Katholische Identität nur im Hauptbau von neuer Klinik

FUSION Schwangerschaftsabbrüche sollen in Wilhelmshaven möglich bleiben

Schwangerschaftsabbrüche sollen auch in Zukunft in Wilhelmshaven in einer Klinik möglich sein. Das hat der Oberbürgermeister Andreas Wagner (CDU) erklärt. Außerhalb des Klinik-Neubaus solle eine Möglichkeit für solche Eingriffe geschaffen werden, erklärte er.

In der Stadt wollen ein katholisches und städtisches Krankenhaus fusionieren – und in einen Neubau umziehen. In den Eckpunkten zum geplanten Zusammenschluss hieß es, dass sich die neue Gesellschaft soweit wie möglich an „der katholischen Werte- und Grundordnung“ orientieren wolle. Der Geschäftsführer des katholischen Hospitals St. Willehad hatte zuvor erklärt, dass es Schwangerschaftsabbrüche nur nach Vergewaltigungen geben werde oder wenn sie nötig sind, um das Leben oder die Gesundheit der schwangeren Frau zu schützen. Dass diese katholische Linie nun auch nach der Fusion in einem mehrheitlich städtischen Krankenhaus gelten sollte, hatte für viel Empörung gesorgt.

Oberbürgermeister Wagner, der am Montag für die taz nicht zu erreichen war, sagt nun: „Wir wollen die Situation für die Frauen verbessern.“ Schwangerschaftsabbrüche würden zwar nicht in der gynäkologischen Abteilung des neuen Krankenhaus-Neubaus vorgenommen werden, aber in einem anderen Gebäude. Das sei auch mit dem katholischen Krankenhaus-Verein besprochen worden.

Wie das ganz genau laufen wird, steht noch nicht fest – wie vieles bei der Fusion. Wagner verspricht: „Wir finden eine Lösung.“  DANIEL KUMMETZ