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Kommentar Lufthansa und SchönefeldGeld verdient wird anderswo

Kommentar von Kristina Pezzei

Die größte Fluglinie Duetschlands schafft 500 Jobs in Berlin. Das ist keine gute Nachricht, denn die Bedingungen sind mies.

D ie Freude über diese Meldung ist getrübt: Die Lufthansa, DAX-Konzern und Nummer eins der Branche in Deutschland, will 500 neue Jobs in Berlin schaffen. Die zusätzlichen Flugbegleiter und Piloten sollen für ihr Geld allerdings deutlich mehr arbeiten als ihre Kollegen in Frankfurt und München.

Außerdem erhalten sie nur befristete Verträge, damit die Lufthansa bei der Altersvorsorge sparen kann. Diese Ankündigung des Konzerns gibt die Richtung vor, in die sich das Berliner Wirtschaftswachstum entwickeln wird: immer eine Spur unter dem Bundesdurchschnitt.

Immerhin entstehen überhaupt Arbeitsplätze, halten Wirtschaftsförderer entgegen. Besser billig als gar nicht. Wirklich schlecht dürften Lufthansa-Stewardessen zudem auch mit dem neuen Tarif nicht verdienen. Der vermeintliche Jobmotor BER läuft an. Und wieder kursiert die Faustformel, nach der eine neue Stelle so und so viele Arbeitsplätze nach sich ziehe.

Gleichzeitig darf, muss die Lufthansa-Unternehmenspolitik freilich kritisiert werden. Der Konzern machte 2010 einen operativen Gewinn von 876 Millionen Euro; es gibt keine Notwendigkeit, die neuen Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen einzustellen.

Da sich das Unternehmen gern mit Größe und Bedeutung schmückt und Wettbewerber kleinredet, weiß es auch, welche Signalwirkung von seiner Personalpolitik ausgeht. Andere Firmen werden sich danach richten, nach dem Motto: Standort Berlin? 20 Prozent weniger Gehalt. Der Preiskampf, Sie wissen schon.

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6 Kommentare

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  • EA
    Enzo Aduro

    @Bernd

    Der Lohn wird nicht gekürzt, sondern die neu eingestellten erhalten einen anderen Tarif. Das wird auf die anderen auch noch zukommen.

     

    Die Piloten bei der LH verdienen brutal viel, Sie haben in enorm kurzer Zeit ziemlich umfangreiche Gehaltssteigerungen durchgeboxt. Das hat nichts damit zu tun das Ihre Produktivität oder die Gewinne damals gestiegen sind. Es ist einfach so das wenn zwei Piloten streiken, dann steht das Flugzeug unmittelbar am boden.

     

    Eine "Kriegserklärung" kann ich nicht erkennen wenn die Vereinigung Cockpit einsieht, das man damit in Berlin kein Geld verdienen kann. Denn die Businessclass - mit der man das eigentliche Geld verdient - ist in Berlin eben kaum ausgebucht.

     

    Aber Ihrem Kommentar entnehme ich sowieso das Sie kein Mitleid mit dem Piloten haben die jetzt einen Porsche 911 statt einem Porsche 911 S fahren müssen, sondern einfach nur um das Fluglärmding.

  • B
    Bernd

    @Enzo Aduro

    20% Lohnkürzung hat schon nichts mit sparen zu tun, das ist eine Kriegserklärung an die Piloten.

    Von mir aus können die Piloten gern mehr als 3 Tage in den Streik treten. So 365 im Jahr wäre schön. Die Anwohner von den Flugplätzen hätten endlich Ruhe, die Umwelt wäre entlastet und eingige geldgierige Konzerne weniger würden der Welt auch gut tun.

  • EA
    Enzo Aduro

    Das es der Lufthansa so gut geht können Sie ja wiederholen wenn die aus dem DAX geflogen ist. Sie ist der DAX Wert mit der geringsten Marktkapitalisierung. Also auf der Abschussliste. Die Aktionäre werden ja schon wissen warum Sie von der Lufthansa nicht sonderlich viele Dividenden erwarten. Gerade bei der Lufthansa wurde immer besser verdient als woanders. In wie weit man nicht generell bei der Luftfahrt kürzer treten muss wird sich zeigen.

     

    Machen wir uns nichts vor: Der Luftfahrtbranche geht es schlecht. Sie wird in die Zange genommen zwischen Kunden, die Reisefaul sind und Firmen wie die Emirates, die politisch gepeppelt werden.

     

    Also zum Geld verdient wird woanders: Ja das stimmt, in anderen Branchen.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Bernd

    Die Piloten, das sind die Kerle die 3 Tage streiken und dann 10% mehr Lohn bekommen. Wenn da etwas weniger verdient wird von "Sparen" zu reden ist schon komisch.

  • B
    Bernd

    Hier ist der Gesetzgeber gefragt. Es muss endlich sicher gestellt werden, dass an einem Flughafen nicht mehr als absolut nötig Umsatz gemacht wird. Parkplatzgebühren, Mieten, Restaurants, Duty Free und so weiter müssen endlich verboten werden.

    Die wenigsten Kunden wissen zudem, dass in sicherheitsrelevanten Bereichen unqualifizierte Aushilfen von Zeitarbeitsfirmen für Hungerlöhne arbeiten. Wenn jetzt auch noch an den Piloten gespart wird, wird die Luftfahrt auch zum Risiko für Leute, die gar nicht fliegen. Früher oder später wird die Gier in Politik und Management Menschenleben kosten.

  • O
    On-Dury

    Na wenn man von 1530€ BRUTTO von ausreichend spreicht und dafür ackern muss wie ein Tier... weiß nicht ob man da noch davon sprechen kann das mal als "Stewardess" genügend verdient...

     

    Aber ansonsten hat der Autor des Artikels vollkommen recht!!