piwik no script img

Die WahrheitGottkönig im Tiefflug

Der Dalai Lama ist heute auf Staatsbesuch in Hessen

Auf Einladung des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier weilt Tendzin Gyatsho, besser bekannt als "Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama", derzeit in Wiesbaden. Bouffier, redlich bemüht, die Sitzdellen seines Amtsvorgängers Roland Koch auszufüllen, die dieser auf dem Regierungssessel hinterließ, knüpft an dessen langjährige Freundschaft mit dem tibetischen Sektenführer an. Auf Veranlassung Bouffiers und seines Landtagspräsidenten Norbert Kartmann darf der Dalai Lama heute eine Rede vor dem Plenum des Hessischen Landtags halten. Wie bitte? Was hat der Anführer einer okkultistischen Splittersekte, die an Karma und Wiedergeburt glaubt, an Astrologie, Hellseherei, Psychokinese und jedweden sonstigen Esoterikunsinn, einschließlich der Fähigkeit tibetischer Mönche, frei durch die Luft zu fliegen, in einem bundesdeutschen Parlament verloren?

Na ja, mag Bouffier sich gedacht haben, wenn der Papst, dessen Weltbild auch nicht sehr viel aufgeklärter ist, in vier Wochen vor dem Bundestag sprechen darf, dann darf das in Wiesbaden wohl auch der Dalai Lama. Und wenn bei dem einen nicht gefragt wird, was er als Anführer des letzten durch und durch antidemokratischen Regimes in Europa in einem demokratischen Parlament zu suchen hat, dann braucht das auch bei dem anderen nicht gefragt zu werden, der bis zu seiner Vertreibung durch die Chinesen einem feudaltheokratischen Priesterstaat vorstand, in dem bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein Leibeigenschaft und Sklaverei vorherrschten.

Der "Stellvertreter Gottes auf Erden" und der "Gottkönig vom Dache der Welt" predigen mit Fistel- respektive Gackerstimme vor deutschen Parlamenten. Wer von den ehrwürdigen Müttern und Vätern des Grundgesetzes hätte das wohl gedacht, dass eines Tages politische Parvenüs wie Lammers oder Bouffier Artikel 4, der den Staat zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet, so zurechtbiegen, dass sie irgendwelchen Religions- und Sektenführern den roten Teppich in deutsche Parlamente ausrollen. Weshalb nicht auch sonstigen Ajatollahs, Imamen, Erzpatriarchen und was es da noch alles gibt an Kutten-, Soutanen- und Sackgewandträgern?

Die gute Nachricht am diesmaligen Besuch des Dalai Lama ist, dass kein Schwein sich dafür interessiert. Was war das vor sechs Jahren noch für ein Zirkus gewesen, als er anlässlich seines 70. Geburtstages in Wiesbaden mit der Verleihung des "Hessischen Friedenspreises" geehrt wurde. Roland Koch hatte ihn mit allen Ehren eines Staatsgastes empfangen, die Feier in der Wiesbadener Staatskanzlei war beispiellos protzig. Es gab tagelange Jubelarien in sämtlichen Medien. Und diesmal? Nichts.

Die mangelnde Begeisterung der Medien dürfte vor allem darin begründet sein, dass Kanzlerin Merkel vor dem Hintergrund der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise eine "Neue Etappe zwischen der Volksrepublik China und Deutschland" ausgerufen hat. Da hat das Hofieren des Dalai Lama, nur um billigen Anschein menschenrechtlichen Engagements zu erwecken, keinen Platz mehr. In der Staatskanzlei Volker Bouffiers scheint dies allerdings noch nicht angekommen zu sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

33 Kommentare

 / 
  • R
    Richard

    @ Kurt T.

    „Wer unsachlich argumentiert und mit ad hominems um sich wirft, hat sich aus der Diskussion disqualifiziert.“

     

    Womit Sie den Punkt treffen! Colin Goldner wird aus gutem Grund von der Fachwelt als Pseudowissenschaftler bezeichnet und ignoriert! Der oberste Gerichtshof zu Wien hält die Bezeichnung „verblendeter Fanatiker“ für gerechtfertigt! Warum wohl? Aus denen von Ihnen genannten Gründen!

     

    Es verbietet sich somit jegliche inhaltliche Auseinandersetzung mit Herrn CG!

     

    Oder wie es das Internet zu nennen weiß: Do not feed the troll!

  • KT
    Kurt T.

    Colin Goldners Artikel ist ein hervorragender Kommentar, in dem ich aber keinerlei Satire erkennen kann.

     

    Zu den Kommentatoren hier, die meinen Goldner persönlich angreifen zu müssen: Wer unsachlich argumentiert und mit ad hominems um sich wirft, hat sich aus der Diskussion disqualifiziert.

  • BA
    bitte anonym

    Manchmal siehts fast so aus als ob Kriege fabriziert werden um den lieben Gott zu provuzieren, und man ihn damit versucht ' rauszulocken' und sich endlich zeigt, weil die Menschen den Beweis fuer die existenz des lieben Gott sehen wollen.

     

    Daher Halligalli machen, nach Teufel komm raus, in der Hoffnung das der liebe Gott seine Geduld mit den Menschen verliert und sich zu wissen gibt.

     

    Wie Kinder die sich nach der Starken Hand der Eltern sehnen, damit die Eltern ihnen endlich sagen, " SO GEHTS LANG "

     

    Das Menschen GOETTER spielen und sich der Welt zur Schau stellen, ihnen Gesetze bietet an denen sie sich im Namen Gottes zu halten haben, nicht aber um sich an ihren Untertanen zu verherrlichen, sondern um den lieben Gott zu zwingen sich endlich zu zeigen.

     

    Wie ein Hund der dauernt die Katze die auf dem Sofa liegt zu provuzieren versucht, die Katze sich jedoch nicht aus ihrer Fassung bringen laesst, bis irgendwann wenn sie genug hat und der Hund nochmal kommt, sie dann nur EINMAL ihre Tatze aushohlt - und dann ist ruhe

  • R
    Richard

    @ Helge

     

    Welche falschen Tatsachenbehauptungen werden hier verbreitet? Oder pöpeln SIE hier nur herum!

     

    Dass die NPD sich auf jedes Trittbrett setzt, das sich ihr bietet, kann man den Tibetern nicht anlasten! Oder wie hätten sie dies verhindern sollen. Solche Typen ignoriert man am besten, exakt das machen die Tibeter!

     

    Dass SIE aber aus Opfern Täter machen wollen, finde ich UNGLAUBLICH!

     

    Wenn jemand in mein Haus einbricht, habe ich das gute Recht, diese aus meinem Haus zu schmeißen! Gleiches gilt für die Tibeter. Oder wie rechtfertigen sie den BRUCH des VÖLKERRECHTS durch die Chinesen?

     

    Und wenn jemand wie Goldner, der von den Tibetologen, also den EXPERTEN, als PSEUDOWISSENSCHAFTLER bezeichnet wird, bei der TAZ ein FORUM geboten wird, ist dies für die TAZ megapeinlich!

  • H
    Helge

    Mir mißfällt, wie hier von DalaiLama-Fans völlig argumentefrei und nur gegen Autor Goldner persönlich gerichtet herumgepöbelt wird (einschließlich beleidigender Untergriffe und offenkundig falscher Tatsachenbehauptungen). Allerdinsg passt das auch ganz gut ins Bild, wenn man sich vergegenwärtigt, dass unlängst die NPD (ja die Neonazis!) zum Boykott einer Goldner-Lesung über den Dalai Lama aufgerufen hat. Schon mal überlegt, ihr Schreihälse, die ihr euch für den DalaiLama ins Zeug legt, mit wem ihr euch da gemein macht? Erinnert euch die DalaiLama-Parole "Tibet den Tibetern" an irgendwas? Oder seid ihr so eingesponnen in das Esoterikquatsche der "Heiligkeit", dass ihr gar nichts mehr merkt? Was habt ausgerechnet ihr hier in einem taz-Forum verloren?

  • W
    Warner

    Wer eine differenzierte Darstellung zur Qualität der Arbeit Herrn Goldners bzgl. des Themas Dalai Lama lesen möchte, findet diese unter:

     

    http://info-buddhismus.de/Colin_Goldner_Dalai_Lama_Gottkoenig_Wissenschaftsjournalist.html

     

    Besonderes Augenmerk verdient hierbei ein Urteil des Oberlandesgerichts Wien:

     

    Herr Goldner hatte gegen eine negative Rezension eines seiner Bücher geklagt und verloren. Die Begründung des Gerichts finde ich persönlich sehr interessant.

     

    Viel Spaß damit.

  • R
    Richard

    Ich finde es erstaunlich, dass jemand, den die Tibetologen als PSEUDOWISSENSCHAFTLER bezeichnen in einer nicht unrenomierten Zeitung eine Forum geboten wird!

     

    So schreibt Hartmann (Bayrische Akademie der Wissenschaft !!)

    kommerziell orientiert, pseudowissenschaftlich!

     

    http://www.badw-muenchen.de/aktuell/reden_vortraege/reden_texte/2004_Jahrfeier/Hartmann_JB_2004.pdf

  • OG
    Orlando Gardiner

    Wenn der Colin Goldner den Dalai Lama als "Anführer einer okkultistischen Splittersekte, die an Karma und Wiedergeburt glaubt, an Astrologie, Hellseherei, Psychokinese und jedweden sonstigen Esoterikunsinn, einschließlich der Fähigkeit tibetischer Mönche, frei durch die Luft zu fliegen" bezeichnet, finde ich das schon ein wenig merkwürdig. Als was würde er dann wohl den Papst oder gar Adolfo Nicolás Pachón, gegenwärtiger Generaloberst der Jesuiten bezeichnen?

    Viel merkwürdiger finde ich allerdings, dass die TAZ der BILD täglich ähnlicher wird.

  • BA
    bitte anonym

    Der Artikel ist wunderbar geschrieben, vor allem mit Humor; da muss doch jeder 'rationale' Mensch einstimmen ( geht gar nicht anders )

     

    Was ist denn am Buddhismus, oder den Worten des Dallai Lama, so anders als der Bibel's ' Sprichwoerter' , Psalmen oder Ecclesiastes ?

    Eigentlich unterscheiden sich die Sprichwoerter ' aller' Religionen, sei es Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, nur im metamorphischen Ausdruck um es Kulturverstaendlich zu vermitteln. Wo in einem Land von der Loewen erzaehlt wird, wird in einem anderen Land von Tigern erzaehlt, da es dort keine Loewen gibt.

     

    Vieles ist unter anderem Kulturbezogen, wie zb die Kleidung. Bei uns im Westen waechst kein ' Safron' mit welchem sich Asiaten ihre ihre Textilien faerben, und daher Orange-Roetliche Kleidungstoene tragen.

     

    Wenn Westliche sich dem ' Buddhismus ' anschliessen tragen sie auch diese kleidung weil sie glauben es gehoert zur ' Religion'.

    Auch sprechen sie die 'Kulturbestimmten' Sprichwoerter nach, obwohl es das gleiche Sprichwort auch in westlichen ' Kulturen' gibt, halt nur eine Ziege anstatt ein Yak beschrieben wird, oder ein Luchs anstatt eines Tigers.

     

    Arabische Wuestenstaemme schuetzen ihre Haut vor Sand und der Starken Sonne, indem sie sich in feingewovene Tuecher huellen, wobei nur ihre Augen sichtbar sind,( Maenner und Frauen ) welche sehr lange Wimpern haben ( evolutionary psychology) wie auch die Kamele, um Augen vor Sand und Sonne und schuetzen.

     

    Maenner, welche keine Haare auf dem Oberkopf haben, tragen Kappen um die Haut vor der Sonne zu schuetzen. Diese Bekleidung wird aber von Westlichen welche sich diese Kultur, Philosophie, Religion anschlossen, auch getragen, obwohl es in diesen westlichen Laendern gar keine Sandstuerme oder gluehend Heisse Sonne wie in der Wueste gibt, sie aber glauben es gehoehrt zur ' Religion', anstatt zu erkennen das es Klimabedingt ist.

     

    Wer von uns ist suendenfrei und kann den ersten Stein werfen ?

    Jeder erntet was er saeht.

  • PA
    Peter A.

    Wie zu erwarten war, schäumt's mal wieder im Leserforum der taz, wenn jemand es wagt, dem allgemeinen Hurrageschrei um den Dalai Lama ein paar kritische Worte entgegenzusetzen. Und wie zu erwarten, ist das Geplärre genauso hirnlos wie das Gesülze der tibetischen Heiligkeit.

     

    Lustig finde ich allerdings die psychoanalytischen Deutungsversuche der Motivation Colin Goldners, sich kritisch mit all den Abzockern auseinanderzusetzen, die da im Gewande von Glauben und Religion unterwegs sind, mit all den Sekten, Religionen und Psychokulten, zu deren populärsten hier im Westen ganz unbestritten die Gelbmützensekte des Dalai Lama zählt, obwohl sie innerhalb des Buddhismus überhaupt keine Rolle spielt und von ernsthaften Buddhisten noch nicht mal als buddhistisch anerkannt wird, vielmehr eher als eine Art buddhistisch kaschierter Mönchsmafia gesehen wird, die sich im Lauf der letzten vierhundert Jahre (bis zum Einmarsch der Chinesen) wie ein Leichentuch über Tibet gelegt hat.

  • B
    bilwiz

    Buddhismus gehört eher zu den Geisteswissenschaften als zu den Religionen, der Dalai Lama nannte den Buddhismus mal einen "radikalen Atheismus". Wer sich über die angeblichen tantrischen Sexualrituale besser informieren will, die übrigens eine reine Erfindung des Westens sind, der lese das Buch "Die grüne Tara. Weibliche Weisheit" vom Diamant Verlag,ISBN 978-3-980598-2-7

  • A
    anke

    Mag ja sein, dass Herr Goldner gute Bücher schreibt. Muss aber schon eine Weile er sein, dass er zuletzt im GG gelesen hat. Von Neutralität steht in dessen Art. 4 nämlich nix. Da steht was von Freiheit. (Gemeint ist vermutlich mal wieder jene Freiheit, die dem gehört, der sie sich schnell und ohne jede Rücksicht auf andere oder die eigene Vernunft zu nehmen gelernt hat.) Wäre es anders, dürfte es eine Regierung, die ein großes "C" im Namen führt, gar nicht geben.

  • H
    hanna

    Oh Gott! Hat denn der Autor nie recherchieren gelernt? Vielleicht kann ihm mal jemand Nachhilfe erteilen.

    Es gibt übrigens Bücher des Dalai Lama in deutscher Übersetzung auf dem Markt, die man lesen kann. Auch hat der Dalai Lama eine Webseite und seine Reden sind mittlerweile im Internet für jedermann frei zugänglich.

    Dort kann man seit Jahren lesen und hören, das er zu Frieden und Harmonie aufruft.

    Zudem ist er Friedensnobelpreisträger, weil er stets bemüht war, eien friedliche Einigung mit den chinesischen Kolonialisten zu erzielen.

    Es gibt unzählige glaubwürdige und nachweisbare Berichte, welche Gräueltaten, darunter Folter und Vergewaltigungen, die Chinesischen Machthaber dem tibetischen Volk antun.

    Ist das für den Autor jetzt alles gut und richtig und damit zu rechtfertigen, das die Chinesen mal Kommunisten waren?

     

    Vielleicht schickt Ihr den Autor mal vor Veröffentlichung seiner Texte in eine professionelle psychologische Supervision, wo ihm geholfen wird, seinen großen Haß zu überwinden.

  • S
    Suryo

    Ich kenne Goldner nicht, aber hier hat er Recht. Oder was genau stimmt nicht an seinen Feststellungen, liebe Dalai-Lama-Fans?

     

    Die Kommentare beweisen im übrigen wieder einmal, daß es keine aggressivere Religion gibt als den westlichen Wellness-Buddhismus. Wehe, wenn er angegriffen!

  • J
    jozeit

    Herr Goldner kann doch nur noch seine eigene, einseitig angenommene Wahrheit über den Dalai Lama und den Buddhismus darstellen. Das kann man mögen oder nicht. Es ist aber bedenklich, ihm eine Plattform zu geben, auf der er seine subjektive Meinung als Wahrheit darstellen darf. Satire, oder Wahrheit, ist das nicht. Das ist Goldners persönliche Abrechnung und Selbstdarstellung. Schade, taz.

  • P
    Peter

    Warum in aller Welt bemüht sich die CDU/CSU Religion so nach vorne zu schieben. Der Ausgang dieses Unterfangens ist ebenso gewiß wie Religionskriege in der Vergangenheit zwangsläufig waren, So werden völlig unnötig alte Gräben vertieft und neue ausgehoben. Ich bezweifle, dass dies dem innenpolitischen Frieden und dem Wunsch von 30 Millionen Nichtkonfessioneller, von religiösen Themen verschont zu werden, dient.

    Übrigens hat der Bundestagspräsident Norbert Lammert nicht nur eine Privataudienz beim Papst erhalten, sondern auch auf Kosten der bischöflichen Cusanusgesellschaft studiert. Kein Wunder, dass er die deutsche Volksvertretung für seine private religöse Überzeugung mißbraucht und in einer Retourkutsche den Papst zu einer Rede vor dem Bundestag eingeladen hat.

  • G
    gottmagus

    Goldilein spielt mal wieder Sarrazin, das ist aber niedlich, haben ihn die Genossen mal wieder nicht mitspielen lassen, weil er immer noch ein kleiner Colin ist und kein mächtiger Bernhardiner.

     

    Hat der goldige Psychologe immer noch nicht seinen Haß auf Asien (ehe er in den Krieg gegen Tibet zog, hat er sich ja schon daran versucht die Kampfsportarten in den Dreck zu ziehen, aber der Lama bringt ja mehr Publicity, ist er ja unter den blutroten Genossen Feindbild in den Top 10)

     

    Wer sich mit Schwergen der SED und der Stasi umgibt, wer gemeinsame Sache macht mit Informanten der untergeganenen DDR, sollte sich selbst erst einmal unter die Lupe nehmen.

     

    Laß den machtlosen Lama doch lächeln, jemand, der mit Leuten sympathisiert, die DDR, UDSSR und co zum Vorbild und Paradies stilisieren, hat kein Recht anderen Verklärung vorzuwerfen.

     

    Wer die Wahrheit will, überläßt Archäologen, Historikern und co die Aufarbeitung der tibetischen Geschichte.

     

    Wissenschaftliche Neutralität, Dialektik und co sind die Basis der Wissenschaft, nicht der Grüßenwahn eines goldigen Colly.

  • J
    jan

    ...und die "tantrischen Sexualrituale" ? Warum muessen die Eltern ihre jungen Knaben in die Kloster der alten Lamas senden ? Vielleicht sollte der Dalai mal mit Ratzinger ueber das "Problem" sprechen ?

  • US
    Uwe Spille

    Lieber Colin,

    nun hast du dir mal wieder, diesmal in der TAZ, deine ganze Wut über diesen bösen, alten Mann, den Dalai da, runterholen, äh, sorry, runterschreiben dürfen. Huiuiui, da muss dich aber (ich betrachte das mal mitfühlend durch deine Psychologenbrille) in deiner Kindheit irgendein böser, alter Mann (doch nicht etwa dein Papa, lieber Colin?) ziemlich hart rangenommen haben, dass du so wütig sein musst über den Dalai, den Alten da. Und das schon über soooo viele Jahre, wie man es verfolgen kann.

    Man fragt sich bei so viel Wut schon, lieber Colin, ob du nicht auch Opfer von so einem rocktragendem Pfarrer warst, damals in deiner Kindheit. Ach Gottchen, man will gar nicht dran denken, was der da wohl mit dir gemacht hat in seiner Kirche, dass du heute so sehr wütig bist auf den Dalai, dieser ebenfalls rocktragende alte Mann, der jedoch nachweislich keiner Fliege was zuleide tun kann.

    Ach so, stimmt ja, lieber Colin, ich vergaß. Der Dalai, der olle da, der war ja bevor ihn die gutmütigen und friedliebenden, demokratischen Chinesen endlich aus Tibet rausgeschmissen hatten, der Chef von diesem „Feudaltheokratischen Priesterstaat mit Sklaverei“, wie du das so vortrefflich formulierst in deinem Kommentar. Mein Gott, du bist ja wirklich ein schlaues Bürschchen, was du so alles weißt. Dein Lehrer war sicher stolz auf dich. Oder hat der dich vielleicht… ach nein, man will doch nicht immer das schlimmste denken, nur weil ein Mensch so wütig, ja schon fast hasserfüllt jammert und zetert über den alten Dalai.

    Also Colin, zurück zum Thema. Klar, stimmt, du hast ja Recht. Man erinnert sich an diesen mittelalterlichen Tibetpriesterschweinestaat, das war vor ziemlich 61 Jahren, wenige Jahre also nachdem im hochzivilisierten Deutschland so zack die Bohne eben mal 6 Millionen Juden vergast worden waren. Damals also war der Dalai 15 Jahre alt, so richtig schon ein kleiner übler Diktator á la Stalin, jaja, das hast du gut recherchiert, gell?

    Du allerdings, lieber Colin, warst da noch nicht mal geboren und wusstest noch gar nichts von dem Schrecklichen, was dir dann ein paar Jahre später im heimischen Keller, in irgendeiner Sakristei oder eben in der Odenwaldschule so gräuliches wiederfahren sollte.

    Dieses schröckliche Erlebnis jedenfalls muss dich so geprägt haben, dass du heute noch wahnsinnig wütig bist auf so alte Pappnasen wie den Dalai. Und daran arbeitest du dich eben ab, schon seit Jahrzehnten, findest auch immer mal eine Zeitung die deine innere, verzweifelte Selbsthilfegruppe zu Wort kommen lässt.

    Und deine tollen Bücher erst, hoppla, so viel Ehrlichkeit und Gradlinigkeit gegenüber den „Schatten des Dalai“. Wenn dich dann mal einer dieser Dalaifreunde anpisst und dir unterstellt, du seist ein „verblendeter Fanatiker“ (Peter Riedl, Herausgeber der Zeitschrift Ursache & Wirkung), Hochachtung, Colin, dann gehst du vor Gericht.

    Macht ja nix, dass man dir dann leider bescheinigt, dass du einen solch Blödsinn schreibst, dass man dir (Urteil des Oberlandesgericht Wien aus dem Jahr 2000) durchaus unterstellen darf, dass du wie ein Rassist argumentierst. Dass man sogar sagen darf, dass du, Colin, genauso mit den Tibetern umgehst wie der Herr Hitler damals mit den Juden, nämlich menschenverachtend.

    Was ich, lieber Colin, natürlich so nie sagen würde. Nein Colin. Nie im Leben würde ich behaupten, dass du so übel daherredest wie der böse Hitler. Weil, der war nämlich wirklich böse, da gibst du mir doch Recht Colin, oder? Im Gegensatz zum Dalai, der ja wirklich nur ein bissle nervend gackert und grinst und jetzt auch noch seinen Status als „politisches Oberhaupt aller Tibeter“ abgegeben und sich aufs Altenteil zurückgezogen hat zugunsten einer echten Demokratie in der tibetischen Exilregierung.

    Weißt du, Colin, ich glaube ehrlich, dass du es eigentlich ganz gut meinst. Zumindest mit dir selbst. Weil du halt über dieses Kindheitstrauma, du weißt schon, das haben wir doch jetzt zur Genüge besprochen, nicht hinweggekommen bist. Vielleicht, das rate ich dir als Freund, gehst du einfach mal zu einem guten Psychiater. Der kann dir ganz gewiss helfen.

    Also Colin, gräm dich nicht zu sehr über den Dalai, den, du weißt schon, diesen alten Sack in roten Säcken da.

    Ach ja, noch zu deinem Satz, kein Schwein interessiere sich für dessen Besuch in Hessen. Kennst du den Spruch „Was juckt es die Eiche, wenn das Schwein sich an ihr reibt?“. Reib´ du dich einfach weiter am Dalai, lieber Colin, das juckt den nämlich nicht im geringsten, wenn du das tust. Der hält nämlich auch jeden Mückenstich aus, ohne die kleine Mücke gleich totzuschlagen. Da stört ihn so ein armes Schwein wie du schon gar nicht.

    Mit den freundlichsten und herzlichsten Grüßen

     

    Dein

    Uwe Spille

  • DS
    Daniel Soll

    Das Unheimliche ist nur, dass der Artikel auf der Satireseite nichts zu suchen hat - das ist ECHT! Der Dalai Lama spricht WIRKLICH vor einem deutschen Parlament!

     

    Und könnten die Fürsprecher des Dalais mal etwas anderes vorbringen als http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem ??

  • W
    werkor

    Eigentlich gehört der Artikel aus der Rubrik Wahrheit in die Rubrik Debatte verschoben - selten eine so treffend formulierte wie inhaltlich richtige Zusammenfassung gesehen - möge der Autor sich nicht von Kaffeesatzlesern beeindrucken lassen. Die können sich gerne mal persönlich in einem der tibetanischen Sonnentempel die Blume rasieren lassen.

  • BA
    bitte anonym

    Ich finde den Dalai Lama ganz, ganz toll. Bin auch froh das es so viele verschiedene Religionen gibt damit sich jeder Mensch aussuchen kann wem er Gehorsam schenken moechte.

     

    Dadurch wird den Menschen wenigstens nicht vorgeschrieben vor wem sie sich zu knieen haben, oder wessen Gesetze und Rituale sie befolgen muessen; das darf sich jeder selbst aussuchen. Ist doch ein Vortschritt.

     

    Der Dalai Lama, zum Beispiel, lehrt ' Bescheidenheit ', und daran ist doch nun wirklich nix auszusetzen - obwohl, sich GOTT zu nennen, ist ja nicht gerade bescheiden, aber hey, da muss man ein Auge zudruecken - er ist ja auch nur ein Mensch...

  • W
    wildbetta

    Danke, dass mal jemand anspricht, was unter dem Dalai Lama alles abgegeangen ist in China und was er in Wirklichkeit für eine Politik vertritt.

    Danke auch, dass darauf hingewiesen wird, dass in diesem Fall ( mal wieder) das Grundgesetz mit Füßen getreten wird. Dass das natürlich einigen Friede-Freude-Eierkuchen-Dalai-Lama-Fans nicht passt war doch ohnehin zu erwarten,oder? Der Dalai-Lama hat sämtliche Menschenrechte und die Menschenwürde immer wieder verletzt und verdient somit weder besonders großen Respekt noch ( und vor allem) keinen Platz am Rednerpult eines demokratischen Staates.

  • J
    jozeit

    Goldner im geistlichen Sinkflug. Braucht er Aufmerksamkeut, fehlen Themen? Grundgesetztreues Schubladendenken, provozieren um des Provozierens willens. Wie einfach. Dieser Zynismus hat seinen Einsatzbereich, aber hier ist er nur Ausdruck von Dummheit.

  • G
    gottmagus

    Hat der kleine Colin wieder in die Hose gemacht, weil sich sein Haß auf Asien einfach nicht legt und die lieben Kumpels von der SED und der STASI und die leider

    noch frei laufenden Ex-Spitzel der DDR immer noch nicht an der Macht sind.

     

    Blutrote Haßprediger sind auch nicht besser als die andere Sorte, der kleine Goldi ist sicher angefressen, daß er immer noch nicht der blutrote Sarazzin ist.

     

    Zieh nach China, in den Vatikan, Afghanistan oder nach Nordkorea, Goldilein, dann weißt du, wie es Leute haben, die unter Menschen wie dir und deinen Genossen zu leiden haben.

     

    Selbst ein schlechter Psychologe sollte zur Dialektik und wissenschaftlichen Neutralität fähig sein und die Finger von Themen lassen, die in den Händen von Geisteswissenschaftlern besser aufgehoben sind, weil die lernen solche Themen zu bearbeiten und nicht so billig zu hetzen und zu hassen.

     

    Armes kleinens Colin, einer seiner Kollegen kann ihm sicher bei seinem chronischen Haß auf die Asiaten helfen ...

     

    pugio in averso

     

     

    Bist du so gemein und selbstverliebt wie Goldilein, solltest du lieber kein Atheist sein!

  • S
    Sabine

    Ein großartiger Artikel, vielen Dank.

    Wir brauchen eine strikte und konsequente Trennung von Staat und Kirche. Jedem seine Weltanschauung, und mag sie noch so schräg sein, aber bitte im absolut Privaten, dort, wo sie keinen Schaden anrichten kann. In demokratischen Parlamenten haben Gestalten wie der Papst(der Nachfolger der Inquisition) oder der Dalai Lama etc. nichts verloren. Das Demokratieverständnis mancher Politiker ist erschreckend. Wer Religionsvertreter tatsächlich zu brauchen meint, soll sie sich leisten - aber auch privat und nicht aus allgemeinen Steuergeldern. Wann tut Deutschland endlich diesen längst fälligen Schritt?

  • W
    Wolfgang

    Sobald der Dalai Lama das Kreuz sieht, haut er ab. Oder

    er ist Horror-Fan!

  • K
    Karl

    @bilwiz: Colin Goldner liest nicht nur gute Bücher (wie ich vermute), er schreibt sogar welche. Sein Buch über den Dalai Lama zählt zum besten, was mir an kritischer Geschichtsschreibung bekannt ist.

  • B
    bilwiz

    Gehen dem Herrn Colin Goldner die Feindbilder aus?

    Wo die Currywurst einen höheren Stellenwert hat als der Verstand und Schubladendenken zum guten Ton gehört, tja... Lesen Sie doch mal ein gutes Buch, Herr Goldner.

  • L
    limette

    Bißchen zu kurz gedacht,Herr/Frau Kurz....Reinkarnation ist möglich,man muß nur fest glauben und halt lange suchen.Ist schon immer wieder erstaunlich, was Menschen geneigt sind so alles zu glauben, da gibt es nichts,was es nicht gibt.Das darf man beleuchten,sich wundern,beschreiben und bei Bedarf auch gerne glauben etc.Rückschlüsse sind selbstverständlich auch erlaubt!UND?

  • SS
    Stephan Schwarz

    So ein unqualifizierter unsachlicher abwertender zynischer unwissender hämischer Artikel,Kritik ist immer wichtig bei allen,die Verantwortung tragen,aber bitte doch nicht so

    Icherwarte von Euch mehr Sachlichkeit und Qualität !

  • R
    roadrunner

    Der Dalai Lama auf der Satireseite? Gut, da gehört die Obergelbmütze auch hin, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den positivdenkerischen Plattitüden und dem spirifaxigen Nonsens, den er fortwährend ablässt, ist ohnedies nicht möglich. Wäre zu wünschen, dass es eines Tages auch den Papst auf die Wahrheitsseite verschlägt...

  • K
    kurz

    colin lebt auch noch? als psychologe weiss er ja sicherlich, dass die interpretation mehr rückschlüsse auf den interpreten zulässt als auf den interpretierten gegenstand.

    schoener gruss