piwik no script img

Schanzenfest in HamburgUnpolitische Randale

Nach dem friedlichen Schanzenfest in Hamburg versuchten Autonome Brände zu löschen. Zwei Menschen wurden von Randalierern niedergestochen.

„Das waren keine Linken“: Feuer im Hamburger Schanzenviertel. Bild: dpa

HAMBURG taz | Beim Hamburger Schanzenfest ist es am Samstagabend zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Allerdings nicht zwischen Autonomen und der Polizei, sondern zwischen verschiedenen Festbesuchern. Zwei Menschen wurden dabei durch Messerstiche verletzt.

Es hatte alles friedlich angefangen. Am Nachmittag besuchten rund 10.000 Besucher das Fest im Szenestadtteil, schlenderten über den Flohmarkt und sahen sich Konzerte an. Nachdem die Konzertbühne vor dem linken Zentrum Rote Flora abgebaut war, zogen erste Vermummte durch die Menge und zündeten Bengalos und Silvesterknaller. „Verpisst euch hier“ riefen ihnen einige entgegen. „Halt's Maul, Yuppie-Wichser“ war die Antwort, die jeder zu hören bekam, der das Auftreten der meist jungen Männer kritisierte.

Ab 23:30 Uhr begannen schwarz gekleidete Vermummte – junge Erwachsene und ältere Frauen – Feuer auf der Straße vor der Roten Flora zu legen. Sie versuchten auch, einen Baum direkt an der Flora anzuzünden. „Die hatten soviel Hass im Gesicht, das waren keine Linken“, sagt eine Anwohnerin, die auch die Zündelei verhindern wollte.

Beim Versuch des Löschens wurde ein 29-Jähriger niedergestochen. „Viermal stach der Täter in den Brustkorb“, sagt ein Aktivist der Flora, der sich um den Betroffen sofort kümmerte. Häufig versuchten auch andere Festbesucher Randalierer davon abzuhalten zu zündeln. Die Zündler verteidigten ihr Feuer mit purer Gewalt: Faustschläge ins Gesicht, Tritte, Drohgebärden mit Metallstangen. Ein weiterer Mann, 27 Jahre alt, wurde mit einem Messer niedergestochen – aber nur oberflächlich verletzt. Er wollte einen Streit schlichten.

„Scheiß Antifa-Fotzen“

Der Mob skandierte dazu Parolen wie „Ganz Hamburg hasst die Polizei“ – obwohl die sich den ganzen Abend nur am Rand des Schanzenfestes zeigte und nicht in das Geschehen eingriff. In der Roten Flora wurde die beiden Niedergestochen erstversorgt und ins Krankenhaus gebracht. In der Nacht musste der 29-Jährige notoperiert werden.

Aus dem besetzten Haus forderten die Aktivisten die Festbesucher auf dem Schulterblatt auf, nach Hause zu gehen. „Was hier passiert, hat nichts mit linker Politik zu tun“, teilten sie über Megafon mit. „Das ist nicht das, was das Schanzenfest sein soll.“ Dass die Leute weiter feierten, obwohl zwei Menschen schwer verletzt im Krankenhaus liegen, sei nicht akzeptabel. Die Aktivisten sprachen von einem „Mordversuch“.

Doch die Krawallmacher wollten nicht gehen und zündelten weiter, bis Aktivisten aus der Roten Flora den Brand mit Feuerlöschern erstickten. Auch sie wurden bedroht und als „scheiß Antifa-Fotzen“ beschimpft. Hier zeigte sich: linke Autonome waren das nicht. Auch wenn linke Parolen gerufen wurden, ging es den allermeisten um den Gewaltexzess, nicht um Politik. Vielen stand blanker Hass ins Gesicht geschrieben.

Kriminaldauerdienst ermittelt

Kurz vor 2 Uhr hatten die Flora-Aktivisten ein letztes Feuer direkt vor dem Zentrum gelöscht. Die Polizei rückte dennoch unvermittelt mit Wasserwerfern und Einsatzkräften vor. Der Grund: Randalierer hatten Flaschen auf eine nahegelegene Filiale der Hamburger Sparkasse geworfen. Binnen wenigen Minuten hatten hunderte Polizisten mit Wasserwerfereinsatz die Straße vor der Roten Flora geräumt. Auch die restlichen Straßen der Schanze, in denen noch hunderte friedlich feierten, waren binnen kürzester Zeit geräumt.

Der Kriminaldauerdienst hat wegen den Messerangriffen Ermittlungen aufgenommen, sagt eine Pressesprecherin der Polizei. Sechs Störer hätten die Beamten festgenommen. Die Polizei war mit 1.566 Beamten im Einsatz. Kurz vor 3 Uhr räumte die Stadtreinigung die Straßen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

28 Kommentare

 / 
  • M
    Mentha

    ... Die ich rief die Geister

    Werd ich nun nicht los ...

  • S
    schanzenruhe

    das schanzenfest sollte einfach abgeschafft werden. wir haben sowieso schon viel zu viele "events" in hh mit nervtötendem bässe), feuerwerk und anderem unterhaltungs-schwachsinn.

     

    menschenmassen + alkohol (und andere drogen) => enthemmung und gewalt.

     

    egal, ob linke oder rechte gewalt - haut einfach alle ab und haltet die klappe.

     

    and enjoy the silence.

  • C
    Chrischan74

    Schon komisch. Ich war vor ort und habe keinen einzigen Autonomen gesehen, der Flammen gelöscht hat. Im Gegenteil: Es waren Autonome aus der Flora, die die Feuer erst entzündet haben. Wer weiterhin behauptet, Gewalt habe nichts mit linker Politik zu tun, der sollte sich mal mit den Schanzenfesten der Vorjahre beschäftigen. Und auch mit allen anderen Deomnstrationen, die aus der linken Ecke kommen.

  • M
    Mark

    Wie kommt es eigentlich, dass die meisten Kommentatoren hier die Rechtschreibung als Feind auserkoren haben?

     

    Ich habe immer mehr das Gefühl, dass der Spruch "Wenn die klugen schweigen, regieren die Dummen." zur Realität wird, gerade in Kommentaren im Internet.

     

    Ansonsten ist es doch nun wirklich klar, dass es kein Links und Rechts, sowie keine Mitte gibt. Es gibt nur Mehrheiten und Minderheiten. Wenn politische Schubladen, dann sprecht doch lieber von Faschisten, Sozialen, Autonomen, autonomen Nationalisten, Liberalen, Konservativen, unpolitischen Vollidionten usw. .

    Vielen Dank

  • B
    @broxx

    "Merke: Gewalt ist IMMER falsch"

    -> ähem.... wie wärs ma mit BILDUNG???

    Du setzt, wie jeder andere auch, jeden Tag Gewalt ein, legitimierst sie und/oder ordnest sie an...

    Die Frage ist nur die: Welche Art von Gewalt hälst du für akzeptabel und gerechtfertigt?"

  • B
    Behrend

    Endlich - seit gut 6 Jahren genieße ich das Sternschanzenfest und warte auf eine Taktik der Polizei, die das mittlerweile kafkaeske Schauspiel ("um 22.30 brennts vor der Haspa, dann kommen die Wasserwerfer") vermeidet. Der Polizei meine Hochachtung für das Aushalten des doch gelegentlich brenzligen Feuers - richtig so.

    Wer gesehen hat, wie Lösch- und Diskussionsversuche von mehr oder minder verbissenen Vermummten mittels Gewalt verhindert wurden, wie jeder im Feuer explodierende Vogelschreck bejubelt wurde, wie eigentlich harmlose Jungs von 14-17 als Mutrobe Müll in Feuer warfen und die freudige Erwartung auf den Einsatz der Polizei spürte, der hat gemerkt: Politisch und pädagogisch durfte sie eben nicht kommen... a) um dem ewigen (nervtötenden und vorgeschobenen) Argument der Provokation zu entgehen und b) dem schaulustigen Publikum, den Hobby-Randalierern und den Aufheizern die Lust an der Randale zu nehmen.

    Es hat geklappt: Nach einer Stunde Feuer hatte wohl niemand mehr Lust, weiter urinverseuchte Pappkartons ins feuer zu werfen - und es hatte auch kaum noch jemand Lust, dem ganzen zuzusehen. So endete das Ganze dann für die Akteure etwas peinlich... gut so. Insofern war erst gegen 2.00 Uhr (da war die Schanze schon halbleer)erfolgte und antrainierte Haspa-Reaktions-Reflex von Seiten der Kriminellen ebenso absehbar wie stets unnütz. Schade, dass die Polizei hier ihre mutige Taktik nicht noch etwas weiter verfolgte.

  • AG
    Anton Gorodezky

    @Breiwiegtauchwas

    Sicherlich mag es verschiedene Gründe geben, warum Menschen nun Gewalt anwenden. Ein weit verbreiteter Grund dürfte Gier sein. Und ich habe versucht zu erklären, warum Menschen ihre Gier nicht mit Gewalt befriedigen - und dafür gibt es eben nur diese beiden Gründe.

  • B
    Breiwiegtauchwas

    Was ist denn der Staat anderes als eine per Gewalt durchgesetzte Klammer entgegengesetzter Interessen? Würde der Staat nicht Freiheit, Gleichheit, Eigentum garantieren (mit Gesetzen, Gerichten, Polizei), gäbe es den Kapitalismus nicht, keine Unternehmer und Arbeiter, Mieter und Vermieter, Käufer und Verkäufer. Die Interessengegensätze dieser Leute werden vom Staat aufrecht erhalten, durch Gewalt (Gewaltmonopol). Gewaltfreiheit von Linken (solchen, die den Staat abschaffen wollen) zu fordern, ist daher pure Heuchelei.

     

    @Ingo:

     

    "diese autonomen hassen den staat der sie füttert" - seit wann füttert der Staat irgendwen? Sorgt er bei dir etwa ganz ohne Eigennutz dafür, dass du täglich essen, trinken, schlafen und deinen Interessen nachgehen kannst? Nein, tut er nicht. Er zwingt dich täglich/monatlich zum Lohnarbeiten/Geldverdienen, auf dass du dir deine Bedürfnisse selbst aufgrund deines eigenen Geldbeutels beschneiden musst. Ohne Geld bist du nichts, aber da sich der Staat für seine Wirtschaft (von der und für die er existiert) nicht leisten kann, dass zu viele Leute verwahrlosen oder durch Krankheit für die Arbeit untauglich werden, richtet er den Sozialstaat ein. Da ist nichts mit "füttern", das ist knallharte Kalkulation. Und wenn es der Wirtschaft schlecht geht, wird für die internationale Konkurrenz gerne mal am Sozialstaat gekratzt (Schröder mit Agenda 2010 war dabei sehr erfolgreich).

     

    "Demokratie lebt davon das sich jeder seiner verantwortung bewusst ist, Extremisten keinen fussbreit raum." -

    Sag mal, was du so toll an diesem System "Demokratie" findest, dass nicht für eine Verbesserung des Lebens fast der gesamten Menschheit gekämpft werden darf. Und warum du dich so parteiisch auf die Staatsseite stellst.

     

    "um den extremisten sumpf auszutrocknen" -

    solange Freiheit und Gleichheit als Ideal mit der Wirklichkeit verglichen oder als das was sie sind begriffen (Freiheit, mit seinem Eigentum gegen andere zu Konkurrieren; Gleichheit vor dem Gesetz) werden, wird es Leute geben, die erkennen, das dies nicht ihr System ist (Linke). Solange Nation und Volk als wichtige und für einen selbst notwendige und positive Kategorien akzeptiert werden, gibt es Leute, die damit so konsequent zu Ende denken, dass Ausländer und andere Volks-/Staatsfeinde, z.B. von links, beseitigt gehören (Rechte).

     

    @Anton Gorodezky:

    Wie kommst du darauf, dass "keine Gewalt" erklärt werden muss? Laufen Menschen gerne herum und schlagen jedem den sie sehen in die Fresse? Nein. Umgekehrt, bei Gewalt muss erklärt werden, wo sie herkommt.

  • M
    maria

    "Sechs Störer hätten die Beamten festgenommen."

    Wer nimmt hier wen fest?

  • LM
    Lightning Mane

    Selten soviel Schwachsinn gelesen wie in dieser Kommentarspalte. Der Artikel gibt tatsächlich ziemlich akkurat die Geschehnisse des gestrigen Abends wieder, die tatsächlich weit vom Schanzenfest der letzten Jahre entfernt waren. Wir Sanis waren im Dauereinsatz, was die völlige unnötige Polizeiaktion am Abend nur verschlimmerte.

    Dass das Schanzenfest zum Magneten für irgendwelche Machos geworden ist, die meinen, einmal im Jahr die Sau rauslassen zu können (teilweise verstecken sich unter den Masken dann brave Vorstadtväter) ist durchaus Schuld der Polizei, denn in den gut ersten zehn Jahren war das Schanzenfest eine ruhige, angenehme und friedliche Veranstaltung. Der Krawall ist von linker Seite auf dem Schanzenfest nicht gewollt, immerhin ist die Party eine der größten järlichen Werbeveranstaltung linksradikaler Politik. Erst Versuche Seitens der Stadt, ein polizeiliches Gewaltmonopol auf dem Fest durchzusetzen und die nicht-angemeldete Veranstaltung zu verhindern, führte zu den Krawallen, die sich mittlerweile ritualisiert haben.

    Dennoch wären die Krawalle dieses Jahr vermeidbar gewesen - und für die Zukunft des Festes wär ein solches Jahr unentbehrlich - wenn die Polizei nicht wieder übers Schulterblatt gewalzt wäre, etliche, vor allem Unbeteiligte, verletzt und in Gewahrsam genommen hätte. Das Feuer vor der Flora war gelöscht, ein paar Flaschenwürfe auf die HASPA-Filiale sind durchaus hinzunehmen, denn zwischen Rolläden und Panzerglas bewirken die eh keinen Sachschaden.

    So hingegen wurde die Erwartungshaltung der Paviane von der Machofraktion wiedermal belohnt, während Rote Flora und andere den politischen Miesepeter zugeschoben bekommen.

    Im Übrigen fragt sich auch, warum gerade jene, die so völlig selbstverständlich von der Verachtenswertsamkeit linker Gewalt losschwadronieren, keinen Pieps über die alljährlichen Polizeiexzesse verlieren.

  • S
    Stefan

    Linke Vermummte verüben seit Jahren in der Schanze und nach anderen Demos usw Gewalt. (Oft selber gesehen). Der Brandanschlag auf die Polizeiwache war von einem Mordanschlag nicht weit entfernt. Es ist doch kein Geheimnis, dass viele Linke Gewalt befürworten und dies auch immer gerne verbal vor sich hertragen. Dabei kommt ihnen der Hass aus den Augen.Sich als Gegner von Gewalt zu empören ist schon eine Doppelzüngigkeit sondersgleichen und ist mit Sicherheit für die absolute mehrheit der Hamburger unglaubwürdig.

  • G
    Gregor

    Habt Ihr bei der TAZ sowas wie journalistische Qualitätskriterien, oder ist das eine linke BILD?

  • AM
    Achim M.

    ach leute , wie wärs, wenn ihr euch auf die seite der faz oder der bild verzieht, da werden eure dümmlichen, unreflektierten, bürgerlichen kommentare sicherlich gerne gelesen.

  • B
    broxx

    @Peter

    Na, geht das Relativieren jetzt schon los?

     

    Merke: Gewalt ist IMMER falsch-auch wenn er von links kommt!

  • I
    ingo

    die autonomen als feuerwehr, wers glaubt...

     

    diese autonomen hassen den staat der sie füttert, und was fällt dem staat ein? noch mehr geld für die staatsverächter von links. haben die nichts gelernt?

     

    Extremisten lassen sich nicht kaufen, egal ob unter brauner, roter oder grüner fahne. um den extremisten sumpf auszutrocknen bedarf es eines umfassenden gegenschlagt aller demokratischen kräfte und institutionen.

     

    Verbot aller politischen parteien und organisationen die sich als legaler arm etremistischer gruppen geben (NPD, Linkspartei usw.) stoppen sämtlicher auch indirekter zahlungen an gruppen die sich nicht von gewalt distanzieren (z.B. Antifa und ihren vorfeld organisationen, NPD Parteienfinazierung, politischen Stiftungen). Extremisten dürfen nicht mit staatlichem geld gefüttert werden.

     

    verbot von zahlungen des vs an informanten aus extremisten kreisen. zu prüfen wäre auch ob es eine rechtliche handhabe gibt extremisten sozialleistungen zu entziehen. damit nicht über diesen umweg extremisten mit geld versorgt werden.

     

    stichwort "Kalif von Köln", A. Reitz

     

    die demokratischen parteien habe jegliche zusammenarbeit mit extremisten zu beenden ( insbesonder die SPD und die Grünen sind hier gefordert sich endlich klar gegen die Linkspartei abzugrenzen), demokratische Oranisatioen wie die Gewerkschaften usw. haben sich endlich von den demokratieverächtern abzuwenden usw. Eine breite gesselschaftliche Ächtung der Linkspartei hat zu erfolgen, synonym zur Ächtung der NPD und ähnlicher Organisationen.

     

    Demokratie lebt davon das sich jeder seiner verantwortung bewusst ist, Extremisten keinen fussbreit raum.

  • D
    DL2k

    @Peter: Wie viele Menschen wurden in Lichtenhagen denn verletzt?

  • SI
    sag ich nicht

    @ Antimarx:

     

    Menschen, die anscheint Dinge rufen wie "scheiß Antifa-Fotzen" waren die, die vor der Flora versuchten, Feuer zu legen. Nun ist es meistens so, das die meisten Linken die Antifa nicht per se Blöd finden, manche die Arbeit, die in diesen Gruppen gemacht wird sogar für gut halten. Nun ist es unwahrscheinlich, gerade nach solchen Äußerungen, das sich hinter diesen Menschen linke verbergen. Also ist eine Forderung nach mehr Geldern für Projekte, die Linksextremismus bekämpfen sollen, eine Forderung, die eh schon recht absurd ist, aus diesem Artikel abzuleiten noch absurder. Absurd an und für sich ist sie daher schon, das es gerade diese Linken sind, die dafür sorgen, das Naziaufmärsche verhindert oder bekämpft werden. Dies aber auch an anderen Orten als Dresden. Auch anzumerken ist, das die meisten der sogenannten Linksradikalen Gruppen ja alleine schon dadurch "Linksradikal" werden, weil sie es im Gegensatz zu großen Teilen der restlichen Gesellschaft blöd finden, das Frauen, Homosexuelle oder nicht weiße Menschen in unserer Gesellschaft benachteiligt sind. Wenn nun eine Forderung, das alle Menschen frei von Benachteiligung leben können eine Linksextreme Forderung ist und diese Forderungen mit Geldern bekämpft werden sollen, dann macht es selbst im Bundesrepublikanischen Logigsystem alles keinen Sinn, sind das doch Forderungen, die selbst durch das GG gedeckt sind. Es macht dann aber mehr Sinn, sich als Linke Person zu verstehen. Wenn nun noch Dinge wie ein Selbstbestimmtes Leben führen, sprich wirklich frei Entscheiden zu können, was ich tue und warum ich Dinge tue, dann ist das nicht bekämpfenswert, sondern Positiv. Wenn Menschen, die in Häusern wohnen, selber entscheiden können, was mit ihren Häusern geschieht, sie frei darüber verfügen können, dann ist das Sinnvoll, denn die Menschen, die in den Häusern wohnen wissen wahrscheinlich am besten was gut für ihre eigene Lebensqualität ist. Und damit meine ich auch Dinge wie Umbaumaßnahmen oder mehr.

    Übrigens, die Rechtsextremen sind die, die hin und wieder einfach mal Ausländer_innen töten, die Asylwohnheime (da wohnen übrigens Menschen, diese sterben übrigens auch mal, wenn ein Haus brennt) angreifen oder recht durchgängig seit den 80er Jahren Terror ausüben. Das sind auch die, die einfach mal Menschen verprügeln auch die, die Schußwaffen zu Hause haben. Rechtsextreme wollen übrigens im Vergleich zu den sogenannten Linksextremen keine Welt, in der Menschen gleichberechtigt leben können, sondern eine Welt, in der weiße, heterosexuelle Männer das sagen haben, wobei dabei nicht alle, sondern nur ein recht kleiner Führungskreis. Frauen, Homosexuelle und alle nicht weißen haben in ihrem Weltbild keine Rolle, außer das Frauen Kinder bekommen sollen. Das lässt sich übrigens sehr schön am Frauenbild der NPD erschließen.

    Aber wenn ihre Logik wie folgt aufgebaut ist, dann macht in ihrem Logiksystem Sinn, was sie schreiben, aber es ist trotzdem, wie oben skizziert, nicht kompatibel mit der Realität:

    Nun üben Vermummte Gewalt aus. Dies vermummten müssen links sein, da sie vermummt sind. Andere Menschen machen das nicht oder ihnen fehlt die Fähigkeit dazu.

  • V
    vic

    Leute, schaut Fußball.

    Vielleicht versteht ihr davon was.

  • B
    broxx

    Poah, wie krank seit ihr denn(die Autoren)?

    Linke "Randale"=gut

    Nicht Linke Randale=schlecht?

     

    Wahrscheinlich waren die Randalierer Rechte, muß doch so sein denn die hatten Hass in ihren Augen! Oder was wollt ihr uns mit diesem Geschreibsel sagen?

  • P
    Peter

    @antimarx: Halt den Rand du kleiner Nazi!

    Die Randalierer waren offensichtlich keine Linken: „scheiß Antifa-Fotzen“ rufen wohl kaum Linke, zumindest nach allen üblichen Definitionen.

     

    Zudem ist allein der Vergleich mit Rostock eine Verharmlosung der Progrome durch die Faschisten. Die Situationen sind in keinster Weise vergleichbar: In Rostock richtete sich die Gewalt gegen ein Haus in dem Menschen waren und es hat nichtmal jemand versucht den Streit zu schlichten oder das Feuer zu löschen!!!

     

    Du bist nur ein armer kleiner Nazi der dringend Aufmerksamkeit braucht.

  • N
    Nono

    Der Verdacht liegt doch nahe, dass es sich um sog. Autonome Nationalisten handelte, die da randaliert haben.

  • A
    antimarx

    Ich erwarte das es eine GEDENKVERANSTALLTUNG für die Opfer des Schanzenfestes so wie in Rostock-Lichtenhagen gibt, mit Gedenktafel und Geld für Projekten gegen Links.

    Alles andere wäre Heuchelei.

  • S
    Spannend

    Wenn Polizisten im Krankenhaus landen, dann kann die Party weitergehen. Aber wenn zwei Menschen verletzt werden, dann muss auch mal Schluss sein. Klasse. Der Spaß hört auch abrupt auf, wenn keine "linke[n] Autonome[n]" Gewalt ausüben sondern andere. Auch interessant.

    Ich kann dieses Geschwätz nicht mehr hören, immer wieder fängt es friedlich an - dagegen hat keiner was - aber alle sind immer total überrascht wenn es Nachts brennt und knallt. Toll. Blöd wenn man nicht selber dabei ist als Autonomer, dann heißt es "Unpolitische Randale". Die darf es nicht geben. Wenn Randale dann bitte politisch!

  • B
    Barabas

    @Aus Haching

     

    Offensichtlich verstehen Sie nicht, was die ""-Zeichen bedeuten und sollten daher vorsichtig mit dem Wort "Umfug" umgehen.

     

    Einen schönen Aufenthalt in der Abendschule wünsche ich.

  • H
    Harald

    "„Die hatten soviel Hass im Gesicht, das waren keine Linken“, sagt eine Anwohnerin, die auch die Zündelei verhindern wollte."

     

    Die Anwohnerin hat es sehr gut erkannt: Definitiv waren das keine Linken, denn Bäume zünden nur Rechte an oder politisch Unmotivierte. Gewalt geht immer von rechts aus, dass sollte langsam auch der letzte TAZ-Leser kapieren...

  • AH
    Aus Haching

    "Die hatten Hass in den Augen, das waren keine Linken". Weil Linke ja bekanntermassen unfähig zu Hass und Gewaltanwendung sind. Kann der Autor/die Autorin von solchem Unfug eigentlich noch morgens in den Spiegel sehen?

  • A
    @Anton

    Schwachsinn, es gibt auch Leute, die können das überhaupt nicht und hassen, daß von der hiesigen dekadenten Überbevölkerung 80% auf Boxkämpfe abfahren.

    Dasselbe Pack treibt mit ihrer völlig sinnlosen Existenz hunderte Millionen Menschen in die Flucht und jammert und hetzt über Immigranten.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Es gibt auf der Welt zwei Gründe, warum Menschen keine Gewalt anwenden:

     

    1. aus ethischen Überlegungen

    2. Aus Angst, dass ihnen dann selbst Gewalt in größerem Ausmaße als Reaktion auf eigene Gewalt entgegenschlägt.

     

    Und aus diesem Grund wird es immer Polizeien und möglicherweise auch Armeen geben müssen. Wer weiß, vielleicht werden die Schanzenfestveranstalter im nächsten Jahr mit der Polizei zusammenarbeiten, damit das Fest friedlich verläuft. Oder sie müssen ihren eigenen Ordnungsdienst aufstellen - was letztendlich nichts anderes wäre als eine Polizei, nur mit anderen Erkennungszeichen.

     

    Wären dort nicht zwei Menschen verletzt worden, würde ich über diese linken Tagträumer schallend lachen.