Umschulungen bei Schlecker: Ministerin falscher Hoffnungen
Ursula von der Leyen habe die Umschulungsbedingungen für Erzieherinnen nicht beachtet, sagen die Grünen. Drogerie-Beschäftigte würden „hinters Licht geführt“.
BERLIN taz | Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss sich anlässlich ihrer Umschulungsvorschläge für die gekündigten „Schlecker-Frauen“ mangelnde Qualifikation vorwerfen lassen. Sie führe „Schlecker-Beschäftigte hinters Licht“ erklärte am Donnerstag die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Brigitte Pothmer.
In der Antwort auf eine Anfrage der Grünen musste die Ministerin einräumen, dass lediglich in acht Bundesländern die Finanzierung von Umschulungen zur Erzieherin sichergestellt ist. Sie hatte den Frauen eine solche Ausbildung angeboten.
Die Agenturen für Arbeit bezahlen nur zweijährige Umschulungen. Eine Erzieherausbildung dauert drei Jahre, das dritte Jahr muss auf Länderebene finanziert werden. Dies ist nur in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt der Fall. Dort besteht das dritte Ausbildungsjahr aus einem vergüteten Anerkennungspraktikum.
In den anderen Bundesländern, wo die Finanzierung des dritten Jahres nicht sichergestellt ist, „können wir eine Umschulung zur Erzieherin nicht fördern“, bestätigte eine Sprecherin der Bundesarbeitsagentur der taz.
In seiner Antwort verwies das Bundesarbeitsministerium auf die Möglichkeit einer „Externenprüfung“ in manchen Bundesländern. Dies setzt allerdings zum Beispiel in Berlin eine mindestens 52-wöchige Tätigkeit in einem „sozialpädagogischen Umfeld“ voraus. Kaum anzunehmen, dass das auf eine Schlecker-Kasse zutrifft.
Leser*innenkommentare
Schleckermieze
Gast
Mir hat man heute auf dem Arbeitsamt eine Umschulung angeboten im sozialen Bereich, die ich sehr gerne in Anspruch genommen hätte. Um mir eine halbe Stunde später dann zu sagen," Huch, das funktioniert ja gar nicht!!! Es gibt in Rheinland Pfalz gar keine zertifizierten Schulen !! Ha! Ha!Ich bin nicht unterbelichtet ( wie man immer dargestellt wird als Schleckermitarbeiter) und ich würde sehr sehr gerne umschulen, aber dieses ganze Geschwätz von Frau Dreyer und Frau von der Leyen kann man getrost vergessen. Hilf dir selbst und bezahl deine Schule, wirst du schon irgendwie hinkriegen, oder bleib im Verkauf, arbeite dort für 7 Euro die Stunde ! Danke für die Hilfe, Frau Dreyer und Frau von dcer Leyen
Ursula die schlaue
Gast
Also ich möchte auf keinen fall mein Kind einer zwangsumgeschulten Kassiererin anvertrauen!!!
Wurden die Kinder von der Ministerin auch von einer Verkäuferin erzogen?
Wolfgang
Gast
Erst denken, dann reden: geht aber nicht, denn dafür ist man ja Ministerin.
Hu Junzi
Gast
Nun, liebe Leute, so wird doch aber nichts aus eurem deutschen Erzieher-Volkssturm. Weiß man eigendlich im Ministerium was man will?
Immer diese Reden von "Klasse statt Masse", wo doch nur die Kasse zu zählen scheint.
Tim Leuther
Gast
Ist schon lächerlich das man Frauen die teilweise zwei oder drei Kinder großgezogen haben in einer dreijährigen Ausbildung erklären will wie man Erzieherin wird.
Aber Hauptsache man hat am ende ein Stück Papier auf dem steht das alles duti ist.
Bachsau
Gast
Was will sie unseren Kindern eigentlich noch alles antun? Wird Zeit, dass Zensursula von Bildfläche verschwindet. Sie hat Deutschland lange genug verarscht.