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Trifft es Autos, ruft der Lynchmob nach Rache.
Trifft es irgendwas anderes gibt es leider auch Zustimmung.
Bei der RAF haben die Brand -und Sprengsätze wenigstens funktioniert.
Da wirkt ein Satz ("Unsere Aktion zielt nicht darauf, Menschen zu gefährden.") des Bekennerschreibens ja schon fast lächerlich.
Und weiter geht es mit "Wir sind normale Menschen. Wir liefern keine Waffen, wir bauen sie auch nicht..."
Aha, wir bauen sie also nicht. Wir basteln nur ein wenign rum... wie alle normalen Menschen.
Mein Fazit ist mal wieder: Wichtige Anliegen wie bzw. die Kritik an der Logik des Krieges, an Waffengeschäften, an Ausbeutung et cetera sollten die "normalen Menschen" in die Hand nehmen und das Feld nicht solchen Dummköpfen überlassen.
Coltan (bzw. Tantal) braucht man nur, um *besonders* kleine Kondensatoren für Laptops und Mobiltelefone zu bauen, und das iPhone ist gar kein europäisches Produkt sondern wird von einer amerikanischen Firma (die USA haben zur Verhinderung des Handels mit "blutigen" Mineralien sogar ein Gesetz, den Dodd-Frank-Act, verabschiedet) in China hergestellt...
Bitte Ehrlichkeit!
Coltan
@Elevenpath
Ja, ich benutze ganz bewusst für den Brandsatz das Wort "Waffe", weil ich davon ausgehe, dass Waffen auch gegen Sachen eingesetzt werden könne (entsprechende Definitionen finden Sie an üblicher Stelle im Internet). Anders als Sie vermeide ich hingegen ebenso bewusst das Wort "Bombe", weil es sich bei den Brandsätzen offenbar nicht um Sprengsätze handelt. Diese Einschätzung vertritt im übrigen sogar die Berliner Polizei.
@Neidiac
Dieser Text ist ein Kommentar. Er verlinkt auf den dazugehörigen Text, in dem wir einzelne Passagen aus dem Bekennerschreiben zitiert haben (und den Sie offensichtlich hier auch gelesen haben). Darin finden Sie auch längst den von Ihnen gewünschten Link.
Grüße aus der taz,
Gereon Asmuth
Ergänzung: Herr Asmuth gebraucht für die Brandbomben den Begriff "Waffe".
Auch das assoziiert, dass Menschen verletzt, oder getötet werden sollten. Er bewegt sich damit auf dem niedrigen Niveau von Herrn Bosbach.
Das Problem an dem Begriff "Terror" ist, dass er von fast allen Menschen mit (Massen-)Mord in Verbindung gebracht wird.
Jeder denkt an an detonierende Autobomben, die Anschläge auf das WTC und die Morde der RAF.
Rein objektiv stimmt der Begriff für diese Taten. Wer den Ausdruck allerdings auf Sachschäden anwendet setzt sich des Verdachts der Übertreibung und gezielten Propaganda aus.
Bei Herrn Bosbach zum Beispiel kommt dann auch unverblümt der Hinweis auf der RAF. Er will diejenigen, die Einrichtungen der Bahn beschädigen wollten, mit Mördern gleichsetzen um das Weltbild von bestimmten, meist konservativen Menschen zu bedienen.
Hmmm. Wenn die Deutschen Star Wars gucken, wollen sie alle wie die Rebellen sein. Im echten Leben hat leider jeder ein Darth Vader Kostüm im Kleiderschrank...
Ist doch wirklich unglaublich, wo man auch versucht einen einigermaßen ausgewogenen intellektuellen Kommentar zu dem Bekennerschreiben zu finden... Nichts!
Ob Springer Presse, Spiegel, generell Mainstream Media, und so auch in der TAZ. der gleiche Brei. Ich muss der TAZ zu Gute halten, dass sie das Bekennerschreiben wenigsten etwas ausführlicher abgedruckt haben als die Bild Zeitung. Aber auch hier fehlt ein Link damit sich jeder sein eigenes Urteil über die Gehrne und Intentionen der Verursacher machen kann. Deswegen hier:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/48377
Ich bin garantiert kein Fan von solchen Anschlägen. Aber den politischen Gegner als Terrorist zu verunglimpfen, mundtot zu machen und sich nicht mit seinen Beweggründen ernsthaft auseinander zu setzen ist ein Zeichen von schlechtem Stil!
Bezeichnend, daß zwei von drei Kommentatoren Terrorbefürworter sind.
Warum steht da nicht, daß es ohne Coltan keine Computer und Mobilfunk gäbe und daß dafür halt mal eben ein paar Millionen "Neger" für die europäischen Übermenschen ausgerottet werden müssen?
Steve Jobs sei Dank!
Nun dachte ich da kommt jetzt ein Verständnissartikel, aber weit gefehlt! Klasse! Terror bleibt Terror! Linksfaschisten sind auch Nazis!
Ist es etwa kein Terror, wenn deutsche Waffen in aller Welt töten?! Nur weil es dafür Gesetze und Verträge gibt und viel viel Geld fließt und all die Geschäfte geheim gehalten werden (Deutschland ist Export-Weltmeister im Waffengeschäft und liefert in nahezu alle Regionen der Welt)...
Warum erscheinen darüber keine Artikel, die sowohl in Qualität als auch Quantität wenigstens in annäherendem Verhältnis zur Realität stehen?!
Bitte Text durch blablabla ersetzen. Spart Zeit und ladet auch schneller in meinem iphone
In Berlin demonstrierten am Donnerstag Tausende für Frieden und ein Ende der Waffenlieferungen an Israel und die Ukraine. Die wochentaz hat mitgehört.
Kommentar Bekennerschreiben: Ein nicht akzeptabler Weg
Ein Brandsatz bleibt immer eine Waffe - auch wenn die Täter das anders sehen wollen.
Immer überall erreichbar, immer alles erreichbar. Immer auf ein Ziel zu. Eilend, hastend, rastlos.
Das dürfte ein Zustand sein, den die meisten kennen - und verabscheuen. Über den man gern mal klagt. Und stöhnt. Und seufzt. Um dann, nach einem kurzen Luftholen, wieder weiterzumachen. Diese Sehnsucht nach einer Auszeit ist dermaßen verbreitet, dass selbst Werbetexter damit spielen, um Produkte an den Kunden zu bringen.
Keine Hektik. Keine Handys. Keine Kompromisse.
Liberté toujours!
Der Tag gehört Dir.
Mit den ersten beiden Slogans wird für friesisches Bier und französische Zigaretten geworben. Der dritte aber stammt - genau wie die Eingangsbeschreibung dieses Textes - aus dem Bekennerschreiben zu dem Anschlag auf die Bahn vom Montag.
Werbesprache im Bekennerschreiben? Die Militanten sind erkennbar bemüht, Verständnis für ihr Handeln zu erzielen. Mit ihrer Kritik an Kriegslogik und Verwertungsdruck liegen sie nicht einmal so falsch. Dass sie dennoch nicht überzeugen können, liegt an der Propaganda ihrer Tat. Ein Brandsatz bleibt immer eine Waffe - auch wenn die Täter das anders sehen wollen. Seine Verwendung im politischen Diskurs ist nicht nur unakzeptabel, sie schadet sogar dem Anliegen. Denn ein Anschlag - erst recht, wenn er ein öffentliches Verkehrsmittel trifft - schafft höchstens Angst und Schrecken. Dafür wiederum gibt es ein lateinisches Wort. Es heißt Terror. Daran ändert auch die hübscheste sprachliche Verpackung nichts.
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Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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