Antibiotika im Putenfleisch

LEBENSMITTEL Belastete Ware aus Rumänien

DÜSSELDORF dpa | Fast 20 Tonnen belastetes Putenfleisch sind aus Rumänien nach NRW gelangt, weiterverarbeitet und in mehrere Länder ausgeliefert worden. Unter anderem wurde das Fleisch als „Tandoori“-Pute an Kantinen geliefert. In der verarbeiteten Pute waren die Antibiotikawerte zum Teil 27-mal höher als erlaubt. Wahrscheinlich sei ein Großteil der Ware schon verzehrt, hieß es. Akute Gesundheitsgefahr bestehe dadurch aber nicht.

In Proben waren Rückstände des Reserveantibiotikums Enrofloxacin festgestellt worden. Es besteht der Verdacht, dass durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast das Entstehen multiresistenter Keime begünstigt wurde. Enrofloxacin wird auch an Menschen verschrieben. Reserveantibiotika werden nur bei schweren Infektionen eingesetzt, um eine Resistenzentwicklung zu vermeiden.

Eine Firma aus dem Münsterland verkaufte das Fleisch an Kantinenbetreiber und Händler in Deutschland, Großbritannien und Österreich. Rund 15 Tonnen gelangten nach NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Bremen. Derzeit werde die Lieferkette zurückverfolgt, sagte Ministeriumssprecher. Außerdem werde ermittelt, ob es noch weitere Putenlieferungen gegeben habe. Der rumänische Exporteur hatte das Fleisch als unbedenklich deklariert.