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Das ist die KriseEuro retten - aber sicher

Warum mehr Geld besser ist als weniger Geld, und was die EZB tun sollte. Fragen und Antworten zur Eurokrise.

Ein bisschen mehr Geld müsste es schon sein, um die Anleger zu beruhigen. Bild: jala / photocase.com

Die Krise nervt. Wann ist sie endlich zu Ende?

Noch lange nicht. Die Krise wird sich weiter verschärfen. Denn keines der Probleme ist gelöst. Die griechische Wirtschaft schrumpft so rasant, dass selbst der vereinbarte Schuldenerlass von 100 Milliarden Euro nicht reichen wird. Zudem dürfte auch Portugal einen Schuldenschnitt benötigen. Vor allem aber hat sich die Eurokrise längst vom Rand in den Kern gefressen: Selbst Italien und Spanien sind von der Pleite bedroht.

Gibt es jemanden, der von der Krise profitiert?

Einzelne Spekulanten können auch in einer Krise Gewinne erzielen. Wer zum Beispiel bei der Börsenpanik am Dienstag Bankaktien gekauft hat, hat ein gutes Geschäft gemacht - sofern er die Aktien am Donnerstag gleich wieder verkauft hat. Doch selbst wenn einzelne Spekulanten gewinnen, verlieren in einer Krise alle, Arbeitnehmer genauso wie Aktionäre, weil das Volkseinkommen sinkt.

Warum ist Deutschland eigentlich nicht in der Krise?

Deutschland scheint es tatsächlich bestens zu gehen: Die Arbeitslosigkeit sinkt und die Steuern sprudeln. Wie die Steuerschätzung am Freitag ergab, ist allein für 2011 mit einem Plus von 17,5 Milliarden Euro zu rechnen. Zudem bekommt Deutschland derzeit seine Staatskredite fast geschenkt - gegenwärtig beträgt der Zinssatz 1,8 Prozent. Zugleich liegt die Inflation hierzulande bei 2,5 Prozent. Die deutsche Staatsschuld baut sich also von selbst ab. Dies ist ein Ergebnis der Eurokrise: Die Anleger flüchten aus italienischen oder spanischen Staatsanleihen und legen ihr Geld lieber in Deutschland an. Dafür nehmen die Investoren sogar in Kauf, dass sie Geld verlieren, wenn sie Bundesanleihen kaufen.

Aber kann die Eurokrise später nach Deutschland kommen?

Vorboten einer Krise haben die Bundesrepublik bereits erreicht: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal stagniert. Als Exportnation kann sich Deutschland nicht davon abkoppeln, dass mehrere Eurostaaten auf die Pleite zusteuern.

Würde es helfen, wenn Griechenland den Euro verlässt?

Es gibt ein gutes Argument, warum es sinnvoll sein könnte, zur Drachme zurückzukehren: Sie würde stark an Wert verlieren, so dass die Wettbewerbsfähigkeit der Griechen schlagartig steigen und ihr Export zulegen würde. Doch die Konsequenzen wären bitter, weil die Griechen ihre Importe nicht mehr zahlen könnten - und diese sind meist existenziell. Dazu gehören deutsche Krebsmedikamente, aber auch Nahrungsmittel. Griechische Wirtschaftsexperten fürchten, dass sich ihr Land auf dem Niveau von Albanien wiederfinden würde, wenn es die Drachme einführt. Dies erklärt auch, warum 85 Prozent der Griechen im Euro bleiben wollen.

Und wenn Deutschland aus dem Euro aussteigt?

Nicht wenige Bundesbürger wünschen sich die D-Mark zurück. Auch einen "Nord-Euro" würden sie akzeptieren, zu dem noch die Finnen, Niederländer, Österreicher und Luxemburger gehören. Denn dann wäre man nicht nur die Griechen los, sondern auch die Italiener.

Doch was so attraktiv klingt, wäre ein gigantisches Verlustgeschäft für Deutschland. Der Kurs der neuen D-Mark würde rasant steigen, weil weltweit alle Investoren in diesen vermeintlich sicheren Hafen drängen würden. Die Folgen: Die deutschen Exporte würden einbrechen, die Arbeitslosigkeit würde steigen und die Löhne müssten sinken. Zugleich wären alle deutschen Banken sofort pleite, weil sie die Kredite abschreiben müssten, die sie nach Italien, Spanien oder Frankreich vergeben haben. Denn diese Länder hätten dann ja eine Schwachwährung und könnten die deutschen Darlehen nicht mehr voll bedienen - jedenfalls nicht zu D-Mark-Preisen.

Diese Verluste lassen sich kaum kalkulieren. Aber vorsichtig geschätzt würde Deutschland um mindestens 500 Milliarden Euro ärmer. Darum versucht die deutsche Politik so hektisch, einen Euro-Crash zu vermeiden. Die DM oder ein "Nord-Euro" sind keine gute Alternative.

Ist ein Euro-Crash denn noch zu vermeiden?

Ein paar gute Nachrichten gibt es immerhin: Griechenland und Portugal sind zwar pleite, aber so klein, dass die Eurozone sie mitschleppen kann. Gefährlich würde es nur, wenn Italien wackelt. Doch zum Glück ist das Land überhaupt nicht konkursreif - stattdessen haben sich die Investoren in eine irrationale Panik verrannt.

Silvio Berlusconi ist zwar ein Politclown. Aber er ist nicht Italien. Sieht man sich die objektiven Daten an, dann ist festzustellen: Italien ist gesund. Es hat zwar eine hohe Staatsverschuldung - doch diese Kreditlast ist in den vergangenen zwanzig Jahren kaum gestiegen und wurde immer pünktlich bedient.

Bis Mitte Juli waren die Investoren daher auch ganz gelassen - erst als ein Schuldenschnitt für Griechenland beschlossen wurde, bildeten sich die Anleger plötzlich ein, dass auch in Italien eine Pleite drohen könnte.

Dann ist Italien also sicher?

Finanzmärkte sind irrational und können sogar ein gesundes Land in die Insolvenz treiben. Denn sobald die Anleger panisch sind, weigern sie sich, die Kredite eines Landes umzuschulden. Damit tritt die Pleite ein, die die Investoren so fürchten. Eine Prophezeiung erfüllt sich selbst.

Was muss passieren, um den Euro zu retten?

Damit die Eurozone überlebt, muss sich die Panik bei den Investoren legen. Was wiederum bedeutet: Die Anleger müssen sicher sein, dass sie keine Verluste erleiden, wenn sie italienische Staatsanleihen kaufen. Dieser psychologische Zusammenhang ist auch den Politikern nicht entgangen. Deswegen wurde auf dem G-20-Gipfel in Cannes beschlossen, dass der Internationale Währungsfonds seine Kredite ausweitet. Italien kann 45 Milliarden Euro bekommen, Spanien 23 Milliarden.

Diese Geste wird aber nichts nützen, denn selbst panische Anleger können rechnen. Italiens Schulden summieren sich auf 1,9 Billionen Euro - da können 45 Milliarden nicht beruhigen. Daher ist auch der europäische Rettungsschirm gescheitert, obwohl er auf 1 Billion gehebelt wurde. Denn selbst diese Summe reicht nicht aus, um die Schulden von Italien und Spanien komplett zu garantieren.

Wenn der Euro gerettet werden soll, muss man die Bedürfnisse der Investoren ernst nehmen, sonst werden sie sich nie beruhigen: Sie wollen eine unbeschränkte Garantie. Sie wollen wissen, dass sie ihre Staatsanleihen auch dann loswerden, falls ein Eurostaat in Schwierigkeiten gerät. Diese Garantie kann glaubhaft nur eine einzige Institution aussprechen: die Europäische Zentralbank (EZB). Sie könnte unbegrenzt Staatsanleihen aufkaufen, weil sie unbegrenzt Geld drucken kann.

Droht eine Inflation, wenn man "Geld druckt"?

Davon ist nicht auszugehen. Die US-Notenbank kauft bereits amerikanische Staatsanleihen auf - trotzdem liegt die Inflation in den USA derzeit bei nur 3,9 Prozent. Vor allem aber: Wahrscheinlich müsste die EZB gar nicht so viele Staatsanleihen aufkaufen. Um Investoren zu beruhigen, würde die Ankündigung schon reichen, dass die Zentralbank unbegrenzt einspringt.

Eine unbegrenzte Garantie könnte sogar billiger sein als die jetzige Lösung. Die EZB hat bereits Staatsanleihen von 173 Milliarden Euro im Depot. Aber dies hat die Anleger überhaupt nicht beeindruckt, weil diese Sondermaßnahme auslaufen soll.

Wo bleibt die Strafe für Schulden, wenn man "Geld druckt"?

Vor allem die deutsche Politik blockiert den Vorschlag, dass die EZB unbegrenzt Staatanleihen aufkauft. Denn man fürchtet, dass dann viele Eurostaaten hemmungslos Schulden machen, weil sie ja wüssten, dass eine Gelddruckmaschine bereitsteht. Doch diese Sorge ist unbegründet, weil die Macht der EZB enorm wäre. Sobald ein Euroland zu viele Schulden machen würde, bräuchte die Zentralbank nur damit zu drohen, dass sie dessen Staatsanleihen nicht mehr aufkauft. Sofort würden die Zinsen für dieses Land astronomisch steigen - und es damit wieder gefügig werden.

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18 Kommentare

 / 
  • G
    guntherkummmerlande

    Frau Herrmann, bitte wechseln Sie in ein

    anderes Themengebiet.

    Es ist ein Verbrechen die journalistische

    Macht in existenziellen Fragen, wie

    der Wirtschaftspolitik mit derart

    hausbackenen Methoden zu diskutieren!

     

    Es gäbe auch nach Einführung der DM noch genug

    Handlungsspielraum die Währung wieder weicher

    werden zu lassen, indem man zum Beispiel

    sich Spanien als zeitlich

    befristetes Währungspartnerland mit nimmt für

    3 Jahre und danach mit einen anderen Weichwährungsland fortsetzt.

    Die Auswahlkriterien für dieses Partnerwährungsland

    müßten die konkreten Reformanstrengungen,

    der Schuldenabbau, die Effizienz des Bildungs-

    und Gesundheitssystems und die Nachhaltigkeit

    bei der Energiebereitstellung sein.

     

    Das gibt es doch Möglichkeiten!!!!!

    Bitte plappern Sie doch nicht immer den Käse

    des Mainstreams nach! Dafür sind Sie doch nicht

    bei der TAZ angestellt!

     

     

    Griechenland könnte durch rabattierte

    Dienstleistungen in der Altenbetreuung,

    in der Versorgung von Familien und alleinstehenden

    die ihr Arbeitslosengeld oder Harz4 in Griechenland

    unter verbilligten Lebenshaltungskosten

    zu Drachmekonditionen Mrd. Einnahmen erwirtschaften

    und immer noch klare Kostenvorteile für den

    deutschen Steuerzahler bringen!!

     

    Frankreich könnte ein paar überfällige

    Atomkraftwerke schließen, wenn Griechenland,Spanien

    und Portugal

    die Solarzentrale Europas würden.

    Warum noch unbedingt im unsicheren Afrika Mrd. riskieren???????????

    Sind denn hier alle nur noch bescheuert???!!!!!!!!!

    Es ist einfach zum kotzen!

  • Y
    Ybersinn

    Ja ja, die Psychologie der Anleger. Die müssten allesamt in Therapie.

    Ihr Text, der übersichtlich Zwischenbilanz zieht, hat nur einen Fehler. Sie schreiben: "Berlusconi ist nicht Italien." Mitschnitte von Telefonaten, die jetzt aufgetaucht sind, belegen das Gegenteil.

     

    http://www.ybersinn.de/2011/11/06/berlusconi0001/

  • FT
    Frank Tegeler

    Sehr guter und verständlicher Artikel, danke.

    Meine Meinung ist zu dem ganzen Finanzdesaster:

    "WEG mit der GIER und HER mit einer SOLIDEn und NACHHALTIGEn STAATENFINANZIERUNG !"

  • WS
    Wolfgang Schneider-Schikorr

    So naiv kann man doch nicht mehr sein zu glauben, die Finanzkrise allein durch finanzpolitische Instrumente lösen zu können. Kein Hinweis in dem Artikel über die mit unserem Wirtschaftssystem verbundene Ausbeutung natürlicher und sozialer Ressourcen. Ist etwa alles wieder gut, wenn die Volkswirtschaften der EU-Länder die Zinserwartungen der großen Vermögen durch Export und Wachstum wieder bedienen? Nur 3 Seiten weiter wird berichtet, dass in 2010 hinsichtlich der Emission von Treibhausgasen selbst die pessimistischsten Prognosen übertroffen wurden. Wann begreift Ihr endlich, dass die Krise des Finanzsystems und die Klima- und Umweltkatastrophe zwei Seiten der gleichen Medaille sind? Wann schafft Ihr es endlich, die Themen „Wirtschaft und Umwelt“ nicht nur in Eurer Rubrik sondern auch in Euren Köpfen zu verbinden?

    Eine taz, die das nicht leistet, brauche ich nicht. Aber sie hat dann gute Chancen, sich bei der EU, EZB und IWF als vierter Partner im „Quartett der Naivität“ (Bernward Janzing, taz v. 3. Nov.) zu bewerben.

  • KB
    Karl Banyuls

    Nicht nur "die deutsche Politik blockiert den Vorschlag, dass die EZB unbegrenzt Staatanleihen direkt aufkauft" es sind vor allem die Privatbanken die hier ihren Goldesel verlieren würde.Im Jahre 1973 hat der ehemalige Geschäftsführer de Rothschild-Bank Georges Pompidou und sein damaliger Finanzminister Giscard D'Estaing ein Gesetz verabschieden lassen, das es dem Staat seither verbietet, Staatanleihen an die Zentralbank zu verkaufen. Diese Reform kostete den französischen Steuerzahler in den vergangenen 38 Jahren ca. 1.200.000.000 Euros an zusätzlichen Zinsen. Mit anderen Worten, wäre man bei der alten Regelung geblieben, hätte Frankreich heute praktisch keine Staatsschulden. Dieses Geschenk an die Banken wurde auch in die EU-Verträge übernommen.

  • Y
    yberg

    jeder der in derivaten/hebelprodukten unterwegs ist kann mit wetten auf die kursentwicklung von aktien,indizes,devisen ,rohstoffen seine wetteinsätze täglich verlieren oder vervielfachen.

     

    uns berlinern muß klar sein,daß bei steigender zinshöhe fur unseren landeshaushalt,der jetzt schon 2,2 mrd zinsenthält,große gefahr droht,denn allein diese position kann sich die nächsten 2 jahre verdoppeln.

     

    des weiteren wird durch die zunehmende rettungsgeldmenge für banken ,staaten,firmen etc. die inflation zunehmen,da die gütermenge nicht zunimmt sprich reales wirtschaftswachstum sich auch nicht durch frisierte statistiken einstellt.

     

    darüber wird immer noch gestritten,obs tatsächlich so is, gleichwohl wir uffjeweckte ,demnächst einjeweckte berliner die steigenden preise nicht nur bei immobilien,sprit,lebensmittel etc. spüren sondern ooch in dieser zeitung lesen ,daß wie bauer frau,geld sicherheit sucht,mit nem neuen auto hat man die nie,es sei denn man zieht ins auto und gibt die wohnung auf,was für immer mehr menschen leider in amerika immer öfter der fall ist.

     

    american nightmare

     

    ein jeder stelle sich auf einen verschlechternden lebensstandard und weniger soziale sicherheit ein,dies ab sofort und nicht 10 jahre lang vorübergehend,wie unsre kanzlerin merkel vermeint.

     

    der tanz ums goldene kalb kennt bis auf wenige gewinner nur verlierer ist die bilanz von wieviel

    jahren wirtschaftswunder?so wie die goldenen 20- zwaanziger- für 99% der berliner katastrophe waren

    werden die nächsten jahre noch mehr berliner verlieren,was immer auch die kommerzielle veröffentlichte meinung blubbert.

     

    also ohren steif und seatbelts fasten...viel glück uns allen.

     

    .

  • MM
    Michael Marx

    Gefügig? Nein, diese Länder würden erneut mit ihrem Staatsbankrott und den damit verbundenen Abschreibungen drohen.

    Wieviele Euros soll die EZB denn dann drucken?

    Im übrigen könnt ihr es vergessen , der Kapitalismus wird nicht verschwinden sondern sich lediglich zur sozialen Marktwirtschaft bekehren müssen und werden.

    Und das ist wahrlich gut so.

    EU mäßig müssen wir uns nun alle entscheiden ob wir die Vereinigten Staaten von Europa wollen, unter Aufgabe sämtlicher Nationalstaatlicher Souveränitäten, oder zurück kehren zur EWG. Ich gehe von letztem aus, denn der Nationalstaat hat sich in Europa in der Vergangenheit in ähnlicher Situation bestens bewährt.

    Der Euro ist nur noch bei Phantasten ein Friedensgarant. In der Realität jedoch gefährdet er mittlerweile den Frieden in Europa.

    Zumindest solange wir uns nicht für das nötige mehr Europa oder aber für weniger Europa entscheiden.

    Was die politische Klasse bietet ist Dilettant und Gefährlich. Sie gefährdet durch ihre Flickschusterei die Legitimation der Repräsentativen Demokratie.

    Seit Monaten.

  • R
    Renegade

    Yeah, ist ja zum Glück nicht so, als hätten wir die Krise gerade weil die Länder viel zu viele Schulden gemacht haben und noch immer machen.

     

    Und die Inflation ist meist nicht so niedrig, wie es uns die Statistiken glauben lassen, da es sich bei Inflation um die Geldmengenerhöhung handelt und steigende Preise nur ein sichtbares Symptom sind. So war bspw. die Häuserblase eine Folge inflationärer Zentralbankpolitik und auch die jetzt zu beobachteten SPekulationen werden großteils mit dem Geld getätigt, dass die Zentralbank in den Finanzmarkt gezaubert hat.

     

    Zu glauben, dass Geld aus dem Nichts zu schaffen, während die mit dem Geld zu erwerbenden Güter nicht mehr werden, ist etwas blauäugig.

     

    Und die kleinen, hochverschuldeten und bankrotten Länder auf alle Ewigkeit mitschleppen und mitfinanzieren? Wieso das bitte? Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Vorteile für irgendwen außer Politiker und Banken hat, die dann immer mal wieder ein wenig mehr Geld für sich drucken können. Aber das zahlen ja die Bürger gern.

  • G
    GWalter

    Eine große Mehrheit der Europäer erwarten von Deutschland die Rettung des Euros.

     

    Zerbricht nun unter oder an Sarkozy auch noch der Rest der aufgebauten DEUTSCH - FRANZÖSISCHEN Freundschaft?

     

    Haben wir uns durch den Euro lediglich nur falsche Freunde gekauft?

     

    Ist der Traum vom geeinten Europa lediglich ein Trug- und Lugbild?

     

    Wie lange wird es noch dauern bis in den europäischen Medien Anklage gegen Deutschlands Euro - Unmut erhoben wird?

     

    Ich bin zutiefst bekümmert über die Germanophoben, die die mangelhafte Solidarität der Menschen in unserer Heimat beklagen und unbekümmert selber in SAUS und BRAUS den nicht verdienten Euro ausgeben.

  • W
    WaltaKa

    Mehr Geld besser? Geld nachdrucken? Die Meinung der Eurobonds-Fanin Frau Herrmann. So,so. Natürlich, sehr geehrte Frau Herrmann, ist die Angst der Menschen vor Inflation bis zu einer Währungsreform berechtigt. Da muss man sich nur viele Äusserungen und politische Maßnahmen anschauen und diese mit dem -Deutschen- Schulden- und Bürgschaftsstand vergleichen. Niemand, auch die Frau Herrmann nicht, sagt den Deutschen, was denn mit ihrem Geld passiert, sollte auch nur ein Teil der gigantischen sogen. Bürgschaften fällig werden. Wovon auszugehen ist. Ich erlaube mir, ganz schüchtern darauf hinzuweisen, dass die Menschen im Lande bereits erstaunlich ruhig eine Geldentwertung, eine Halbierung ihrer Sparguthaben und Löhne nämlich, durch die Einführung des T€ erduldeten. Die neoliberale Legende sagt uns ja, dies wäre "nur gefühlt". Die Löhne und Gehälter wurden exakt halbiert, die Preise wurden von DM in € umgezeichnet, bei gleichen oder wesentlich höheren Zahlen. Beispiel? Ein Essen, dass vor dem € 12,-DM kostete; nach der €-Mitternachteinführung 12,-€ wurde....eben, nicht um die Hälfte billiger. Eine Tasse Kaffe kostete zuvor z.B. 2,-DM, heute 2 €. Zur Erinnerung: 4,-DM also. So lässt sich alles, sämtliche Waren und Dienstleitungen,vom Auto bis zur ..., als Beispiel anführen.Da der -offizielle- Schuldenstand im Lande 2 Billionen € beträgt (ohne Targetbürgschaften der Bundesbank bei der EZB!), mit fällig werdenden Bürgschaften ins unermessliche, + Ratingabwertung und höheren Kreditzinsen, für Deutschland steig, hilft der Regierung das von Frau Herrmann als unbegründet dargestellte, die Inflation. Dies zu verschweigen ist unseriös. Das wird auch nicht seriöser, je öfter die Frau Herrmann durch die Fernsehsender tingelt. Volksverdummung.

  • A
    A.Grech

    Das sind teilweise sehr naive "Antworten" - und reflektieren dann wohl eher Wunschdenken als Analyse.

     

    Würde mich - und wohl auch die Autorin - wirklich interessieren, ob eine signifikante Anzahl von taz-Lesern das "kauft".

  • HH
    Horst Horstmann

    Zitat

    "Was muss passieren, um den Euro zu retten?

    Damit die Eurozone überlebt, muss sich die Panik bei den Investoren legen. (...)"

     

    Wenn es das Rezept der Politik ist, nur noch die Märkte zu beruhigen, dann scheint die Verzweiflung ja nicht mehr weit zu sein. Die Ursachen werden jedenfalls so nicht bekämpft.

     

    Was muss eigentlich passieren, um Frau Herrmann zu retten? Und zwar davor, dass sie zur nächsten Regierungssprecherin von Frau Merkel ernannt wird.

  • C
    Charlene

    "Droht eine Inflation, wenn man "Geld druckt"? Davon ist nicht auszugehen. Die US-Notenbank kauft bereits amerikanische Staatsanleihen auf - trotzdem liegt die Inflation in den USA derzeit bei nur 3,9 Prozent."

     

    Mir verschlägt es förmlich die Sprache, wenn ich solchen ausgemachten Blödsinn lesen muss. 3,9 % Inflation sind kein Pappenstiel. Zumal die FED nicht mit Inflationsraten, sondern Kernraten hantiert. Die eigentliche Inflationsrate in den USA liegt derzeit bei 4,7%.

     

    Inflationsraten bis 2% sind okay. Ab 5% wird es kritisch, weil irreparable Schäden für die Volkswirtschaft entstehen.

     

    Wenn eine Notenbank Geld druckt, zieht das AUTOMATISCH eine Geldentwertung nach sich. Ein paar VWL-Grundlagen könnten bei der taz nicht schaden. Bis dahin muss man leider warnen: Hier werden finanzwirtschaftliche Märchen verbreitet!

  • T
    theresa

    warum sollten bei einem unbegrenzten schuldenaufkauf die länder vor der ezb zittern wenn sie wissen, dass sie ""too big to fail" sind?

  • KK
    Karl Krise

    Sind sie noch zu retten? Ich bin zuerst einmal dafuer Griechenland zu retten. Darum soll Griechenland sofort aus der EU austreten und bei China eintreten. Die EU will ja nicht so richtig und die Deutschen sowieso nicht.

     

    Die Vorteile fuer Griechenland liegen klar auf der Hand:

     

    1. Ein verlaesslicher und starker Buendnispartner inklusive Nuklearwaffen.

     

    2. Jede Menge Kohle ($, Euro, Yen)

     

    3. Zentralregierung ist in Peking, je weiter weg desto besser.

     

    4. Kuendigung aller Waffenvertraege mit Deutschland sofort moeglich.

  • JP
    Jan Petersen

    Was fuer ein peinlicher Artikel von einer linken Tageszeitung. Die meisten Behauptungen sind Unsinn und das grundsaetzliche Problem wird nicht angesprochen:

    Es profitieren nicht nur einzelne Spekulanten, sondern die paar tausend Eigentuemer der PRIVATEN Banken die durch das System der Geldschoepfung zu den Glaeubigern von uns allen geworden sind. Geld entsteht durch Krediet! (und zwar seit einiger

    Zeit exponentiell). Die Zinsen die eingefordert werden koennen nur durch neuen Krediet bezahlt werden, (wofuer dann wieder neue Zinsen faellig werden). All den Billionen Schulden von Staaten, Unternehmen und Personen stehen weltweit nur einige -zig tausend Glaeubiger gegenueber. Warum wird hier nicht gefragt, bei WEM wir eigentlich alle verschuldet sind?

    Durch Erhoehung der Geldmenge ohne entsprechende Erhoehung der Guetermenge entsteht schon seit hunderten von Jahren IMMER Inflation. Die Inflationszahlen die uns genannt werden sind Unsinn, die wirkliche Inflation liegt jetzt schon einige Prozentpunkte hoeher.

    Deutschland geht es NICHT gut. Im Vergleich mit dem Verschuldungsgrad sind die genannten 17,5 Milliarden peanuts.

    Inflation ist -wie das System der Geldschoepfung- ein Mechanismus der UMVERTEILUNG.

    Habt Ihr echt keine Ahnung oder habt Ihr Angst um euren Job?

    Tip: H.J. Krysmanski: Hirten und Woelfe

    J. Huber: Monetaere Modernisierung

    bei Bedarf mehr

    Mit freundlichen Gruessen

  • DF
    Dumme Fragen

    "Die US-Notenbank kauft bereits amerikanische Staatsanleihen auf - trotzdem liegt die Inflation in den USA derzeit bei nur 3,9 Prozent."

     

    Sagen Sie mal, ab welchem Prozentsatz lassen Sie eigentlich das Wörtchen "nur" weg? Schon ab 8 oder erst ab 15 Prozent Inflation?

     

    "Sobald ein Euroland zu viele Schulden machen würde, bräuchte die Zentralbank nur damit zu drohen, dass sie dessen Staatsanleihen nicht mehr aufkauft."

     

    Warum sollte sie das tun? Haben Sie noch nicht gemerkt, dass dort die Südländer mittlerweile die Mehrheit haben? Und selbst wenn sie es tut: Warum soll ich die Herrschaft einer demokratisch unlegitimierten Behörde, die über dunkle Kanäle gesteurt wird, gut finden? Man sieht doch, wie unangenehm dieses Regiment von Schattenregierungen ohne die Zustimmung des Volks schon im Augenblick auffällt.

  • F
    Florentine

    Bei eurem Allah, das ist hier echt primitiv und hat mit seriösem Wirtschaftsjournalismus nicht das geringste zu tun. Bekommt ihr Geld dafür?