Opposition gegen Dialog

SYRIEN Mit dem Regime reden oder die militärische Entscheidung suchen? Rebellen ziehen sich aus der Diplomatie zurück, weil Aleppo zerstört wird

ISTANBUL/MOSKAU/BERLIN afp/taz | Die syrische Opposition sieht sich an einer Wegscheide. Während das Assad-Regime sich mit Rückendeckung Russlands verhandlungswillig zeigt, lehnen die Rebellen Gespräche mit Verweis auf Assads Kriegsverbrechen ab.

„Wir sind bereit zum Dialog mit all denen, die den Dialog wollen, darunter auch mit den bewaffneten Gruppen“, sagte der syrische Außenminister Walid al-Muallim am Montag, bevor er sich in Moskau mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow treffen sollte. Offen blieb, ob Syriens Regierung weiterhin als Vorbedingung die Niederlegung der Waffen durch die Opposition fordert.

Zuvor hatte die syrische Opposition die Teilnahme an möglichen Gesprächen abgesagt, ebenso an der nächsten Konferenz der Syrien-Kontaktgruppe in Rom am Donnerstag. Solange die Welt nichts gegen „das aggressive Regime“ unternehme, „können wir kein anderes Land mehr besuchen“, erklärte der Chef der Nationalen Koalition, Ahmed Muas al-Chatib.

Zur Begründung verwies die Opposition auf andauernde Angriffe der Regierungstruppen auf Syriens zweitgrößte Stadt Aleppo, bei denen Hunderte von Menschen getötet worden seien. Die taz berichtet aus Aleppo über den Krieg und die Rivalität zwischen gemäßigten und radikalen Kräften bei den Rebellen.

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