piwik no script img

Rücktrittsforderungen an Bezirksamtschef SchreiberSchreiber steht im Schach

Kommentar von Marco Carini

Schreiber zu weit gegangen. Erst wurde er seine Jugendamtschefin nicht los, dann ließ er sie schalten und walten, um sie schließlich in einer erniedrigenden Art und Weise zu köpfen.

D ie Zeit von Markus Schreiber scheint abgelaufen und wüsste die SPD wohin mit dem Lautsprecher aus dem Bezirk Mitte, er wäre seinen Posten wohl schon längst los.

Schon vor dem Tod der elfjährigen Chantal hatte "Zaunkönig" Schreiber mit seinen Alleingängen etwa im Umgang mit Obdachlosen und Prostituierten immer wieder auf sich aufmerksam gemacht, hatte Negativschlagzeilen produziert und sich den Unmut der Genossen zugezogen. Denn in der gleichgeschalteten Scholz-SPD gibt eben nur einer den Kurs vor: Der Erste Bürgermeister und Parteichef.

Nun aber ist Schreiber zu weit gegangen. Erst wurde er seine Jugendamtschefin nicht los, dann ließ er sie schalten und walten, um sie am Dienstag in einer Art und Weise zu köpfen, die mit Fürsorgepflicht gegenüber einer Mitarbeiterin rein gar nichts zu tun hat. Das Bauernopfer droht nun, den König mitzustürzen.

Schreiber steht im Schach und die Frage ist, ob er seinen Abgang noch selbst und damit ehrenvoll gestalten darf oder von den Genossen gestürzt wird, die heute noch hinter ihm stehen, jederzeit bereit, ihn in den Abgrund zu stürzen.

Noch hält ihn Kahrs, noch schweigt Scholz. Aber beide Politiker haben oft genug bewiesen, dass ihr Machtinstinkt ausgeprägt genug ist, jederzeit die Reißleine zu ziehen, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur

5 Kommentare

 / 
  • KS
    Klaus Schönfeld

    Jugendarbeit wird von keiner politischen Gruppe - außer den Faschissten- ernsthaft betrieben. Wie auch ?

    " bringt doch keine Wählerstimmen " Meyer, die Grünen.

    Bürger , die sich wehren in Harburg - wie ich - werden

    anstatt mit Dialog mit einer Strafanzeige abgestraft

    Deren Inhalt ist in goebbelshafter Rethorik entstellt

    Aus der Mahnung zu Denkweisen am Mahnmal in Neugraben

    für die Zwangsarbeiterrinnen , die im Außenlager

    Neugraben elendig umkamen :" Hätte man den Aufseherinnen gesagt , dass sie die Mädchen wie Menschen zu behandeln haben - hätten sie es sicher auch gemacht " wurde durch das Rechtsamt eine Gleichsetzung ! der Mitarbeiterin des Jugendamtes Frau E. mit den Aufseherinnen von Bergen Belsen .

    Kann ich was dafür - wenn das Jugendamt Neugraben meiner Meinung nach einem Knastbetrieb in Sicherheitsverwahrung mit dem entsprechenden Habitus des Personals gleicht als einer menschenwürdigen Jugendarbeit ?

    Klaus Schönfeld

  • WB
    Wpolfgang Banse

    Markus Schreiber sollte den Hut nehmen

    Markus Schreiber vom Bezirksamt Hamburg-Mitte sollte den Hut vnehmen,was seine Person im Bezirksamt Hamburg-Mitte betrifft.

    Der Tod eines elfjährigen Mädchens ist nicht schön zu reden,auch was die Entlassung der b Leiterin des Jugendamtes anbetrifft.

    Alle Abgeordneten aller Couleur sollten Markus Schreiber bei der nächsten anberaumten Bezirksverordnetenversammlung abwählen.

    M;arkus Schreiber,ist nicht tragbar für das Bezirksamt Hamburg-Mitte,sowie für die Hansestadt Hamburg.

     

    *Zu dem obengenannten Kommentar von Marco Carni hatte ich bereits einen Kommentar verfasst!

  • P
    Paint.Black

    "Noch hält ihn Kahrs, noch schweigt Scholz. Aber beide Politiker haben oft genug bewiesen, dass ihr Machtinstinkt ausgeprägt genug ist, jederzeit die Reißleine zu ziehen, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist."

     

    Ach. Und d e r Zeitpunkt ist noch immer nicht gekommen?

    So ausgeprägt kann dann der Instinkt ja nicht sein....

  • WB
    Wolfgang Banse

    Markus Schreiber sollte seinen Hut von sich aus nehmen,bevor andere ihm den Hut aufsetzen

    Um weitern Schaden des Bezirksamtes Hamburg-Mitte ab zu wenden ist es umumgänglich,dass Markus Dchreiber seinen Hut nimmt.

    Was muss eigentlich noch geschehen,bis die Abgeordneten aller Couleur Markus Schreiber einschreiten,im Bezug auf eine Abwahl?!

    Ist der Tod einer elfjährigen,nicht Grund genug wads die Abwahl des uminösen Markus schreiber betrifft?!.

  • WR
    Weiße Rose

    Ob es sich nun um gänzlich ungeniertes Ausgrenzen von Minderheiten wie beim Rüpel Schreiber - oder offenen Rassismus(und auch noch ein Vermögen daran verdient) a la Sarrazin handelt, die zweite Reihe der SPD betätigt sich als Totengräber einer einst blühenden Partei.

    Da die Parteispitze keinerlei Courage zeigt, diesem suizidalen Treiben Einhalt zu gebieten, können wir uns wohl alsbald zum Requiem für die alte Tante SPD versammeln.