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Monty Python kehrt zurück"John Cleese hat alles versaut"

Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe: Zehn schlaue Sätze zu der Ankündigung eines neuen Monty-Python-Films.

Comeback für Monty Python. Bild: dpa

1. "Sie wollen eine Science-Fiction-Satire drehen? Na, damit kennen die sich ja aus!" (Held Brian wird in "Das Leben des Brian" beim Sturz von einem Turm von einem Raumschiff gerettet, das von einäugigen grauen Außerirdischen gesteuert wird. Eine Sequenz, die allerdings nur eine Minute des Films dauert - bis das Shuttle im Weltraum abgeschossen wird und genau da abstürzt, wo es Brian eben noch vor seinen römischen Verfolgern rettete)

2. "Eine Wiedervereinigung von Monty Python? Die haben sich doch richtig gehasst" (Eric Idle schloss in der Dokumentation "Monty Python - Fast die ganze Wahrheit" eine Reunion aus – "weil wir uns hassen")

3. "'Das Leben des Brian' war so lustig, dass der Film in Norwegen auf dem Index landete" (Funfact, mit dem die Filmemacher 1979 warben)

4. "Dieser Humor wäre ohne das britische Bildungswesen undenkbar" (Stimmt. John Cleese, Graham Chapman und Eric Idle trafen sich an der Universität Cambridge, Michael Palin und Terry Jones in Oxford)

5. "John Cleese hat alles versaut" (Cleese hatte jedenfalls nach der dritten Staffel der BBC-Anarcho-Humorshow "Monty Pythons Flying Circus" 1974 keine Lust mehr.)

6. "Die BBC hätte Monty Python fast vernichtet" (Ende der 60er wären die Master-Bänder von "Flying Circus" fast mit Aufnahmen von Pferderennen und Kochshows überspielt worden – hätte Terry Jones sie nicht aus dem Sender geschmuggelt und im Keller eingelagert)

7. "Das Gute und zugleich das Schlechte an Monty Python ist, dass ihr Humor heute Mainstream ist" (Terry Jones zumindest ärgerte sich darüber, dass das Oxford English Dictionary den Begriff "pythonesque" aufnahm. Monty Python habe versucht, etwas Unkategorisierbares zu machen, und der Eintrag in das Wörterbuch zeige, in welchen Ausmaß sie damit gescheitert seien)

8. "Wegen Monty Python heißen Müll-Mails heute 'Spam'" (Behaupten zumindest Python-Fans – und verweisen auf einen Sketch, in dem die Bedienung in einem Imbiss voller Wikinger die Speisekarte vorliest, auf der "Spam, Spam, Spam und Spam" steht)

9. "Ohne Pink Floyd hätte es 'Die Ritter der Kokosnuss' nie gegeben" (Die Musiker standen so auf den Humor der Komiker, dass sie halfen, den Film zu finanzieren)

10. "Bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung, dass Graham Chapman tot ist. Ich dachte, er wäre einfach nur faul" (Sagte Terry Jones vergangenen Sommer über seinen Monty-Python-Mitstreiter Chapman, der 1989 an Krebs starb)

Meike Laaff sah auf ihrem katholischen Gymnasium "Das Leben des Brian" mehrfach im Schulunterricht – meist ohne eine baptistische Mitschülerin, die von ihren Eltern entschuldigt war.

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6 Kommentare

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  • H
    Holzfäller

    Hat irgendwie Geschmäckle: ein angeblich "Ungelerntes Arbeiterkind" diszipliniert ein "Arbeiterkind" wegen eines falsch gesetzten Apostrophs?! Geht es noch ein bisschen kleinkarierter?

     

    Weiß doch nun wirklich jedes Kind, dass keiner von den Beatles studiert hat. Darf das grob verallgemeinernde und damit falsche Fazit von Pink F. nicht korrigiert werden?

     

    Ihr Meinungsführer der Kommentarspalte hier habt den Geist von Monty Python nicht verstanden. Da hilft auch Faktenwissen nix.

  • UA
    Ungelerntes Arbeiterkind

    @ Arbeiterkind: wenn schon eine Fremdsprache benutzt wird, bitte das nächste Mal im Englischunterricht besser aufpasse'n

  • A
    Arbeiterkind

    @Pink Floyd

    Kein Beatle-Mitglied hat je eine Hochschule besucht!

    Was sagt uns das? Never judge a book by it's cover!

  • MB
    Markus Brandt

    Aus meiner Schulzeit kann ich mich auch noch an den Film "Das Leben des Brian" erinnern. Im katholischen Unterricht diente der Film als Aufhänger um das historisch-politische Umfeld des neuen Testamentes zu erhellen. Ich fand das sehr sinnvoll, da der Film ja auch ganz klar die Besatzung zeigt und die Vielfalt an irren Predigern und Weltuntergangssekten die sich zu dieser Zeit auch tatsächlich in Judäa tummelten.

     

    Unsere protestantischen Mitschüler und deren Lehrer hielten den Film allerdings für Gotteslästerung. Manche von ihnen meinten sogar, dass wir nun das Höllenfeuer fürchten müssten. Als ob wir das nicht allzugut selbst wussten ;-)

     

    Tja, soviel zu den sorgsam gepflegten Klischees in Deutschland.

  • PF
    Pink Floyd

    Da wäre noch mehr Rock'n'Roll Namedropping fällig.

     

    1. "Das Leben des Brian" wurde finanziert von George Harrison, der zu dem Zweck "Handmade Films" gründete.

     

    2. Langjähriger Mitstreiter (Nebendarsteller und Musik) der Pythons war Neil Innes, dessen Hitsingle "Urban Spaceman" mit der Bonzo Dog Band von Paul McCartney produziert wurde.

     

    3. Eric Idle drehte eine Beatles Mockumentary mit Neil Innes in der als Gäste zahlreiche Rockmusiker auftreten, die alle sich selbst darstellen dürfen.

     

    4. John Lennon erklärte in seinem letzten Interview, wenn er noch mal die Wahl hätte, würde er kein Beatle, sondern ein Python.

     

    5. Der langjährige Freund Daviod Gilmours, Autor Douglas Adams, war kurzzeitig Co-Autor des Flying Cirkus und verantwortete später mit Jones das "Starship Titanic".

     

    Und mir würde noch mehr solchen Blödsinns einfallen.

     

    Letztlich läuft es wohl darauf hinaus, daß in Great Brittan die Rocker und die Komiker alle irgendwann mal auf den selben Hochschulen waren und später zu den selben Partys eingeladen wurden.

  • A
    Außerirdische

    Die "einäugigen grauen Außerirdischen" sind Trafalmadorianer, welche dem Roman "Slaughterhouse Five or the Childrens Crusiade" von Kurt Vonnegut entstammen. Erstens entsprechen die Trickfiguren des Python Films exakt der Beschreibung Vonneguts und zweitens sind die Trafalmadorianer Zeitreisende, was erklärt, daß im Zuge von Brians Entführung durch die Außerirdischen ein Handwerker seinen Hammer vom Turm fallen lassen und ihn Minuten später unten selbst wieder auffangen kann. Nur, falls sich mal einer nach dem Sinn dieser Szene gefragt hat.

    Die Weltraumschlachtenszene freilich adaptiert die zu der Zeit üblichen Space Operas.