„Alles glitzert, nichts glitzert“

Fotos von Jugendlichen aus León und Hamburg

ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Nicaragua-Verein Hamburg. Sie ist gelernte Schreinerin FOTO: PRIVAT

taz: Frau Castillon-Lozano, welche Idee steht hinter ihrer Ausstellung?

Christina Castillon-Lozano: Es ist ein Projekt, das der Nicaragua-Verein Hamburg mit Schülern aus León und Hamburg innerhalb eines Jahresprogramms realisiert hat. Die Jugendlichen sollten die Chance bekommen, ihren Alltag fotografisch darzustellen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erfahren.

Und die wären?

Bei vielen Bildern kann man nicht genau erkennen, wo sie aufgenommen wurden. Das ist auch die Idee der Ausstellung. Viele Fotos sind sich aber von der Szenerie her sehr ähnlich.

Was sind das für Szenen?

Die Ausstellung ist thematisch geordnet. Die Fotos sind in typischen Alltagssituationen entstanden: in der Schule, beim Essen, im Umgang mit Freunden und der Familie, in der Freizeit. Die Kinder haben Bildunterschriften in deutsch und spanisch verfasst, aus denen aber nicht hervorgeht, wo fotografiert wurde.

Wo liegen die Unterschiede?

Die kann man schon an Äußerlichkeiten erkennen: In Hamburg tragen die Kinder keine Schuluniform, in León schon. Auch zum Thema Einkaufen gab es sehr unterschiedliche Bilder. Das Foto aus Hamburg zeigt eine Treppe, die zu einem Einkaufszentrum führt. Auf den Stufen liegen hübsch verpackte Dinge, alles glitzert. Auf dem Foto aus León sieht man einen Markt. Die Lebensmittel liegen unverpackt auf den Tischen, nichts glitzert...

INTERVIEW: UTE BRADE

17 Uhr, Hinterconti, Marktstraße 42