LESERINNENBRIEFE
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■ Betr.: „Grüne Brücke für wildes Getier“, taz nord vom 12. 12. 2009

Bankrott-Erklärung für Natur

In Mitteleuropa ist ein Drittel bis die Hälfte der heimischen Pflanzen- und Tierarten vom Aussterben bedroht. Das immer dichtere Straßennetz ist wesentlich an dieser Zerstörung schuld. Nun soll als Ausgleich für den Bau der zweiten (!) Ortsumfahrung Waake bei Göttingen (B 27) eine Grünbrücke für die Tiere alles wieder ins Lot bringen. Mit einem Aufwand von 2,5 Mio. wird also noch mehr Beton in die Landschaft gegossen. Damit kann das Aussterben von Tierarten vielleicht hinausgezögert, aber nicht verhindert werden. Dazu wären ein Umbau unserer Mobilitätsstrukturen, eine angepasste Land- und Forstwirtschaft, die Ausweisung von Wildnisgebieten und die Beschränkung des Flächenfraßes notwendig.  UWE SCHEIBLER, Göttingen

■ Betr.: „Von Engeln zu Bengeln“, taz nord vom 12. 12. 2009

Geschlechtergerechtes Backen

Endlich backen die Väter mit den Kleinen zum Fest – schon hat die taz eine ganze schöne Seite für sie! Bravo! Und bitte – gendergerecht – auch für Mitteilsames vom anderen Geschlecht.  HEILWIG KÜHNE, Fischerhude

■ Betr.: „Welcher Fußballheld darf’s sein?“, taz nord vom 23. 12. 2009

Anti-Glamour-Star Enke

Nicht umsonst hat sich der hannoversche Rat eine Satzung zur Benennung von Straßen gegeben, nach der verdiente Personen frühestens ein Jahr nach ihrem Tod geehrt werden können. Auch der tragische Tod von Fußballidol Robert Enke sollte daran nichts ändern. Walter Rodekamp würde sich vermutlich im Grabe umdrehen, wenn er erfahren würde, wie jetzt mit seinem Namen falsches Spiel getrieben wird. Gleiches würde wohl der Anti-Glamour-Star Robert Enke empfinden. – Was Jutta Heine und die nicht minder erfolgreiche Erika Fisch betrifft: Die Namensauswahl erfolgte auf Wunsch des hannoverschen Stadtsportbundes, weil Erika Fisch Zeit ihres Lebens Hannover die Treue gehalten hat, während Jutta Heine mit den Erfolgen dem Ruf des Geldes in andere Gefilde folgte.  THOMAS HERMANN, Hannover