Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Ungläubige! Die Ingenieure können auf millionen Jahre die Strahlenwerte vorhersagen! Hier und vier Meter weiter. Sie wissen auch, was wie lange halten wird und wie es dafür zu konstruieren sei. Die Pyramiden waren nur ihr Probelauf! Sie kennen jede tektonische Bewegung bis zum Weltuntergang und ihnen entgeht nichts. Sie stellen auch sicher, daß die künftigen Bewohner dieses Planetens auf immerdar Geigerzähler zur Verfügung haben und die Schilder am Salzstock lesen können. Daß man dereinst, wie wir heute, Artefakte von nur wenigen tausend Jahren nicht mehr wird entziffern können, ist auszuschließen. Wir schreiben ja jetzt in Deutsch und Englisch.
Es ist für alles gesorgt.
Ungläubige! Die Ingenieure können auf millionen Jahre die Strahlenwerte vorhersagen! Hier und vier Meter weiter. Sie wissen auch, was wie lange halten wird und wie es dafür zu konstruieren sei. Die Pyramiden waren nur ihr Probelauf! Sie kennen jede tektonische Bewegung bis zum Weltuntergang und ihnen entgeht nichts. Sie stellen auch sicher, daß die künftigen Bewohner dieses Planetens auf immerdar Geigerzähler zur Verfügung haben und die Schilder am Salzstock lesen können. Daß man dereinst, wie wir heute, Artefakte von nur wenigen tausend Jahren nicht mehr wird entziffern können, ist auszuschließen. Wir schreiben ja jetzt in Deutsch und Englisch.
Es ist für alles gesorgt.
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas lässt alte Konflikte in der linken Szene wieder aufbrechen. Ein Dialog erscheint so gut wie unmöglich.
Hohe Strahlenwerte in Gorleben.: Atomindustrie in der Falle.
Messsonde eben mal vier Meter verrückt, schon sind die Grenzwerte ausgehebelt.
So einfach kann die Welt sein. Da werden Millionen, ja Milliarden für die Sicherheit vor radioaktiver Strahlung, für die elegante Einhaltung aller Grenzwerte ausgegeben - und nun das: Messsonde eben mal vier Meter verrückt, schon sind die Grenzwerte ausgehebelt, das Sicherheitskonzept ist gesprengt, der nächste Castor-Transport gefährdet. Von so genannt hundertprozentiger Sicherheit zum attestierten Risiko ist es im nuklearen Gewerbe manchmal eben nur ein Katzensprung.
Was tun, wie reagieren auf den Schildbürgerstreich von Gorleben? Ein halbes Jahr nach Fukushima könnte die Öffentlichkeit unentspannt reagieren, wenn man die Sonde einfach soweit zurück setzt, bis sie wieder brav misst, was sie messen soll.
Auch ein unauffälliges Anheben des Grenzwerts trägt nicht bei zur Bekräftigung eines parteiübergreifend "Wir haben verstanden!" in Sachen Atomenergie. Und wo die Strahlung eh schon zu hoch ist, da sollte nicht noch mehr strahlender Atommüll hingekarrt werden, das besagt schlicht der gesunde Menschenverstand.
Vor dem November-Atomtransport ins Zwischenlager Gorleben sitzt die Atomindustrie damit in der Falle. Und aus der kommt sie, zumindest ohne kräftige Nebengeräusche, nicht mehr raus. So wird das Gorlebener Mess-Geschick zum interessanten Testlauf - für die Frage, ob die Gewichte im großen Atom-Monopoly sich wirklich neu verteilt haben.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Atomkraft
Kommentar von
Marco Carini
Hamburg-Redakteur
Themen
mehr von
Marco Carini