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Zwei Männer mit Messer attackiertGewalt unter Flüchtlingen

In der besetzten Schule in Kreuzberg ist die Stimmungslage angespannt. Am Donnerstagabend gab es zwei Verletzte. Die Ermittlungen laufen.

Die besetzte ehemalige Schule, wo der Vorfall passiert. Bild: dpa

Bei einer Messerstecherei in der von Flüchtlingen besetzten Schule in Kreuzberg sind am Donnerstagabend zwei Männer verletzt worden. Ein 30-jähriger Iraner wurde durch Stiche in den Rücken schwer verletzt, teilte die Polizei mit. Er befinde sich weiterhin im Krankenhaus, Lebensgefahr bestehe aber nicht. Ein 19-jähriger Afghane wurde leicht verletzt. Die Polizei, die nach dem Vorfall erschienen war, wurde anfangs von rund 40 Unterstützern in der Schule aufgehalten, sagte ein Polizeisprecher. Ein Flüchtling hatte die Polizei verständigt, hieß es.

Die Gewalt ging wohl von dem Angehörigen einer Familie aus, die erst vor kurzem in die Schule aufgenommen wurde. Er befindet sich noch auf der Flucht. Der genaue Tathergang war am Freitag unklar. Über die Nationalität des Angreifers gibt es widersprüchliche Aussagen. Offenbar hatten die Flüchtlinge zuvor in mehreren Plenumssitzungen beraten, ob die Familie überhaupt aufgenommen werden dürfe. Die Gerhart-Hauptmann-Schule ist seit Anfang Dezember von Aktivisten und Flüchtlingen besetzt, die vorher am Oranienplatz kampierten. Der Bezirk hat ihnen erlaubt, die Schule bis Ende März zu nutzen.

Einige sind traumatisiert

„Es hat sich einiges überschlagen“, sagte der Unterstützer Dirk Stegemann. „Die Flüchtlinge haben ganz unterschiedliche Vorgeschichten, einige sind traumatisiert. Dies unter einen Hut zu bekommen, ist fast unmöglich.“ Immer wieder komme es zu Spannungen. Bislang gebe es keine strukturierte Arbeitsweise.

Wie dies verbessert werden könne, diskutierten die Flüchtlinge am Freitag. Das Plenum dauerte bei Redaktionsschluss noch an. Streitpunkt war zudem, inwiefern man sich in die Schule zurückziehen dürfe und ob dort gekocht werden darf. Bisher gibt es warmes Essen im Camp am Oranienplatz. „Der Protestgeist ist in der Schule schwer aufrechtzuerhalten“, sagte Canan Bayram, die für die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt und mit den Flüchtlingen in Kontakt steht.

In der Schule hielten sich derzeit mehr als 100 Personen auf, sagte ein Nigrer: „Es ist einfach zu voll dort.“ Eine Aktivistin hat beobachtet, dass sich auch Obdachlose aus der Umgebung in dem Gebäude niederlassen würden – das bringe schlechte Stimmung hinein. Für diesen Samstag, 15 Uhr, ist eine Kundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan vor dem Schloss Bellevue angekündigt.

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4 Kommentare

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  • BO
    Bir Osmanli

    Wieso wurde überhaupt über die Aufnahme der Familie beraten?Weshalb bereitet die Anwesenheit von Obdachlosen schlechte Stimmung?

    Wieso diese Ausgrenzung,sie demonstrieren doch für eine Aufenthaltsgenehmigung für Alle,gilt das im Kleinen nicht?

    Diese Äusserungen machen mich Empört und traurig.

  • KF
    karl friedrich

    Das ist es wohl, was Cohn-Bendit meinte, als er sagte:

    „Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch."

  • IW
    Ich weiß was

    1."Die Polizei, die nach dem Vorfall erschienen war, wurde anfangs von rund 40 Unterstützern in der Schule aufgehalten"

    2."Obdachlose die mit im Haus sind würen eine schlechte Stimmung reinbrigen."

    3.Und die Messerstiche im Rücken.

    Leider ist es mitlerweile so das solche Entwicklungen nicht verfolgt werden.

    Meine Meinung zu Punkt 1 behalte ich für mich.

    Meine Meinung zu Punkt 2 behalte ich für mich.

    Meine Meinung zu Punkt 3 behalte ich für mich.

    Warum wohl?

  • A
    Ansgar

    "Eine Aktivistin hat beobachtet, dass sich auch Obdachlose aus der Umgebung in dem Gebäude niederlassen würden – das bringe schlechte Stimmung hinein."

     

    Diesen Satz musste ich mir zweimal durchlesen. Sicher werden gleich einige Schadenfrohe hier auftauchen. Obwohl ich der Aktion von Anfang an mit starker Skepsis gegenüberstand, macht mich diese Entwickung traurig.