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Soll Sex mit Tieren strafbar sein?„Widernatürliche Unzucht“

Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) hält eine Bußgeldvorschrift für ausreichend. Die Grünen fordern härtere Strafen für Sodomiten.

Hier geht es um Hundeliebe, nicht um Sodomie. Hoffentlich... Bild: reuters

FREIBURG taz | Die Grünen wollen Sex mit Tieren stärker als heute unter Strafe stellen. Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) hält eine Ahndung als Ordnungswidrigkeit für ausreichend. Bei einer Anhörung am Mittwochnachmittag waren Experten uneinig, ob überhaupt eine Verschärfung erforderlich ist.

Einst war „widernatürliche Unzucht“ strafbar. In einem einheitlichen Straf-Paragrafen, dem berüchtigten § 175, wurden Sex zwischen zwei Männern sowie Sex von Menschen mit Tieren (Sodomie) verboten. Erst 1935 wurden die beiden Sachverhalte getrennt: Für Sex mit Tieren führten die Nazis einen eigenen Paragrafen 175b ein. Im Zuge der allgemeinen Liberalisierung wurden 1969 sowohl schwuler Sex als auch Sodomie entkriminalisiert.

Sex mit Tieren wird derzeit nicht mehr als Problem der Unmoral angesehen. Strafbar ist laut Tierschutzgesetz deshalb nur, wenn Tiere ohne vernünftigen Grund getötet werden oder wenn ihnen „aus Rohheit“ oder „länger anhaltende oder sich wiederholende“ erhebliche Schmerzen zugefügt werden.

Das reicht den Grünen nicht. In einem Alternativentwurf zum Tierschutzgesetz fordern sie unter anderem, dass auch die nicht erhebliche Zufügung von Schmerzen und Leid und Angst bestraft werden soll, wenn sie der „Befriedigung des Geschlechtstriebs“ dient und länger andauert oder sich wiederholt. Angedroht werden Geldstrafen oder Haft bis zu drei Jahren. In der Begründung heißt es: „Jede Benutzung von Tieren zur Befriedigung des menschlichen Sexualtriebs ist zutiefst verwerflich.“ Bereits im Juli sprach sich auch der Bundesrat für die Bestrafung von Sodomie aus.

Ministerin Aigner plant derzeit jedoch nur eine kleine Ergänzung des Tierschutzgesetzes. Unter anderem soll ab 2017 die betäubungslose Kastration von Ferkeln verboten werden. Regeln zur Sodomie sind in dem im Mai vorgelegten Gesetzentwurf noch nicht enthalten. Im August kündigte das Ministerium dann an, dass Sex mit Tieren künftig als Ordnungswidrigkeit geahndet werden soll. Dabei sollen auch „nicht erhebliche“ Verletzungen infolge solcher Praktiken sanktioniert werden.

Sogar „Tierbordelle“?

Die Befürworter von Strafvorschriften verweisen auf eine angebliche Szene von Menschen, die sich im Internet zum Sex mit Tieren verabrede. Es gehe nicht mehr um Einzeltäter wie früher, sondern um ein Lifestyle-Phänomen. Die Behauptung, dass es sogar „Tierbordelle“ gebe, ließ sich jedoch nicht beweisen.

In der Bundestagsanhörung begrüßte der Deutsche Tierschutzbund den Vorschlag der Grünen. Die „Würde des Tieres“ müsse auch vor Praktiken geschützt werden, bei denen eine „erhebliche“ Verletzung schwer nachzuweisen ist. Es sei abwegig, dass derzeit die Verbreitung von Tierpornografie, also die Darstellung von Sex mit Tieren, strafbar sei, nicht aber Sodomie selbst. Der Tierschutzbund will deshalb jede sexuelle Handlung an und mit Tieren bestrafen.

Der Richter Thorsten Gerdes als Sachverständiger äußerte sich skeptisch. Es gebe „kein kriminalpolitisches Bedürfnis“ für die Strafbarkeit der Sodomie. Die Vorstellung einer „Tierwürde“ sei bedenklich, man dürfe „abweichendes Verhalten“ nicht „um seiner selbst willen“ bestrafen.

Tatsächlich gibt es Menschen, die sich zu Tieren sexuell hingezogen fühlen. Diese „Zoophilen“ grenzen sich von Tiersadisten ab und wollen nicht kriminalisiert werden. Die Zoophilen sehen den eigentlichen sexuellen Missbrauch in der Landwirtschaft, wo Zuchttiere mit „Elektroejakulatoren“ dazu gebracht werden, „zwangsweise abzusamen“. Dagegen will aber wiederum Agrarministerin Aigner nicht vorgehen.

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56 Kommentare

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  • DH
    diesr Hohlköpfe

    Hauptsache die Massentierhaltung bleibt erlaubt. Dort wo Tiere bis zur unbeweglichkeit überfüttert werden.

     

    Wenn aber zum Beispiel ein Hund seine Halterin besteigt, diese dann vielleicht noch einwilligt, dann ist ein Missbrauch des Tieres???? Da wird auch niemand gezwungen.

     

    Die Betriebe wie Wiesenhof sollten verboten werden. Wenn man sixh das so anschaut wird einem erst recht schlecht!!! Genauso ist es doch zu verachten wenn man sein Tier in irgendeiner Art bestraft, wie es ja viele Hundebesitzer Tagtäglich machen und selbst da schauen die meisten drüber hinweg weil es toleriert wird. Wie oft sieht man das Besitzer die Tierw achlagen weil sie nicht nach ihrer pfeife tanzen. Dieser Hund kennt keine Mündliche Sprache und weiss auh nicht was ihr von ihm wollt da viele einfache fur ihn verständlihe körpersprahe ausdrücken. Hier muss die Ideologie zum Tier erstmal grundlegend überabeitet werden.

     

    JA TIERQUÄLEREI MUSS HÄRTER BESTRAFT WERDEN. Nur besteht die Frage, liegt so ein Tatbestand überhaipt vor. Und wer kontrolliert das? Die massentierhaltung hat sich auh nicht verbessert mit irgendwelhen Gesetzten denn es kümmert letzt endlich niemanden trotzdem niemanden!!!!

     

    Die liebe zum Tier geht bei manch einem auch weiter wie man liest.

  • E
    ExBerliner

    Die Wahrheit ist, diese Leute, die Sex mit Tieren haben, gehoeren eingesperrt, nicht unbedingt in ein Gefaengnis, aber eine geschlossene Therapieeinrichtung allemal!

    Und nur in Deutschland wuerde man wegen uebertriebener Pilitical Correcteness ueberhaupt darueber diskutieren.

  • T
    tinyiuk

    Mir wird wirklich schlecht, wenn ich die Kommis hier teils lese. Die Würde des Tieres gehört respektiert, Punkt!

  • T
    Torsten

    Alexandra schrieb:

    "500.000 Vergewaltigungen an Tieren in Deutschlad"

     

    Haha, ein guter Witz. Es gibt keine einzige Statistik, die eine Zahl in dieser Höhe auch nur nahe legt. Kriminalstatistiken lassen eher auf Zahlen im Bereich von 100-200 misshandelten Tieren im Jahr schließen. Wovon Vergewaltigungen wiederum nur ein kleiner Teil davon sind, vermutlich so 20-40.

  • A
    Alexandra

    Ich finde es auch unsagbar traurig, dass überhaupt diskutiert wird...500.000 Vergewaltigungen an Tieren in Deutschlad, sprechen Bände...traurig richtig traurig, was wir den Tieren antun..fremdschäm für uns Meschen

  • HS
    Heidi Soeth

    Mich kotzt diese Scheinheiligkeit von den Politikern schon lange an, wo andere etwas im Kopf haben, ist bei denen nur gähnende Leere, ich verstehe nicht, warum man darüber diskutieren muß, Frau Aigner soll sich mal Bilder ansehen, von den geschundenen und gequälten Tieren, ich habe es getan, mir war kotzübel und ich versuche heute noch, das zu verarbeiten.Diese Menschen, die das tun, sind krank und gehören weg gesperrt.

  • V
    varnes

    es ist lächerlich das überhaupt über solch ein perverses und unnatürliches unmenschliches verhalten diskutiert wird und es mit einer geldbuße abzutun.das ist tierquälerei! es fällt mir grad sehr schwer auf netiquette zu achten.wenn ich so einen schwachsinn über politiker äusserungen lese.hoffentlich werden sie im zweiten leben...so ein tier...

  • HB
    Hans-Peter Begerok
  • HB
    Hans-Peter Begerok

    Ehrlich, was ich hier lese kotzt mich an.OK.

    Schaft euch ein oder mehrere Tiere an und macht mit ihnen was Sie wollen. Reagiert euch ab, damit die sich nicht wehren bindet Sie doch fest und vergeht euch doch an ihnen. Das macht euch doch Spass. Ist doch mal was anderes oder ??. Die Tiere können und dürfen sich doch nicht wehren, warum den auch, die empfinden doch keine Schmerzen haben doch keine Gefühle. Sind doch sowieso nur Objekte zum austoben. Warum regt ihr euch denn so auf.Wieso soll das denn verboten und dann auch noch bestraft werden,

    Wenn das doch selbst ein Richter sagt, der doch das Gesetzt kennt, vielmehr kennen müßte.

    Demnächst wird es keine Tierheime mehr geben, weil ja auch das Geld fehlt. Die werden umbenannt . Tierbordelle, wo dann auch wenigstens dafür kassiert werden kann und das noch mit Genehmigung von ganz oben. Alles abgesichert. einfach klasse.

    wer dann mal was mehr hinblättert , kann ja auch im Zoo mal ein größeres Tier verwöhnen, quälen und so weiter.

    Ja stellt euch das mal vor ist das nicht klasse. für euch die spass daran haben, es mit Tieren zu treiben.

    Ach ja, wer jetzt der Meinung ist, das es eine Minderheit ist, die sich an diesen Geschöpfen abreagieren täuscht sich sehr. Es ist nur alles unter strengster Verschwiegenheit. dazu gehören alle schichten von Menschen. von dehnen es niemals gedacht wird.

    Eure Einstellungen sind doch klasse, wieso haben die Tiere denn ein recht auf ein vernünftiges Leben und das auch in Würde. Diese Tiere ertragen viel leid und qualen. das glaubt keiner.

    Ein Tier, egal welches ist ein Lebewesen, das die gleichen rechte wie wir haben sollte.Das sind keine Sexobjekte.Die haben auch ein Herz, eine Seele, spüren Leid und Schmerz genau wie wir.Bedenkt das mal.

    Nehmt euch ein Brett und macht dort ein loch rein, fertig.

    Selbst wenn die höheren Stellen meinen das Gesetz ist nur für uns Menschen da.Wer setzt sich denn für die Tiere ein, nur wir Tierschützer und das werden wir auch weiterhin. Wenn jemand ein Tier vergewaltigt, der sollte bestraft werden. Tierquäler sollten auf die gleiche art und weise gequält werden. Das ist meine Meinung. Ihr seid doch alle nicht echt im Kopf, die das nicht verstehen.

  • P
    paranormal

    Schämen sollen sich diese Menschen und Vor allem sollte so etwas bestraft werden und das nicht nur mit Geldstrafe.Ordnungswidrigkeit?????? Oha diese Leute sind nicht schwarz gefahren DIE MISSBRAUCHEN Tiere,wacht auf

  • H
    Hervé

    Was soll man von einem Land halten, dass die Würde des Tieres höheren Stellenwert einräumt als der des Menschen? Zunächst einmal haben Beschneidungen von Minderjährigen unter Strafe gestellt zu werden, bevor man sich mit dem Thema Sex mit Tieren befasst. Das ist wesentlich schwerwiegender.

     

    Abgesehen davon ist eine Pönalisierung von Sex mit Tieren pure Heuchelei, solange man Tiere schlachtet und als Nahrungsmittel betrachtet. Also sollte man lieber mal gänzlich die Finger davon lassen.

  • Z
    zoom

    Tiere können im rechtlichen Sinn sexuellen Handlungen nicht zustimmen. Doch es ist diese Zustimmungsfähigkeit zu sexuellen Handlungen, die als fester Bestandteil unseres Rechtssystems auch die Werturteile unserer westlichen Kultur markiert. Rechtens sind sexuelle Handlungen zwischen Menschen, nur dann, wenn alle Beteiligten fähig sind, ihre ZUSTIMMUNG informiert und bewusst zu geben. So schreitet der Gesetzgeber beispielsweise bei sexuellen Übergriffen auf Psychotherapiepatienten durch den behandelnden Therapeuten, bei Strafgefangenen durch das Dienstpersonal oder bei Minderjährigen strafverhängend ein.

    Ein Tier, auf das der Missbrauchende seine sexuellen Bedürfnisse richtet, kann die möglichen Folgen (z.B. Genitalinfektionen, Erosionen der Schleimhäute etc.), welche diese Handlungen haben können, geistig nicht abschätzen. Seine Unterlegenheit liefert es an den Missbrauchenden aus: es kann sich weder verbal äußern noch seine Interessen gerichtlich durchsetzen. In seiner abhängigen Position ist es vollständig auf die Deutungen seines non-verbalen Verhaltens durch den Menschen angewiesen. Die Ausbeutung dieser unterlegenen, abhängigen Position des Tieres macht den sexuellen Missbrauch zum Akt der Gewalt.

  • TF
    Tini Finde

    Welch Sünde nur schon über die Zulässigkeit zu diskutieren.

    Nur erwachsenen Menschen, die miteinander einvernehmlich etwas machen, sind gesund.

    Alles andere ist abartig und krank.

    Definitiv ist diese Art, die brutal kranke Macht ausübt, keine Ordnungswidrigkeit.

    Es ist mir unbegreiflich, wie selbst Frauen so empathielos sein können und solche Gesetzesentwürfe äussern.

    Jede Form, egal in welcher Konstellation, solange Menschen es einvernehmlich machen, ist doch völlig in Ordnung.

    Jede Form sich an Kindern und Tieren zu vergehen ist krank!

  • S
    sternstunde

    ohne worte!!!!

    es ist nicht zu glauben, wie kreaturen, die sich menschen nennen mit tieren umgehen.

    wie tief wird unsere gesellschaft noch sinken????

    dazu kann ich nur sagen, dass SODOM UND GOMORRA wirklich nur ein SCHEISSENDRECK war, wenn ich mir diese mutierten als menschen bezeichnete kreaturen anschaue.

    es wird zeit, dass diesem abartigen treiben ein ENDE bereitet wird.

  • US
    Ulrike Stahl

    Bitte bei der Sache bleiben, um die es hier geht!

     

    Es geht HIERBEI um Tiere, die willenlos sind weil willenlos gemacht. Fragt sie jemand ob sie das wollen? Erhört jemand ihre Qual, die sie mit zugebundenem Maul ertragen müssen?? Ist das KEINE Tierquälerei??

     

    Sie fallen der Geilheit der Gattung "Mensch" zum Opfer.

     

    ES SIND ÜBERAUS VERACHTENSWERTE PERSONEN, DIE DAS DEN TIEREN ANTUN. SOETWAS GEHÖRT UNTER STRAFE GESTELLT

  • F
    Faro

    Was seid ihr alles für Helden die hier Kommentare schreiben. (außer ein paar Ausnahmen)

     

    Natürlich ist Fleischverzehr,Massenhaltung usw auch Quälerei. Dagegen sagt doch auch niemand was.

     

    Aber zu meinen es gibt wichtigere Sachen?

     

    Ein Hund z.b leidet also nicht wenn er ans Bett gefesselt wird und dann missbraucht wird? Oft dabei noch geschlagen wird weil es dem Menschen geil macht?

     

    Das findet ihr also ok? Dem Hund gefällt es bestimmt oder was?

     

    Wenn es endlich wieder ein Gesetzt dagegen gibt nimmt die Zahl villeicht wieder ab und jedenfalls ein paar Tiere müssen nicht mehr leiden.

     

    Wenn ein hilfloses Kind missbraucht wird schreit jeder. Aber bei einem Tier? Da ist es egal?

     

    Tiere sind genau so viel Wert wie ein Mensch (wenn nicht sogar mehr wert).

    Also sollten sie auch mehr Rechte haben.

     

    Es ist wiederlich wie egoistisch Menschen sind.

  • S
    Stephanie

    Wie kann man überhaupt überlegen, ob die KEINE Straftat ist? Jeder, der sich mit diesem Thema auch nur im Ansatz auseinander gesetzt hat weiß, was diesen Tieren antan wird und weiß, dass es zum größten Teil nur um ein Machtgefühl geht. Weiß, dass viele Serienmörder/-vergewaltiger mit Tierschändigung ihre "Laufbahn" begonnen haben. Jeder, der Bilder missbrauchter Tiere gesehen hat, er das Verhalten der gerettenten Tier gesehen hat, die Angst in den Augen....KANN NUR dafür sein, dass Sodomie/Zoophelie härter bestraft wird.

  • M
    Minimax

    von jokus:

    naja, so lang es im gegenseitigen Einverständnis ist...Hast Du einen Hund, Katze oder sonstiges Tier was sprechen kann oder haben wir was verpasst. Sorry meine Meinung ist wer an Tiere geht der schreckt auch vor Kindern nicht zurück.Aber man sieht ja was mit Kinderschändern passiert nach max. 4 Jahren dürfen sie weiter machen bis sie wieder erwischt werden. Guck sie Dir doch an die sich an Tieren vergreifen keine Eier in der Hose und Angst vor Frauen die vielleicht mal NEIN sagen.

  • B
    BadBaal

    Was sich auch widerspricht: Sex mit Tieren verdammen, weil es würdelos ist, aber Tiere töten, kleinhacken, im eigenen Darm verpacken und anschließend damit die menschliche Speiseröhre zu penetrieren ist Ok?

     

    Ich denke, dass hier von Tierrechtlern der Versuch unternommen wird, Tieren über den gesellschaftlich weit verbreiteten Sodomie-Abwehr-Reflex eine bessere rechtliche Situation zu ermöglichen. Über das Thema Fleischkonsum würde das nie gelingen!

  • X
    xxx

    Und vegane Sodomisten, kriegen die dann mildernde Umstände?

  • M
    Mar30

    Ich frage mich, ob diejenigen, die gegen ein Verbot plädieren, auch die Straffreiheit sexualisierten Missbrauchs an Kindern befürworten? Sexualität und ihre Ausübung muss dort reguliert werden, wo Dritte zu schaden kommen, eben bei Gewaltdelikten, Missbrauch etc. Konsensueller Sex zwischen Erwachsenen ist nicht dasselbe wie sexualisierte Gewalt gegen nicht-konsensfähige Schwächere - seien es Kinder oder Tiere. Ich plädiere für ein Verbot jeglichen sexualisierten Missbrauchs an Tieren, sei es privat oder in der Zucht. Und an alle diejenigen, die andere Autoritäten zur Rechtfertigung von Tiermissbrauch heranziehen: Ayatollah Khomeini stellt für mich nicht gerade ein Vorbild dar, dem zu folgen erstrebenswert wäre (Im Übrigen hat er das Heiratsalter für Mädchen auf neun gesenkt – ein Beweis dafür, dass Missbrauch an Kindern und an Tieren gar nicht immer so weit auseinander liegen). Und wer die Hellenen als moralische Autorität heranzieht, sollte doch gleich einmal ein Referendum zur Wiedereinführung der Sklaverei oder zur Abschaffung der BürgerInnenrechte für Frauen einberufen. Und denen, die sagen, es gäbe schlimmere Formen der Tierquälerei oder das Problem sei nicht relevant: Ein Problem ist dann relevant, wenn Dritte zu Schaden kommen. Nur, weil die Politik sich noch nicht anderer Formen der Tierquälerei, z.B. in der Massentierhaltung, ausreichend angenommen hat, heißt das nicht, dass sie auch alle anderen Übergriffe auf Tiere ignorieren muss oder sollte. Tiere haben eine Würde, die durch sexualisierten Missbrauch verletzt wird; dabei ist, wie bei anderen Nicht-Konsensfähigen (z.B. Kindern), der physische Schaden nicht das ausschlaggebende Kriterium. Schön, dass die Grünen in diesem Punkt endlich von ihrer frühen laxen Haltung gegenüber Missbrauch an Schwächeren abgewichen sind… Sexualisierte Übergriffe zu legalisieren, hat nichts mit „Toleranz“ oder „Modernität“ zu tun, im Gegenteil: wirklich fortschrittlich ist eine Gesellschaft, wenn sie gerade denen, die keine Stimme haben, mit Toleranz und Respekt begegnet und ihre Rechte schützt.

  • AI
    Animal in man

    Die - durch die Grünen -aufgeworfene Frage ist durch aus lohnenswert zu diskutieren. Nur wird sie aus widersprüchlichen und motivierten Perspektiven betrachtet.

     

    Das Verbot von Sex mit Tieren, hat bereits eine Implikation, welche immer noch einen willkürlichen Dualismus aufrechterhält, welcher sich nur mit Creationismus rechtfertigen liesse. Die Dichotomie Mensch/Tier ist aus biologischer Sicht spätestens seit Darwin unsinnig. Die Bestimmung : der Mensch ist das Tier welches die Fähigkeit X hat - welche es bereits seit den Griechen gibt - hebt den Menschen keineswegs aus seiner tierischen Existenz hinnaus. Somit ist die Formulierung der Gesetzes erstmal sinnfrei, wenn wir nicht die eigene Arterhaltung unterbinden wollen.

     

    Die interessantere Frage ist, ob es innerhalb der Tierwelt, neben den Menschen, weitere Aten gibt, die von der menschlichen Perspektive aus (wie werden als Menschen kaum daraus ausbrechen können), als schützenswert erachtet werden.

     

    Dabei ist der Begriff der "Tierwürde" welcher hier als bedenklich eingestuft wird, ist vermutlich sprachanalytisch ähnlich kompliziert, wie der des "Tierrechts".

    Kern des Dissens sollte m.M.n. viel mehr die Frage sein, in wie weit wird "Tieren" Schmerz oder Schaden durch derartige Handlungenzugefügt?

     

    Handelt es sich bei Sodomie um Vergewaltigung, demnach einen mit Gewalt ausgeführten Akt gegen den Willen des Individuums?

    Eine solche Fragestellung sollte durchaus geführt werden, unter Einbeziehung aktueller Ergebnisse aus Kognitions-/ und Primatenforschung.

     

    Nur was, wenn wir dann feststellen, dass wir einigen/allen "Tieren" ein Form von Seele, Wille und/oder Psyche einräumen müssten?

    Bereits die Feststellung eines Bewusstseins in Form von Apperzeption und Erinnern wirft weite Fragen im Umgang mit dem sog. "philosophischen Tier" (tritt meist im Singular auf und ist stellvertretend für tausende Arten in denen Einzeller und Menschenaffe sich offenbar mehr ähneln als Menschenaffe und Mensch...)auf.

     

    Eine solche Diskussion muss unweigerlich auch Auswirkungen auf andere Formen des Umgangs und Konsums von und mit Tieren haben, sind Sie dafür bereit?

     

    Alles andere wäre aber in der Tat ein vorschieben des "Tieres" für die Bestimmung und Ausgrenzing des abnomalen anderen zu Gute der ewig gestrigen Sittenwächter!

  • P
    Piet

    Grüne MoraltheologInnen

    sind ja sowas von Avantgarde.

     

    Doch wie rasch und unappetitlich

    die fortschrittliche Gesinnung

    ins Reaktionäre, ja Totalitäre lappt!

     

    Das muss man verstehen.

    Das ist die Last der Verantwortung.

    Für die geschundene Kreatur!

    Für die Schöpfung!

     

    Danke, TAZ!

     

    A la bonheur!

  • J
    jokus

    naja, so lang es im gegenseitigen Einverständnis ist...

  • R
    Ralph

    @vic

     

    Wait... /what?!/

     

    Entweder verstehen Sie meinen Kommentar nicht, oder ich nicht den Ihren.

     

    Ich bezog mich darauf, daß das eine genauso rückschrittlich ist wie das andere.

     

    Ich bin aber auch der Ansicht, daß ein Europa im Individualismus nicht existieren kann - nur gemeinsam kann es gehen, aber momentan existiert ein "Gemeinsam" noch nicht einmal auf dem Papier.

     

    Und ich bin der Ansicht, daß jedwelche Regelungen - insbesondere Verbote - für eine Gesellschaft nur dann nützlich sind, wenn durch sie auch tatsächlich für die Gesamtgesellschaft relevante Ergebnisse erzielt werden.

     

    Beispiel - es ist sinnvoll, körperliche Übergriffe, insbesondere solche mit Todesfolge, unter Strafe zu stellen; würden wir dies nicht tun, wäre zum einen die öffentliche Ordnung als solches in Gefahr und zum anderen würde dies auch langfristig bedeuten, daß unsere Bevölkerung (aus verschiedenen Gründen) schwindet.

     

    Es ist aber nicht sinnvoll, Dinge unter Strafe zu stellen, die von - sagen wir - 1 Million Einwohnern nur einen oder zwei betreffen. Das hat gesellschaftlich keine Relevanz - außer vielleicht jener, die breite Masse durch Stimmungsmache zu steuern.

     

    Wieviele Tierschänder - ich benutze bewußt dieses wort - gibt es denn hierzulande? Wieviele, die durch diese zu Schaden kommen? Ein Gesetz - ein Verbot - macht dann Sinn, wenn es "viele" sind; so viele, daß es gesamtgesellschaftliche Auswirkungen hat und diese als schädlich einzustufen sind.

     

    Sind es aber nur wenige, die angesprochenen Einzelfälle unter Millionen, dann haben wir streng genommen ein Gesetz, was sich gegen Einzelpersonen richtet, welches die Gesellschaft insgesamt nicht betrifft, welches also annehmbarerweise eine *andere* Zielsetzung als den ausgewiesen hat; so wie beispielsweise eine formale, gesetzliche Beschränkung der Busbandbreite für Grafikkarten *indirekt* dafür sorgen soll, daß deren Stromverbrauch nach oben begrenzt wird.

     

     

    Wie Sie auf die Idee kommen, daß ich an dieser Stelle auf meine Ihrer Ansicht nach einschlägige Meinung vertrete, alles mir nicht Genehme ausweisen (lassen) will, erschließt sich mir leider nicht. Insbesondere deswegen nicht, weil ich meines Erachtens die polar entgegengesetzte Meinung vertrete.

  • H
    Hornoxse

    Haben Tiere seit neuestem Wahlrecht? Oder plädieren die Grünen für das Wahlrecht von Tieren? Oder warum das plötzliche Interesse an Tieren? Die Machtgeilheit der Grünen wird immer schlimmer. Der lang herangezüchtete Rattenschwanz an Mitarbeitern, Referenten etc muss halt ernährt werden. Ohne Macht und Zugriff an die Fleischtöpfe sind die demnächst alle arbeitslos.

  • A
    anke

    Wie war das noch? Wer regieren will, muss "tough on crime" sein. Die Grünen wollen regiere. Am liebsten mit der SPD. Vermutlich müssen sie deswegen härtere Strafen fordern gegen Sodomisten. Würden sie mit der Linken zusammen regieren wollen, müssten sie wohl eher dafür plädieren, dass all diejenigen nicht nur härtere sondern überhaupt erst einmal bestraft werden, die Tausenden ihrer Mitmenschen "mehr als nur unwesentlich" "Schmerz, Leid und Angst zufügen" und zwar ausschließlich zum Zwecke der Befriedigung ihrer perversen Geldgier. Aber, nun ja, einer derartigen Gesetzesnovelle würde ja ohnehin der Umstand entgegenstehen, dass deutsche Gefängnisse längst überfüllt und außerdemn viel zu teuer in der Unterhaltung sind. Dann doch lieber die Sodomisten. Das können so viele ja nicht sein, dass ihre verstärkte Kriminalisierung die Grünen unter 5% fallen lässt...

  • RL
    Richard Lausser

    Sehe ich grundsätzlich anders. Ich halte es für gewagt, zu definieren, was krankhaft ist und was nicht.Dazu hat wohl kaum einer das Recht dazu. Und das grad in Europa(sic!) mit ihrer Hingezogenheit zu Stieren. Wir hätten viele Probleme nicht, wenn es nicht soviele gäbe, die immer "nur" in den anderen die bösen Menschen sehen. Und vor allem dann meinen, anderen vorschreiben können, was sie zu tun und lassen haben, wie sie zu leben haben. Diese Arroganz hatten wir bereits, wie treffend weiter unten dargelegt wurde, 1914, und übrigens auch um 1800, als es kaum mehr möglich war, ohne Maßregelung die Straßenseite zu wechseln. Mein Rat an die Politik: Werdet normal und sorgt dafür, dass die BürgerInnen nicht andauernd von irgendwelchen Leuten oder Institutionen belästigt oder gegängelt werden. Wer mit wem im Bett schläft, geht Euch auch nichts an!

  • E
    Ezek

    Was ist mit dem Hund der freiwillig (oder halt Trieb gesteuer, wie bei uns auch) sein Frauchen bespringt? Oder das Pferd, welches den Typen hinten dran wohl kaum wahrnehmen dürfte?

     

    Es gibt durchaus Szenarien indem eine sexuelle Handlung mit einem Tier ohne Quälerei vonstatten geht. Und von welcher Würde geht man bei den Tieren aus? Der des Hasen, der vom Raubvogel bei lebendigem Leibe zerfleischt wird oder der des Schweins der sich in der Jauche suhlt? Hier ist doch eher die Würde des Menschen ausschlaggebend, zu dieser geöhrt auch die Fähigkeit unnötige Quälerei sein zu lassen.

     

    Zoophilie gehört eher legalisiert als andersherum. Tierqälerei dagegen verschärft. Von der art der Quälerei unabhängig.

  • C
    Cabrón

    @Begrifflichkeit: im Englischen auch schon als "inter-species erotica" formuliert

  • H
    Horsti

    Für die GRÜNEN sind offenbar die Reche von Tieren wichtiger als die von männlichen Säuglingen denen eine Beschneidung droht.

  • V
    vic

    @ Ralph,

    Du lässt auch keine Gelegenheit aus, für Abschiebung von Dir unpassenden Subjekten zu plädieren.

    Hier ging`s um Tiermissbrauch- und nein, der ist nicht hinzunehmen.

  • F
    FaSi

    was für eine wichtige debatte. genau wie beim thema pädophilie wird mit emotionen diskutiert, polemik betrieben, betroffene als abartig diffamiert und glamouröses halbwissen in den ring gewarfen. zunächst finde ich es zutiefst verachtenswert, dass gerade die grünen eine verschärfung der sanktionen anstreben. differenzierte debatte, verstehen was vorgeht? - scheinbar nein. law and order polemik vom feinsten. wie bei drogen, pädophilie und inszest wird nicht darauf gesetzt den betroffenen menschen zu helfen, sondern sie sollen kriminalisiert werden. weggesperrt, damit sich unsere gesellschaft nicht mit solch sensiblen themen befassen muss. an all die hetzer: schaut euch mal den film "ZOO" an. zum anderen: aus psychologischer sicht bringt es rein gar nichts strafen auszusprechen. zoophilie (NICHT SODOMIE!) ist eine sexuelle perversion. ähnlich der pädophilie können die betroffenen sich häufig nicht mehr selber unter kontrolle halten. gleichzeitig heißt dies aber nicht, dass jedeR mit dieser sexuellen perversion auch tiere quält oder missbraucht. es gibt menschen, die sich in tiere verlieben. wie sollen wir als gesellschaft damit umgehen? das thema sollte endlich enttabuisiert werden und betroffene die möglichkeit bekommen ganz offen über ihre empfindungen zu sprechen. natürlich impliziert dies nicht, dass sie aufgefordert werden dies auszuleben. gleichzeitig finde ich die ganze debatte doch auch ziemlich heuchlerisch: tiere dürfen gequält und getötet werden, damit wir aus ihnen lederwaren herstellen oder sie essen können. dies geht in ordnung. menschen, die sex mit tieren praktizieren und dabei eher ihre eigene gesundheit aufs spiel setzen, werden bestraft. echt klasse! ich bin wirklich empört, dass die taz den begriff sodomie verwendet und dieses thema in einem so reißerischen artikel abhandelt. die kommentare sprechen die gleiche sprache. dumpfe empörung und affektgeladene besserwisserInnen, die sich dieses problems annehmen. und dann auch noch die grünen, die endlich mal wieder was richtung tierschutz machen wollen und sich dann, ohne sinn und verstand, an dieses thema wagen. echt klasse! mir solchem vorgehen ist werder mensch noch tier geholfen. es wird nur gift verspritzt und ressentiments geschürt. als psychologe, der betroffene behandelt hat, platzt mir an dieser stelle wirklich der kragen!

  • RL
    Richard Lausser

    Hier ist sicher keiner verrückt! Ich muß nur verwundert feststellen, dass sich bei den Grünen Ideen festgesetzt haben, die man ansonten nur bei rechten Kreisen findet: Der Völkskörper soll nicht verunreinigt werden. Verkehr mit niederen Rassen und Gattungen war ja denen ein Graus. Welche Arroganz sich nun wieder breit macht, so als vermeintliche Krone der Schöpfung. Vor allem dann der Glaube, dass man vegetarisch besser durchs leben kommt. Wenn man Leben nur auf das Tier bezieht, mag das sein. Aber auch Pflanzen leben und leiden genauso. Nur deren Äusserungen verstehen viele Menschen nicht. Jede künstliche Befruchtung zum Zwecke der Züchtung oder Vermehrung ist ein nicht zu rechtfertigender Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Pflanze. Jede Berührung kann als sexuelle Belästigung aufgefasst werden und das Verspeisen sehe ich als nicht anderes als erbärmliche Triebbefriedigung. Und vor allem darf nicht vergessen werden, das Tiere in der Regel tot verspeist werden, Pflanzen(teile) hingegen meist lebendig. Dabei werden immense Fluten von Stresshormonen in der Pflanze freigesetzt. Eine unerhörte Quälerei von hochentwickelten Lebewesen.

  • KK
    Kein Kunde

    Tierbordelle also.

    Ok, Journalisten haben ja bestimmt auch einen gutn Grund uns unteraltsames zu liefern, aber das sich Ministerien mit solch einem Schwachsinn beschäftigen ist schon skandalös.

     

    Danke für den Link zur Badischen Zeitung.

  • H
    Heller

    Ich kann nicht glauben, was ich da lese.

    Sind den alle verrückt geworden. Natürlich gehört Sodomie unter Strafe gestellt. Und auch die Kastration der Ferkel ohne Betäubung, und zwar sofort. Warum denn erst ab 2017?

    Schlimm genug, dass diese unsägliche Massentierhaltung nicht verhindert wird, und vor allem die Zustände in den Schlachthöfen.

  • A
    alex_white

    "...Es gebe „kein kriminalpolitisches Bedürfnis“ für die Strafbarkeit der Sodomie. Die Vorstellung einer „Tierwürde“ sei bedenklich, man dürfe „abweichendes Verhalten“ nicht „um seiner selbst willen“ bestrafen..."

    Ich habe durchaus das Bedürfnis, ein vergewaltigtes Tier vor seinem Vergewaltiger zu schützen. Und weiter drängt es mich, diesem Mensch mit "abweichendem" Verhalten für die Ausbeutung eines schutzlosen und fühlenden Wesens zu bestrafen. Es ist ein Verbrechen, einem Tier Schmerzen zuzufügen und es ist ein Verbrechen, ein Tier für seine Begierde zu benutzen.

    Natürlich haben Tiere Würde. Bedenklich ist doch nur, dass wir sie den Tieren verwehren. Diese Welt wäre eine andere: vorbei mit dem Schlachten, mit dem Jagen, dem Angeln ... dem Vergewaltigen.

  • HB
    Heinz Boxan

    Auf alten griechischen Vasen wurden nicht nur kämpfende Krieger, sondern auch Götter, lustvoll vereinigt, zum Beispiel mit einer Ziege, abgebildet. Diese Gefäße stehen abseits in den Museen, nicht jedermann sichtbar.

     

    Das waren die ganz harten Lustmolchen. Die normalen beließen es dabei ihren Jüngling in einem extra weit geschnittenen, Gewand bei Gelagen oder Versammlungen, dicht bei zu haben.

     

    Was sind wir doch so züchtig geworden und begnügen uns bescheiden SM.

     

    Viel Spaß

    c-inribonax

  • T
    T.V.

    Einzelfälle die niemandem schaden (ausser möglicherweise dem Tier) sollen also wieder strafbar werden. Angesichts der Massentierhaltung ist das schon äußerst zynisch. In erster Linie vom Tierschutzverband.

  • R
    Ralph

    Wie ja schon im Artikel angedeutet: eine klare Rückkehr zu einer Zeit, wo "Anstand", "Zucht" und "Moral" klar im Gesetz vorgeschrieben waren. Dann wird's demnächst aber hoffentlich auch eine Hausreligion geben - Schluß mit Multikulti, Deutschland bzw. seine Bundesländer dürfen selbst entscheiden, ob sie evangelisch, katholisch, muslimisch oder sonstwas sind - der Rest wird rausgeworfen.

     

    Eben so, wie wir das schon mal vor ein - "paar" - Jahren hatten.

     

    .... die augenscheinlich dahinterstehenden Gründe machen mir offen gesagt etwas Angst. Wieder so eine "Regelung", die nur eine vernachlässigbar kleine Randgruppe betreffen wird - genauso wie die Inzuchtregelung, genauso wie die Kinderpornographiegeschichte.

     

    Hier geht es nicht um den Schutz von Bevölkerungsteilen - hierunter mal Mensch und Tier zusammengefaßt. Nein, hier geht es um die Mobilmachung der Massen.

     

    Um Propaganda.

  • CG
    Christian Gropper

    Alles verbieten - viel mehr fällt den Grünen heutzutage sowieso nicht mehr ein. Was ist das nur für eine armselige Partei geworden...

     

    Zu dem Mythos der Tierbordelle erschien ein schöner Artikel in der badischen Zeitung, erschreckend, dass auch im Bundesrat Leute auf solche Stimmungsmache hereinfallen: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/mein-lieber-schwan-x2x--64112664.html

  • D
    D.J.

    "man dürfe „abweichendes Verhalten“ nicht „um seiner selbst willen“ bestrafen."

     

    Danke, Herr Richter, für die Aussprache dieser Banalität in einem liberalen Staat. Die Forderungen der Grünen sind (wahrlich nicht zum ersten Mal) ein Rückschritt in die Vormoderne.

  • RL
    Richard Lausser

    Ich hab den Artikel grad in der Zeitung gelesen und kann nur mehr den Kopf schütteln. Wenn es ein Mann mit einer Sau treibt, ist es unter der Würde der Sau! Da offenbart sich dann die Einstellung zu Milliarden Frauen!!

    Als sexuelle Handlung definiere ich z.B. Manipulation eines Wesens zum Zwecke der Nachkommenszeugung. Dann ist die gezielte Zuführung von Sexualpartnern wohl Zuhälterei, die künstliche Besamung Vergewaltigung, Das Zusehen beim Deckakt Pornografie, das tägliche Melken und Massieren der Milcheuter sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder wie? Und das kuscheln und Schmusen mit Katzen und Hunden wird dann als erotische Handlung eingestuft?

    Aber dann rotzfrech für die tausendfache Beschneidung von unschuldigen kleinen Kindern eintreten. Das ist für mich sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen. Pfui Teufel!

  • S
    Stgb

    Ich denke, das Strafgesetzbuch darf nur nach den Schäden urteilen, die durch das Handeln entstehen. Dabei sollte man durchaus erwägen, Schäden, die Tieren zugefügt werden, härter zu bestrafen. Das gilt dann aber generell, und nicht speziell im Fall von Sex.

     

    Solange beim Sex keine Schäden entstehen, hat das die Sache des/der einzelnen zu sein, die ihre Taten letztlich verantworten müssen. Ich persönlich kann eine Praxis abstoßend empfinden, so wie ich auch Besäufnisse abstoßend oder ein vor dem Fernseher verbrachtes Leben als vergeudet empfinden kann. Das ist dann aber meine persönliche Betrachtungsweise, die ich niemand anderem überstülpen kann.

  • AS
    Al Shia

    Lasst uns von Sittenwächtern lernen! Ayatollah Khomeini sagt im “Tahrir al Wasilah”: „Ein Tier, mit dem man Geschlechtsverkehr hatte, sollte geschlachtet und verbrannt werden, wenn es von der Sorte ist, welche man für gewöhnlich isst, so wie das Schaf, die Kuh oder das Kamel. Darüber hinaus muss jener, welcher Verkehr mit dem Tier hatte, den Wert des Tieres ersetzen, wenn er nicht selbst der Besitzer ist. Wenn das Tier von der Sorte war, die man zum Transportieren von Lasten oder zum Reiten benutzt und deren Fleisch man nicht begehrt, so wie der Esel, das Maultier oder das Pferd, dann soll es von dem Ort, an dem mit ihm verkehrt wurde, in eine andere Region gebracht werden und dort verkauft werden. Den Erlös erhält jener, der mit dem Tier Geschlechtsverkehr hatte, oder er muss den Wert ersetzen, wenn er nicht der Besitzer war”.

    Hier kann man von anderen Kulturen echt noch was Lebenspraktisches abschauen!

  • B
    Begrifflichkeit

    Schon das begriffliche Gegensatzpaar "Mensch und Tier" ist naturwissenschaftlich etwa so brillant, wie "Dackel und Hund".

    Wenn ich davon ausgehen möchte, daß der Mensch kein Mineral und keine Pflanze sei, kann er schwerlich etwas anderes sein, als ein Tier. Ein Primate, um genauer zu sein.

    Es ist völlig in Ordnung, wenn eine Gesellschaft des Tieres Mensch beschließt, es sei in ihrem Kreis nicht hinnehmbar, wenn einer ihrer Artgenossen Sex mit einer anderen Species betreibe. Das ist völlig o.k.

    Die Frage sollte nur genau so formuliert sein. Es geht nicht um "Sex von Menschen mit Tieren", sondern um Sex unserer Species mit einer anderen.

  • E
    emil

    vielleicht sollte der alltägliche tiermissbrauch unter strafe gestellt werden. wo fängt denn der nutzen an und wo hört er auf.

    ich habe den eindruck, dass hier einer minderheit moralisch einhalt geboten werden soll.

    viele in unserer gesellschaft verzehren milchprodukte und fleisch, endprodukte für die tiere sterben. das steht aber nicht zur debatte, weil es nicht um den trieb nahrungsaufnahme sondern um den trieb sexualität geht.

    mit einer würde des tieres zu argumentieren ist daher äußerst fragwürdig, wenn andere formen des tiermissbrauchs unhinterfragt bleiben sollen.

    letztlich scheint es nicht um den schutz des tieres, sondern um die kriminalisierung von gesellschaftlich ohnehin marginalisierten gruppen zu gehen.

  • W
    Würde

    Die Anerkennung der kreatuürlichen Würde ist nicht problematisch, sondern überfällig.

     

    Die daraus herzuleitenden Konsequenzen sind keineswegs klar vorhersehbar. Auch die unstrittige Anerkennung der Menschenwürde führt trotzdem zu unterschiedlichen Beurteilungen von solchen Fragen, wie Haftvollzug, Sterbehilfe, Schwangerschaftsunterbrechung, vorgeburtliche Diagnostik, etc.

    Das wird nicht anders sein, wenn man die kreatürliche Würde als Rechtsbegriff einführt.

  • S
    systemix

    Ist das eine Satire?

     

    Ansonsten vermag ich nur noch an dem Geisteszustand der betreffenden Politiker zu zweifeln. Da leidet wohl jemand an paranoider Veganie. Ich empfehle dringend einen Therapeuten zu suchen.

     

    Es käme hier auch eine schiziode Persönlichkeitsentwicklung in Betracht. Angesichts der Massentierhaltung und wohlstandsübersättigten "Latte macchiato Grünen", die um diese Jahreszeit völlig selbstverständlich "foie gras" mit einer guten Flasche "Chardonnay" konsumieren, vermag ich solche Überlegungen nur noch als Wahrnehmung zweier gepaltener Welten zu diagnostizieren.

     

    Nun treten solche Krankheitserscheinungen gehäuft dann auf, wenn eine Gesellschaft vor dem endgültigen Zerfall steht. Das war im "fin du siecle" auch der Fall. Denn dieses Land hat völlig andere Probleme, die zu lösen sind, als sich auf weltentrückte Nebenkriegsschauplätze zu begeben.Im Jahre 1914 war das deutsche Reich in einer ähnlichen maroden Lage, die Dreiklassengesellschaft und die Monarchie lagen in der Agonie. Das Ende besiegelte der 1. Weltkrieg.

  • W
    w.-g.esders

    ond draussa sterbett d´leut!

  • J
    jakob

    Verglichen mit dem, was tagtäglich in der Massentierhaltung geschieht, scheint mir diese Strafverschärfung tatsächlich unsinnig.

     

    Man möchte denken, die radikale Veganer/Tierschützerfraktion sucht sich das Ziel, das am leichtesten durchzusetzen ist, und nicht das Ziel das den Tieren am meisten nützen würde...

  • P
    p3t3r

    >Die Vorstellung einer „Tierwürde“ sei bedenklich,<

    ausstrahlen können tiere würde auf jeden fall und ob sie sie empfinden,

     

    darüber kann man trefflich streiten, ich denke schon

  • G
    gustav

    So ein Blödsinn, dachte das Sommerloch ist durchtaucht.

     

    Die Masse der Leute frisst Unmengen an Fleisch, das unter üblen Bedingungen (für die Tiere) produziert wurde.

     

    Außerdem gibt’s auch sowas wie einvernehmlichen Sex, der Ausdruck „Schoßhund“ kommt nicht von ungefähr. Wird ja auch im letzten Absatz angesprochen.

     

    Und alles was in Richtung quälen geht ist ja sowieso verboten.

  • N
    Na_dann

    Haben wir wirklich keine anderen Probleme zu lösen?

    Nachdem das Atomkraft-Thema erledigt ist suchen die Grünen offenbar nach neuen Schwerpunktthemen.

  • V
    viccy

    Ein entlarvender letzter Absatz, gut gesetzt, Herr Rath!

     

    Angeblicher Tierschutz durch eine Gesetzesverschärfung gegen "Perverse", das kostet nichts und das Volk klatscht Beifall. Dass man die Leute gar nciht erwischt, weil alles - schon aus sozialen Gründen! - sehr im Verborgenen abläuft und Tiere bekanntlich keine Strafanzeige stellen können, wen juckts?

  • CD
    Christian D.

    ENDLICH KÜMMERT SICH JEMAND UM DIESES DRÄNGENDE PROBLEM. WIR HABEN KA KEINE ANDEREN.