Kommentar Nordbank-Rettung: Vielleicht doch glimpflich

Das Konzept für die Zukunft der krisengeschüttelten HSH Nordbank erhält den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein das Institut und damit wertvolles Eigentum.

Die Einigung der Länder mit der EU-Kommission macht der HSH Nordbank den Weg in die Zukunft frei. Das ist gut für Hamburg und Schleswig-Holstein als Eigentümer und für die Region.

Die beiden Bundesländer werden wohl selbst entscheiden können, wann und ob sie Anteile an der Nordbank verkaufen. Das verschafft ihnen eine wesentlich bessere Verhandlungsposition als bei einem Zwangsverkauf. Überdies können sie einen günstigen Zeitpunkt für die Veräußerung abwarten. Wenn es sehr gut läuft, und die Euro-Schuldenkrise keine zweite Finanzmarktkrise gebiert, können sie womöglich ihre Verluste wettmachen.

Den BürgerInnen bleibt ihr Eigentum zum großen Teil erhalten. Die Bank darf die Geschäftsfelder weiter beackern, von denen sie etwas versteht. Die Krise täuscht leicht darüber hinweg, dass die Nordbank viel Know-how, Kontakte und das Vertrauen auf diesen Geschäftsfeldern aufgebaut und trotz Personalverlusten behalten haben dürfte. Das zu zerschlagen, hätten einen reellen Verlust bedeutet.

Außerdem stehen gerade in Norddeutschland eine Reihe von Aufgaben an. Die Energiewende macht es nötig, Offshore-Windparks auf See zu errichten, ein Geschäft, bei dem sich die Banken allgemein stark zurückhalten. Es müssen Stromleitungen, Wartungsplattformen und Service-Häfen dafür errichtet werden. Eine Bank, die sich der Region verpflichtet fühlt, könnte hier helfen.

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