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Spatenstich am HolzmarktFestakt mit Gartengrün

Der Festakt für den Möhrchenpark an der Spree gerät zum Volksfest. Viele Besucher bringen Pflanzen mit. Die angekündigte Demo mit Eseln fällt aus.

Erste Pflanzung für den Möhrchenpark: Dutzende Besucher des Geländes am Holzmarkt bringen Bäume, Stauden und Samen mit für den geplanten "Grünraum" an der Spree. Bild: Christian Ott

"Das sind jetzt schon mehr als beim Tag der offenen Tür letztes Jahr!" Der Sprecher des Bürgervereins "Mörchenpark", Simon Wöhr, ist beeindruckt. Die weiträumige Fläche ist am Mittwochnachmittag voll mit jungen Familien, Jugendlichen und Studenten, Künstlern und Musikern. Das Fest für den ersten Spatenstich des Holzmarkt-Geländes gerät zur Volksparty.

Den offiziellen Festakt liefert Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) um 18 Uhr: Er schneidet ein Band durch, das den neuen Uferwanderweg freigibt. Den ganzen Nachmittag über haben Sympathisanten selbst mitgebrachte Stauden, Pflanzen und kleine Bäume in einem eingezäunten Areal eingepflanzt. Nach und nach entsteht ein Garten, der Anfang des späteren Mörchenparks. Grünkoordinator Ludger Drunkemühle hat 200 Tomatenpflanzen dabei, die er gegen eine Spende verkauft. Was übrig bleibt, will er in den kommenden Tagen aufs Gelände pflanzen. "Das entspricht unserem Anspruch des Urban Gardening, dass die Leute Nutzpflanzen gärtnern, um sie zu essen."

Die Idee ist, auf rund 6.000 Quadratmeter Fläche einen barrierefreien "Grünraum" mit Zugang zur Spree zu schaffen. Noch ist davon wenig zu sehen: Das Gelände, auf dem eine Gruppe um die Betreiber der ehemaligen Bar 25 auch Studentenwohnungen, ein Hotel, Ateliers und mehr bauen wollen, ist noch im Rohzustand.

Es gibt Programm und Unterhaltung für alle Altersstufen: Ein großer Erdhügel wird von Kindern, Jungen zumeist, zur riesigen Sandburg umfunktioniert. Die polnische Künstlerin Asia modelliert aus Luftballons Schmetterlinge und Katzen. Singer/Songwriterin Kaite O'Connor zieht mit Gitarre, Gesang und Coverstücken das Publikum in ihren Bann. Ein paar Meter weiter sthen die "Trullertanten" schrill und tuntig hinter ihren Turntables und bringen mit Hits wie "Love is in the air" und "Who wants to live forever" die Menschen zum Tanzen.

Mit Spannung wird eine Gegendemonstration mit Eseln erwartet. Der Organisator wollte gegen ungerechte Behandlung durch Türsteher der Clubs protestieren. Doch konnte er die Probleme mit dem Transport nicht lösen - die Grautiere kommen nicht.

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1 Kommentar

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  • L
    Laubenpieper

    "Das entspricht unserem Anspruch des Urban Gardening, dass die Leute Nutzpflanzen gärtnern, um sie zu essen."

    Nette Idee, in der Theorie. In der Praxis kann ich mir etwas schmackhafteres vorstellen als Tomaten zu essen, die direkt neben der dicht befahrenen Holzmarktstraße wachsen und regelmäßig von pullernden Partytouristen "gegossen" werden.