Kommentar "Frühe Hilfen": Auf die Praktiker hören

Nur durch frühzeitige Hilfe lassen sich Spätfolgen vermeiden.

Der Ansatz ist gut und richtig: Nur wenn problembelasteten Familien frühzeitig geholfen wird, lassen sich Spätfolgen bei den Kindern vermeiden, die in diese Familien hineingeboren werden. Den Erstkontakt schon während der Geburtsvorbereitung herzustellen, Gesundheitsfürsorge und pädagogische Hilfsangebote zu verzahnen: alles sinnvoll, keine Frage. Aber die Warnungen von Praktikern dürfen deshalb nicht ignoriert werden.

Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren neue Ansätze gegeben, das System der Familien- und Jugendhilfe umzubauen. Immer wieder auch wurden aufgrund solcher neuen Konzepte bewährte Einrichtungen geschlossen oder in Korsetts gezwungen, die ihnen nicht passten. Eine Folge all dessen: immer neue Töpfe, immer mehr Bürokratie, immer mehr Controlling und Berichtswesen.

Genau dazu aber dürfen die Frühen Hilfen nun nicht führen: Mit dem Geld aus Berlin muss Bewährtes besser vernetzt werden. Die Lücken im bestehenden System müssen durch neue, aufsuchende Angebote wie die Babylotsen geschlossen werden.

Gut ist, wenn nun 300 Menschen aus Gesundheits- und Sozialwesen die Chance erhalten, ihre praktischen Erfahrungen in die Umsetzung des neuen Systems einzubringen. Wenn denn ihre Anregungen und Einwände auch gehört werden.

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