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Atteste von Hartz-IV-EmpfängernJobcenter trauen Ärzten nicht

Die Jobcenter wollen anscheinend den Zugriff auf ihre Kunden verschärfen. Nach Medienberichten ist eine genauere Prüfung von Krankschreibungen geplant.

Jobcenter überprüfen Hartz-IV-Empfänger auf Herz und Nieren, und das nicht nur im übertragenen Sinn. Bild: dpa

NÜRNBERG afp | Hartz-IV-Empfänger, die häufiger krank sind, müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge auf schärfere Kontrollen der Jobcenter gefasst machen.

Wie die Bild-Zeitung am Montag unter Berufung auf eine neue interne Weisung der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, sollen die Jobcenter dazu ärztliche Atteste prüfen. Dem Bericht zufolge sollen die Sachbearbeiter ab sofort besonders darauf achten, ob „begründbare Zweifel an der angezeigten Arbeitsunfähigkeit“ bestehen.

Sollte sich herausstellen, dass der Betroffene gar nicht krank ist, sollen der Zeitung zufolge Leistungen gekürzt werden. Kontrolliert werden sollen demnach „Hinweise“ auf eine möglicherweise nur vorgeschobene Erkrankung. Dazu zähle beispielsweise, sich „auffällig häufig oder auffällig häufig nur für kurze Dauer“ krank zu melden, häufig am „Beginn oder am Ende einer Woche“ krank zu sein, Einladungen zu Meldeterminen beim Arbeitsamt wegen Krankheit zu versäumen, nach einem Streit mit einem Sachbearbeiter im Jobcenter seine Abwesenheit anzukündigen oder am Ende des Urlaubs krank zu werden.

Auch bei den vorgelegten Arzt-Attesten sollen die Jobcenter genauer hinsehen, um sogenannte Gefälligkeits-Krankschreibungen aufzudecken. Beim Verdacht auf eine möglicherweise vorgeschobene Erkrankung sollen die Jobcenter dem Blatt zufolge den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) einschalten.

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58 Kommentare

 / 
  • JK
    Juergen K.

    Wenn man von denen untersucht wird,

     

    die Jahrzehnte lang die von Post, Bahn und Telekom

    -zwecks Aktienrendite-

     

    jetzt Jahrzehntelang die aus dem Öffentlichen Dienst

    -zwecks Kosten- und Schuldenabbau-

     

    mit 40 verrentet haben,

     

    ist doch alles in butter.

  • S
    @Siglinde

    Durch meine Tätigkeiten der Betreuung bestimmter Datenbanken von H4 Personen kamen folgende Personen mit Berufsbild zum Vorschein:

    Zahnärzte

    Rechtsanwälte

    Dozenten/Lehrer

    Pädagogen

    Techn. Zeichner

    Ingenieure

    Techniker

    Meister

    Dr. theoretische Mathematik und verschiedene andere Fakultäten

    und viele andere Berufe mehr. Manche wurden bei der Arge zeitbefristet angestellt.

    Manche Gemeinsamkeiten:

    das Alter

    aus der Betriebsrente entlassene

    Welche Bildung sollen diese Personen erhalten?

    Wann fangen Menschen an, den sogenannten 1. segregierten Arbeitsmarkt mit Wander-Leiharbeiteranbindung in Frage zu stellen?

    Der wichtigste Rohstoff der Bundesrepublik sind alle Bürger.

    Und genau gegen diesen richtet sich seit langem die gesamte Politik.

  • NG
    [Name Gelöscht]

    @Arne Babenhauserheide:

     

    Das stimmt nicht. Es handelt sich eben nicht nur um eine Verpflichtung der Krankenkassen, die Überprüfung kann ebenso durch die Arbeitgeber eingefordert werden:

     

    "Der Arbeitgeber kann verlangen, daß die Krankenkasse eine gutachtliche Stellungnahme des Medizinischen Dienstes zur Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit einholt."

     

    An die Stelle des Arbeitgebers tritt das Jobcenter bei Empfängern von Leistungen nach dem SGB II - siehe hierzu auch in § 56 SGB II:

     

    "Zweifelt die Agentur für Arbeit an der Arbeitsunfähigkeit der oder des erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, so gilt § 275 Abs. 1 Nr. 3b und Abs. 1a des Fünften Buches entsprechend."

     

    Die Agentur für Arbeit ist also ebenso wie jeder Arbeitgeber schon lange gesetzlich dazu berechtigt, eine entsprechende Überprüfung anzuordnen, das ist nichts Neues.

     

    Und um nichts anderes geht es doch auch, denn selbstverständlich werden die Jobcenter nicht anstelle eine Arztes die Überprüfung der Krankschreibung selbst vornehmen und wer den Artikel genau liest, wird auch keinen Hinweis darauf finden. Es heißt vielmehr:

     

    "Beim Verdacht auf eine möglicherweise vorgeschobene Erkrankung sollen die Jobcenter dem Blatt zufolge den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) einschalten."

     

    Alles, was hier passiert, ist, dass eine gesetzliche Regelung, die es schon lange gibt, offenbar zukünftig von den Jobcentern verstärkt genutzt werden soll. WENN es denn überhaupt so ist, denn bislang gibt es dazu keine genaueren Informationen als den zitierten Artikel der BILD-Zeitung. Aber alle Welt regt sich schon wieder fürchterlich über ungelegte Eier auf und unterstellt den Jobcentern rechtswidrige Praktiken, die in keinster Weise überhaupt zur Diskussion stehen(kopfschüttel).

  • WB
    Wolfgang Banse

    Bevor man immer auf die Menschen die Sozaltransferleistungen es abgesehen hat mit neueren schärferen Mitteln, was das Traen von Ärzte anbetrifft, sollte man zuerst einmal bei den Mitarbeitern der Jobcenter und den Agenturen für Arbeit schauen,ob dort alles rechtens ist.

    Beileibe nicht.

     

    Beispiel: Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin,wo eine dort tätige Mitarbeiterin Dreistadt einen dort angegliederten Menschen Arbeit,Bildung, Weiterbildung, Erstattung des Fahrtickets, Bewerbungskosten permanent verweigert.Dikattur,Hierarchie ,Diskriminierung,Stigmatisierung wird erleb-und erfahrbar.

     

    So wie nicht in Afghanistan alles gut ist,so ist auch nicht alles gut was die Jobcenter ,die agenturen für Arbeit anbelangt,siehe genanntes Beispiel Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg.

  • W
    Wolfgang

    Moderner Sozialfaschismus in Deutschland!

     

    Ungebrochene Fortsetzung nach 1945-2013- ?

     

    Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die "Jobcenter" stehen in einer ungebrochenen deutschen Tradition. Es handelt sich um eine modifiziert moderne Anpassung an die Kapital- und Verwertungsbedürfnisse der Privateigentümer von gesellschaftlichen (!) Produktionsmitteln.

     

    Der bundesdeutsche Beamten-Staat und seine Ministerien, Behörden und Einrichtungen, die bürgerlichen Lobby-Parteien (SPD/DGB-CDU/CSU-Kirche, FDP-Kleinbürger, Oliv-Nato-Bündnis-Grün, VS-NSU-BND etc.), die deutschen Bundesregierungen und Parlamentsmehrheiten, sie funktionieren ausschließlich im Interesse der deutschen Finanzbourgeoisie und (Erbschafts- und DAX-) Monopolbourgeoisie, der FDP-Kleinbürgerbourgeoisie und Aktionäre!

     

    Ein kapitalistisches System der (A)"Sozialen Marktwirtschaft" der deutschen Bourgeoisie und Aktionäre, deren 'Freiheit', 'Demokratie' und 'Menschenrechte' auf Ausbeutung und Dividende!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    @[Name Gelöscht]: In Ihrem Beitrag möchte ich hervorheben, dass Sie von einer Verpflichtung der *Krankenkassen* spricht.

     

    Die Arbeitsämter wollen das jetzt aber selbst machen, obwohl sie als Arbeitgeber eben kein Recht haben, an diese Daten zu kommen.

     

    Aber hey: Ablenken, ablenken. Am Besten jetzt die Diskussion darüber in alle Medien, damit die Infos zur Verflechtung von NSU und Verfassungsschutz untergehen.

  • IN
    Ihr NameSisa6161

    Es wird immer doller. Sind ALG II E. Andere Menschen, haben die andere Gesetze nach den sie Recht bekommen. Fehlt nur noch dass Die ALG II E. Buttons bekommen, die sie an Ihrer Kleidung befestigen müssen, damit der Arzt sofort weis diesen Mensch muss ich anders behandeln. Diese Zeiten hatten wir doch schon mal. Vielleicht ist das ganze auch nur eine verdeckte Einsparung von Sozialausgaben. Auf jeden Fall wird das ganze immer grasser. Leute wo soll das ganze denn Enden. In einer Neuordnung des GG.

    Denkt mal genau darüber nach. Wenn manche hier über sozialschmarotzer sprechen. Die liebe Leute gibt es in jeder Gruppe bei unseren sogenannten Eliten (Politiker) angefangen und bei der Putzfrau aufgehört. Der ohne Schuld ist werfe den ersten Stein.

  • B
    bubsi

    Frage: Kommt der ärztliche Hausbesuch mit Durchsuchungungsbeschluß. Sonst muß man NIEMANDEN in die Wohnung lassen (§13 GG)

    Dann warte ich noch auf die Reaktionen der Ärzteschaft, die sich bekanntermaßen ungerne für den Staat einspannen lassen.

    Und zu guter letzt wird mal wieder nur Geld verpulvert. Denn der zu erwartende Erfolg (Widersprüche u. Klage) steht in keinem Verhältnis zum finanziellen Aufwand. Aber die BfA hat ja gut gefüllte Kassen.

  • HK
    Hady Khalil

    Hilfe statt Strafe

    In einem Beitrag der letzten titel thesen tempramente wurde der US Psychater Alan Frances vorgestellt, der in einem Buch die Machenschaften der Pharmaindustrie mit Psychopharmaka anprangert und das neue Psychatriehandbuch DMS 5 . Er kritisiert ein ausufern der Erfindung neuer psychiscjher Krankheiten, die oft keine sind. 80 % der Psychopharmaka in dn USA werden von normalen Hausärzten verschrieben, mit durchschnittlich 7 Minuten Beratung. Ist jetzt im Jobcenter (nach 2 Wochen Praktikum in der Psychatrie?) nach Frau von der Leyen die Konsequenz daraus, den Ärzten zu misstrauen und stattdessen die Sachbearbeiter entscheiden zu lassen, ob jemand krank ist. oder SO TUT ALS OB. Ist das nicht die politische Verhaltensstrategie dieser Bundesregierung, zu tun, als ob? (Vielleicht sollten die Mitarbeiter der Jobcenter direkt von der Bundesregierung geschuld werden)

    HILFE statt Strafe. Vor einigen Wochen gab es eine Statistik, aus der hervorging das in Brandenburg fast genausoviel Geld für die Verwaltung im Jobcenter ausgegeben wird, wie für in Jobs (Billigjobs?) vermittelte Kunden. Die Kosten für die verwaltung sollen weiter steigen, um auch noch den letzten Arbeitsverweigerer, oder Billigjob(ausbildungs)arbeitsverweigerer dranzukriegen. Wir kriegen euch alle. Auch das einigen Wochen vom Obersten Chef, also Verwaltungschef unter der Aristrokratischen Führung der Arbeitsministerin von der Leyen (Tochter des Ministerpräsidenten Ernst Albrecht), der ankündigte, das man sich um die übrig gebliebenen Langzeitarbeitslose in besondere Weise kümmern wird. Definiert jetzt der Jobcentermitarbeiter, was Krankheit ist, was zum Beispiel eine psychische Störung ist, oder was es bedeutet, wenn jemand Therapieresissten ist, oder beurteilt jetzt der Jobcentermitarbeiter ob es Depressionen auslösen kann, wenn jemand vom Jobcenter zu möglicherweise unseriöser Arbeit gezwungen wird, oder, wie in Hamburg gezwungen wird in einer Fördermaßnahme wie ein Kind Kaufladen zu spielen. Der eine macht diese Maßnahme mit und freut sich, beschäftigt zu sein (kaum zu Glauben) viele fühlen sich zu tiefst gedemütigt. Hilfe sieht anders aus. Stattdess nach Frau en könnte man tatsächliche Angebote machen. Ja, schon klar, kostet Geld. Wird gebraucht zur Schuldentilgung, damit soviel, wie möglich in Wundertüten und Luftbuchungen investiert werden kann, weil es kein neues Land mehr zu erobern gibt, das mehr Wachstum verspricht. Schuld sind jetzt die Arbeitslosen nicht, aber bezahlen, müssen sie halt dafür, das es nicht genug anständige Arbeit für alle gibt.

    Das das ein schwieriges Thema ist, in manchen Fällen zu bestimmen, ob jemand krank ist, oder nicht, das bestreite ich nicht, auch was Alan Frances über die USA sagt, begrüße ich. Hier gibt es auch solche fälle, hab ich selbst erlebt. Das ist aber ein allgemeingesellschaftliches Thema, wie man mit Krankheit und Gründen von Krankheit umgeht. Da verweise ich gern auf das tiefblickende Gespräch zwischen Julie Zeh und … Precht von gestern bei „Precht“

    Fazit: Noch mehr Gründe und im Verhältnis noch viel mehr Kosten und Mißtrauen auf allen Seiten. Man müßte ehrlicherweise dafür einen neuen Begriff erfinden, weil der herkömmliche heißt, so tun als ob: Sozialpolitik. Nur die CSU trägt das soziale in ihrem Namen. Bei der CDU ist doch das C damit gemeint?

  • D
    dio

    Wenn ein Bezieher von AlgII krank ist, dann ist er krank. Aus die Maus. Das Ganze riecht nach Wahlkampf und von der Leyen.

  • S
    Saftladen

    @ Dystopia:

     

    Daccor! "... bundesrepublikanische Feigenblatt Peter Schaar ..." Bei mir hat Schaar und haben Schaars Feigenblätter/innen meine Bitte um Aufdröseln und Schließen des Datenlecks pomfortionös versagt; mit gewissem Energie-Einsatz zum Begehen von Vorsatz, der Datenverschenkerei (Gesundheits- und Sozialdatenschutz) massiv noch weiter Vorschub zu leisten.

    Merkel macht alle zu ihren Hündchen - und die "alle" machen sich gern zum Hündchen oder zum Affen, je nachdem.

     

    Und durch die Hintertür wird die Schweigepflicht der ÄrztInnen gebrochen - und wenn es via Med. Dienst der Arbeits-/Sklaven-Ämter vollzogen wird. Ja, Vollzug ähnlich wie in der Nazizeit.

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    @Dystopia: Das ist ein guter Punkt. Nächste Woche kommt wohl offiziell raus, wie viele V-Leute von der NSU wussten. Da muss die CDU vorher noch schnell für Ablenkungsaufregung sorgen.

  • NW
    Nicht wehrlos!

    Ja sieht nach einer Sauerei aus. Es gibt die neue Jobvermittlungsoffensive, aber keine neuen Jobs. Da wird dann das Geld für die zusätzlichen Fallmanager_innen und die Überprüfungen von Krankschreibungen ausgegeben, und jährlich werden viele Millionen Euro an den Bund zurückgegeben, die für Weiterbildung und Umschulungs-Lehrgänge gedacht sind.

     

    So führt das Alg2-Regime dazu, dass das bestehende Recht nicht angewendet wird, sondern unterboten - zum Nachteil aller erwerbslosen.

     

    gegen diese Gesetze und ihre noch unfairere Auslegung durch Verordnungen und MitarbeiterInnen gibt es Proteste. Wie zuletzt in Bremen

    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/protest-gegen-hartz-iv-vor-bremer-jobcenter-9001168.php und am 28.02-2.03. - so auch nun wieder in Bremen am 30.04.-2.05.

    Schaut Euch um und macht mit, baut selbst was auf.

    Die Beratungsstellen sollten Begleitung zum Amtstermin anbieten. Nicht, weil ich nicht laufen kann, oder so große Angst habe, sondern damit es einen Zeugen gibt!!!

    Sie müssen nicht sofort alles unterschreiben und können in drei Tagen sich Beratung holen.

     

    Aber allein schon die Leistungsabteilung! Kotz!

    Wo hin soll nun die Wut gehen?!

  • NW
    Nicht wehrlos!

    Ja sieht nach einer Sauerei aus.

    Es gibt die neue Jobvermittlungsoffensive, aber keine neuen Jobs.

    Da wird dann das Geld für die zusätzlichen Fallmanager_innen und die Überprüfungen von Krankschreibungen ausgegeben, und jährlich werden viele Millionen Euro an den Bund zurückgegeben, die für Weiterbildung und Umschulungs-Lehrgänge gedacht sind.

     

    So führt das Alg2-Regime dazu, dass das bestehende Recht nicht angewendet wird, sondern unterboten - zum Nachteil aller erwerbslosen.

     

    gegen diese Gesetze und ihre noch unfairere Auslegung durch Verordnungen und MitarbeiterInnen gibt es Proteste. Wie zuletzt in Bremen

    http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/protest-gegen-hartz-iv-vor-bremer-jobcenter-9001168.php und am 28.02-2.03. - so auch nun wieder in Bremen am 30.04.-2.05.

    Schaut Euch um und macht mit, baut selbst was auf.

    Die Beratungsstellen sollten Begleitung zum Amtstermin anbieten. Nicht, weil ich nicht laufen kann, oder so große Angst habe, sondern damit es einen Zeugen gibt!!!

    Sie müssen nicht sofort alles unterschreiben und können in drei Tagen sich Beratung holen.

     

    Aber allein schon die Leistungsabteilung! Kotz!

    Wo hin soll nun die Wut gehen?!

  • NG
    [Name Gelöscht]

    Das ist jetzt aber nicht Euer Ernst, oder? Eine Meldung der BILD-Zeitung ist ja nun nicht gerade eine besonders vertrauenswürdige Quelle. Wird bei der TAZ nicht mehr selbst recherchiert?

     

    Unabhängig davon besteht bereits jetzt die gesetzlich geregelte Möglichkeit der Überprüfung von Krankschreibungen, und zwar NICHT nur bei Empfängern von Leistungen nach dem SGB II, sondern generell auch bei allen Arbeitnehmern:

     

    § 275 SGB V

     

    Die Krankenkassen sind in den gesetzlich bestimmten Fällen oder wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, verpflichtet,

     

    1. bei Erbringung von Leistungen, insbesondere zur Prüfung von Voraussetzungen, Art und Umfang der Leistung, sowie bei Auffälligkeiten zur Prüfung der ordnungsgemäßen Abrechnung,

     

    2. zur Einleitung von Leistungen zur Teilhabe, insbesondere zur Koordinierung der Leistungen und Zusammenarbeit der Rehabilitationsträger nach den §§ 10 bis 12 des Neunten Buches, im Benehmen mit dem behandelnden Arzt,

     

    3. bei Arbeitsunfähigkeit

    a)zur Sicherung des Behandlungserfolgs, insbesondere zur Einleitung von Maßnahmen der Leistungsträger für die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit, oder

    b)zur Beseitigung von Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit

     

    eine gutachtliche Stellungnahme des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (Medizinischer Dienst)einzuholen.

    Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit nach Absatz 1 Nr. 3 Buchstabe b sind insbesondere in Fällen anzunehmen, in denen

     

    a)Versicherte auffällig häufig oder auffällig häufig nur für kurze Dauer arbeitsunfähig sind oder der Beginn der Arbeitsunfähigkeit häufig auf einen Arbeitstag am Beginn oder am Ende einer Woche fällt oder

    b)die Arbeitsunfähigkeit von einem Arzt festgestellt worden ist, der durch die Häufigkeit der von ihm ausgestellten Bescheinigungen über Arbeitsunfähigkeit auffällig geworden ist.

     

    Die Prüfung hat unverzüglich nach Vorlage der ärztlichen Feststellung über die Arbeitsunfähigkeit zu erfolgen. Der Arbeitgeber kann verlangen, daß die Krankenkasse eine gutachtliche Stellungnahme des Medizinischen Dienstes zur Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit einholt. Die Krankenkasse kann von einer Beauftragung des Medizinischen Dienstes absehen, wenn sich die medizinischen Voraussetzungen der Arbeitsunfähigkeit eindeutig aus den der Krankenkasse vorliegenden ärztlichen Unterlagen ergeben.

     

    Also alles in allem nichts Neues. Von Menschen zweiter Klasse könnte allenfalls dann die Rede sein, wenn diese Regelungen ausschließlich auf den genannten Personenkreis Anwendung finden würden. Da dem nicht so ist, zeichnet sich schon ein anderes Bild. Und in der Praxis der Arbeitgeber ist es durchaus nicht unüblich, dass sich Arbeitnehmer unter den genannten Bedingungen (häufige Krankschreibung vor dem Wochenende etc.) die beschriebenen "Repressalien" wie die Untersuchung durch den amtsärztlichen oder medizinischen Dienst gefallen lassen müssen.

  • FF
    Fischers Fritze

    Haben wir nicht noch irgendwelche Autobahnen zu bauen?

  • H
    habnix

    Erstmal ist es toll, dass ein Gesetz gern nach einem vorbestraften Personalmanager genannt wird. Das die Betroffenen schon ausreichend mit Repressalien "verwöhnt" werden, ist auch bekannt. Nun soll es um die Facette "Blaumachen" erweitert werden. Glücklicherweise sind schon jetzt die Erfolgsaussichten bei Sozialgerichtsprozessen auf Seiten der SGB II Betroffenen. Da ergibt sich jetzt noch mehr Luft nach oben! Vielleicht soll das auch nur von den armen Steuerbetrügern ablenken. Wird Nürnberg jetzt das neue Stasi-Hauptquartier? Als Mensch 1. Klasse geboren, hat man hier nichts zu befürchten. Der Rest wird durch alle Gesetzesmühlen gedreht denn wir sind ja ein Rechtsstaat. Wirklich?

  • H
    HinzundKunz

    Ist da etwa schon ein "Sommerloch" in Sicht?

    Das könnte ja wirklich spannend werden. Das "Marburger Mafiabündnis" vs. eines der staatlichen Repressionsorgane, welches unteraschwellig die Kompetenz des mafiösen Bündnisses anzweifelt und sich mögliche Kontrolluntersuchungen durch einen staatlich bestellten Amtsarzt vorbehält. Der Unterhaltungswert auf den Gängen der Verwahranstalten dürfte so weiter zunehmen und die Jobs dieser lustig uniformierten Sicherheitskasper, welche sich oft nach vorn beugen müssen, um so ihre Schuhe überhaupt zu sehen, dürften damit weiterhin sicher sein. ;)

  • BG
    Bernd Goldammer

    Die deutsche Arbeitsagentur scheint sich vor nichts zu ekeln! Die verbale Einschlagrichtung dieses Propagandafeldzuges von Arbeitsagentur und der Zeitung mit hohen Buchstaben und unterirdischem IQ unter dem Motto: "Harz IV Empfänger sind nur zu faul zum Arbeiten". Dazu nicken die dümmsten Köpfe unseres Landes. Wahrhaftigkeit sieht anders aus. Angesichts statistisch erwiesener niedriger Lebenserwartung von Harz IV Empfängern und deren extrem hohen Suizidraten macht sich die Arbeitsagentur höchstselbst zur Dreckschleuder gegen ihre eigenen Kunden. Sie tut das wider besseres Wissen. Millionen Arbeitssuchende wünschen sich einen Job. Von ganzem Herzen. Dabei muss aber mehr als ein Sklavenlohn herauskommen. Sie wollen die Menschenwürde und lebendige Demokratie spüren. Stattdessen werden besagte Opfer unter Generalverdacht gestellt. Zielrichtung solcher Propagandafeldzüge ist es sicher auch die Angst vor Arbeitslosigkeit am Kochen zu halten. Arbeitnehmer sollen sich immer mehr gefallen lassen müssen um nicht in die Mühlen dieser einzigartigen Perversion zu gelangen.

  • I
    ilmtalkelly

    @ Sieglinde,

     

    gute Ansätze, Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Das will unsere Regierung leider nicht, denn der Prekär-Sektor ist für die Verbreitung von Angst unter den abhängig Beschäftigten unabdingbar und suggeriert zudem allen, die nicht von Alg II betroffen sind, sie wären für die Gesellschaft wertvoller.

     

    Die narzisstische Gesellschaft macht´s möglich. Ich empfehle das gleichnahmige Buch von H.J. Maaz.

  • P
    P.Haller

    Wieso brauchen H4-Empfänger überhaupt nen Arzt ? Jetzt wurde doch schon clevererweise die Kohle so zusammengestrichen, dass nix zum Saufen und zum Qualmen übrigbleibt, und da werden die immer noch krank ?

    Ich glaub, dass da irgendwo ein Systemfehler im Ganzen steckt, oder wie sehen Sie das, Herr Hartz ?

  • DV
    draus vom Walde

    ICH BIN VERDUTZT!!!!!

    Haben die Taz-Kommentarspalten-Trolle heute Urlaub??? Wo bleiben denn die rechtsnationalen, Hirnstumpfen und Klassistischen Kommentare, die sonst die Taz-Kommentarspalten vollmüllen?

    Zum Artikel: Tatsächlich eine absolute unverschämtheit. Gibt es denn plötzlich so viele neue Arbeitsplätze, dass jeder drangsalierte Hart-IV empfänger verzweifelt an der Arbeitsfront benötigt wird? Nein? Was haben die Sachbearbeiter dann für ein Problem, wenn jemand - angenommen er oder sie machen tatsächlich blau - ihren "Urlaub" verlängern?

    Erstens ist es unverschämt, den Arbeitslosen äKrankheit vorzutäuschen zu unterstellen, zweitens, so what wenn es so wäre? Ist doch eine Frechheit, dass man als Arbeitsloser "Uraub" beantragen muss, was schert es die Sachbearbeiter, wenn man diesen verlängert, wird sonst der Konkurenz-pool für Leiharbeitsfirmen ausgedünnt?

  • S
    sieglinde

    HarzIV-Empfänger brauchen Bildung, Bildung, Bildung

    und praktische Fähigkeiten, praktische Fähigkeiten

    die Geld Wert sind!!

     

    Es kommt auf Inhalte an und weniger auf die Verpackung.

    Bewerbungsschreiben ansprechend verfassen zu können,

    sind vielleicht 5% der Qualifikation, die die Leute

    wirklich brauchen!

    95% der Qualifikation muss aber das Beherrschen

    von Professionsfeldern ausmachen, die gutes

    Geld Wert sind, das auch möglichst viel Steuergeld

    wieder hereinkommt.

    Der Behördenapparat funktioniert so dermaßen mies,

    dass man sich fragt ob viel Paukbildung bei

    deren Entscheidungsstrukturen wirklich geholfen hat.

    Mir scheint, man möchte die HarzIV-Empfänger

    nur als Billliglohnsklaven und Schmarotzer halten,

    ihnen aber die höheren Weihen verwehren und weidlich

    die Abhängigkeit sadistisch auskosten!

     

    Die Bildungsvielfalt und die Bildungsmethoden

    sollten nach Lernvorlieben der HarzIV-Empfänger

    angepasst werden. Prinzipiell soll auch das Niveau

    bis nach ganz oben reichen.

    Denn es wird falsch sortierte Menschen geben

    mit Träumen, Begabungen, die erst Mut und

    Energie hinzugewinnen müssen.

    Wir brauchen keine GutsherrInnen und

    Almosenspender in den Sozialämtern und Arbeitsagenturen, sondern PersönlichkeitsentwicklerInnen.

     

    Wenn Leute nicht arbeiten wollen, sie dennoch

    einen Unternehmer aufschwatzen zu wollen,

    ist frevelhaft. Denn dieser wird derartig geplagt

    sich andere Wege zur Arbeitspotentialerschließung

    suchen. Wer es mittelfristig nicht vermag Zwang durch intrinsische Motivation zu ersetzen,

    hat als Persönlichkeitsentwickler versagt

    und erfragt nicht warum die Abwehrhaltung so groß ist.

    Auch HarzIV-Empfänger sollten sich ihren

    zukünftigen Beruf frei wählen dürfen. Nur sollen sie überhaupt einen Beruf ausüben!

     

    Fazit: Das Beispiel zeigt, wie schlecht hierzulande Personen niedriger Einkommen

    veredelt werden.

    Der Fokus Niedrigsteinkommen bei HarzIV-Empfängern,

    Geringzusatzqualifikationen und Etikettebildung

    betont die Einfältigkeit und Förderungsunfähigkeit

    des Personals. Abgerundet wird der schlechte

    Eindruck indem nun vollends herabgewirtschaftetes

    Humankapital mit "Rüschendekoration" auf dem

    Arbeitsmarkt händeringend ausgestellt und vorgeführt wird und um Erbarmen gezetert wird.

    Dumm und menschenfeindlich!

    Dem Staat schadet ein Heer von Niedrigslohnempfängern mit staatlicher Zuzahlung,

    weil die Steuerzahlungsbasis dadurch dünner und

    undemokratischer wird und die Folgekosten nicht

    abreißen. Ohne Innovationen in der Bildung,

    keine Wohlstandssicherheit.

    Damit mehr Arbeitsplätze in Gesundheit, Pflege

    auf vertretbaren Lohnniveau entstehen, müssen die

    Kassen und die Bezahlsysteme der Krankenhäuser

    entschlackt werden und zu große Kapitalklüfte

    abgebaut werden! Die Zahl der Arbeitslosen in

    Deutschland ließe sich damit ingesamt noch einmal

    um ein 25% abbauen ohne das der Staat lebenslang

    Zubutterer wird.

  • R
    reblek

    Niemand ist "Hartz-IV-Empfänger", es gibt ausschließlich Bezieher(innen) von Arbeitslosengeld II. Dass die taz die Geschmacklosigkeit mitmacht, ein "Sozial"gesetz nach einem verurteilten Straftäter zu bezeichnen, lässt darauf auf Gedankenlosigkeit schließen. Und mir der werden die größten Torheiten begangen.

  • JK
    Juergen K.

    Will man die Ärzte dazu bekommen, Hartzer nicht mehr zu behandeln ?

  • JK
    Juergen K.

    Und ?!

     

    Die Gesunden: Bekommen die 3 Millionen einen Job ?

    Und die gesunden ALG Ier : Die denn wenigstens ?

  • W
    Wüstenratte

    Der, der hier zum Arzt gehört ist der, der sich diesen Hirnfug "ausgedacht" hat. Ich plädiere für "Geschlossene". Damit schaffen sich die "hochqualifizieten" Angestellten der ARGEn nur selbst neue "Aufgaben" , mit denen sie dann ihre "Notwendigkeit" beweisen wollen. So ist es dann kein Wunder, wenn es dann heißt: "Sachbearbeiter, ich weiß wo du wohnst und wo dein Auto parkt!". Nebenbei man sollte bei den "Sachbearbeitern" anfangen, wieviele Termine fallen wegen Unpäßlichkeit der SBs aus??

  • C
    CJB

    Daß es offene Rechtsbrüche, begangen durch die Schergen der "Jobcenter", massenhaft gibt im Bereich des SGB II, dürfte dem, der Augen und Ohren hat, bekannt sein. Daß nun aber Schergen, denen nicht nur alles Menschliche fremd ist, denen Recht und Gesetz und Menschenrechte am ... vorbei gehen, sich auch noch mehr Kompetenz in medizinischen Dingen anmaßen sollen, schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht.

     

    Merke: für die Krankschreibung (AU) gibt es im Gesetz bereits ausreichende Regelungen. Die "Bundesagentur" dürfte, mit Ironie gesprochen, nicht die zuständige Instanz sein, um neue gesetzliche Bestimmungen erlassen zu dürfen.

     

    Mehr dazu hier: http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-jobcenter-sollen-kranke-verfolgen-9001373.php

  • D
    Detlev

    Solange Jobcenter ihre 'Kunden' mobben, können sie noch wenigstens zu den Ärtzten gehen und dort aus der Schusslinie geholt werden. Wenn man bedenkt, wie häufig Hartz-Fälle vor den Sozialgerichten verhandelt werden und wie häufig die 'Kunden' dann recht bekommen, dann muss das Jobcenter wohl neue Methoden ersinnen, um die Leute in den Suicid oder die Berufsunfähigkeit, oder eben die Zeitarbeitsmühle zu zwängen. Ich hoffe, dass diese Nummer gestoppt wird - im Zweifel: Wie immer, vor Gericht.

  • S
    Stöz

    Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Einjeder wehrt sich auf seine Art. Wer behandelt wird wie Mist-, der muss sich schon was einfallen lassen. Vernünftige Arbeitsangebote heißt auch weniger Arztbesuche.Man will nicht glauben,dass das System krank ist, will aber glauben,dass die Systemgeschädigten nicht krank sind. Auch Sklaven brauchen einen Arzt.

  • L
    Lena

    Die Bundesregierung sollte endlich die SteuerhinterzieherInnen verfolgen, die ständig viele Milliarden Euro hinterziehen!

     

    Das würde auch die real sehr hohe, durch Zahlentricks verschleierte Arbeitslosigkeit etwas reduzieren, da viele SteuerfahnderInnen eingestellt werden müssten.

     

    Anstatt systematisch arme krank geschriebene Hartz-IV-Betroffene zu drangsalieren, wäre das mal eine sinnvolle Maßnahme, um den Bundes - Haushalt merklich aufzubessern !

     

     

    Letztlich soll den Leuten. die über ein Jahr lang keine Arbeit finden können und die von einem Arzt/einer Ärztin krank geschrieben worden sind (= Fachmann bzw. Fachfrau !) wieder mal flächendeckend Geld vom nicht existenzsichernden Hartz-IV-Satz weggestrichen werden. Darum geht es doch wieder.

     

    Was sagt die "Opposition" im Bundestag dazu?

     

    Achso, vergessen: SPD und Grüne haben diese asozialen Hartz-IV und Agenda 2010 -Gesetze ja selbst eingeführt.

     

    Es gibt ja nur noch die Linkspartei als einzige oppositionelle Partei. Was sagen die dazu, dass kranke Hartz-IV-Betroffene von Staats wegen noch mehr schikaniert werden sollen und das fachliche Urteil von Ärzten durch das Jobcenter systematisch angezweifelt wird?

     

     

     

     

    "Hartz-IV-Empfänger, die häufiger krank sind, müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge auf schärfere Kontrollen der Jobcenter gefasst machen."

  • D
    Dystopia

    Welche Daten werden seitens Behörden gespeichert?

    Wäre da das bundesrepublikanische Feigenblatt Peter Schaar nicht aufgefordert!

  • D
    Dystopia

    Ist die Prügelstrafe etwa wieder in? Renaissance des Topf&Söhne Verfahren?

    Ist doch klar. Sobald bestimmte rechtslastige Themenkreise angefasst werden, kommt die Hofschranze mit ihren Hofberichterstatter um ja von wichtigen Themen abzulenken. Der christliche Zeitungs/Journalistenverband. Brrr

    Viele haben Zeit den Dreck den die Regierung anzettelt in Blogs und Foren zu nennen.

    Das gerade der MDK bei denen doch die alten blond-blauäugigen Rentner arbeiten, also auch die die Kastrationen bis in die 80er begleiteten, neue Gutachten anfertigen wollen....peinlich eher strafbewährt wie etliche Fakten belegen.

    Arbeitsstunden können besser vernichtet werden. Die arme Justiz.

    "Eure Armut kotzt uns an"

    http://www.heise.de/tp/artikel/38/38726/1.html

  • U
    Unterbelichtet

    Wenn sog. "Sachbearbeiter" Zweifel am der Arbeitsunfaehigkeit haben WOLLEN, werden sie diese auch "begruenden" koennen in ihrem Omnipotenzwahn und -beduerfnis. Nichts werden sie lieber tun, als die verhasste Kompetenz von Aerzten anzuzweifeln. Das ist ja alles nicht neu, frueher nannte man diese Figuren "Vertrauensaerzte", heute reicht es schon, "Sachbearbeiter" zu sein. Wie es so schoen heisst, "der Hund pinkelt dem Herrchen ans Bein". Da zumal bei fast jeder Arbeitsunfaehigkeits-Feststellung auch ernstzunehmende psychische Gruende eine wesentliche Rolle spielen, ist die Abwaegung des Fuer und Wider eine diffizile, oft heikle und verantwortungsvolle AERZTLICHE Handlung und gehoert nicht in die Haende von Moechtegern-Entscheidern, die das dann mal einfach in Frage stellen zu koennen meinen, nach simplifizierenden "Richtlinien". Zudem soll wohl der Anschein erweckt werden, dass Aerzte immer mehr fahrlaessig und kumpanenhaft den Krankschreibungswuenschen ihrer Patienten nachgeben. Das ist tendenzioese Politik und billige Polemik - wenn die Welt so einfach waere, brauchte man wirklich nur noch "Sachbearbeiter".

  • H
    Hans

    @anonyma:

    Ich weiß es hört sich weltfremd an, doch ALG-II-EmpfängerInnen sollten sich immer über Ihre Rechte informieren und nach Möglichkeit nicht alleine zu Gesprächen mit FallmanagerInnen gehen.

     

    Ich empfehle für Hilfe die vielen Hartz-IV-Foren.

     

    "Was heißt wollen, das ist für manche längst Tagesordnung - Atteste nicht anzuerkennen, oder Dokumente vor den Augen der Empfänger zu zereissen. Maßnahmenträger die Teilnehmner damit drohen Maßnahmen abzubrechen und dem Jobcenter entsprechende Meldungen zu machen und mit weiterführenden Konsequenzen drohen - und lustig etwas zusammen erfinden an Bewertungen und Hilfsangeboten fern von der realen Arbeitswelt. "

     

    Es ist mühsälig sich gegen unrechtes Verhalten der leider meist nicht ausreichend ausgebildeten Jobcenter-Angestellten, doch es muss sein.

  • S
    sarko

    Was ist los ? Können die Job Center den Verleihfirmen nicht mehr ausreichend Frischfleisch zutreiben ? Liegen sie zurück bei der Planerfüllung , weil sie nicht mehr genug Leistungen kürzen ? Sind die staatlich bestellten Arbeitslosenkujonierer frustriert , weil ihnen zu viele mit Kranken"schein" ein schnippchen schlagen ?

  • K
    Kontrolleur

    @Tired,

     

    Menno, sind Sie aber naiv!

    Was meinen Sie was da in so manchen Arztpraxen abläuft?!

    Ärzte sind doch auch nur Unternehmer und verschreiben gerne (teure) Medikamente, die niemanden etwas nützen, außer ihrer Klientel.

    Viele Arzte machen gerne teuere, sinnlose Untersuchungen, OPs, etc...

    Viele Ärzte schauen nicht einmal nach, ob die Versichertenkarte dem Patienten gehört, noch nie etwas davon gehört?!

    Wachen Sie doch mal auf!!!

    Kopfschüttel!

  • HM
    harzkäse mit löchern

    wer heut enoch davon ausgeht, dass die 'behandlung' seitens der jobcenter mitsamt ihren 'massreglungs-disziplinierungen`und 'massnahmen', die in den überwiegenden fällen nur den nutzniessenden betrieben, vereinen und gemeinnützigen organisationen und ihren bediensteten im sogenannten 3. sektor zu gute kommt, nicht dafür sorgt, dass viele davon betroffenen menschen tatsächlich ob der psychoszialen tortur, die teilweise von den jobcentern ausgeübt wird, krank werden, der vergisst, dass in deutschland etwas von amts wegen getan wird, das zur neuen kaste der prekarianer führt, die mit 'freiwilliger zwangsarbeit' unter der androhung mit dem hunger durch 'abzüge in der leistung' erzwungen wird, der versteht nicht ganz, was es mit der verantwortung angesichts der 30er jahre und ihrer lehren für heute auf sich haben müsste.

  • I
    ilmtalkelly

    Sanktionen nach §31a SGB II sind verfassungswidrig.

     

    Das Urteil aus Karlsruhe scheint niemanden zu interessieren.

     

    http://www.onlinezeitung24.de/article/4439

  • JK
    Jörg Krauß

    Da hat der Wahnsinn doch Methode. Diese Arbeitsmarktpolitik steht wohl nicht im Verdacht, aus gesunden Menschen auf längere Sicht Kranke zu generieren. Und wenn die Jobcenter den Ärzten nicht trauen, ich trau den Jobcentern nicht. So bleibts weiter schön im täglichen Leben.

  • C
    Chroniker

    Aha, Reiseinfekte am Urlaubsende sind verdächtig, ebenso Magenschmerzen nach Streit mit dem Sachbearbeiter. Als Betroffener (der sich jedoch immer trotzdem zur Arbeit bzw.zum Jobcenter geschleppt hat) habe ich erfahren, wie schwer sich Hausärzte damit tun, bestimmte immunologische bzw. endokrinologische Erkrankungen zu diagnostizieren und somit die Beschwerden Ernst zu nehmen. Woher wollen Jobcenter bzw. MDK plötzlich die Experten nehmen, wenn unsereins ca. 1 Jahr auf einen Facharzttermin wartet?

    Und dem Kontrolleur nicht zu öffnen bzw. nicht ans Telefon zu gehen zeugt doch wohl eher von der Ernsthaftigkeit der Erkrankung.

  • B
    boateng

    Es wurde auch Zeit, dass durch weiteres schüren von Sozialneid die unsägliche Debatte über Steuerhinterziehungen und das schlechte Image der Banken aus dem Fokus gerät.

  • W
    wernero

    Dieser Sch... muss endlich aufhören. Die Bundesregierung sägt ja bereits an der Prozesskostenhilfe für Arme, nun diese neue Nummer, die offensichtlich darauf abzielt, den gängigen Ressentiments Vorschub zu leisten, dass "die ja eh nicht abeiten" wollen. Nächste Woche: Reaktion der Ärzte, Zurückweisen des zusätzlichen unbezahlten Arbeitsaufwands. Ist ja vorprogrammiert.

     

    Wieso macht sich nie jemand Gedanken über den Aufwand, der hier von Steuergeldern betrieben wird, nur um Leute zu stigmatisieren? Wieviel Personalkosten im Jobcenter gehen für Überwachung und Schikane drauf, was kosten die unzähligen verlorenen Prozesse den Steuerzahler, und in welchem Verhältnis steht dazu das Geld, das tatsächlich bei Bedürftigen ankommt?

  • E
    egal

    auch wenn man arbeitslos ist hat man pünktlich arbeitslos zu sein und nicht blau zu machen.

  • I
    Irene

    Mir fehlen die Worte zu diesem unverschämten Generalverdacht gegen ALGII-Empfänger und Ärzte.

    Kann die BA eine solche "interne Weisung" ohne Rücksprache mit der Regierung erlassen? Ich finde nichts darüber, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

  • N
    Neo

    anmerkung: am 2.10.2012 wurde auf dem deutsch-französischen kulturkanal arte die zweiteilige Wirtschaftsdokumentation "Der Grosse Reibach un Der Tanz der Geier" gezeigt. Wir werden nie Repressalien niemals vergessen.

     

    Neo, die Unbestechlichen

  • H
    Horsti

    Kranksein ist im Turbokapitalismus nicht vorgesehen. Deswegen steigt auch die Burnoutrate rasant an.

  • C
    Corvin

    Die Jobcenter werden wie Profitcenter geführt. Die Mitarbeiter dort haben oftmals nur befristete Verträge und befinden sich mit den Vorgaben, so wenig wie möglich auszugeben bzw. zu bewilligen und so restriktiv wie möglich zu handeln, unter erheblichem Druck. Kommen die Mitarbeiter dem Druck nicht nach, werden einfach die Arbeitsverträge nicht verlängert. Und auf der anderen Seite des Tisches möchte dort sicherlich niemand gerne Platz nehmen. Erschreckend, wie die Politik die unteren gesellschaftlichen Gruppen gegeneinander ausspielt.

  • N
    Normalo

    Die Überschrift "Jobcenter trauen HARTZ IV-EMPFÄNGERN nicht" würde den Sachverhalt wohl um Einiges treffender beschreiben.

     

    Aber das würde den Finger dann doch allzu sehr in die gern kleingeredete offene Wunde legen - nämlich dass das Misstrauen der Jobcenter in erschreckend vielen Fällen völlig gerechtfertigt ist. Noch mehr aber wäre es eine verpasste Gelegenheit, mal wieder die Ärzte ebenso polemisch und pauschal in die Schmuddelecke zu stellen, wie man sich das von der eigenen Klientel stets verbittet. Und solch eine Gelegenheit auslassen, rückt einen ja fast schon in die Nähe der FDP...

    Insofern: Super, taz! Mal wieder das Klischee von der einseitig geifernden linken Propagandazeitung plansollgemäß erfüllt und jede Assoziation mit objektiver Berichterstattung großzügig umschifft. Weiter so!

     

    Nur eine kleine kritische Bemerkung: Es gibt auch Ärzte, die die taz lesen. Und die Schnittmenge, zwischen diesen und den Ausstellern von Gefälligkeits-Krankenscheinen an Hartz IV-Empfänger, die kein Geld bringen und daher mehr ein Akt falsch verstandener Solidarität sein dürften als eine rücksichtslose Form des Geldverdienens, ist wahrscheinlich nicht unbeträchtlich. Also bitte auch mal - getreu dem Mark-Wort - "an die Leser denken"! ;-)

  • H
    Hans

    Oh Man,

    das ist so ein dummer populistischer Sch***.

    Wie sollen die das machen? Haben die Mitarbeiter, fernab generell fehlender Zeit und Kompetenzen jetzt noch pseudo-Medizin auf dem Plan?

     

    Da gibt es so ein einfaches Instrument. Wenn Zweifel bestehen gibt es immer noch Amtsärzte. Wenn man nun 10% der ALG-II-Empfänger zum Amtsarzt schickt erreicht man das Gleiche, wie bei den Sozialgerichten.

     

    Aber auch klar, wieso sowas zuerst in der BLÖD-Zeitung auftaucht.

    Ich würde mir jetzt ein wenig mehr Hintergrund/recherche wünschen...

  • T
    Tired

    Mal wieder die übliche Stimmungsmache gegen die Schwächsten unserer Gesellschaft, die gleich noch auf ihre Ärzte übertragen wird:

     

    Fakt ist: Ein Arzt hat genaue Vorgaben, wann er jemanden krank schreiben darf und wann nicht. Eine genaue Prüfung von Krankschreibungen durch die Jobcenter scheidet wegen der ärztlichen Schweigepflicht aus und eine Auskunftspflicht des Hartz 4 - Empfängers dürfte schon aus Gründen des Persönlichkeitsrechts hoffentlich sofort wieder kassiert werden.

     

    Den Ärzten jetzt "Kumpanei" mit arbeitslosen Patienten zu unterstellen, zeigt, wie weit sich die Jobcenter und die Befürworter der "Hartz 4 - Politik" bereits vom Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung entfernt haben: Sie nutzen jede Möglichkeit, von ihrem eigenen grandiosen Versagen abzulenken, indem sie die Schuld bei Anderen suchen, was natürlich auch kein gutes Bild auf ihr Demokratieverständnis wirft.

     

    Da trifft wohl am Besten zu, was Matthias Richling in Anspielung auf Edmund Stoiber einmal gesagt hat: "Wir brauchen die Demokratie, um an die Macht zu kommen, um an der Macht zu bleiben, brauchen wir sie nicht".

     

    Vielleicht soll diese Stimmungsmache ja auch erreichen, daß Ärzte keine Hartz 4 - Empfänger mehr behandeln oder sie wegschicken. - Dann gäbe es wirklich keine Krankschreibungen mehr.

     

    Seit das Gegenmodell zur freien Herrschaft von Gier und Machthunger (aka. "soziale Marktwirtschaft"), der Sozialismus nicht mehr real existiert, fallen immer mehr Schranken und die hässliche Fratze des Kapitalismus zeigt ihr Gesicht.

     

    Schade, daß es keine Bewegung gibt, die derzeit stark genug ist, dem gegenzusteuern. So wird es wohl auf den nächsten "Adolf" rauslaufen und das Ausland wird diesmal nicht mehr so blöd sein, den Deutschen hinterher die Hand zu reichen....

  • K
    Kontrolleur

    Na endlich machen die Jobcenter vernünftige Vorschläge, denn es gibt genug Drückeberger unter den Arbeitslosen, die sich gerne auf Kosten der Steuerzahler eine Krankmeldung bei einem Arzt ihres Vertrauens holen, um sich dann auf dem Sofa auszuruhen...

  • A
    anonyma

    Was heißt wollen, das ist für manche längst Tagesordnung - Atteste nicht anzuerkennen, oder Dokumente vor den Augen der Empfänger zu zereissen. Maßnahmenträger die Teilnehmner damit drohen Maßnahmen abzubrechen und dem Jobcenter entsprechende Meldungen zu machen und mit weiterführenden Konsequenzen drohen - und lustig etwas zusammen erfinden an Bewertungen und Hilfsangeboten fern von der realen Arbeitswelt.

    Jeder Tag Krankheit heißt für manchen Kursteilnehmer(diese sind im übrigen nicht arbeitslos, laut Statistik) und 1€-jober kein Bezug!

     

    Nachrichten frisch von der Straße und in Erinnerung an die soziale Marktwirtschaft....

     

    Aber bitte nicht vergessen: "Die wollen das so!"

  • G
    grim

    Dreist. Es hat schon seinen Grund, warum Ärzte und nicht Sachbearbeiter Atteste ausstellen und über Arbeitsfähigkeit entscheiden. Gefälligkeit zu unterstellen ist eine wirklich dreiste Kompetenzüberschreitung. Was kommt als nächstes? Vielleicht, dass das Amt/der Arbeitgeber Diagnosen wissen möchte (Schweigepflicht adee)?

  • H
    heinzl

    Leider ist das Misstrauen in Einzelfällen begründet. In Kollegenkreisen werden solche Wellness-Ärzte als "Doc Holliday" bezeichnet. Allerdings schiebt man den Schwarzen Peter jetzt einfach zu den Ärzten. Welcher langjährige Hausarzt verweigert denn schon einen "gelben Zettel"? Wenn ich eine Grippe habe, nerve ich doch nicht den Doc und huste ihn noch fröhlich an. Ich hole mir den Zettel an der Rezeption ab. Zwangsläufig führt das zu Missbrauch, aber soll sich jeder Arzt jetzt als Konfliktschlichter versuchen?

  • W
    wauz

    Warum nicht gleich ins Arbeitslager?

     

    Mit solchen Einrichtungen haben wir doch seit ca. 1750 gute Erfahrungen gemacht. Wir haben sogar noch einige lebende Fachleute, die wissen, wie man das ganz konsequent durchzieht. Nach einem halben Jahr Anstalt sind die meisten dann soweit, über Randstad und Trenkwalder als Freigänger zu arbeiten und so mitzuhelfen, das Staatsdefizit zu verringern.

     

    Sollte man sich doch entschließen können, den Menschen helfen zu wollen, dann wären ärztliche Untersuchungen durchaus ein guter Anfang. Dabei würde man schnell feststellen, dass der allergrößte Teil der "Drückeberger" schlicht und einfach völlig fertig sind.

    Hatz IV macht krank. An Leib und Seele. Das wird durch noch mehr Misstrauen und noch mehr Druck nicht besser.

    Nebenbei: wer Leistungen kürzt, erreicht alles mögliche, nur nicht die Arbeitsfähigkeit und somit die Jobchancen der Betroffenen.

    Die Hartz-Politik ist einfach am Ende.

  • R
    Reichsarzt

    Sozial ist, was Arbeit schafft!

     

    Nach dem ich unzählige Jahre im Abseits der Gesellschaft verbrachte, wird es mir zum Glück wieder gestattet, dass deutsche Volk auf seine Reinheit, Ehrlichkeit und Treue zu überprüfen :-) Ehre-Treue-Vaterland, es lebe die/der Wirtschaftsführ... und die cayman Inseln!!!

  • FU
    Frank Und Frei

    Mensch zweiter Klasse?

     

    Auf Hartzer (allein dieses Wort!) darf herumgeprügelt werden, was das Zeug hält! Wenn mich ein Arzt krankschreibt, bin ich ja wohl krank - oder hat der Arbeitsberater (der immer noch nicht weiß, wie mein Berufsbild aussieht und mir völlig dumme Arbeitsangebote zuschickt...) nebenbei noch Medizin studiert und ist in der Lage, eine Ferndiagnose abzugeben? Immer krank bei Terminen? Könnte daran liegen, daß ich als Arbeitsloser kein Geld habe, zum Arzt zu gehen und ich auf die "Selbstheilungskräfte" meines Körpers vertraue... wenn Bewerbungskurse anfallen, muß ich dann doch in die Praxis!