Baustopp für Riesenstaudamm: Projekt gefährdet Fischer am Amazonas
Der Bau des drittgrößten Staudamms der Welt wurde durch ein brasilianisches Gericht gestoppt. Das Projekt hindere Ureinwohner am Fischfang, begründete der Richter seine Entscheidung.
SÃO PAULO afp | Ein brasilianisches Gericht hat am Mittwoch einen Baustopp für den drittgrößten Staudamm der Welt im Amazonas-Gebiet angeordnet. Der Bau des umstrittenen Belo-Monte-Staudamms hindere die Ureinwohner am Fischen, hieß es zur Begründung.
Das Baukonsortium Norte Energia dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen vornehmen, die den natürlichen Fluss des Xingu-Flusses und damit den Fischbestand und das Fischen der Ureinwohner beeinträchtigten, urteilte der Richter.
Das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Projekt wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energieproduktion angesehen.
Internationale Aufmerksamkeit erregte der Fall durch den Starregisseur James Cameron. Der Oscar-Preisträger hatte gewarnt, die lokalen Stämme im Amazonas-Regenwald könnten Gewalt anwenden, um den Bau zu stoppen.
Leser*innenkommentare
Udo Henn
Gast
Dass dieses Urteil Bestand hat, kann ich mir nicht vorstellen. Es kann ja wohl nicht sein, daas ein kleinkarierter Provinzrichter die Energiepolitik einer 160-Millionen-Nation lahmlegt, und das wegen ein paar Fischen.
Biei diesem Projektvolumen sollte es doch kein Problem sein, fuer die Betroffenen waehrend der Bauzeit jede Woche einen Kuehlcontainer mit Fischen einfliegen zu lassen.