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Kolumne NüchternDie Angst und der Griff zum Glas

Daniel Schreiber
Kolumne
von Daniel Schreiber

Trinken ist der einzige voll anerkannte Stressbewältiger. Und seien wir ehrlich: Im Elfenbeinturm riecht es doch nach Supermarkt-Cabernet.

Was da schon wieder rumsteht ... Bild: ap

N eulich im Fitnessstudio, als ich mich auf dem Laufband einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch zu nähern schien, schallte plötzlich David Guettas Dance-Song „Play hard“ aus meinen Kopfhörern, Teil einer ziemlich peinlichen Playlist, die ich beim Joggen höre. It always does the trick. Nichts ist schöner als ein Runner’s High.

Der Song, ich weiß nicht, warum es mir nicht schon vorher aufgefallen ist, stellt mit seinem eingängige Refrain „We work hard, we play hard, keep partying like it’s your job“ im Grunde so etwas wie die Proletenpop gewordene Essenz des bürgerlichen Trinkens dar: Wir arbeiten viel, um genauso viel feiern zu können.

Tagsüber Ärger im Büro und abends Rotwein. Die Woche über kann man ran, Freitagabend schon winkt der nächste Absturz.

Lieblingsdenkfigur der Kulturkritik: Hygienefantasie

Eine der Lieblingsdenkfiguren der Kulturkritik, wenn es um Alkohol geht, ist die der Hygienefantasie. Philosophen wie Robert Pfaller haben eine ganze Karriere darauf aufgebaut, das Schreckensbild einer Gesellschaft zu entwerfen, in der man das Trinken den Restriktionen der Gesundheitspolitik unterwerfen möchte, nur um das Hamsterrad aus Arbeit und Konsum noch reibungsloser surren zu lassen.

Auch Kritikerinnen wie Ursula März überschreiben ihre Texte gern mit Bonmots wie „Kein Wein ist auch keine Lösung“ und beklagen die Genuss- und Erlebnisarmut unserer angeblichen Spaßgesellschaft.

DANIEL SCHREIBER

lebt in Berlin und schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Er ist Autor der Biografie „Susan Sontag. Geist und Glamour“.

Dem guten Leben, so der Befund aus dem nach Supermarkt-Cabernet riechenden Elfenbeinturm, würde heute von neoliberalen Produktivitäts- und Selbstoptimierungsfantasien der Krieg erklärt. Wohl bekomm’s.

Das Grundproblem dieser Argumentation ist natürlich, dass sie nicht bei der Realität ansetzt, sondern beim Wunsch – dem Wunsch, durchs Trinken und Sich-gehen-Lassen eine bessere Welt zu erschaffen oder zumindest zu einer Welt zurückzufinden, in der der bürgerliche Überlebenskampf noch nicht ganz so hart schien wie heute.

Eine Welt, in der Zeitungsredaktionen und Universitätslehrstühle noch als sichere Arbeitgeber galten, in der es noch klar voneinander abgegrenzte soziale Schichten gab und Damen noch Damen sein durften.

In der Realität ist das Trinken zur einzigen vollumfänglich anerkannten Abschaltstrategie der Stressgesellschaft unserer Tage geworden. Als solche wird es uns rituell vorgelebt und aufs Bitterste verteidigt.

Stress und Alkohol gehen Hand in Hand

Ob in Kleinstadtdiskos, in gebildeten Berliner Altbauwohnungen oder den Manager-Etagen mit ihren Champagnerkisten und Escort-Flotten: Stress und Alkoholkonsum gehen Hand in Hand. Je länger unsere Arbeitszeiten werden, desto mehr verspricht Alkohol nicht nur eine Auszeit.

Er wird zunehmend auch zum quasinatürlichen Weg, sich diese Auszeit zu nehmen, und manchmal sogar zum selbst erklärenden Grund dafür. Einen verkaterten Kollegen fasst man mit Samthandschuhen an.

Ich persönlich finde es verständlich, wenn man auf berufliche und finanzielle Ängste, auf wachsende soziale Ungleichheit und Befürchtungen des sozialen Scheiterns mit dem gelegentlichen Griff zum Glas reagiert, um wenigstens für einen Abend Ruhe davor zu haben. Problematisch wird dieser Griff nur, wenn er wie für viele von uns zur Gewohnheit wird.

Alkohol ist eine äußerst effektive Selbstmedikation gegen Ängste – bis sie eben nicht mehr funktioniert. Für mich selbst hat, wie in meinem Work-out-Lied, irgendwann ein Umschwung eingesetzt: Auch das Entspannung versprechende Partymachen wurde zu einem umfänglichen Job.

Der Wunsch nach einer Auszeit, die ich mir allein nicht zu nehmen traute, sorgte für noch mehr Stress in meinem Leben. Und lange hatte ich das Gefühl, daran nichts mehr ändern zu können. Die Wahrheit ist, dass wir, Gesellschaft hin oder her, alle die Möglichkeit haben, unser Leben so umzustellen, dass es dahin nicht kommen muss.

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Daniel Schreiber
Schreibt für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften und das Radio über Literatur und Kunst. Sein Buch "Susan Sontag. Geist und Glamour", die erste umfassende Biografie über die amerikanische Intellektuelle, ist im Aufbau-Verlag und in amerikanischer Übersetzung bei Northwestern University Press erschienen. Im Herbst 2014 kommt sein neues Buch "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" bei Hanser Berlin heraus. Darin erzählt er seine persönliche Geschichte und macht sich über die deutsche Einstellung zum Trinken und Nicht-Trinken Gedanken. Schreiber lebt in Berlin. ( http://daniel-schreiber.org )
Themen #Alkohol
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13 Kommentare

 / 
  • A
    aujau

    Trinken ist nur solange autonom, wie keine Famienangehoerigen darunter zu leiden haben.

  • N
    Nepomuk

    Trinken ist ein Akt der Autonomie wie Selbstmord einer ist. Das bigotte Geschwafel darüber, dass es sich irgendwie nicht richtig anfühlt, ist nichts als das hilflose Gejammer von Kapitalismusgläubigen, die der ewigen Gier des Geldes wertvolle menschliche Ressourcen entzogen sehen. Prost.

  • P
    Pedro

    Es ist durchaus löblich vor dem Mißrbrauch zu warnen.

    Nur, das hat xila ganz vortrefflich bemerkt, verstellt es den Blick auf die Wirklichkeit, der Tunnelblick kennt nur entweder oder, versoffen und verloren oder nüchtern und gerettet.

  • P
    Pipistrello

    Sehr geehrter Herr Schreiber,

    Ihre Kolumne ist klasse! Ich lese sie immer wieder gern! Sie zeigen, dass es cool ist, dazu zu stehen, ein Suchtproblem zu haben und dass es möglich ist, es zu bewältigen. Das macht einfach Mut! Weiter so!

  • X
    xila

    Zum Glück für den Autor habe ich seine anderen Kolumnen gerade auch noch gelesen, sonst wäre meine Kritik sehr viel harscher ausgefallen. Aber mit seiner Vorgeschichte ist ein Tunnelblick, der überall nur noch Leute mit denselben Problemen sieht, die er selbst hat, entschuldbar. Nur, die Realität gibt dieser Blickwinkel halt trotzdem nicht wieder.

     

    "Neulich im Fitnessstudio, als ich mich auf dem Laufband einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch zu nähern schien ..."

     

    Das alleine illustriert ja schon, daß der Autor, auch wenn er dem Alkohol abgeschworen hat, offenbar ein mächtiges Problem hat, das er mit dem Ende des Saufens noch längst nicht abgestellt gekriegt hat. In meinem Bekanntenkreis ist erst letztes Jahr einer bei einer Joggingrunde durch den Wald tot umgefallen; das Risiko ist in mittleren Jahren sehr viel größer, als man denkt, und wenn man die Grenzen seines Körpers nicht respektiert, ist es natürlich noch größer. Der Autor scheint seinen Körper nicht zu respektieren.

     

    Nur, dieses Problem hat nicht auch jeder andere, nur weil der Autor es hat. Es gibt auch Leute, die können mit Alkohol umgehen. Die trinken tatsächlich ihre ein, zwei, manchmal auch drei Gläser Wein und hören dann auf zu trinken. Sie haben am nächsten Morgen davon auch keinen Kater und können sich noch genau an den vorausgegangenen Abend erinnern. Und genau diese Leute haben höchstwahrscheinlich auch - anders als Daniel Schreiber - gar nicht das Bedürfnis, ihren Körper in die Nähe eines Herz-Kreislauf-Zusammenbruchs zu bringen, und finden es befremdlich, daß er mit so was sogar noch öffentlich hausieren geht.

     

    Ich kann mir außerdem nicht helfen: Als in der Politik noch statt Mineralwasser Wein - und ein Aschenbecher - auf dem Tisch stand, haben mir die Entscheidungen, die zustandekamen, längst nicht so schlecht gefallen wie das, was heute verbrochen wird. Vielleicht ist nüchterne Verbissenheit der Komunikation und der Kompromißbereitschaft ja doch weniger zuträglich, als allgemein geglaubt wird? Und vielleicht ist ja gerade die Verbannung des Alkohols in reine Freizeit- und Erholungs- und "Party"situationen der Grund, warum es schwieriger geworden ist, damit umzugehen.

     

    Meine Großeltern kenne ich übrigens gar nicht anders als mit einem Glas Tafelwein vor sich. Sie tranken in ihren jungen Jahren Wein sogar zum Frühstück. Das war der Region, in der sie aufwuchen, üblich. Kaffee zählte zu den teuren Kolonialwaren, das hätte Geld gekostet, aber Wein hatte man selber. Ich habe keinen von beiden jemals betrunken gesehen, und sollte man ihren Tod mit 79 bzw. 86 dem Alkohol anlasten wollen, dann müßte man den natürlichen Tod wohl für abgeschafft erklären.

  • A
    Annelies

    Der heimliche, abendliche oder wochenendliche regelmäßige Alkoholkonsum (Bier, Wein, Sekt, Whiskey, Schnäpse ...) ist mit die gefährlichste und selbstzerstörerischste Methode, persönliche Probleme und vermeintlich unlösbare Situationen zu verdrängen oder zu bewältigen. Diese Verdrängungs- und Betäubungsmethode bzw. "Selbstmedikation" führt geradewegs in die Alkoholabhängigkeit, in die nicht mehr heilbare Alkoholerkrankung. Ein ganz großes gesellschaftliches Problem, das viel zu wenig wahrgenommen, zu wenig beachtet und zu wenig bekämpft wird. Es wird viel zu wenig darüber öffentlich aufgeklärt und diskutiert! Ich, Alkoholiker oder Alkoholikerin? Bin ich nicht! Ich trinke zwar gerne, aber nur ein bißchen und genieße meinen Wein, mein Bier, ab und zu einen Schnaps. Ich bin doch kein Alkoholiker oder Alkoholikerin! Darunter verstehe ich gaaaaanz etwas Anderes! - Wirklich?

     

    Schauen Sie sich mal genauer Ihre Mitmenschen auf den Straßen an, in der näheren Wohnumgebung, auch im piekfeinsten Stadtteil, im kunterbunten Kiez, in Supermärkten, "Spätkäufen", Tankstellen, Restaurants und Lokalen um, bei Festen, Bällen, Party-Meilen, bei Fußballspielen, kleinen und großen Spielcasinos, im Urlaub sowie Geschäftsessen etc.!

    Fragen Sie mal gezielt nach über die Alkoholerkrankung in den zahlreichen Rettungsstellen, Suchtabteilungen der Krankenhäuser und Kliniken einschließlich teuren Privatkliniken!

    Studieren Sie mal die beeindruckenden, verblüffenden Lebensläufe der Alkoholkranken - quer durch alle Gesellschaftsschichten!

  • R
    renzmann

    Sehr geehrter Herr Schreiber,

     

    es scheint Sie haben Herrn Pfaller nur wenig gelesen. Wo wünscht dieser sich klar getrennte soziale Schichten? Er beschreibt gesellschaftliche 'Beraubungen' durch marktradikale Oberschichten: Sozialabbau, Einschränkung von Bürgerrechten, den Verafall des öffentlichen Raumes, in dem keine Bürger mehr agieren, sondern jeder dazu aufgefordert wird seine Privatneurosen anderen Mitmenschen aufzunötigen.

    Ja, Alkohol ist nicht ungefährlich, das bestreitet Pfaller keineswegs, er ruft auch nicht zur Maßlosigkeit und Selbstzerstörung auf. Bitte lesen Sie doch etwas gründlicher.

  • S
    Sebastian

    Ich habe mich vor ein paar Wochen auch mal wieder betrunken. Brauchte nicht mal viel; nach nur 4 Gläsern Rotwein war ich hacke und habe den nächsten Tag noch bis zum Abend gereihert. Konnte also nicht mal sagen, dass mein Stress nach dem Besäufnis abgebaut war.

  • Z
    zackenbarsch

    Ja gut, dass der Herr Pfaller noch einmal ins Gespräch kommt. Er hat mit vielem was er analysiert durchaus Recht,gerade was die Gesundheitsdiskussionen als politische Nebenschauplätze angeht, die von den eigentlichen Entwicklungen der Demontage sozialer Standards ablenken. Das Thema Alkohol ist komplexer wie ich finde. Leider kann die Gegend aus der ich stamme auf einen weit verbreiteten Verbrauch von Alkoholika verweisen, vom Proll bis zum Uni Professor.

  • A
    Annelies

    Der heimliche, abendliche oder wochenendliche regelmäßige Alkoholkonsum (Bier, Wein, Sekt, Whiskey, Schnäpse ...) ist mit die gefährlichste und selbstzerstörerischste Methode, persönliche Probleme und vermeintlich unlösbare Situationen zu verdrängen oder zu bewältigen. Diese Verdrängungs- und Betäubungsmethode bzw. "Selbstmedikation" führt geradewegs in die Alkoholabhängigkeit, in die nicht mehr heilbare Alkoholerkrankung. Ein ganz großes gesellschaftliches Problem, das viel zu wenig wahrgenommen, zu wenig beachtet und zu wenig bekämpft wird. Es wird viel zu wenig darüber öffentlich aufgeklärt und diskutiert! Ich, Alkoholiker oder Alkoholikerin? Bin ich nicht! Ich trinke zwar gerne, aber nur ein bißchen und genieße meinen Wein, mein Bier, ab und zu einen Schnaps. Ich bin doch kein Alkoholiker oder Alkoholikerin! Darunter verstehe ich gaaaaanz etwas Anderes! - Wirklich?

     

    Schauen Sie sich mal genauer Ihre Mitmenschen auf den Straßen an, in der näheren Wohnumgebung, auch im piekfeinsten Stadtteil, im kunterbunten Kiez, in Supermärkten, "Spätkäufen", Tankstellen, Restaurants und Lokalen um, bei Festen, Bällen, Party-Meilen, bei Fußballspielen, kleinen und großen Spielcasinos, im Urlaub sowie Geschäftsessen etc.!

    Fragen Sie mal gezielt nach über die Alkoholerkrankung in den zahlreichen Rettungsstellen, Suchtabteilungen der Krankenhäuser und Kliniken einschließlich teuren Privatkliniken!

    Studieren Sie mal die beeindruckenden, verblüffenden Lebensläufe der Alkoholkranken - quer durch alle Gesellschaftsschichten!

  • W
    wauz

    Alkohol als Droge

     

    Es gab eine Zeit, da galt Alkohol als Genussmittel und sein Gebrauch war gesellschaftlich reglementiert, zumindest in den meisten Milieus. Diese Regeln sind so nach und nach weggefallen. Dafür hat sich ein Bewusstsein von Alkohol als Droge manifestiert und so wird Alkohol auch zunehmend mehr gebraucht. Wohlgemerkt, wir haben keinen allgemeinen Anstieg des Alkoholkonsums mehr, sondern eine Abnahme bei den einen, und einen zunehmenden Missbrauch bei anderen. Allerdings immer noch auf hohem Niveau. Zwischen 1955 und ca. 1990 hat sich der pro-Kopf-Verbrauch gut verdoppelt. Jetzt differenziert sich das aus. Man muss aber auch sehen, dass es beim Alkohol einen Kohorteneffekt gibt. Diejenigen, die in den 50er, 60er und 70ern das Saufen gelernt haben, sind ja inzwischen keine jungen Hüpfer mehr und so geht deren Konsum einfach deswegen zurück, weil sie nicht mehr so viel Alkohol vertragen. Und es gibt weniger Jungsäufer, weil es zum einen weniger Junge, zum anderen aber einen höheren Anteil von Nicht-Trinkern unter ihnen gibt.

    was positiv ist: die Alltagssüchte Alk und Nikotin stehen inzwischen unter Beobachtung und werden nicht mehr als selbstverständlich hingenommen. Was gerade den erwähnten Herrn Pfaller ärgert. Dass er sich so zu Wort melden muss, ist ein gutes Zeichen.

  • R
    radikal

    "Neulich im Fitnessstudio, als ich mich auf dem Laufband einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch zu nähern schien, schallte plötzlich David Guettas Dance-Song „Play hard“ aus meinen Kopfhörern…"

     

    Ich weiß, die meisten Fittis sind keine ehemaligen Leistungssportler

    und ihr materiale Seite ist ihnen - a weng fremd, soll hslt funktionieren.

    Deswegen sieht man aber allerspästens beim ersten

    Frühjahrssonnen strahl bei über Null - Joggen( war mal einfach Laufen)

    - mit kurzer Hose!

    Angeblich - geil; vorrangig aber feine, situativ nicht merkliche Oberflächen Muskelfaserrisse verantwortlich, die im fortgeschritteneren Alter zu echt hinderlichen

    Muskelbeschwerden mit Folgen werden.

    Selbst unter Profifußballern hat sich rumgesprochen,

    daß beim KdF und selbst knapp beim KdF-Sport mit Fahrtluft

    die Motoren gekühlt werden.

     

    Ok. Hier nun das schwer angesagte Einblasen mittels todschicker

    Kopfhörer von Herzrhythmus abweichender, aber so was von geiler,

    stark rhythmisierter Musik via Ohrmuscheln und Körperschwingung in denselben.

    Mittels solchen Giftes gelingt es nämlich, bei hier beschriebener Belastung,

    jedenfalls auf Dauer - einem Herz-Kreislauf-Zusammenbruch sich zu nähern.

    Jeder - auch unsportliche Fan, weiß, was passiert, wenn man sich mal in concert vor

    nen mittelprächtigen Marshall stellt.

     

    Der Rest - so what.

  • F
    fyrecrotch

    Ich möchte diesbezüglich mal die ganz fiesen Schlagworte "Der Kapitalismus ist schuld!" und (noch schlimmer!) "Früher war's besser!" anbringen (natürlich mit Augenzwinkern).

     

    Die Arbeitswelt wird immer beschissener, und drumrum kommt man nicht. Konnte man sich früher noch halbwegs sicher sein, daß einen der Arbeitgeber ein großes Stück seines Lebenswegs begleitet (statt heute von Zeitarbeitsfirmen - oder auch ohne - von einem Arbeitgeber zum nächsten weitergereicht zu werden) und man bei halbwegs guten Arbeitsbedingungen auch ein gewisses Solidaritätsgefühl empfand (bis zu einem gewissen Grad indentifizierte man sich mit der Firma und es war einem ein persönliches Anliegen, daß sie weiterkommt, wirtschaftlich sowie gewerkschaftlich) und somit die Arbeit als sinnvoll empfand (statt sich nur ausgenutzt zu fühlen) - ja, dann konnte man Drogen (dazu zähle ich auch und vor allem Alkohol) als harmlose Entspannung, Bewußtseinserweiterung etc. verwenden. Dafür braucht es aber Muße.

    So wie es heute aussieht, werden Drogen aber nicht als zusätzliche Möglichkeit, die Lebensqualität zu steigern, gesehen, sondern lediglich dazu, der unzumutbaren Arbeitswelt zu entfliehen.

    Das sind ganz andere Voraussetzungen für den Konsum.