Ärzte: Streik! Stadt: Strafe!

Bremen taz ■ Mit überwältigender Mehrheit haben sich die im Marburger Bund organisierten ÄrztInnen der kommunalen Bremer Kliniken am Donnerstagabend für Streikmaßnahmen ausgesprochen. Die große Tarifkommission des Marburger Bunds wollte gestern über die dafür nötige Urabstimmung entscheiden. Bei Redaktionsschluss tagte sie noch. Die stellvertretende Landesvorsitzende des Marburger Bunds, Heidrun Gitta, sagte der taz, ein Streik noch im Dezember sei wahrscheinlich. Die ÄrztInnen wehren sich gegen ihre Zwangseingliederung in den Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD), der ihnen Gehaltseinbußen von bis zu zehn Prozent beschere. Stattdessen müssten die kommunalen Arbeitgeberverbände mit dem Marburger Bund über einen eigenen Tarifvertrag verhandeln. Der Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbands Bremen, Wolfgang Söller, wies diese Forderung zurück. Man habe 27 Monate lang mit dem Marburger Bund und Ver.di verhandelt, zwei Tage vor Abschluss des TVöD seien die Ärzte dann ausgestiegen. Söller wies darauf hin, dass der Marburger Bund den laufenden Tarifvertrag nicht gekündigt habe. Daher herrsche Friedenspflicht. „Wenn die Ärzte meinen, sie könnten einfach drauflosstoßen, müssen sie mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen“, sagte er der taz.