MEDIENTICKER

Fotografen, die bisher für den deutschen Dienst der Nachrichtenagentur AP gearbeitet haben, sind die ersten Opfer der Übernahme durch den Konkurrenten ddp. Denn der hat gut einem Dutzend von ihnen zum April 2010 gekündigt. Die Briefe landeten nach Angaben mehrerer Betroffener bereits am 23. Dezember bei den Fotojournalisten. Darin kündigten die ddp-Eigner an, über eine weitere Zusammenarbeit reden zu wollen. Der DJV warnte prompt vor Honorardumping und nannte es „zynisch“, solche Briefe unter Weihnachtsbäume zu legen.

Der Eigentümer beider Agenturen, Martin Vorderwülbecke, betonte gestern im Gespräch mit der taz, der Fotodienst der ehemaligen AP (jetzt DAPD) bleibe „auch langfristig“ parallel zum ddp-Angebot erhalten, so wie das auch bei den beiden Textdiensten der Fall sei. Der Manager kündigte aber an, alle Angebote von ddp und DAPD würden „aufeinander abgestimmt“.

Was das genau heißt, sollen die Redaktionen im Januar selbst erörtern. Nur so viel: „Sicher ist schon jetzt, dass wir einen Termin sowohl im Text- als auch im Fotobereich nicht mehr doppelt besetzen werden.“ Noch mehr Stellenstreichungen? Vorderwülbecke: „Nein, das soll’s erst mal gewesen sein.“ Frei werdende Kapazitäten wolle er für den Ausbau der Angebote nutzen.

Der DAPD soll „mehr Features und Korrespondentenberichte aus dem Ausland liefern als bisher“. Vorderwülbecke hatte sich dafür mit seinem Studienfreund Peter Löw bei der Übernahme für 15 Jahre das Recht gesichert, die englischen, spanischen und französischen AP-Nachrichten auszuwerten. Sie wollen auch ein eigenes Korrespondentennetz aufbauen. DAN