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Debatte Iran und der WestenBellende Hunde beißen

Andreas Zumach
Kommentar von Andreas Zumach

Niemand will einen Krieg mit Iran. Aber die Propaganda im Zuge der vielen Parlamentswahlen in 2012 macht ihn immer wahrscheinlicher.

D ie Lage war noch nie so ernst. Seit Mitte Dezember eskalieren die gegenseitigen Drohungen zwischen Iran und dem Westen fast täglich. Nach dem Beschluss der EU von Anfang dieser Woche, im Streit über das iranische Nuklearprogramm Sanktionen gegen die iranische Zentralbank und gegen die Ölindustrie des Landes zu verhängen, kündigte Teheran den Stopp aller Ölexporte nach Europa an und drohte erneut mit der Schließung der Straße von Hormus.

Bereits vor dem entsprechenden Sanktionsbeschluss der USA Ende Dezember demonstrierte Iran mit Raketentests und einem zehntägigen Manöver seiner Seestreitkräfte in dem für die internationale Ölversorgung wichtigsten Gewässer dieser Welt militärische Stärke.

Die USA und ihre europäischen Hauptverbündeten in Paris und London reagierten mit unverhüllten Kriegsdrohungen und verlegten zusätzliche Seestreitkräfte in die Golfregion. Zudem verkündete Washington neue Waffenlieferungen im Wert von 30 Milliarden Dollar an Saudi-Arabien, Irans wichtigstem Konkurrenten in der Region.

Kristin Flory
ANDREAS ZUMACH

ist UN-Korrespondent der taz und berichtet aus Genf.

Die nüchternen Fakten

Aber droht tatsächlich ein Krieg am Persischen Golf? Ein Krieg, der wahrscheinlich globale und weit verheerendere Auswirkungen hätte als alle militärischen Konflikte, die seit dem ersten israelisch-arabischen Waffengang von 1947/48 in der Krisenregion des Nahen und Mittleren Ostens stattgefunden haben.

Ein nüchterner Blick auf die Fakten sowie auf die schwierige Situation, in der sich die beiden Hauptkontrahenten befinden, könnte beruhigend wirken - zumindest zunächst einmal. Weder die USA noch Iran haben objektiv Interesse an einem heißen Krieg.

Die USA haben im westlichen Nachbarland Irans gerade den längsten und teuersten Krieg ihrer Geschichte beendet - und dies entgegen aller anderslautenden Propaganda auch des ehemaligen Irakkriegsgegners Barack Obama keineswegs sieg- und erfolgreich. In Afghanistan steht der führenden Militärweltmacht ein noch größeres Desaster als im Irak bevor.

Beide Kriege sind wesentlich mitverantwortlich für die schwerste Wirtschaftskrise in den USA seit über 70 Jahren. Für eine Überwindung dieser Krise gibt es keinerlei Anzeichen.

Iran ist - trotz aller bei den Seemanövern Ende Dezember demonstrierten militärischen Fähigkeiten - den USA weiterhin hoffnungslos unterlegen. Ein eventueller, seitens der USA mit Luft-und Seestreitkräften geführter Krieg gegen Iran würde wahrscheinlich zu weitreichenden Zerstörungen auch der zivilen Infrastruktur des Landes führen. Dies könnte eine Revolte gegen das Regime auslösen und zu seinem Sturz führen. Das alles ist der Führung in Teheran bewusst.

Kriegshetze der Republikaner

Die von den USA verhängten Sanktionen gegen iranische Ölexporte sollen frühestens am 1. Juli in Kraft gesetzt werden. Es bliebe also noch genug Zeit für eine Deeskalation des Streits mit Teheran über das iranische Nuklearprogramm.

Die ist aber nur möglich, wenn die USA und das EU-Trio Frankreich, Großbritannien und Deutschland ihre Anfang 2005 erhobene ultimative Forderung nach vollständiger Einstellung der iranischen Urananreicherung endlich zurücknähmen und bereit wären, mit der Führung in Teheran auf Augenhöhe zu verhandeln.

Doch die Chancen auf eine Entspannung im Verhältnis zwischen Iran und den vier westlichen Hauptmächten im Verlauf von 2012 sind allerdings leider sehr gering. Dagegen stehen die innenpolitischen Dynamiken in all diesen Ländern. In den USA profilierten sich die Bewerber für die republikanische Präsidentschaftskandidatur im vergangenen November bereits mit immer lauteren Forderungen nicht nur nach Sanktionen gegen iranische Ölexporte, sondern auch nach einem Krieg gegen Teheran.

Iran dürfte das zentrale außenpolitische Propagandathema der Republikaner werden, um Obama im Wahlkampf als Weichei, Feigling und Verräter amerikanischer Sicherheitsinteressen zu brandmarken. Unter diesem Druck wird der US-Präsident vor einer eventuellen zweiten Amtsperiode ab Anfang 2013 auf keinen Fall zu den konstruktiveren Haltungen zurückkehren, die er in seinem ersten Amtsjahr 2009 sowohl mit Blick auf das Verhältnis zum Iran wie auf den israelisch-palästinensischen Konflikt angekündigt hatte.

Profilierung gegen "Satan USA"

Eine sehr ähnliche Dynamik spielt in Iran. Für März dieses Jahres sind Parlamentswahlen angesetzt und für 2013 Präsidentschaftswahlen. Der Konflikt mit dem Westen wird von den Hardlinern eskaliert, weil er ihre Wahlchancen erhöht. Sanktionen und Kriegsdrohnungen gegen Iran schwächen die innenpolitische Opposition, verletzen den patriotischen Stolz der Iranerinnen und führen zur Solidarisierung der Bevölkerung mit dem Regime. Diese Wirkung äußeren Drucks verhalf bereits Präsident Ahmadinedschad zu seinem Wahlsieg im Sommer 2005. Ein heißer Krieg würde diesen Effekt noch verstärken.

Und dann wäre da noch Frankreich. Hier will Präsident Sarkozy schon in drei Monaten eine zweite Amtszeit gewinnen. Bei allen wirtschaftspolitischen und innenpolitischen Themen steht er mit dem Rücken zur Wand. Eine Verbesserung dieser Lage bis zum Wahltermin Ende April ist nicht zu erwarten. Wie skrupellos Sarkozy außenpolitische Konflikte für seine Wiederwahlinteressen zu instrumentalisieren weiß, hat er bereits mit dem Krieg gegen Libyen demonstriert.

Die Regierungen in Großbritannien und Deutschland schließlich sind aus - unterschiedlichen - innenpolitischen Gründen zu schwach oder nicht willens, sich für eine Deeskalation im Verhältnis zum Iran zu engagieren. Diese innenpolitischen Dynamiken und Interessenlagen erhöhen das Risiko, dass es im Verlaufe dieses Jahres zu einer kriegerischen Eskalation am Persischen Golf kommt.

Die gefährlichste Zeit wären die vier Monate nach einer eventuellen Inkraftsetzung der westlichen Sanktionen gegen iranische Ölexporte Anfang Juli bis zu den US-Präsidentschaftswahlen Anfang November. Ein kleiner Zwischenfall im Persischen Golf - wie zum Beispiel vor zwei Jahren die kurzfristige Konfrontation zwischen iranischen Patrouillebooten und einem britischen Schiff innerhalb der iranischen Hoheitsgewässer - könnte dann der Funke sein, der den großen Brand auslöst.

In einer ersten Version des Textes stand zunächst, die Präsidentschaftswahlen seien in diesem Jahr. Tatsächlich sind im März 2012 Parlamentswahlen angesetzt, die Präsidentschaftswahlen sind erst 2013.

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Andreas Zumach
Autor
Journalist und Buchautor, Experte für internationale Beziehungen und Konflikte. Von 1988-2020 UNO- und Schweizkorrespondent der taz mit Sitz in Genf und freier Korrespondent für andere Printmedien, Rundfunk-und Fernsehanstalten in Deutschland, Schweiz,Österreich, USA und Großbritannien; zudem tätig als Vortragsreferent, Diskutant und Moderator zu zahlreichen Themen der internationalen Politik, insbesondere:UNO, Menschenrechte, Rüstung und Abrüstung, Kriege, Nahost, Ressourcenkonflikte (Energie, Wasser, Nahrung), Afghanistan... BÜCHER: Reform oder Blockade-welche Zukunft hat die UNO? (2021); Globales Chaos-Machtlose UNO-ist die Weltorganisation überflüssig geworden? (2015), Die kommenden Kriege (2005), Irak-Chronik eines gewollten Krieges (2003); Vereinte Nationen (1995) AUSZEICHNUNGEN: 2009: Göttinger Friedenspreis 2004:Kant-Weltbürgerpreis, Freiburg 1997:Goldpreis "Excellenz im Journalismus" des Verbandes der UNO-KorrespondentInnen in New York (UNCA) für DLF-Radiofeature "UNO: Reform oder Kollaps" geb. 1954 in Köln, nach zweijährigem Zivildienst in den USA 1975-1979 Studium der Sozialarbeit, Volkswirtschaft und Journalismus in Köln; 1979-81 Redakteur bei der 1978 parallel zur taz gegründeten Westberliner Zeitung "Die Neue"; 1981-87 Referent bei der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, verantwortlich für die Organisation der Bonner Friedensdemonstrationen 1981 ff.; Sprecher des Bonner Koordinationsausschuss der bundesweiten Friedensbewegung.
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20 Kommentare

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  • P
    paul

    Zitat aus dem Wikipedia Artikel zu Ali Chamenis Aussagen zum Atomstreit (http://de.wikipedia.org/wiki/Seyyed_Al%C4%AB_Ch%C4%81mene%27%C4%AB):

    "Im Oktober 2003 wurde von Chamene'i, in Übereinstimmung mit der religiösen Führung in Qom, hinsichtlich der religiösen Grundsätze des Islam, die Entwicklung und der Gebrauch von Massenvernichtungswaffen untersagt. [35] Am 24. Juni 2004 sprach Chamene'i im iranischen Fernsehen: „wir haben keinen Bedarf für eine Atombombe. Wir haben unsere Feinde überwunden, auch ohne Atombombe.“[36] Am 5. November 2004 unterstrich Chamene'i diesen Satz während der Freitagspredigt an der Universität Teheran: „wir denken nicht an Atomwaffen. Ich sagte dies bereits viele Male. Unsere Atomwaffe ist dieses Volk.“[37]

     

    Im August 2005 hat Irans oberster geistlicher Führer Ajatollah Chamene'i eine Fatwa erlassen (und der IAEA notifiziert), welche Herstellung und Gebrauch atomarer Waffen verbietet.[38] Zum Atomstreit nahm Chamene'i im Januar 2006 nochmals öffentlich Stellung: „wir wollen keine Atomwaffen, der Westen weiß das. Der Besitz von Nuklearwaffen widerspreche den politischen und ökonomischen Interessen des Landes und sei gegen die islamische Lehre.“[39] Gleichzeitig betonte er, der Iran wollte das Nuklearprogramm ausbauen.

     

    Am 4. Mai 2008 erklärte Chamene'i hinsichtlich des neuen Gesprächsangebotes westlicher Staaten im Atomstreit mit dem Iran, dass Drohungen den Iran nicht zum Rückzug bewegen würden.[40]

     

    Am 11. September 2009 erklärte Chamene'i in seiner Freitagspredigt in Teheran: Wenn der Iran auf seine Rechte verzichten würde, seien es nukleare oder andere, bedeute dies den „Niedergang der Islamischen Republik“. Mehr als 200 Jahre, so Chamene'i, gäbe es ein „heimtückische Verhalten der amerikanischen und britischen Regierungen“ gegenüber dem Iran. „Also, was soll es. Sie können uns nicht mehr einschüchtern.“[41]"

     

     

     

    Warum dann noch mit dem Westen diskutieren, wenn Kameni es schon oft verboten hat und auch eine Fatwa dazu herausgegeben hat?(die fatwa ist ein rechtsgutachten zum islamischen recht, sozsagen unwiederrufliches gesetz ist, da das islamische Gesetz gedeutet wurde und schlüsse auf das jetzige leben gezogen werden)

    Wenn es Krieg gibt im Iran hat das mMn rein garnichts mit Atomwaffen zu tun sondern da stecken ganz andere (was weiss ich für welche) Interessen dahinter. Ich hoffe irgendwann ändern sich Menschen. :)

  • MA
    Mansur Arshama

    Danke, dass Sie meinen Kommentar nicht veröffentlicht haben! Soviel zur Meinungsfreiheit bei der taz ...

  • E
    EndWelt

    ich versteh´s nicht, ja ich bin ganz ehrlich, ich versteh´s (nicht mehr). Es ist doch wohl mittlerweile zumindest vielen klar, das dieses kleine Paradies in naher Zukunft endet, naja gut, 50 Jahre kann man natürlich auch verdammt weit weg empfinden. Wir (was heißt wir, ich nicht!) wollen uns weiter um die letzten Energieteilchen prügeln.

    Anstatt das wir noch ein paar nette Parties schmeißen (ich hab keine Kinder und muß nicht weiter denken), damit der Abgang wenigstens lustig und befriedigend für unser Super-System wird, schließlich hat es uns jetzt eben ohne WK durch die letzten paar Jahre geführt.

    Ein unglaublicher Verdienst für das Geld (das kann man ja auf den Konten der 1%-people sehen).

  • MA
    Mansur Arshama

    Vielen Dank für diese ausgewogene Einschätzung der Lage. In einem Punkt irrt Herr Zumach allerdings gewaltig: Ahmadinedjad ist 2005 nicht wegen der Bush-Hetze, sondern aufgrund innenpolitischer Faktoren an die Macht gekommen. In den vorangegangenen 8 Jahren der Präsidentschaft Khatamis hatte Khamenei alles unternommen, um dessen Reformpläne zu torpedieren und die reformwillige Bevölkerung zu enttäuschen. Das Hauptproblem sind also weder Ahmadinedjad noch das ebenso machtlose, von Hardlinern beherrschte Parlament, sondern die IRGC-Mafia um Khamenei, der sich inzwischen als sakrosankter Imam feiern lässt. Der Oberste "Führer" braucht die Atombombe, um sich als Oberhaupt aller Muslime zu profilieren, und Teile der Revolutionsgarden profitieren vom einträglichen illegalen Nuklearhandel.

    Die Sanktionen und Kriegsdrohnungen schwächen insofern auch das klandestine Wirtschaftskartell der Garden, das seit der Machtübernahme Ahmadinedjads zum größten Warenimporteur aufgestiegen ist. Die innenpolitische Opposition ist sowieso geschwächt, und die Bevölkerung leidet vor allem unter der rücksichtslosen Unterdrückung und der katastrophalen Wirtschaftslage, die der populistischen Wirtschaftspolitik des Putschisten Ahmadinedjad zu verdanken ist.

  • L
    Lutz

    Was macht den Kommentator so sicher, dass der Iran der USA in einem Krieg unterlegen wäre? Die USA sind weder mit den Rebellen im Irak fertig geworden, noch haben sie die Taliban bezwingen können.

    In Manövern ist es gut gedrillten Soldaten oft gelungen, selbst mit 40 Jahre alten Waffen , diese Flugzeugträgerverbände binnen weniger Minuten zu vernichten.

  • E
    ebi

    Warum findet der Autor, dass Sarkosy sich in Lybiensache skrupellos zeigte. Entweder ist der Autor blind gewesen und sah nicht, wenn der Sarkosy nicht gehandelt hättte, hätten die Lybier das gleiche Schiksal gehabt wie jetzt die Menschen in Syrien.

    Oder der Autor gehört zu den eierlosen deutschen Pazifisten, die so naiv sind und denken, dass die Diktatoren freiwillig Macht abgeben und gute Wörter reichen aus. Es wäre gut, dass solche Deutschen an Entmachtung Ihrer lieben Hitlers zurückblicken könnten, dass es nur militärisch von außen möglich geworden ist. Ansonsten finde ich als Iraner seine Analyse der beiden Lage nicht schlecht.Anscheinend so ganz blind ist er nicht, nur manchmal.

    Im Ernstfall würden das faschistische islamische Mollahregime sogar Millionen Regimegegner für seine Machterhaltung umbringen wie Assad in Syrien.Also gefährlicher und brutaler als diese Islamofaschisten gibt es nirdenwo auf der Welt. Nur ein militärisches Anfreifen der Amerikaner und Europär ( nicht eierlosen deutsche Außenpolitiker und Soldaten! ) wie in Lybien kann die Iraner und Region von Mollahs befreien. Die Geschichte vergißt die Rollen der Deutschen nicht.

  • KA
    Knut Armut

    witzig, dass soviele kriehsexperten die taz lesen.

     

    es wird schon seit 2006 gesagt es gäbe bald kriegt. bisher hat man nix davon gelesen. stattdessen holen die iraner high tech drohnen vom himmel.

     

    ich persönlich bin dafür dass die USA den iran angreifen: nur um zu sehen wie die Amis eine ohrfeige nach der anderen kassieren.

     

    man bedenke: die USA hatten noch nie einen ernstzunehmenden feind. stattdessen gescheiterte staaten: irak, afghanista, nicaragua, serbien, somalia .... und so weiter und so fort.

     

    der letzte ernstzunehmende gegener den washington hatte, war höchstens nazideutschland. selbst die hatten bei kriegseintritt nicht die kapazitäten die iran heute hat.

  • Z
    zeuge

    ein Krieg mit Iran verstärkt nur die Machthaber im Iran, genau so wie Iran Irak krieg anfang der 80 er jahre.Ihren Kommentar hier eingeben

  • DP
    Daniel Preissler

    hallo Hape, wovon bitte reden Sie?

    "so würde ich mich doch zum Schutz vor diesem Teufelszeug an die Front stellen. Die zivile Bevölkerung kann einfach nichts für politische Propaganda und Kriegstreiberei. Also gehören Länder die Massenvernichtúngswaffen produzieren könnten unter internationale Kontrolle, weigern sie sich, bekommen sie eine auf die Mütze, ich finds richtig!!!"

     

    Ihr erster hier zitierter Satz zeigt genau wie's funktioniert- der Iran muss das "Teufelszeug" haben, sonst würden Sie den Krieg nicht unterstützen.

     

    "Bevölkerung kann einfach nichts für ...

    Propaganda und Kriegstreiberei." Genau, oder wenig.

     

    Aber dann "bekommen sie eine auf die Mütze" - natürlich nur die Länder, nicht die Bevölkerung, stimmt's?

     

    Schließlich: wer soll bitte die Länder, die "Teufelszeug" haben, in die Schranken weisen? Die können sich nur gegenseitig in die Schranken weisen. An dieser Stelle wird Ihr Kommentar nämlich geradezu absurd. Sie tun so, als gäbe es eine Weltraummacht ohne ABC-Waffen, aber stark genug überall einzugreifen und alles zu richten (im doppelten Wortsinn). So ist es aber nicht!

     

    Gruß

  • S
    sammael

    "von IRan:

     

    Ist schon ein starkes Stück die Iraner als "bellende Hunde" zu bezeichnen."

     

    volle Zustimmung... ich empfinde derartige Verniedlichungen auch als unerträglich!

  • E
    ede

    @IRan: ich verstand die überschrift eher neutral und nicht als bezeichnung für den iran. ist doch auch die aussage des artikels: auf beiden (?) seiten bellen die hunde... ob sie wirklich beißen werden, bleibt eine spannende frage.

  • I
    IRan

    Ist schon ein starkes Stück die Iraner als "bellende Hunde" zu bezeichnen.

  • H
    Hape

    @ Schnuckiputz:

     

    "[...]Hier wird jetzt ganz klar der WK3 vorbereitet.[...]"

     

    Meinst du wirklich, dass der Iran den Chinesen und Russen ein Weltkrieg Wert ist? Klar, man hat viel Geld in den letzten Jahren investiert, aber auch bekommen.

    Fakt ist, dass die Chinesen, ohne westliche Ideen eher wieder Schwellenland bleiben werden. Außerdem liebt der moderne Chinese westlichen Luxus, der hat Qualität. Russen wie Chinesen leben vom Handel mit Europa und den USA.

    Beide werden zwar stinkig werden aber ich glaube nicht, dass man den atomaren Krieg will.

     

    Keiner sollte ABC-Waffen besitzen. Und auch wenn ich Kriege verabscheue und ihn auf keinen Fall im eigenen Land erleben will, so würde ich mich doch zum Schutz vor diesem Teufelszeug an die Front stellen. Die zivile Bevölkerung kann einfach nichts für politische Propaganda und Kriegstreiberei. Also gehören Länder die Massenvernichtúngswaffen produzieren könnten unter internationale Kontrolle, weigern sie sich, bekommen sie eine auf die Mütze, ich finds richtig!!!

  • AS
    alain steele

    Its the Dollar, stupid.

     

    Tatsaechlich kann es den USA voellig wurscht sein, ob nun die Strasse von Hormus gesperrt wird oder der Iran selbst nicht mehr liefert.

    Die USA erhalten von ihren Freunden, der Demokratischen Republik Saudi Arabien ihr Oel ueber Piplines im Roten Meer. Vom Iran erhalten sie keinen Tropfen.

    Nein, die USA haben es mal wieder geschafft, dass ihre Vasallen in der EU sich selbst sanktionieren.

    Gerade Spanien, Italien und vor allem Griechenland sind von einem iranischen Lieferstopp besonders getroffen, was wohl der Genickschuss fuer deren Volkswirtschaften bedeutet.

    Dies ermoeglicht den USA auch weiterhin, von ihren eigenen dramatischen Problemen - man waere froh, die probleme Griechenlands zu haben - abzulenken und damit den Dollar am leben zu halten.

  • A
    anke

    Eine plausible Einschätzung, die ich gut teilen kann. Bis auf einen Punkt: Die USA und ihre Verbündeten werden das Regime in Teheran selbst beseitigen müssen. Einen Aufstand nach dem Muster des Arabischen Frühlings wird es nicht geben.

     

    Weder die Amis noch die Iraner werden ihre Führer stürzen, so lange sie sich in einem Krieg befinden. Die jeweiligen Führer wissen das genau und fühlen sich sicher. Zu sicher, als dass sie noch denken würden. Sie sind nicht die ersten, die auf ihre eigene Propaganda hereinfallen.

     

    Amerikaner und Iraner jedenfalls lassen sich nach ein und demselben, uralten Muster missbrauchen. Der Trick funktioniert unter anderem deswegen so gut, weil die (Manövrier-)Masse dank der von den jeweiligen Machthabern verteilten Polit-Brillen keinerlei Gemeinsamkeiten erkennen kann. Schade eigentlich. Es würde sich lohnen, vorurteilsfrei hinzuschauen - und sich erklären zu lassen, was man sieht, wenn man es schon nicht von allein kapiert.

     

    Je nun. Wer nicht sehen und denken (oder sich erklären lassen) mag, der muss eben fühlen. Das gilt auch für die großen Vorbilder der Massen, die kriegstreibenden Politiker beider Seiten. Dummheit, Größenwahn und Ignoranz verhindern, dass ihnen aufgeht: Sie lassen sich vor einen Karren spannen, den sie nicht mehr kontrollieren können, wenn sie ihn erst einmal über den Berg gezogen haben. Der Karren wird sie überrollen und alle, die von ihnen abhängen, auch. Anschließend wird der Wagen zu Bruch gehen. Aber das ist denen, die von all dem zu profitieren gedenken, natürlich egal. Denen nämlich geht es ausschließlich um den Schwung, mit dem man Tore öffnet.

  • S
    sammael

    @schnuckiputz: WK3.... gehts nicht noch ein wenig größer??..

    Blödsinn... wenn die irren Mullahs und der größenwahnsinnige Ahmadinedschad versuchen sollten die Straße von Hormus zu sperren gibts kurz danach nette, künstliche Korallenriffe mit dem Hoheitszeichen der iranischen Marine.

    Etwas früher als geplant werden die Israelis aus den Atomanlagen hübsche Glasparkplätze gestalten und das alles mit Billigung der Saudis, der Iraker und vieler anderer Staaten dieser Region die zu dem Iran eine , vorsichtig ausgedrückt, nicht wirklich freundschaftliche Bezieheung haben.

    Das gibt keinen WK3... sondern ein äusserst begrenztes, einseitiges lokales Scharmützel dessen Ausgang ebenso eindeutig ist wie die Fallrichtung eines Apfels unter irdischen Schwerkraftverhältnissen

  • SS
    Stefan S.

    Was wollen Linke?

     

    Doch nicht etwa wirklich das Recht für alle auf Atombomben nur weil andere sie auch haben?

     

    Das kann nicht das erklärte Ziel sein! Das Risiko eines Atomaren Krieges steigt mir jeder Nation, die solche Waffen hervorbringt! Jede Revolution in solchen (oft nicht stabilen) Ländern würde das große Risiko bergen, Gruppierungen welcher Art auch immer bemächtigen sich dieses Arsenals.

     

    Es wäre ziehmlich dumm sowas zu wollen, nur weil andere ein Atomarsenal haben. Mit solchen Argumenten kommen wir nicht weiter.

  • D
    Dirk

    Man kann es nicht oft genug widerholen: Der sunnitisch-wahhabitische Verbündete der USA, Saudi-Arabien, ist nach Innen ein weit extremeres islamistischesn Regime als der Iran. Es gibt sich nach Außen gemäßigt, unterstützt aber überall in der Welt salafistische bzw. dschihadistische Gruppen. Wird der Westen nie lernen, dass sich ein Bündnis mit religiösen Fanatikern nie auszahlt, sondern sich bitter rächt (siehe Afghanistan in den 80ern)?

  • S
    schnuckiputz

    Naiv der, der noch glaubt es könnte eine politische Einigung stattfinden. Hier wird jetzt ganz klar der WK3 vorbereitet. Und ich glaube, das geht nun schneller als es sich so mancher gedacht hat.

  • H
    herbert

    Ein Schattenkrieg wird bereits geführt, wie der Cyberangriff und die Ermordung von drei Atomwissenschaftlern gezeigt haben. Da ein offener Krieg die USA derzeit wirtschaftlich überfordern würde, wird man versuchen sich auf begrenzte Aktionen beschränken und Verbündete wie Israel und Saudi-Arabien vorschicken. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits seit über sechs Monaten.