Freunde und Feinde

REAKTION Exilvenezolaner jubeln, US-Regierung für „konstruktives“ Verhältnis, Nachbarn respektvoll

BERLIN taz | In Floridas venezolanischen Exilkommunen tanzten die Menschen auf der Straße, als sich die Nachricht vom Tod Hugo Chávez’ verbreitete. „Er ist weg, er ist weg“, riefen sie glücklich, während in Venezuela selbst Trauer und Schockstarre auf den Straßen herrschte. US-Präsident Barack Obama hielt es da unpersönlicher. Er bekräftigte das Interesse Washingtons an „der Entwicklung konstruktiver Beziehungen mit der venezolanischen Regierung“ und erklärte weiter: „Wenn Venezuela ein neues Kapitel in seiner Geschichte aufschlägt, bleiben die USA einer Politik verpflichtet, die demokratische Prinzipien, Rechtsstaatlichkeit und Respektierung der Menschenrechte fördern.“

Bei den lateinamerikanischen Regierungen überwogen Trauerbekundungen, auch bei jenen, die auf der anderen Seite des politischen Spektrums stehen. Chiles rechter Präsident Sebastian Piñera sagte: „Wir hatten Meinungsverschiedenheiten, aber ich habe seine Stärke und das Engagement, mit dem Präsident Chávez für seine Ideen gekämpft hat, immer anerkannt.“ Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos erinnerte: „Dass wir im Friedensprozess vorangekommen sind, haben wir auch der Hingabe und dem unermüdlichen Engagement von Präsident Chávez und der venezolanischen Regierung zu verdanken.“

Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad, mit Chávez eng verbunden, sagte: „Ich zweifle nicht daran, dass er an der Seite des tugendhaften Jesus und des vollkommenen Menschen zurückkehrt.“ PKT

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