Die Wahrheit: „Mensch, Uli!“
Die HypoVereinsbank ist Partner des FC Bayern beim Spiel am Mittwoch gegen den FC Barcelona. Ein Wahrheit-Interview über Banken und Herzen.
Heute veranstalten die Premiumpartner HypoVereinsbank und der FC Bayern München in der Allianz Arena den Uli-Hoeneß-Cup. Im Rahmen dieses Fröttmaninger Top-Events spielen die beiden FCBs gegeneinander – Bayern gegen Barcelona. Karten für dieses Spiel bekam jeder Neukunde, der in einer Hypo-Filiale eines der megaattraktiven FC-Bayern-Bankingprodukte abschloss: die FC-Bayern-Sparkarte, die FC-Bayern-MasterCard oder für die ganz Unerschrockenen das FC-Bayern-Konto. Was man sich als exklusiver Finanzpartner und Sponsor des FC Bayern an Marketingideen halt so einfallen lässt. Wir sprachen mit Oliver Schmattke, dem Cheferfinder der HypoVereinsbank, über die Zusammenarbeit mit dem weltweit gefeierten Verein und seinem trotzdem Mensch gebliebenen Präsidenten Uli Hoeneß.
taz: Herr Schmattke, wie kamen Sie auf die Idee für den Uli-Hoeneß-Cup?
Oliver Schmattke: Mit diesem Mega-Event können wir das fußballerische Sommerloch optimal füllen und viele neue Kunden gewinnen. Der Ansturm auf die Tickets für den Uli-Hoeneß-Cup ist riesig. Wir könnten die Arena dreimal voll bekommen.
Worauf führen Sie die Beliebtheit der FC-Bayern-Produktlinie zurück?
Natürlich in erster Linie auf Uli Hoeneß. Er ist nach wie vor ein absoluter Sympathieträger. Die Menschen identifizieren sich mit ihm, sie sehen, dass er trotz aller Erfolge seiner Bayern bodenständig geblieben ist, ein Mensch wie du und ich, mit allen Stärken und Schwächen. Und mit einem großen Herzen.
Und einem noch größeren Bankkonto.
Sicher, er hat unbestritten ein Händchen für Finanzen. Deshalb ist er ja für uns als Bank ein so wertvoller Partner. Einfach alles, was er anfasst, wird zu Gold …
Oder Schwarzgeld.
Lassen wir darüber doch bitte die Gerichte entscheiden. Für uns ist Uli Hoeneß nach wie vor ein absoluter Ehrenmann. Auch für ihn muss die Unschuldsvermutung gelten, Mensch! Auch für den Uli!
(Oliver Schmattke hat sich etwas in Rage geredet. Wir wollen von ihm wissen, wie es überhaupt zur Zusammenarbeit mit den Bayern gekommen ist.)
Auch wenn wir heute zur italienischen UniCredit gehören, haben wir als HypoVereinsbank doch starke bayerische Wurzeln. Und genauso wie der FC Bayern im Fußball eine anerkannte Größe ist, spielen auch wir in der Champions League der Finanzdienstleister. Von daher ist diese Kooperation eine Win-win-Situation für beide Partner – sozusagen eine Hochzeit im Himmel von Finanz- und Sportwelt.
Der Stern des Südens lässt also auch die HypoVereinsbank leuchten?
Und umgekehrt profitiert der FC Bayern von unserer Finanzexpertise. Das berühmte Bayern-Festgeldkonto ist natürlich bei uns in besten Händen.
Noch mal zur Person Uli Hoeneß. Ist er überhaupt noch als Werbeträger zu vermitteln? Schadet der geständige Steuerhinterzieher mittlerweile nicht mehr, als dass er nützt?
Natürlich polarisiert Uli Hoeneß, das war aber schon immer so, ob als Spieler oder als Manager. Für uns als Bank – und für die meisten unserer Kunden – verkörpert er nach wie vor im seelenlosen Getriebe der heutigen Zeit das soziale Gewissen des deutschen Fußballs. Wir haben sogar vor, Uli Hoeneß noch stärker in unsere Unternehmensstrategie einzubinden.
Was ist da angedacht?
Für unsere vermögenden Kunden bieten wir ab Herbst einen speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Uli-Hoeneß-Fonds an. Das wird ein Steueroptimierungsmodell auf ethischer Grundlage, garantiert ohne spekulative Investments in Offshore-Steueroasen.
Und für den kleinen Mann auf der Straße?
Wird es die neue Uli-Hoeneß-PrepaidCard geben. Eine innovative Karte, mit der Sie die absolute Kontrolle über Ihre Finanzen behalten.
Oliver Schmattke, wir danken Ihnen für das Gespräch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Neuwahlen
Beunruhigende Aussichten
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Berichte über vorbereitetes Ampel-Aus
SPD wirft FDP „politischen Betrug“ vor
Scholz telefoniert mit Putin
Scholz gibt den „Friedenskanzler“
Toxische Bro-Kultur
Stoppt die Muskulinisten!
Grünen-Parteitag in Wiesbaden
Grüne wählen neue Arbeiterführer