SPRÜTH MAGERS
: Wohnen im Gestern

Wo die Heerscharen seiner Weggefährten vorsichtig fragile Bruchstücke aus dem Humus des 20. Jahrhunderts wühlen, um sich ein Bild von den uneingelösten Utopien der Moderne zu machen, beißt Cyprien Galliard in der Galerie Sprüth Magers ohne Rücksicht auf Verluste in die Madeleine. Sein in nostalgische Farben getauchter und von pathetischem 80er-Jahre-Dreampop begleiteter Film weidet sich lustvoll an überreifen Betonbunkerarchitekturen der Spätmoderne. Hier wird nicht analytisch nach Anschlussmöglichkeiten gesucht, hier wird die Vergangenheit als unwiederbringlich Vergangenes vorgeführt. DM

■ Bis 16. Januar, Di–Sa, 11–18 Uhr, Oranienburger Str. 18