MIES-VAN-DER-ROHE-HAUS
: Grau, so spektakulär wie ein Regenbogen

Eine Jahr lang wird das modernistische wie pittoreske Mies-van-der-Rohe-Haus am Lichtenberger Obersee in eine graue Wolke gehüllt. Das klingt zwar trostlos, birgt aber eine durchaus anregende Reihe von Ausstellungen und Gesprächen. Immerhin ist Grau der Farbton, der in Berlin über den Alltag beherrscht. Warum sich also nicht mal intellektuell mit dem Ton des Understatements auseinandersetzen? Alle schwärmen zwar von der blauen Stunde, worum es hier beim Leben im märkischen Sand aber eigentlich geht, ist Grau! Das Projekt „Hauptsache Grau“ ist daher gleich den Jahreszeiten in vier Ausstellungen und einem Symposium im gar nicht so grauen Monat Juni gegliedert. Wie im Labor werden KünstlerInnen Grau als Farbe der Moderne untersuchen und diskutieren. So steht am Anfang die Auseinandersetzung mit der nicht gegenständlichen Malerei, die sich mit der Darstellung von Farbe in all ihren Facetten beschäftigt. Die Themenschwerpunkte „Lebendiges Grau“, „Farbiges Grau“, und Konstruiertes Grau“ vervollständigen das Projekt, mit dem großer Wert auf Alltagsbezug in Architektur, Design und Kleidung gelegt wird. Im ersten Teil „Hauptsache Grau #1“ sind unter anderen Werke von Sanford Wurmfeld vertreten. Der New Yorker baute die ersten 360-Grad-Farbverläufe, Cycloramen genannt. MJ

■ Eröffnung: Sonntag, 3. März, 16 Uhr, Oberseestr. 60