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Kolumne Press-SchlagDie Untrainierbaren

Uli Hoeneß werkelt als Präsident daran, den FC Bayern zu einer trainerverachtenden Fußballdiktatur zu machen.

D a dachte man doch, die mögen sich, der Uli und der Jupp. Aber dann ist die Saison schlecht losgegangen - wahnsinnig schlecht. Von zwei Spielen haben die Bayern nur eines gewonnen und in der Champions League waren sie in der Halbzeit des Qualifikationshinspiels gegen Zürich auch noch nicht sicher drin. Tatenlos zusehen wollte er nicht, der Präsident des FC Bayern, und so ist Uli Hoeneß wütend Richtung Kabine gelaufen und hat, so wurde es berichtet, die Spieler zur Schnecke gemacht. In der Kabine soll er nicht gewesen sein, sagte später Trainer Jupp Heynckes, weil das würde er als Trainer nie zulassen, da habe ein Präsident nichts verloren. Er riss seine Augen auf, legte seine Hand aufs Herz und versicherte den Journalisten, dass das wirklich stimmt, dass er die Presse nie anlügen würde.

Die muss das nun glauben, aber druckt dafür fröhlich Grundrisse der Katakomben der Fröttmaninger Arena. Man beugt sich drüber und rekonstruiert die Causa. Von wo ist der Uli gekommen? Wie nah war er an der Kabine? Hat er durch die Kabinentür gebrüllt? Wie ist die Tür beschaffen? Konnten die Spieler ihn hören? Wenn ja, haben sie deshalb gewonnen? Und wenn dem so ist: Braucht der FC Bayern dann überhaupt einen Trainer?

In einem Punkt möchten wir an dieser Stelle Entwarnung geben. Heynckes wird nach seinem Schwur nicht in der Badewanne landen, wie einst Deutschlands doofster Ehrenwortgeber aller Zeiten, der selige Uwe Barschel. So schlimm ist der Fußball hierzulande dann doch nicht. Aber eines ist gewiss: Schon nach drei Wochen Spielbetrieb ist klar, wie schwer es selbst für den Kumpel Jupp ist, unter Uli Hoeneß als Trainer zu arbeiten.

taz
Andreas Rüttenauer

ist Redakteur im taz-Ressort Leibesübungen.

Bereits nachdem der Präsident den ehemaligen Erfolgstrainer Louis van Gaal mittels eines TV-Interviews abgesägt hat, haben sich nicht wenige gefragt: Welcher halbwegs vernünftige Trainer würde freiwillig zum FC Bayern gehen, dessen wahnsinniger Exmanager eh alles besser weiß. Aber erst im neuen Amt hat Hoeneß den FC Bayern endgültig zu einer Diktatur geformt. Wie harmlos waren da die ewigen Obergiesing-gegen-Untergiesing-Vergleiche von Hoeneß präsidialem Vorgänger Franz Beckenbauer? Und als dann bekannt wurde, dass Jupp Heynckes, 66, die Bayern in die Zukunft führen sollte, hat das nicht wirklich jemanden gewundert. Einen anderen haben sie wohl nicht gefunden als den bekennenden Hoeneß-Spezi Heynckes, mögen sich viele gedacht haben. Und kaum hat der ein Spiel mal nicht gewonnen, gibts Stunk. Macht Machthaber Hoeneß so weiter, ist der FC Bayern bald gar nicht mehr trainierbar.

Das Studium des Stadiongrundrisses hat übrigens ergeben, dass das Entmüdungsbecken direkt neben der Umkleidekabine liegt. Das macht einen Kompromiss möglich: Hoeneß darf in die Kabine, muss aber vorher erst einmal seinen roten Kopf in ebenjenem Becken abkühlen.

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Andreas Rüttenauer
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8 Kommentare

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  • E
    elsol

    Die Frage ist eher: Was passiert mit dem FCB wenn Hoeneß weg ist...

     

    Nachdem alle so kontrolliert wurden zerfallen dann am Ende alle Strukturen in völlige Orientierungslosigkeit. :)

  • S
    Stefan

    Völlig überflüssiger Artikel. Genauso bescheuert wie der Ressort Name.

  • T
    Tomay

    Sorry, aber ich habe wirklich selten einen größeren Schwachsinn gelesen. Vielleicht sollte man sich einfach ein windiges Artikelchen sparen, wenn einem außer dümmlichen Klischees und kenntnisfreien Standartsprüchen gegen sein Lieblingsfeindbild gar nix einfällt.

    Noch besser wäre aber, in Zukunft würde die komplette "leibesübungen"-Seite verpixelt, nicht nur die Werbung auf Fotos von Sportlern.

  • DG
    @Dirk Gober

    Sie arme, verbitterte Seele.. :)

     

    ...naja, habe trotzdem herzlich über ihren Kommentar gelacht, dafür Danke!

  • DG
    Dirk Gober

    Sorry für "Versager"; ich meinte natürlich "Erfolglose" :-).

  • DG
    Dirk Gober

    Euch Ost- und Nordlichtern scheinen die Minderwertigkeitskomplexe wirklich schwer zu schaffen zu machen.

    Noch nie habe ich in einer süddeutschen Zeitung einen Schmähartikel über Pleite-Hertha oder Versager-Schalke gelesen - Enstchuldigung, aber das geht uns schlicht am Allerwertesten vorbei, was andere, zumal im von der zivilisationsstiftenden römischen Kultur unberührten Norden/Osten treiben. Wir beschäftigen uns mit dem, was wir können, und das ist - im vorliegenden Fall - Fußball; ansonsten eben Hochtechnologie, Forschung, Entwicklung u.s.w. statt Szenekneipen.

     

    Würdet Ihr ähnlich handeln, hätte Bayern endlich wieder Gegner und nicht Opfer, denen es nur ab und zu mal durch eigene Unvorsichtigkeit und unnötige Ablenkung durch Streit zu gelegentlichen Titeln verhilft.

    Aber das ist eben das typische Verhalten von Versagern: noch größere Versager suchen, auf die sie (endlich) hinunterblicken können. Wie sich ein schlecht bezahlter, unbekannter und erfolgloser Journalist (Teilzeit, oder?) allerdings ausgerechnet iin Hoeneß' Wade verbeißen will, ist mir ein Rätsel. Hoeneß dürfte das nicht einmal als das Vorbeifliegen eines Insekts wahrnehmen, aber solange dieser "Journalist" glücklich ins Bett geht, ist das schon in Ordnung. Wir im Süden gönnen es Euch ja.

  • T
    Thomas

    das sehe ich aber ganz genauso!

    Das Vereinsinteresse steht immer am höchsten, ganz geschweige davon dass mal ein kleiner " A...tritt" zur rechten Zeit noch keinem Spieler geschadet hat!

    Und man siehe das nächste Spiel an, war da nicht doch ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den vorherigen Spielen? Klar war der HSV nicht der HSV von früher, aber es war doch deutlich!

    Lasst mal den Uli machen, der hat genügend Erfahrung um zu Sehen wann es nötig ist einzugreifen!

    Will mich gar nicht über die vergangenen Spielzeiten auslassen, aber für die jetzige muss es einfach Heissen alle an einem Strick ziehen und da gehört der Uli einfach dazu mit seinem Wissen!

  • P
    Paxpapa

    Gefällt mir NICHT!

    Wenn ein Funktionär die gesteckten Ziele gefährdet sieht, ist es seine Pflicht, einzuschreiten!

     

    Desweiteren ist Uli Hoeneß weder für die Inkompetenz Klinsmanns noch für den Größenwahnsinn des Herrn van Gaal verantwortlich. Beides ließ sich nicht mit den Interessen des FC Bayern München vereinbaren. Das gilt übrigens auch für jeden anderen Verein!

     

    Am Beispiel Ottmar Hitzfelds und der Tatsache das Uli Hoeneß über 30 Jahre Manager des FC Bayern München war, wird deutlich, dass Ihre Kolumne jeder Grundlage entbehrt!

     

    Als Bayernmitglied kann ich nur sagen: Weiter so, Uli!