piwik no script img

Meine schwerste Prüfung

VON ANNA PATACZEK

Ich kenne eigentlich keinen Berufsanfänger, der rundum glücklich ist mit seiner Arbeit. Die einen sagen, sie verdienten nicht genug Geld. Die anderen, es sei nicht wirklich das, was sie erfüllt. Sie werden verheizt, sind gestresst, die jungen Ärzte, Journalisten, BWLer, Künstler.

Letztens habe ich ein Interview mit Marion Gräfin Dönhoff gelesen. Sie sagte, noch nie daran gedacht zu haben, sich selbst zu verwirklichen: „Weil ich gar nicht wüsste, was ich selbst bin.“ Eine hübsche Beruhigungspille, die ich da bei meiner morgendlichen Lektüre zwischen zwei Löffeln Müsli schluckte. Ich muss gar nicht ständig in mich hineinhorchen? Das soll meine Losung für 2010 werden. Denn es ist das erste Jahr in meinem Leben, in dem ich nicht daran arbeite, eine Urkunde oder einen Stempel zu bekommen. Nicht für den Führerschein, das Abitur, den Magister, das Journalistenzertifikat. Nichts, woran man sich festhalten kann. Ich arbeite daran zu arbeiten.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen