piwik no script img

Kommentar Billigflughafen LübeckKonzept statt Konkurrenz

Kommentar von Marco Carini

Das hochverschuldete Lübeck darf nicht weiter gutes Geld schlechtem hinterher werfen.

S eit 50 Jahren versucht die Stadt Linienflugverkehr in Lübeck zu etablieren. Dauerhaft geklappt hat das nie - schlicht wegen des nicht ausreichend vorhandenen Bedarfs. Daran hat auch der Bürgerentscheid zum Ausbau des Airports nichts ändern können.

Es ist schon eine irre Subventionierung, die da seit Jahren von den Lübeckern betrieben wird - damit auch die kleine Hansestadt sich rühmen kann, einen eigenen Passagierflughafen zu betreiben. Alternativlos angewiesen auf den Billig-Anbieter, schanzt die Stadt ihm die unterschiedlichsten offenen und verdeckten, legalen und halblegalen Zuschüsse zu, nur um Ryan Air in Lübeck zu halten - und damit den Airport in Betrieb. Und die irische Dumping-Airline? Dünnt ihren Flugplan immer weiter aus - rechnen tut sich Blankensee für Lübeck schon lange nicht mehr.

In halsstarriger Konkurrenz zu anderen Städten darf das hochverschuldete Lübeck nicht weiter gutes Geld schlechtem hinterher werfen. Was stattdessen endlich her muss, ist ein norddeutschlandweites Flughafenkonzept, das die Kapazitäten und künftigen Bedarfe von Hamburg-Fuhlsbüttel, Lübeck, Rostock-Laage - und dem ewigen Planungs-Evergreen "Kaltenkirchen" - auf den Prüfstand stellt. Das Ziel dabei muss klar sein: eine ökonomisch wie ökologisch gleichermaßen sinnvolle Flugverkehrs-Perspektive für die gesamte Region zwischen Elbe und Ostsee.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!