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Wohnen im Kleingarten ist zwar verboten aber leben ist dort möglich ;)
Ich sprech aus jahrelanger Erfahrung und außerdem,
Hecke auf 1,2m ist super! Hät ich mit 15j. auch nicht gedacht aber heute muss ich bestätigen das
Nachbaschaftliche Beziehungen wesentlich besser sind wenn sich die Leute in die Augen schauen müssen!
Bei allen Vereinen aber auch sonstigen Nachbarschaften grad aufm Dorf die ich kenn (und es sind einige) die sich hinter Ihren Hecken verstecken, gibbet ständig knatsch...
und wer kein bock auf Grillen,Bier oder gar Nachbarn hat wird in Deutschland schwer glücklich werden, denk ich.
Mein TIP wäre in dem Fall ne nette Parzelle inna Mongolei... und ein Wochenendseminar im grünen zum Thema Akzeptanz
bunte Grüße
In Hamburg verbietet die Satzung der Kleingartenvereine das Wohnen im Kleingarten, erlaubt ist nur einmaliges Übernachten. Um an einen Kleingarten zu gelangen, muß in den Kleingartenverein eingetreten werden. Daß sich kein libertäres Verhalten breit macht, dafür sorgen die kontrollfreudigen Nachbarn, alternatives Leben ist in den Vereinen ein Reizwort. Heckenschneiden und bierselige Grillparties sind eher die angesagten Vergnügungen.
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Kommentar Gernot Knödler über Wohnen im Kleingarten: Alternatives Leben
Wenn der Grundsatz "ein jeder soll nach seiner façon selig werden" auch im übertragenen Sinne gelten soll, dann muss das Wohnen im Kleingarten toleriert werden.
Kleingartenkolonien eilt ja der Ruf voraus, spießig zu sein. Angesichts der Bremer Diskussion über die Dauerbewohner auf den Parzellen, drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass hier Alternativen zum spießigen Leben in der Etagenwohnung zu finden sind. Wenn der Grundsatz „ein jeder soll nach seiner façon selig werden“ auch im übertragenen Sinne gelten soll, dann muss das Wohnen im Kleingarten toleriert werden.
Zu klären ist allerdings, in welchem Umfang und zu welchen Bedingungen das möglich gemacht werden soll. Wohnen im Kleingarten als Ausnahme für solche, die anders leben wollen und dabei Einbußen an Komfort zu dulden bereit sind – das muss möglich sein, so wie auch das Leben im Bauwagen vielerorts richtigerweise toleriert wird.
Die Verwaltung muss jedoch Mittel und Wege finden, um zu verhindern, dass aus den Kleingartenkolonien Slums werden, in denen sich die Armen sammeln. Sie muss sicherstellen, dass Umweltstandards nicht unterlaufen werden, indem Waschmittel und Fäkalien ungeklärt in die Gewässer gelangen. Und sie muss dafür sorgen, dass die Kleingärten weiterhin die ihnen zugedachte Funktion, Erholung für Großstadtbewohner zu bieten, erfüllen können.
Der Senat könnte pragmatisch handeln wie nach dem Krieg und Wohnen auf dem heutigen Stand tolerieren, solange die obigen Bedingungen erfüllt sind. Der Preis dafür wäre, dass er das ab und an kontrolliert.
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Kommentar von
Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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