Union streitet um das Betreuungsgeld: Mehr Rente für ein Ja zur Herdprämie
Die CDU will den Streit ums Betreuungsgeld befrieden und einigen Eltern 50 Euro mehr Rente zahlen. Damit sollen Kritiker in der Partei umgestimmt werden.
BERLIN taz | Mütter und Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, sollen mehr Rente bekommen. Das schlägt Unions-Fraktionschef Volker Kauder als Kompromiss im Koalitionsstreit über das Betreuungsgeld vor. Wann diese Regelung, die die CDU eigentlich schon auf einem Parteitag im November 2003 beschlossen hatte, in Kraft treten und wie sie genau aussehen soll, ist nach Aussage einer Sprecherin der CDU-Fraktion allerdings noch nicht bekannt.
Unklar ist auch, wie viel die Rentenanpassung kosten werde, sagte die Sprecherin der taz. Es werde von „anfangs Hunderttausenden Euro“ ausgegangen, später könnte es teurer werden. Die Rentenanpassung soll zusätzlich zum Betreuungsgeld eingeführt werden – um KritikerInnen auf ein Ja zur „Herdprämie“ umzustimmen.
Bislang erhalten Eltern, deren Kinder nach dem 1. Januar 1992 geboren worden sind, jeweils drei Rentenentgeltpunkte. Für früher geborene Kinder gibt es einen Punkt. Ein Punkt entspricht 27,47 Euro im Westen und 24,37 Euro im Osten. Tritt die Regelung in Kraft, können die Begünstigten also mit rund 50 Euro mehr Rente im Monat rechnen. Es sollen aber nur solche Mütter und Väter mehr Rentenentgeltpunkte bekommen, die wegen der vor 1992 geborenen Kinder ihre Berufstätigkeit unterbrochen haben.
Die CSU, die als einzige Partei am Betreuungsgeld festhält, unterstützt den CDU-Vorstoß. Auch der DGB begrüßt die Idee mit Verweis auf eine überfällige „Gleichbehandlung der Kindererziehungszeiten bei der Rente“, lehnt das Betreuungsgeld allerdings grundsätzlich ab. Es soll ab Sommer 2013 an Eltern ausgezahlt werden, die ihre Kinder zu Hause betreuen. Dafür sollen sie zunächst 100 Euro und ab 2014 monatlich 150 Euro erhalten.
Aufgrund des Koalitionsstreits und des Haushaltsdefizits ist es zur Zeit nicht sicher, dass das Betreuungsgeld kommt. Der Wirtschaftsflügel der CDU übte am Montag bereits harsche Kritik an dem neuen-alten Vorstoß von Kauder für eine Rentenanpassung.
Leser*innenkommentare
HamburgerX
Gast
Karin Haertel, das ist doch falsch, was Sie schreiben, insbesondere mit den 25%, informieren Sie sich bitte einmal genauer, z.B. statistisches Bundesamt, und vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen.
Karin Haertel
Gast
Keine Gleichberechtigung, was Frauen einen Verlust von bis zu 25% beim Lohn/Gehalt beschert, Frauenquote fordern und Frauen mit der Herdpraemie zu Gebaermaschinen degradieren und absichtlich verdummen. Das passt alles nicht zusammen.
Juergen K.
Gast
Eine weitere Zerfledderung der Gesellschaft.
Ein weiterer "Tatbestand".
Wie bei den Steuern,
bei den Sozialgesetzen,
den Sozialbeiträgen,
der "öffentlichen Hand" - Schule oder Internat,
der Bildungskosten, der "öffentlichen Hand Uni" oder Privat -Uni,
der Gesetzlichen oder der Privaten,
dem Hubraum des Autos,
dem Mobiltelefon,
dem Internetanschluss,
dem Mantel,
der Wohnungsgrösse,
der Heizenergieversorgung,
dem Autotreibstoff,
der Entfernung zum Arbeitsplatz,
irgendwannd ob das Kind selbst gefickt ist oder nicht
zu guter letzt dem Arschdurchmesser.
DA -und GENAU DA- freut man sich noch DIE PARTEI zu wählen,
DEREN INNENMINISTER bei Pressekonferenz darlegt:
Dass GESETZE zu kompliziert zu ändern sind.
Geschweige denn,
dass sich noch
2 Mütter,
2 Kinder,
überhaupt
2 Menschen
IRGENDEINER gemeinsamen Gattung zugehörig fühlen können.
breuer
Gast
Was ist eigentlich so schlecht daran, wenn ich meine eigenen Kinder selbst erziehe. Ich traue mir diese Erziehungstätigkeit genauso gut zu wie unsere staatlich geprüften Erzieher. Bildungsmäßig stelle ich mich mit jedem Erzieher mindestens auf dessen Stufe. Meine beiden erwachsenen Söhne mögen diese Meinung untermauern.
Ich möchte nicht, dass meine Enkelkinder in Kitas aufwachsen, wo sie vielleicht Durchsetzungsvermögen aber keine Solidarität lernen. Auch kann kein noch so gut ausgebildeter Pädagoge die elterliche Erziehungsarbeit ersetzen, ab einem gewissen Bildungsniveau der Eltern auch nicht die frühkindliche Bildung.
Allerdings sollte man diesen Eltern das Betreuungsgeld nur dann geben,wenn sie trotz Bildung nur wenig verdienen(leider gibt es so etwas)und die Ehefrau arbeiten muss,nicht um sich zu emanzipieren,sondern ein angemessenes Familieneinkommen zu erwerben.
HamburgerX
Gast
"Im Streit über das von der Union geplante Betreuungsgeld will Grünen-Chef Cem Özdemir nicht mehr den abfälligen Begriff "Herdprämie" benutzen und auch nicht Mütter denunzieren, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen."
Das wünsche ich mir auch von der taz!
http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article106200992/Gruenen-Chef-Oezdemir-schwoert-Herdpraemie-ab.html