-Bahn: Warum erst jetzt, warum nicht früher?
Klaus Wowereit schickt mehr Polizei in die U-Bahn. Der Verdacht liegt nah, dass er nicht nur die Fahrgäste, sondern vor allem die bevorstehende Wahl absichern will.
Viele Tendenzen sind ganz anders als das subjektive Empfinden der Menschen", sagte der Innensenator Ehrhart Körting von der SPD noch Mitte April zur viel beschriebenen Angst vieler Bürger, in einem U-Bahnhof zusammengeschlagen zu werden. Die Statistik zeige doch, dass die Zahlen rückläufig sind. Das war mehr als zwei Monate nach der ersten fast tödlich verlaufenen Attacke im U-Bahnhof Lichtenberg. Wenn der Senat nun, weitere vier Wochen später, endlich merkt, dass diese Zahlen nicht helfen, wenn man sich bedroht fühlt, dann kommt diese Einsicht sehr spät.
Der Verdacht liegt nahe, dass Wowereit und Genossen nicht wirklich innerlich umgeschwenkt sind, sondern bei ihrem Sicherheitspaket eher den näher rückenden Wahltermin am 18. September im Kopf haben.
Zwar dümpelt die CDU derzeit in Umfragen weit abgeschlagen um die 20 Prozent herum, sie aber hat das Thema Sicherheit und Ordnung zu ihrem zentralen Wahlkampfthema gemacht. Sie allein würde punkten, wenn sich die traurige Serie brutaler Attacken fortsetzte.
Vorerst ist das neue Sicherheitskonzept in vielen Punkten nur Papier. Erst im Alltag wird sich zeigen, ob wirklich zügig mehr Uniformierte zu sehen sind und ob das wirklich ausreicht.
Dass es nun überhaupt eine Reaktion gegeben hat, ist immerhin besser als nichts. Sie beschert zudem dem seit Jahren unter Personalnot leidenden und Ende Mai ausscheidenden Polizeipräsidenten Dieter Glietsch einen letzten Erfolg. "Man soll dann gehen, wenn es am schönsten ist", reagierte der, "das hat man mir jetzt ermöglicht."
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Kommentar von
Stefan Alberti
Redakteur für Berliner Landespolitik
Jahrgang 1967. Seit 2002 mit dreieinhalb Jahren Elternzeitunterbrechung bei der taz Berlin. Schwerpunkte: Abgeordnetenhaus, CDU, Grüne.
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Stefan Alberti